Hallo zusammen,
hab gerade im Manager Magazin einen interessanten Artikel zur Situation von o2 Germany gelesen. Hier einige Auszüge:
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"25/40: So einfach lautet die Formel für Erfolg beim Mobilfunker O2 in München. 25% Marktanteil, 40 % operative Marge - auf diese Marke hat sich [...] Jaime Smith Besterra [...] selbst festgelegt [....]
[...] Der Manager hatte vor seinem Wechsel nach München in Tschechien das Geschäft der Madilenen saniert. Als Mann für die ganz schwierigen Fälle schickte die Zentrale Smith Basterra deswegen nach Deutschland [...]
[...] 14/21: Mehr hat Smith Basterra bisher nicht abgeliefert. Der Abstand zum Erzrivalen E-Plus hat sich binnen eineinhalb Jahren nicht verkleinert, die Marge ist nach wie vor die geringste aller hiesigen Mobilfunker. E-Plus erreichte zuletzt 40% [...]
[...] So langsam dämmert es den erfolgsverwöhnten Konzernlenkern in Madrid, dass selbst der als WUndermacher angetretene Smith Basterra [...] scheitern könnte. Vor kurzem nahm die Londoner o2-Zentrale den Businessplan von Smith Basterra unter die Lupe, berichten Insider [...] Das ist ein deutliches Zeichen, dass Madrid den Glauben an Smith Basterra langsam verliert [...]
[...] Fest steht: Die Geschäfte laufen schlechter als erhofft. Zwar generiert vor allem die Billigmarke Fonic Wachstum. Dem Ziel, die Marge zu erhöhen, bringt dies O2 aber nicht näher [...].
[...] Telefonica macht sich angesichts des derart schleppend verlaufenden Überholmanövers intensive Gedanken über die Zukunft seiner deutschen Tochter. Selbst der Ausstieg aus dem hiesigen Markt scheint nicht mehr völlig ausgeschlossen, berichten mehrere mit der Situation vertraute Personen [...]
[...] Noch bevorzugen die Spanier aber offenbar den Angriff [...] Hansenet gilt seit Langem als potenzielles Kaufobjekt der Spanier [...] Doch an Alice dürften auch Wettbewerber interessiert sein. [...] Wenn jeglicher Zukauft misslingt, wird das Szenario immer wahrscheinlicher, dass Smith Basterra die Formel 25/40 für immer verfehlen wird."
Quelle: Manager Magazin, Ausgabe 01/2009. Seite 18.
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Was denkt ihr über den Artikel? Wenn er vor zwei Jahren erschienen wäre, ok, damals preschte E-Plus mit seinen Billigmarken immer weiter vor, eine Steigerung der Marge bzw. Rendite wurde damit immer schwieriger.
Aber jetzt, nachdem 3,5 Mrd. € aus Madrid nach München geflossen sind, wollen die das Geschäft wieder verkaufen?? Kann ich mir nicht vorstellen. Jetzt in der Wirtschaftskrise kann die Telefonica wohl sowieso keinen vernünftigen Preis erzielen und nochmals Milliardenbeträge in den Sand setzen wie nach der UMTS-Versteigerung kann ja nun wirklich nicht das Ziel sein.
In Madrid muss doch klar sein, dass das Ziel 25/40 nicht innerhalb von zwei Jahren erreichbar sein kann. Ich denke, o2 ist auf einem guten Wege. Es gilt weiterhin, dass Netz auf mindestens D-Netz-Niveau auszubauen (daran wird ein Netzbetreiber immer noch beim Großteil der Bevölkerung gemessen!!) und im Mobilen Internet aufzurüsten (E-Plus hinkt hier ja mindestens hinterher) und das mit attraktiven, fairen Preisen, was ja auch schon zum Teil so passiert.
Jetzt den Krempel hinwerfen, bevor die Lorbeeren geerntet werden können, wäre absolut unverständlich.