Konjunkturpaket II

  • Zitat

    Original geschrieben von Z-Man
    Zitat aus Frankfurter Rundschau :
    Bundesfinanzminister Steinbrück beziffert die Höhe der Spareinlagen hiesiger Privatpersonen auf weit mehr als 1000 Milliarden Euro - darunter fallen allein 568 Milliarden Euro auf hiesigen Sparkonten. Hinzu kommt das Geld auf Giro- und Festgeldkonten. Eine gigantische Summe. Zum Vergleich: Der Bundeshaushalt 2008 beläuft sich auf knapp 300 Milliarden Euro.


    Zum einen hatte ich mich für den Irrtum schon eine Seite zuvor entschuldigt, zum anderen machen Spareinlagen nur ca. 1/5 der gesamten Ersparnisse aus.

  • Zitat

    Original geschrieben von Partybombe
    Dann frag ich mich natürlich wieso mein Arbeitgeber rein garnichts von "der Krise" merkt. Gäbe es eine dürften wir fast direkt nach den Autobauern betroffen sein. Aber egal wen ich frage, unserer Branche geht es gut. Dann habe ich Gestern mit dem Inhaber einer KFZ Werkstatt gesprochen, auch die haben mehr zu tun als sie schaffen können (weil eher alte Autos repariert werden als neue zu kaufen). Bei Airbus wurde die Produktion erhöht und nicht gesenkt. Wo ist denn die Krise? Außer bei den Autos gibt es kaum eine Kaufzurückhaltung innerhalb Deutschlands. Die psychologisch bedingte Krise existiert bis jetzt höchstens im Ausland, was natürlich gerade auf die Autobauer zurückfällt. Alle anderen Branchen die das Argument Krise gerade zum Stellenabbau nutzen, tun dies nur weil es sich gerade so schön ausnutzen lässt das alle davon sprechen. Natürlich hängt man sich dann dran, damit man wenigstens einen Grund vorweisen kann warum man Leute rausschmeisst.


    Sorry, aber man muss nicht mal BWL studiert haben, um anhand der wirtschaftlichen Kennzahlen in den letzten Monaten zu erkennen, wie dramatisch und ernst die Situation ist. Und da spielt weder dein "Arbeitgeber" noch die KFZ-Werkstatt um die Ecke eine Rolle...Die Industrie hat Auftragsrückgänge im Vergleich zum Vorjahr von bis zu 30-40% zu verkraften, das GDP wird mit -2,5% bis -4% (zumal niemand vorhersagen kann, ob alles nicht noch viel schlimmer kommt) ein in der Nachkriegszeit historisch einmaliges Negativwachstum erreichen, das weltweit wichtigste Nachfragerland, USA, befindet sich am Rande des wirtschaftlichen Abgrunds und dort wird die Arbeitlosigkeit über 10% steigen (glaube ich erstmals seit den 50ern) und dort mangels einer allgemeinen Krankenversicherung und der Überschulduig der Haushalte noch viel dramatischere soziale und wirtschaftliche Auswirkungen hat als hierzulande.


    Und die Krise ist nicht "psychologisch" bedingt. Die Immobilien- und Finanzkrise existiert tatsächlich. Es kam eine psychologische Komponente hinzu, als man "Lehman Brothers" nicht rettete und damit auch noch eine schlimme Liquiditätskrise auslöste.


    Und ganz im Gegenteil...Unternehmen kündigen eben nicht ihre Stammbelegschaften. Die Unternehmen haben in den letzten Jahren gut gearbeitet und sich gut aufgestellt und wollen auch schnell wieder profitieren, wenn sich die Lage entspannt und deswegen nutzen Sie Mittel wie Kurzarbeit, Werksferien, Überstundenabbau um möglichst viele halten zu können. Die Zeit der Entlassungen, in denen man Personalüberhang abgebaut hat, sind vorbei.


    Die Entlassungen, die in der nahen Zukunft drohen, sind in der schlimmen wirtschaftlichen Lage begründet.


    Und Matchacom:
    Wenn du glaubst, in Namibia lebt es sich besser, dann steht es dir frei, dich dorthin zu begeben...ich wünsche dir viel Spaß mit der ungerechtesten Einkommensverteilung weltweit und einer Arbeitslosigkeit von 40%...aber keine Leiharbeiter...wow.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Frage zur Umweltprämie


    Hi,


    mich beschäftigt im Moment folgende Frage:


    Ich habe am Samstag direkt bei VW einen Golf gekauft (EZ 07/2008). Der Wagen war jedoch zuvor Privat zugelassen.


