Der große allgemeine Fotografie-Thread!

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Wir leben doch ohnehin in einer durch und durch künstlichen Welt, selbst unsere vermeintliche "Natur" ist doch längst gezähmt, reguliert, eingedämmt und an unsere Wünsche und Bedürfnisse angepasst. Sehr viele Bereiche des Lebens sind schon digitalisiert, immer weitere folgen.


    Und weil dem so ist mahen wir immer weiter so!


    Und weil die Kamera ohnehin Rauschverhalten, Kontrast und Farbe nach bestem Gewissne zu korrigieren versucht schneiden wir auch direkt Stromleitungen, Wolken und unerwünschte Personen heraus.


    Und verlieren damit jeden Stolz auf das foto-handwerkliche Produkt - und freuen uns über den Software-Handwerk-Gewinn.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bene
    Und weil dem so ist mahen wir immer weiter so!


    Niemand zwingt Dich persönlich dazu. Oder etwa doch? :confused:


    Zitat

    Original geschrieben von Bene Und weil die Kamera ohnehin Rauschverhalten, Kontrast und Farbe nach bestem Gewissne zu korrigieren versucht schneiden wir auch direkt Stromleitungen, Wolken und unerwünschte Personen heraus.


    Und verlieren damit jeden Stolz auf das foto-handwerkliche Produkt - und freuen uns über den Software-Handwerk-Gewinn.


    Sorry, aber das ist ganz dummes Zeug. :flop:


    Fotografie ist ein Handwerk, keine Kunstform, und beim Handwerk zählt am Ende nur das fertige Produkt. Ob es mittels Hardware, Software oder durch eine wie auch immer anteilig geartete Kombination aus beidem zustande gekommen ist, interessiert keinen Menschen. Wenn Dir ein Installateur einen neuen Wasserhahn einbaut, dann dürfte es Dich auch nicht interessieren, ob er die Anschlüsse mit Hanf und Fermitol oder mit Kunststoffband abdichtet - Hauptsache, die Anschlüsse halten über Jahre dicht, und das ist bei beiden Verfahren gewährleistet, wenn der Installateur sein Handwerk beherrscht.


    Wenn ich am Ende ein Bild generiert habe, das Leuten gefällt, dann bin ich zufrieden. Dabei ist es mir völlig Wurst, wie groß der Anteil der Kamera oder von Photoshop war. Letztlich ist es das Ergebnis meiner eigenen Arbeit, egal ob diese ausschließlich am Aufnahmeort geleistet wurde oder auch am heimischen Computer. Es ist nämlich durchaus nicht so, dass Photoshop automatisch aus schlechten Bildern gute macht; eher ist das Gegenteil der Fall. Es ist schon ein erhebliches Maß an konzentrierter und z. T. auch kreativer Arbeit sowie entsprechendem Fachwissen erforderlich, um ein Foto handwerklich einwandfrei zu bearbeiten. Die gegenteilige Ansicht wird i. d. R. von Leuten vertreten, die weder von Fotografie noch von EBV viel Ahnung haben, weil sie nämlich eine "Trennung" herbeireden wollen zwischen beiden Schritten eines Prozesses, die im Grunde nichts anderes sind als der Weg von der Idee einer Darstellung zu einem fertigen Produkt.


    Wenn Du EBV nicht kannst oder willst, sei es aus Gründen mangelnden Software-Fertigkeiten oder aus ideologischen Motiven, so ist das Deine Angelegenheit. Dann lass Deine Fotos einfach so wie sie sind und werde damit glücklich. Aber versuche bitte nicht, Leuten, die anders vorgehen (vor allem aber: professioneller, denn Du wirst wohl keinen Profi oder auf Profinivau fotografierenden Amateur finden, der seine Bilder nicht per EBV nachbearbeitet) einzureden, sie würden damit jeden Stolz auf ihr handwerkliches Produkt verlieren. :rolleyes:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Fotografie ist ein Handwerk, keine Kunstform, und beim Handwerk zählt am Ende nur das fertige Produkt.


    Ganz genau, das Produkt zählt: Manche betreiben das Handwerk "Fotografie" mit dem Produkt "Foto".
    Du betreibst lieber das Handwerk "Fotografie und Bildbearbeitung" mit dem Produkt "Bild". Das sind unterschiedliche Hobbys, sie sind nicht zu vergleichen.


    Super erkannt: Meinungsäußerung ist kein Zwang. Gut, dass du das nochmal klarstellst, sonst wäre noch jemand verwirrt.

  • Zitat

    Original geschrieben von sk8ergirl
    Bearbeitet ihr eigentlich überwiegend eure Bilder auch im Nachhinein, oder lasst ihr die Originale unberührt?


