Konjunkturpaket II

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Original geschrieben von Printus
Da fragt man sich: wie kann es denn sein oder wie kann eine Gesellschaft zulassen dass das viele, vorhandene Geld so ungünstig verteilt wird, dass ein paar wenige es in unnützer Höhe horten, während aber die große Mehrheit und auch die Gesamtheit des Staates nicht mehr klar kommt?

Es liegt an der Gleichgültigkeit und dem Desinteresse der überwiegenden Bevölkerung.

Frag doch mal jemanden, der bei der Tafel für Lebensmittel ansteht, ob die Einkommensverteilung gerecht ist. Die Antwort wird zu 99,9% "Nein" lauten. Und dann frag mal, wie mehr Gerechtigkeit geschaffen werden könnte und was er/sie konkret dazu beiträgt. Mehr wie ein Schulterzucken oder Kopfschütteln wirst du als Antwort nicht ernten.

Gleichzeitig sind das aber häufig die Leute, die früher mit Schumi Fähnchen im Auto durch die Gegend gefahren sind und dadurch einen Multimillionär mit über 100 Mio. Jahreseinkommen noch reicher gemacht haben. Das diese zum "Held der Nation" hochstilisierte Person sich in die Schweiz abgesetzt hat, wo er mangels Rennbahn als Renter gilt und daher kaum Steuern zahlt, weiß kaum einer und scheint auch keinen zu interessieren.

Mit Wolfgang Joop (Wohnort: Steuerparadies Monaco) oder den unzähligen Fußballprofis mit über 100.000 Euro Jahresgehalt oder Josef Ackermann lässt sich diese Liste nahezu beliebig fortsetzen.

Solange die Bildzeitung noch in dicken Lettern über Belanglosigkeiten berichten kann und die Dauerberieselungsmaschinerie RTL weiterläuft, wird sich in meinen Augen auch nichts an der Situation ändern. Im Gegenteil: Die Einkommensschere wird sich noch weiter spreizen, schließlich kann mans mit den Leuten ja machen.

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Original geschrieben von tobias2k
Es liegt an der Gleichgültigkeit und dem Desinteresse der überwiegenden Bevölkerung.

Frag doch mal jemanden, der bei der Tafel für Lebensmittel ansteht, ob die Einkommensverteilung gerecht ist. Die Antwort wird zu 99,9% "Nein" lauten. Und dann frag mal, wie mehr Gerechtigkeit geschaffen werden könnte und was er/sie konkret dazu beiträgt. Mehr wie ein Schulterzucken oder Kopfschütteln wirst du als Antwort nicht ernten.

Das würde ja aber im Umkehrschluss auch bedeuten, dass wir unsere politische Elite nicht bräuchten. Denn die schlüsselfertigen Konzepte könnte man in jeder sozialen Warteschlange bekommen. Erinnert mich schwer an die Mär der Dienstleistungs- bzw. Bildungsgesellschaft.
Es ist ein Trugschluss, wenn man davon ausgeht, dass alle Teilnehmer an einer Gesellschaft ein annähernd gleich hohes Bildungsniveau erlangen können. Eine Gesellschaft ist aber nur so gut, wie sie es vermag, auch Leistungsschwächere, egal ob physisch oder psychisch, mit einzubinden. Das Problem am unteren Rande zu suchen ist da zu einfach, besonders dann, wenn die selbsternannte Elite seiner Verpflichtung schon lange nicht mehr nachkommt.

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Original geschrieben von TheTEXTOR
Die Abwrackprämie ist der einzig halbwegs sinnvolle Ansatz. Leider profitieren hier nicht nur die dt. Autohersteller, um die es ja schließlich gehen sollte.

Warum leider? Warum sollte man ein überteuertes deutsches Auto kaufen,
was auch noch oft kaputt geht.Da kaufe ich mir doch gleich ein Toyota und
habe meine Ruhe.

MfG Asinnir

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Original geschrieben von Siemensanier
Das würde ja aber im Umkehrschluss auch bedeuten, dass wir unsere politische Elite nicht bräuchten. Denn die schlüsselfertigen Konzepte könnte man in jeder sozialen Warteschlange bekommen.