    Sehe ich das richtig, dass obwohl ich den Wagen direkt beim VW Händler gekauft habe keinen Anspruch auf die Prämie habe, da dass Fahrzeug privat zugelassen war? :confused:


    Danke im Voraus!


    Grüße Dread

    Nokia 6700 classic (Vodafone D2)

  • Milch..Entzündete Euter...




    Hi.


    Weißt Du was mein Großvater immer gesagt hat:


    Wenn du den Kühen schlechtes Futter gibst und sie Respektlos hältst.
    Dann wirst Du auch schlechte Milch bzw. Käse erwirtschaften.
    Denn wenn oben Dreck reinkommt, dann kommt hinten der Dreck noch Dreckiger raus.
    Ist so wird auch immer so bleiben, eine Ausnahme stellt eventuell ein klärwerk dar.. aber gut..


    Was Namibia angeht mag es sein das die Rahmenbedingungen des Landes gelinde gesagt nicht sehr prickelnd sind.
    Nur was denn Punkt Zeitarbeit angeht, ist es einfach nur Spitze.
    Denn wenn es dort Zeitarbeit geben würde, würde es denn Jungs dort noch mieser gehen.
    Bei uns im Werk (VW SZ) ist es z.b. so das Kurzarbeit im Gespräch ist und Abfindungen, in Höhe von 20- 30 Tausend Euro pro jahr.



    Gruss Matchacom

    Wer mit halb gefülltem Tank die doppelte Strecke fahren will, ist ein Idiot. Wer mit halbem Etat doppelte Ergebnisse erzielen will, ist ein Finanzvorstand.

  • Re: Milch..Entzündete Euter...


    Zitat

    Original geschrieben von Matchacom
    Bei uns im Werk (VW SZ) ist es z.b. so das Kurzarbeit im Gespräch ist und Abfindungen, in Höhe von 20- 30 Tausend Euro pro jahr.


    Und ist das unsozial oder unmenschlich? Natürlich wird die Automobilindustrie nicht um Entlassungen herumkommen. Das sind eben Entscheidungen, die ein Unternehmen zu treffen hat. Mit dem Abbau von 10 000 Arbeitsplätzen rettet man womöglich mittelfristig 100 000. Und das Angebot ist doch so schlecht wirklich nicht.
    Wenn ich ein VW-Angestellter wäre in mittlerem Alter, Haus/Wohnung weitesgehend abbezahlt und Kinder aus dem gröbsten, würde ich mir das ernsthaft überlegen.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Leiharbeit


    Hi.


    Was das VW Werk angeht das ist eine Geschichte für sich.


    Das was ich für mehr als MIES halte ist das System wie die "Gewinne" der Unternehmen, in der Vergangenheit generiert wurden.
    Vor allem auf welchem Rücken diese Gewinne generiert wurden.
    Ich meine auch dieses Unmenschliche Kadavermentalität geprägte System des Kapitalismus, in dem Wachstum lediglich durch neue Schulden generiert wird.
    Das ist einfach nur Pervers....mehr und nicht weniger.


    Gruss Matchacom

    Wer mit halb gefülltem Tank die doppelte Strecke fahren will, ist ein Idiot. Wer mit halbem Etat doppelte Ergebnisse erzielen will, ist ein Finanzvorstand.

  • Gedicht....


    Habe etwas gefunden was zu dieser derzeitigen Situation sehr Gut passt, gefunden im Spiegelforum:


    Zitat von Spiegel2006 Beitrag anzeigen
    Wenn die Börsenkurse fallen,
    regt sich Kummer fast bei allen,
    aber manche blühen auf:
    Ihr Rezept heißt Leerverkauf.


    Keck verhökern diese Knaben
    Dinge, die sie gar nicht haben,
    treten selbst den Absturz los,
    den sich brauchen - echt famos!


    Leichter noch bei solchen Taten
    tun sie sich mit Derivaten:
    Wenn Papier den Wert frisiert,
    wird die Wirkung potenziert.


    Wenn in Folge Banken krachen,
    haben Sparer nichts zu lachen,
    und die Hypothek aufs Haus
    heißt, Bewohner müssen raus.


    TrifftŽs hingegen große Banken,
    kommt die ganze Welt ins Wanken-
    auch die Spekulantenbrut
    zittert jetzt um Hab und Gut!