    Ich wehre mich immernoch gegen die Bildbearbeitung, weil es meiner Meinung nach eine Verfälschung ist und nicht mehr die gegebene Situation widerspiegelt.
    Ein gutes Bild sollte meiner Meinung nach nicht durch einen nachgearbeiteten Himmel, oder enfernte Äste, Mülleimer, etc... überzeugen, sondern mehr durch die Komposition, die Motive und so.


    Wie seht ihr das?


    Anders!


    Jedes Foto ist erstmal ein mehr oder weniger schlechtes Abbild dessen, was ich vor Ort gesehen habe. Der Kontrastumfang einer Kamera kommt niemals an den des menschlichen Auges und seiner Software :gpaul: heran, weshalb ich es für völlig legitim halte, die Fotos so nachzubearbeiten, dass sie den gleichen Aha-Effekt auf Betrachters Lippen zaubern, wie die reale Situation mir zum Zeitpunkt der Aufnahme. Erst nach der vernünftigen Nachbearbeitung bestehend aus Kontrast/Farbe,WB/Helligkeit und Schärfe ist ein Bild annähernd so "gut" wie die Realität. Was spricht dagegen, das Foto so hinzubearbeiten, dass es meinen Seheindruck am nächsten kommt? Das hat m.E. mit Manipulation garnichts zu tun, sondern ist einfach nur der andere Teil der Digitalfotografie. Man ergänzt die Leistung der Kamera, die nicht ahnen kann, was wir wollen. Und wenn: sie könnte es technisch nicht umsetzen. Wenn es früher zu Analogzeiten nicht gerade Blende8-1/500Sek-Bedingungen gab, waren so ziemlich alle Fotos schlechter als diejenigen derer, die heute mit DSLR fotografieren und nachbarbeiten können.


    Dinge aus Fotos zu entfernen oder hinzuzufügen etc. sind ein ganz anderes Thema...


    Gruss
    Jens

  • Zitat

    Original geschrieben von Bene
    Ganz genau, das Produkt zählt: Manche betreiben das Handwerk "Fotografie" mit dem Produkt "Foto".
    Du betreibst lieber das Handwerk "Fotografie und Bildbearbeitung" mit dem Produkt "Bild". Das sind unterschiedliche Hobbys, sie sind nicht zu vergleichen.


    Nicht nur ich betreibe dieses Handwerk so, sondern fast alle anderen Fotografen auch. :cool:


    Dass Dir das nicht gefällt, geht mir gelinde gesagt am Allerwertesten vorbei. :D

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Praktisch alle Fotografen versuchen zumindest, dies alles bereits bei der Aufnahme zu berücksichtigen. Doch nicht immer ist das möglich, und oftmals ist das auch zu aufwendig. Oder die Ausrüstung hat technische Grenzen, die sich nicht oder nur unter Einsatz von sehr viel Geld überwinden lassen. Beispiel: Obwohl meine Nikon D90 sicherlich eine für Amateurkameras hervorragende Bildqualität aufweist, reicht sie im Handling extremer Lichtsituationen und in der Bildqualität längst nicht an Profikameras wie die D700 oder D3s heran. Jetzt könnte man natürlich sagen: kein Thema, dann kauf dir doch halt 'ne D3s, wenn man damit bessere Bilder machen kann. Aber da spielen dann auch finanzielle Gründe eine Rolle. Eine D90 mit zwei, drei brauchbaren DX-Objektiven ist für "nur" zwei bis zweieinhalb "Riesen" erhältlich. Beim Griff zur D3s hat man sich nicht nur für ein Gehäuse für 5.000 Piepen entschieden, auch die erforderlichen FX-Linsen kosten ca. das Dreifache von dem, was für vergleichbare FX-Scherben fällig ist. Da ist es m. E. deutlich günstiger, bestimmte Verbesserungen nachträglich am PC vorzunehmen.


    Ich habe auch eine D90 und bin sehr zufrieden mit der Kamera. Obwohl ich GIMP und PSE auf meinem Rechner habe versuche ich schon bei der Aufnahme ein (für mich) nahezu perfektes Foto aufzunehmen, welches nicht weiter bearbeitet werden muss. Und trotzdem nutze ich die Bildbarbeitungsprogramme um Ausschnittsvergrösserungen zu machen (wenn das 300mm Teleobjektiv trotz des 1,5fachen Cropfaktors zu kurz war), etwas wider auf zu hellen, da ich lieber kürzer belichte als mir Rauschen durch einen höheren ISO-Wert einzufangen wenn die Blende schon offen war als das mein Motiv durch die Bewegung unscharf wird. Manchmal reicht der Dynamikumfang einer Digicam nicht aus, so dass man eine Belichtungsreihe macht um in einer dunklen Wohnung trotzdem noch sehen kann, was vor dem Fenster ist. Oder um Dinge die trotz 10mm UWW nicht auf ein Foto passen per Panoramafunktion zusammen zu setzen.