Unsere politische (und auch wirtschaftliche) Elite besitzt eine ausgesprochene Selbstbedienungsmentalität. Wer einmal oben ist und das System verstanden hat, versuchst sich so lange wie möglich selbst die Taschen vollzumachen.
So hat z.B. Gerhard Schröder 1998 eine Arbeitslosenquote von unter 3 Mio. versprochen. Dabei ist auch die legendäre Aussage

"Ich habe immer gesagt, ich will mich messen lassen an der signifikanten Reduzierung der Arbeitslosigkeit. Und ich füge hinzu: Wenn wir das in der nächsten Legislaturperiode nicht schaffen, die Arbeitslosigkeit zurückzuführen und das Ausbildungsplatzproblem zu lösen, dann haben wir es auch nicht verdient, wieder gewählt zu werden"

gefallen. Nun, 1998 lag die Arbeitslosenzahl bei 4,3 Mio. im Wahljahr 2002 bei 4,1 Mio. Wie wir alle wissen, hat er sich nicht daran gemessen und hat sich erneut als Kanzler aufstellen lassen.

Zu dem Punkt fällt mir eine Signatur ein, die ich in einem Forum mal gelesen habe:

Wer glaubt, dass Volksvertreter das Volk vertreten, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

Besser kann mans eigentlich nicht formulieren.

Zitat

Das Problem am unteren Rande zu suchen ist da zu einfach, besonders dann, wenn die selbsternannte Elite seiner Verpflichtung schon lange nicht mehr nachkommt.

Dann frage ich mich, wer bloß Ex-Kanzler Schröder zu seiner 2. Amtszeit verholfen hat?
Ob es die CDU, FDP oder wer auch immer besser gemacht hätte, sei mal dahin gestellt. Wer aber einen so offensichtlichen Lügner erneut wählt, dem ist einfach nicht mehr zu helfen.

Jeder, der in diesem Land einer Erwerbstätigkeit nachgeht, sollte auch in der Lage sein von seinem Nettogehalt eine Familie als Alleinverdiener zu ernähren. In der 70ern war dies auch für wenig qualifizierte Handlanger auf dem Bau möglich. Heute ist dies nicht mehr so, wie man im Handwerk jeden Tag sehen kann. In den ganzen schlecht bezahlten Berufen (z.B. im Friseurhandwerk), wird der/die Geselle/Gesellin noch zum Aufstocker/Hartz-4-Bezieher (trotz Vollzeittätigkeit). Die Kundinnen bezahlen aber mal locker ca. 80,- Euro, nur um sich die Spitzen schneiden und ein paar Strähnchen machen zu lassen. Was kommt davon als Stundenlohn beim Mitarbeiter an? Kann sich wohl jeder denken, oder?

Wer als Staat zulässt, dass einer Firma einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz abbaut, um daraus einen 400,- Euro Job zu machen, muss sich nicht wundern, wenn das ganze System nicht mehr läuft. Mit solchen Jobs wird nichts eingezahlt. Polnische Spagelstecher kommen mittlerweile sogar schon nicht mehr zur deutschen Spagelernte. Die ziehen gleich in die Niederlande, da dort besser bezahlt wird. Ein deutscher Arbeitnehmer kann von dem Geld, was dort verdient wird eh nicht leben. Es muss langsam mal umgedacht werden. Arbeit muss sich wieder lohnen und vernünftig bezahlt werden. Nur dann kann man als Arbeitnehmer auch konsumieren und sich z.B. auch einen neuen Wagen kaufen. Nur wie man hier im Forum schon lesen konnte, werden eher im Ausland produzierte Kleinwagen ins Auge gefasst anstatt ein in Deutschland produziertes Produkt. So wird die Rechnung nicht aufgehen. Alles nur ein Marketing-Gag der Bundesregierung vor den Wahlen. An den eigentlichen Problemen wird nach wie vor nicht gearbeitet. :flop:

So lange man allerdings vor den MediaMärkten schon vor Ladenöffnung Menschentrauben sehen kann, kann es dem konsumfreudigen Deutschen ja so schlecht noch gar nicht gehen, könnte man meinen.

