Abschluss an der Open University sinnvoll?

  • Hallo,


    Ich studiere im Moment an einer Berufsakademie im 6. Semester. Ich werde das Studium dieses Jahr mit einem Bachelor of Engineering abschließen. Jetzt wurde uns angeboten, dass wir uns parallel an der Open University einzuschreiben (Kosten ca 180€), dadurch würde ich zusätzlich einen Bachelor von dort bekommen. Angeblich soll dieser im Ausland anerkannter sein. Allerdings sehe ich nicht wirklich ein was der Sinn darin sein sollte. Der Sinn des Bologna Prozess war doch die Abschlüsse vergleichbar zu machen. Habt ihr Erfahrungen mit der OU? Lohnt sich der Abschluss?

  • Kurze (eigene) Erfahrung mit fremden Bachelorzeugnissen:


    Es hängt davon ab, was du nach dem Bachelor machen willst. Wenn Du noch ein Masterstudium machen willst, brauchst du einen Bachelor. Allerdings akzeptiert nicht jeden FH/Uni jeden Bachelor. Meine Erfahrung ist, dass jede Hochschule ihre Masterstudiengänge auf die eigenen Bachelorstudiengänge gemünzt hat. Verständlicherweise. Zugangsvorausstzung fürs Masterstudium ist dann natürlich der BAchelor mit entsprechendem Schnitt (und das passende Wissen, sprich passende Module).


    Ich hatte die Erfahrung mit der FH Osna gemacht, dass ich als nicht FH-Osnabrücker einige Module nachholen müsste....

  • mir wurde 2007 als Diplomer auch dieses Bachelorzeugnis angeboten. Da es ja "Bachelor" ist und anders als "Diplom", hat unser Kurs das grundsätzlich wahrgenommen. Dass es bei als Bachelor diesen Bachelor auch noch gibt, finde ich doch erstaunlich... vielleicht wollen Sie auch nur noch weiter Geld machen, denn mehr als ein Briefkasten bzw. leeres Gebäude ist diese Open University ja nicht.

  • Ja das ist auch genau meine Vermutung. Für einen Diplomer scheint es ja noch sinnvoll gewesen zu sein.

  • Servus,


    sehr geil ich bin momentan genau in der gleichen Situation... Auch 6. Semester an der BA aber in BWL...


    Also ich hab mich ein wenig informiert und es scheint so auszusehn:


    Die BA (Stuttgart) erfüllt durch gewisse Standards und laufenden Überprüfungen die Kriterien der Open University in England... (ich glaube London). Deswegen kann man sich für 176 € dort einschreiben und erhält dann noch einen zusätzlichen Bachelor aus England.. Dieser Bachelor scheint so wie ich das mitbekommen hab sogar vor allem im Ausland relativ anerkannt zu sein...


    Grundsätzlich seh ich es so:
    Du bekommst für 176€ einen 2. Abschluss und vielleicht kann dir der irgendwann mal helfen... Hängt natürlich auch davon ab wie du das ganze z.B. bei nem Bewerbungsgespräch vermarktest...


    Vielleicht willst du ja auch irgendwann mal international noch was draufsatteln und dabei kann der OU-Bachelor evtl behilflich sein...


    Auf die 176€ kommts denk ich in Anbetracht von Studiengebühren und Studentenwerksbeitrag und und und auch nicht mehr an...


    Zur Not hängst du dir die Urkunde übers Klo und lässt dir ne gute Geschichte dazu einfallen...;-)


    Aber im Ernst. Einige Dozenten die sich damit auskennen haben uns auch geraten das Teil einfach mal mitzunehmen, vor allem da die ganze Bachelorgeschichte an der BA von wegen Offizieller Hochschule usw. ja immer noch nicht 100%ig durch ist...


    Gruß

  • Also im wissenschaftlichen Bereich in Bezug auf Veröffentlichungen und die Professoren hat die britische Open University einen sehr guten Ruf, das habe ich im Gespräch mit Kollegen und auch bei dem einen oder anderen interessanten Aufsatz mitbekommen.
    Auf jeden Fall ist der Abschluss dort "mehr wert" als hier einer von einer Berufsakademie.


    Wobei man das mit diesem "mehr Wert" immer im Einzelfall betrachten muss. Bei den Amis sind unsere Bachelors aus Europa zur Zeit auch noch nicht so richtig angesehen - die heissen zwar genauso wie in USA, werden aber alle schon nach 3 Jahren vergeben, während in den USA 4 Jahre dafür Pflicht sind.


    Es kommt also immer darauf an, was man wo damit machen will. Wenn wirklich keine zusätzlichen Prüfungen für den britischen Abschluss zusätzlich zur BA nötig sind, ist das natürlich eine feine Sache. Zumal der Preis wirklich günstig ist. Ich kenne ähnliche Programme von der University of Wales, die wollen aber ein paar tausend eur haben, wenn man über eine deutsche Uni an so einem "Doppelabschlussprogramm" teilnimmt.


    Nachtrag: Die britische Open University ist übrigens eine ganz normale Universität, keine Briefkastenfirma oder Diplomdruckerei. Der Name kommt daher, dass sie vor Jahrzehnten die einzige Universität war, die sich auch an die Zielgruppe der Berufstätigen ohne Hochschulzugangsberechtigung gerichtet hat (über eine Aufnahmeprüfung). Also ähnlich, wie früher die Fernuni in Hagen, die übrigens auch einen ausgezeichneten Ruf hat.


    Das mit diesen "Doppelabschlüssen" scheint aber so eine Sache zu sein, auf die sich speziell die englischen Unis eingelassen haben, es gibt ja viele solcher Programme und man kann wohl viel Geld damit verdienen, ohne dass man die blöden Studenten sieht und sie eventuell noch betreuen muss. :)
    In Deutschland wäre so etwas wohl noch nicht möglich, zumindest kenne ich keine Uni, die für einen Abschluss ihre Studenten nicht mindestens 2 Semester sehen will, es ist also nicht möglich, sich alle Prüfungen anrechnen zu lassen - nichtmal an der Fernuni in Hagen.

  • Klar kommt definitiv immer darauf an was man machen möchte ob international oder nicht... Und natrürlich wie sich die ganze Sache in den nächsten Jahren noch entwickelt...


    Beides kann man meiner Meinung nach jedoch heute noch nicht abschätzen.. Vielleicht will man ja in 10 Jahren international noch was machen...


    176€ in die "Zukunft" zu investieren halte ich daher auch für durchaus sinnvoll...

  • Ich bin auch noch n alter BA-Diplomer.
    Und den OU-Abschluß würd ich jedes Mal mitnehmen. Auf die 176€ kommts au nimmer an. Vielleicht übernimmt den ja auch das Unternehmen.
    Und Du weißt ja nie, was in 5 Jahren ist, also nich am falschen Ende sparen ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von shausch


    Nachtrag: Die britische Open University ist übrigens eine ganz normale Universität, keine Briefkastenfirma oder Diplomdruckerei.


    das ist meines Wissens weder richtig, noch ganz falsch. Mitstudenten waren zufälligerweise durch die BA mal dort in der Nähe und haben sich gedacht "ach da gehen wir mal vorbei"... und von wegen ganz normale Uni ;)
    Scheinbar waren es zwar ein paar Räume dort, aber nichts was mit einer Uni oder BA vergleichbar wäre. Zudem war auch kein Mensch dort (und das war am hellichten Tag, und ich vermute außerhalb von Semesterferien o.ä.)

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