    Soll man das System gefährden?
    Da muss eingeschritten werden:
    Der Gewinn, der bleibt privat,
    die Verluste kauft der Staat.


    Dazu braucht der Staat Kredite,
    und das bringt erneut Profite,
    hat man doch in jenem Land
    die Regierung in der Hand.


    Für die Zechen dieser Frechen
    hat der kleine Mann zu blechen
    und - das ist das feine ja -
    nicht nur in Amerkika!


    Und wenn die Kurse wieder steigen,
    fängt von vorne an der Reigen -
    ist halt Umverteilung pur,
    stets in eine Richtung nur.


    Aber sollten sich die Massen
    das mal nimmer bieten lassen,
    ist der Ausweg längst bedacht:
    Dann wird bisschen Krieg gemacht.


    Kurt Tucholsky - 1930




    Passt wie Arsch auf Eimer :top:



    Hier der Link:


    http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=6054&page=44


    Gruss ...Matchacom

    Wer mit halb gefülltem Tank die doppelte Strecke fahren will, ist ein Idiot. Wer mit halbem Etat doppelte Ergebnisse erzielen will, ist ein Finanzvorstand.

  • Aber sicher nicht von Tucholsky im Jahre 1930 :D . Eher was aus 2008.
    Zu Tucholskys Zeiten waren "Derivate" noch der Alptraum eines Hellsehers für die ferne Zukunft.

  • Zitat

    Original geschrieben von lobo999
    Aber sicher nicht von Tucholsky im Jahre 1930 :D . Eher was aus 2008.
    Zu Tucholskys Zeiten waren "Derivate" noch der Alptraum eines Hellsehers für die ferne Zukunft.


    Eher nicht. Eine kleine Einführung:



    Die Anfänge der Derivate


    Historisch betrachtet gehen Derivate viel weiter zurück als die Aktien selber. So lassen sich die ersten Termingeschäfte (Futures) bis nach 1700 v. Chr. zurückverfolgen, die erste börsengehandelte Aktie dagegen lässt sich ins Jahr 1602 zurückdatieren, sprich 3’300 Jahre später.


    500 v. Chr. wurden die ersten Terminkontrakte auf Oliven gehandelt. Die Motivation der Produzenten war es, sich gegen fallende Preise abzusichern, indem sie schon im Voraus den Preis der Oliven mit den Käufern vereinbarten. Gleichzeitig konnten sich die Warenabnehmer gegen steigende Preise absichern, falls eine Ernte ausgefallen wäre.


    Somit entstanden aber auch zum ersten Mal in der Geschichte «Spekulationsgeschäfte». Der Mathematiker Thales, welcher damals in
    grossem Masse Optionen für den Betrieb von Olivenpressen erwarb, konnte diese Nutzrechte äusserst lukrativ weiter veräussern. Dies gelang ihm, da er schon frühzeitig fähig war, die künftige Ernte treffend einzuschätzen. Mit diesen Optionen erwarb Thales ein Recht auf die Nutzung eines Gutes. Falls die
    Ernte schwach ausgefallen wäre, hätte Thales seine Option nicht ausgeübt und diese wäre wertlos verfallen. An dem Prinzip hat sich bis
    heute nicht viel geändert.


    Die Blütezeit der Optionen begann im 17. Jahrhundert mit dem Aufkommen der
    holländischen «Tulpenmanie», einer Spekulationsblase in Tulpen. Tulpenzwiebeln hatten damals mehr Wert als Gold und Edelsteine. Nachdem aber 1637 die Tulpenzwiebelpreise in exorbitante Höhen schossen, löste dies eine Verkaufswelle bei den Händlern aus und die Preise brachen zusammen. Die Folge war eine schwere Wirtschaftskrise. Im 19. Jahrhundert wurde der Terminhandel dann salonfähig, mit der Gründung des Chicago Board of Trade (CBOT). Diese Termingeschäfte konnten nun in grossen Volumen abgewickelt werden, weil es einheitliche Standards der gehandelten Waren gab. Diese standardisierten
    Termingeschäfte nennt man Futures. Als dann Anfang der 70er Jahre die fixen Wechselkurse fielen, stieg das Bedürfnis nach «Absicherung» markant an. International tätige Unternehmungen, welche ihre Produkte häufig in einer Fremdwährung verkauften, hatten das Problem, dass ihre Einnahmen wertmässig
    zu schwanken begannen.


    Quelle: Geschichte der strukturierten Produkte (2007, CH)

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