Zusatz: als jemand, der in der Nähe von Wiesbaden wohnt, denkt man zunächst an das dortige Spielcasino. Wenn man dann allerdings Frankfurt als Hintergrund sieht, sorgt das noch mehr für Verwirrung, aber bestimmt nicht dafür, dass einen das Plakat positiv anspricht.
Mich persönlich stösst ein Imperativ auf einem Wahlplakat ohnehin ab. Ich lasse mich nicht von Plakaten zu etwas aufrufen. Noch schlimmer ist es bei negativ assoziierten Imperativen wie "schliessen".
Landtagswahl 2009 in Hessen
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Original geschrieben von Jochen
Schön. Was für ein Casino ist bitte gemeint?
Oder soll das ein Überbegriff sein für alles Böse am Kapitalismus?
Wenn das in linken Kreisen ein gängiger Begriff ist, sollte die Linke nicht davon ausgehen, dass alle anderen das auch verstehen. Das wäre praktisch, wenn man sich an die Öffentlichkeit wendet.Vor allem ist die Wahl des Begriffes "Casino" natürlich auch wieder ein entlarvendes Beispiel für die klassenkämpferische Hetze und die Bedienung niederster Neidinstinkte seitens der "Linkspartei". Das "Casino" soll geschlossen werden, schließlich treiben sich im Casino ja nur böse Großkapitalisten und ähnliches "Pack" herum. Von den "Casinos" des "kleinen Mannes", den Lottoannahmestellen, den Daddelautomaten und den Sportwettbüros, in denen weitaus mehr Geld "verbrannt" wird und sicherlich eine größere Anzahl von Existenzen wirtschaftlich schwer geschädigt oder gar zerstört wird als in allen Casinos der Republik zusammen, ist allerdings nicht die Rede. Klar, denn auch der gemeine Genosse träumt schließlich von großen Lotto-Jackpot und den will man ja nicht vor den Kopf stoßen. Casino dagegen, das hört sich so richtig gut nach Bonze an. Da kann man ruhig ein wenig hetzen.
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Wieder so ein polemischer Mist wie Klassenkampf Hetze ect... kann man hier nicht kultiviert diskutieren ?
Das sowas immer gleich zu Sperren führen muss ist doch vermeidbar indem man sich mit der Linkspartei sachlich und argumentativ auseinandersetzt. Und damit meine ich nicht irgendwelche Stammtischparolen oder Bildzeitungszitate mit einzubringen.Und es ist m. M. ganz normal das sich eine kleinere Partei auch an den "Protestwählern" bedient. Das muss sie auch tun um erst einmal den Grundstein zu legen um in der Landespolitik mitzumischen. Bei den nächsten Wahlen bekommt sie dafür eben die Quittung oder eben auch weitere Aktzeptanz falls die Politik positiv aufgenommen wird.
Ich hätte von vorneherein auch lieber eine Rot/Grüne Bundesregierung, aber das ist im Moment halt leider nur Zukunftsmusik. Deswegen muss sich auch schnell was ändern und die SPD muss sich ggü. den Linken bundespolitisch öffnen. Ansonsten sehe ich weiteren 4 Jahren Koh... äh Merkel ins Auge. Und ich glaube die Mehrheit würde dies schon gerne verhindern wollen.
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Original geschrieben von Braindead
Und ich glaube die Mehrheit würde dies schon gerne verhindern wollen.Wenn sie das will, soll sie an die Urnen gehen und ihre Stimme gegen jene Kanzlerin abgeben. Bis dahin ist "ich glaube" vielleicht auch ein Stück weit Wunschdenken. Gehört aber auch nicht hier her.
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Original geschrieben von Braindead
Und es ist m. M. ganz normal das sich eine kleinere Partei auch an den "Protestwählern" bedient. Das muss sie auch tun um erst einmal den Grundstein zu legen um in der Landespolitik mitzumischen. Bei den nächsten Wahlen bekommt sie dafür eben die Quittung oder eben auch weitere Aktzeptanz falls die Politik positiv aufgenommen wird.Ich hätte von vorneherein auch lieber eine Rot/Grüne Bundesregierung, aber das ist im Moment halt leider nur Zukunftsmusik. Deswegen muss sich auch schnell was ändern und die SPD muss sich ggü. den Linken bundespolitisch öffnen. Ansonsten sehe ich weiteren 4 Jahren Koh... äh Merkel ins Auge. Und ich glaube die Mehrheit würde dies schon gerne verhindern wollen.
