Wie funktioniert Kurzarbeit? Kriegt man dann weniger Gehalt bei weniger Arbeit oder zahlt da irgendeine Sozialkasse einen Zuschuss?
Finanzkrise - Auswirkungen bei Euch (Job, Konsum, etc.)?
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Kurzarbeitergeld liegt wohl um 62-67 Prozent, je nachdem, ob vereheiratet oder nicht und kommt Arbeitsamt.
In der Firma, wo ich arbeite bin ich in der glücklichen Lage, das es im Tarifvertrag verankert ist, das der Arbeitgeber das Kurzarbeitergeld auf 90 Prozent vom Netto aufstockt. Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie.
Zur Funktion: da gibt es wohl verschiedene Modelle. In meiner Abteilung fällt zur Zeit die Nachtschicht komplett aus, d.h. ich arbeite nur 2 Wochen (Frühschicht und Spätschicht), und habe dann eine Woche frei. Es kann aber auch sein, das nur 3 Tage die Woche gearbeitet wird, d.h. verlängertes Wochenende. Auch haben sie mich und 2 weitere Kollegen zusätzlich zu der freien Nachtschichtwoche, auch noch zur Frühschicht nach Hause geschickt. Da scheint der Arbeitgeber wohl ziemlich freie Hand zu haben.
Während der Kurzarbeit, wenn man zu Hause ist, muß man aber auf Abruf bereit sein kurzfristig zur Arbeit zu kommen. Soll heißen, der Chef ruft an: morgen gibts nen Großauftrag, da mußt du wieder da sein.
Ich mache das nun auch zum ersten mal mit (bin seit meiner Lehre 1995 bei der Firma) und man bekommt doch ein wenig Angst, wenn man sieht, wie so von heute auf morgen die Aufträge ausbleiben. Mal sehen, wie das noch weiter geht.
Letze Woche war Betriebsversammlung, aber da hatte ich den Eindruck, daß die auch selber nicht wissen, was da noch alles kommt.
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Da unsere Firma stark von der Halbleiterindustrie abhängig ist, siehts relaitv duster aus momentan. Im Dezember gab es Entlassungen... zuvor im März.
Da unsere Kunden wie AMAT oder Infineon auch nicht gerade auf Rosen gebettet sind, ist alles kritisch. Qimonda ist ja schon Pleite.
Jetzt soll es Umstrukturierungen und Reorganisationen geben... der Anfang vom Ende, mehr oder weniger. Wenn ich schon sowas höre, könnt ich kotzen.
Mal schauen was die Zukunft bringt, ich sehe mich jedoch spätestens Ende des Jahres in der Arbeitslosigkeit. Alles andere wäre eine (positive) Überraschung.
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Gestern eine Geschichte eines Mittelständlers gehört.
Der brauchte einen Dispo von 15.000 Euro um liquide zu bleiben - Ausstände halt. Die Bank verweigert das. Interessant dabei war jedoch, dass dieser Mittelständler ein bezahltes Haus, eine bezahlte Yacht und ein bezahltes Flugzeug hat. Letzteres verkauft er jetzt (Wert hier alleine ca. 200.000 €).
Ich frage mich da ernsthaft, wie das System in Schwung kommen soll, wenn bei so eindeutigen Fällen, wo genug Sicherheiten vorhanden sind ein solcher Dispo nicht gewährt wird.
Ich verstehs einfach nicht...
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Zitat
Original geschrieben von Yahoo-huhu
Gestern eine Geschichte eines Mittelständlers gehört.Der brauchte einen Dispo von 15.000 Euro um liquide zu bleiben - Ausstände halt. Die Bank verweigert das. Interessant dabei war jedoch, dass dieser Mittelständler ein bezahltes Haus, eine bezahlte Yacht und ein bezahltes Flugzeug hat. Letzteres verkauft er jetzt (Wert hier alleine ca. 200.000 €).
Ich frage mich da ernsthaft, wie das System in Schwung kommen soll, wenn bei so eindeutigen Fällen, wo genug Sicherheiten vorhanden sind ein solcher Dispo nicht gewährt wird.
Ich verstehs einfach nicht...
Natürlich schwer nachzuvollziehen, aber es stellt sich natürlich die Frage, ob es ein Firmenkredit war und ob Yacht, haus und Flugzeug Aktiva der Firma sind.
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Sicher, dass diese Sicherheiten der Bank auch angeboten wurden?
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Zitat
Original geschrieben von flatty
Sicher, dass diese Sicherheiten der Bank auch angeboten wurden?
Definitiv. Ob es Aktiva der Firma war? Da bin ich mir persönlich nicht sicher, aber angeboten hat er die Sicherheiten. -
nun ja. Plausibel hört sich das nicht an. Wenn mir eine Firme gehört (Mittelstand, sprich Millionenumsätze), mit ein Flugzeug (von mir aus ein Segelflugzeug) und ein abbezahltes Haus, da hab ich keine 15.000, sondern muss meine 200.000 Yacht verkaufen?
Zudem welcher Mittelständler würde schon zugeben, dass er solche Liquiditätsprobleme hat.Sollte dies dennoch der Fall sein, spiegelt es eines der großen Probleme der KmU's wieder, die geringe Eingenkapitalausstattung. Ich hoffe mal, dass sich da irgendwann an der Besteuerung etwas ändert.
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zudem man nicht weiß, welche rechtsform das unternehmen des mittelständlers hat.
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