    HappyDay989: Du kannst auch FX-Objektive an der D90 Betreiben. Auf was es ankommt ist Licht und deshalb sind die durchgängigen 2.8er auch so teuer. DX-Objektive funktionieren auch an der D700 und D3, nur fotografieren diese dann nicht in voller Auflösung, da der Bildkreis eben kleiner ist.

    _T_
    HO2
    IW0
    GE0

    HR4 (konvertierte 2019 nach 8 1/2 Jahren von Android zu iOS)  iPhone 12 Pro  Apple Watch Series 8 45mm GPS + LTE  MacBook Air M2 

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Nicht nur ich betreibe dieses Handwerk so, sondern fast alle anderen Fotografen auch.


    Nein, nicht Fotografen, nur Bildersteller. Falls du anderer Meinung bist wirf doch einfach einen Blick in die Bedingungen so ziemlich jeden Fotowettbewerbs, beispielsweises World Press Photo Award (und das obwohl gerade Pressefotos leicht abzurutschen drohen) oder die Nature Wild Life Photography Awards.


    Siehe http://www.petapixel.com/2010/…hoto-disqualifies-winner/
    "It wasn’t the crop, nor the post-processing, that caused the photograph to be disqualified, but the removal of the portion of the foot that is visible between the thumb and fingers of the hand being bandaged."


    Mit anderen Worten: Deine Meinung steht gegen die Realität, Pech gehabt. Sei erwachsen und bilde sie dir anhand der Fakten neu.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bene
    Nein, nicht Fotografen, nur Bildersteller. Falls du anderer Meinung bist wirf doch einfach einen Blick in die Bedingungen so ziemlich jeden Fotowettbewerbs, beispielsweises World Press Photo Award (und das obwohl gerade Pressefotos leicht abzurutschen drohen) oder die Nature Wild Life Photography Awards.
    [...]
    Mit anderen Worten: Deine Meinung steht gegen die Realität, Pech gehabt. Sei erwachsen und bilde sie dir anhand der Fakten neu.


    Du zitierst als Beispiel Wettbewerbe, die sich nicht der Fotografie im Allgemeinen, sondern dem Fotojournalismus im Besonderen verschrieben haben. Und dass im Fotojournalismus das Entfernen oder sonstige Manipulieren von Bildinhalten nicht statthaft ist, leuchtet ein.


    Dass Du aber hier "Fotografie" mit "Fotojournalismus" gleichsetzt, ist schon eine beträchtlich verkürzte Sichtweise, denn der Bereich der Fotografie ist um einiges größer, und nicht jeder Fotograf hat sich dem Fotojournalismus verschrieben. Auf weitere Einlassungen verzichte ich, weil diese von Dir angezettelte Ideologie-Debatte mit dem eigentlichen Thema des Fadens nichts mehr zu tun hat.
    EOD! :rolleyes:



    Zitat

    Original geschrieben von Hightower2004
    HappyDay989: Du kannst auch FX-Objektive an der D90 Betreiben. Auf was es ankommt ist Licht und deshalb sind die durchgängigen 2.8er auch so teuer. DX-Objektive funktionieren auch an der D700 und D3, nur fotografieren diese dann nicht in voller Auflösung, da der Bildkreis eben kleiner ist.


    1. Dass FX-Linsen an DX-Kameras funktionieren weiß ich, da ich selbst das 60 mm/1:2.8 MicroNikkor (die neue Version) habe, und das ist eine FX-Linse. (Nikon hat m. W. ggw. überhaupt kein Makro-Objektiv im Sortiment, welches speziell für DX-Kameras ausgelegt ist.)


    2. Dass DX-Scherben mit Einschränkungen an FX-Kameras verwendet werden können ist mir auch bekannt. Allerdings führt m. E. der Betrieb von DX-Objektiven an FX-Gehäusen das Prinzip des Vollformatsensors doch ziemlich ad absurdum, weil man damit eine FX-Kamera zu einer DX-Kamera "degradiert." Oder anders ausgedrückt: wenn man sich ein FX-Gehäuse kauft und sich dann nicht die passenden FX-Scherben dazu leisten kann, sollte man besser auf die Anschaffung einer FX-Kamera verzichten. (Was ich im übrigen auch getan habe, da für meine fotografischen Ambitionen die D90 alle Male ausreicht. Lediglich ein etwas leistungsfähigeres AF-System wünsche ich mir von Zeit zu Zeit und würde deshalb heute nicht mehr die D90, sondern die D300s wählen :top: - und die neue D7000 im Regal liegen lassen.)

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • @ senderlisteffm: Danke für den Hinweis. :top:
    (Nicht dass ich mir deswegen jetzt ein neues Makro-Objektiv kaufen würde, denn mit dem "Sechziger," das auf DX-Kameras durch Crop-Faktor 1,5 zum "Neunziger" wird, bin ich sehr zufrieden. ;))

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

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