Nur sollte eine Partei die ganz unverblümt die "Systemfrage" stellt weder in einer Landesregierung noch sonstwo an politisch verantwortlicher Stelle "mitmischen", denn genau das entlarvt sie als extremistisch. Von allen Parteien, die in deutschen Parlamenten vertreten sind, stellen nämlich nur zwei diese "Systemfrage, die NPD und eben die "Linkspartei". Und beider "Systemwechsel" würde die Mehrheit ganz sicher gerne verhindern wollen.
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Original geschrieben von schmidt3
Nur sollte eine Partei die ganz unverblümt die "Systemfrage" stellt weder in einer Landesregierung noch sonstwo an politisch verantwortlicher Stelle "mitmischen", denn genau das entlarvt sie als extremistisch. Von allen Parteien, die in deutschen Parlamenten vertreten sind, stellen nämlich nur zwei diese "Systemfrage, die NPD und eben die "Linkspartei". Und beider "Systemwechsel" würde die Mehrheit ganz sicher gerne verhindern wollen.Welches "System" meinst du denn? Falls du einen Wechsel des Finanzsystem meinst, das haben fast alle Parteien auf der Agenda, selbst die CSU, die ja nun nicht grade im Verdacht steht in der Nähe der Linkspartei zu sein.
Dass die Linke hingegen einen Wechsel des demokratischen Systems in der BRD anstrebt, wäre mir neu.Vielleicht hast du ja Belege dafür, wo die Linke "ganz unverblümt die Systemfrage stellt", dann kann man da konkret drüber diskutieren. So ist es leider auch keine sachliche Auseinandersetzung.
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Original geschrieben von Jimmythebob
Welches "System" meinst du denn? Falls du einen Wechsel des Finanzsystem meinst, das haben fast alle Parteien auf der Agenda, selbst die CSU, die ja nun nicht grade im Verdacht steht in der Nähe der Linkspartei zu sein.
Dass die Linke hingegen einen Wechsel des demokratischen Systems in der BRD anstrebt, wäre mir neu.In der Tat kokettieren diverse Politiker gerne mit dem Ammenmärchen, im Grundgesetz wäre die soziale Marktwirtschaft ja nicht verankert und daher disponibel. Nicht erwähnt wird aber leider, dass im Europäischen Verfassungsvertrag als Wirtschaftssystem für die gesamte EU die soziale Marktwirtschaft als verbindlich vorgeschrieben wird - zumindest solange Deutschland EU-Mitglied ist. Hier wird also durch geschicktes Weglassen von Tatsachen bewußt ein anderer Eindruck erweckt. Aber das gehört wohl leider zum politischen Geschäft, nicht nur bei der Linkspartei.
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Original geschrieben von Jimmythebob
Welches "System" meinst du denn?Mit "Casino" ist offenbar der Kapitalismus als System gemeint.
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Naja, was heute bei den großen Tagespolitik ist, hätte ich vor 10 Jahren nichtmal den Parteien am politischen Rand zugetraut.
Die Linke ist wirklich ein Phänomen, keine fundierten und durchdachten Vorschläge. Die einzige Werbung der Partei basiert auf der Diskreditierung der anderen Parteien und einem (zugebeben) sehr guten Rhetoriker Gysi.
Als Bonus kommt eine Frau Wagenknecht in jeder Talkrunde zum Einsatz, die selbst in der eigenen Partei noch umstritten ist und besser heute als morgen eine sozialistische Revolution sähe.
Die SPD verweigert sich zurecht der Zusammenarbeit mit der Linkspartei, denn diese fischt durch dumme Polemik die Stammwählerschaft der SPD ab, lässt sich die SPD darauf ein, dann landet sie auf Augenhöhe mit SPD und Grünen und wird bestenfalls noch Juniorpartner der CDU. Von allen möglichen Zweier-Regierungen (CDU/FDP, SPD/Grüne, CDU/Grüne, SPD/FDP, CDU/SPD) ist die "große" Koalition sicher die schlechteste, da die beiden "Volksparteien" versuchen in der gesellschaftlichen Mitte zu fischen und zueinander kein ausreichendes Regulativ bilden. In diesem Punkt muss man Hessen danken, dass es auch nicht zu einer großen Koalition kam.
Ich kann ja verstehen, dass viele Leute frustriert von der Tagespolitik sind und den etablierten Parteien einen Denkzettel verpassen wollen, aber ob eine Partei ohne den Willen eine Regierungsverantwortung zu übernehmen dierichtige Wahl ist, dass möchte ich bezweifeln.
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