Gruß herold

Zitat

Original geschrieben von tobias2k

Dann frage ich mich, wer bloß Ex-Kanzler Schröder zu seiner 2. Amtszeit verholfen hat?
Ob es die CDU, FDP oder wer auch immer besser gemacht hätte, sei mal dahin gestellt. Wer aber einen so offensichtlichen Lügner erneut wählt, dem ist einfach nicht mehr zu helfen.

seine 2. Amtszeit hat er ausschließlich der medialen Ausschlachtung des Elbehochwassers 2002 zu verdanken.

Um in der Politik von Lügen zu sprechen, bedarf es dort doch erstmal Wahrheiten. Und hier fängt doch schon das Problem an. Wenn, dann kann man dort allenfalls von politischen Wahrheiten sprechen. (Wobei ich selbst dann doch lieber von politischen Halbwahrheiten sprechen würde).

Diesem in jüngster Zeit politisch wiederholten Vorwurf der Lüge, auf welcher Seite brauch ich jetzt wohl nicht auslegen, würde ich ständig und wiederholt mit der Machenschaft von schwarzen Kassen, Raffgier, Machtgier, und einem zweifelhaft gegebenen Ehrenwortes entgegenen. Aber leider gibt es ja ein gentleman agreement, dass man dies zu gunsten der politischen Kultur besser nicht mehr aufwärmen sollte.

Resultat daraus ist, dass eine Person, die niemals Gelogen hat, morgen wieder vom kommissarsichen zum gewählten MP befördert wird. Und eine in der Vergangenheit vollkommen versagte neoliberale Minderheit einen ausufernden Machtanspruch für sich definieren wird. Schöne Politik!

>Wenn es denn so wäre dass Leute für das, was sie durch ihr Wissen und ihrer Hände Arbeit erwirtschaften, bezahlt würden, ..., hätte da niemand etwas dagegen.

Genau, auf beiden Seiten, "unten" und "oben", muss es gerecht zugehen. Es ist ja nicht so, dass jemand der für seine Tätigkeit nicht bezahlt wird, keinen Wert schafft. Genauso wie ein Herr Ackermann, niemals den Wert schaffen kann, für den er entlohnt wird. Er finanziert sein Einkommen zum großen Teil aus Einbußen bei den anderen Mitarbeitern.

Wachstum.

Moin..

Wachstum hat seinen Preis.
Einen Preis muss irgendwer bezahlen!
Am besten derjenige der keine Wahl hat.
Das sind in der Regel 1€ Jober oder sonstige Leute die per Verfügung vom Amt zu "wiedereingliederungs massnahmen oder besser legale prostitution auf niedrigstem Lohnniveau" gezwungen werden können".

Anders als auf Ausbeutung kann Kreditfinanziertes Wachstum nicht generiert werden.
Es ist egal ob jemand Studiert hat oder gar nichts gelernt hat, wenn das Alg 1 ausläuft steht man in der selben Reihe.
Und darf dann Produktiverweise an der eigenen verbalen Theorie teilhaben.

Es gibt nichts besseres als Praxis, wenn es Praxis Semester für Politiker geben würde.
Dann würde es mit Sicherheit nicht soviel Menschenunwürdiges Zeug geben, was durch unsere Tolle Legislative verursacht ist.

Es wäre doch mal was anderes, wenn man am eigenen Leib erfahren würde was es bedeutet, wenn ein Unternehmen "Atmet"
Wenn ein Unternehmen ein Flexibles Instrument wie die Zeitarbeit permanent nutzt.

Es ist immer leichter über ein System zu Reden, es Analytischerweise in seine Einzelteile zu zerlegen.
Mit den Konsequenzen hat man in der Regel nie selber Direkt zu tun.
Ich möchte den Manager sehen der nach dem er Entschieden hat, das 1000 Leute gehen müssen, weil der "Markt" oder besser der Aktienkurs es fordert.

Diesen 1000 Leuten in die Augen schaut und ihnen die Wahrheit sagt weshalb Sie gehen müssen.

Ich Persönlich glaube das keiner der Feinen Herrschaften den Arsch in der Hose hätte.
Aber solange es nur ein Blatt Papier ist....shit happens.

Dieses vielgepriesene Wachstum was einzig und allein auf Verbindlichkeiten Basiert, konnte auf Dauer nicht Funktionieren.
Es musste irgendwann Platzen.

Und das ist auch GUT SO.
Das unsere Bundesregierung Versucht dieses Perverse System mit einer Verschuldung die Generationen Später noch nicht "verdaut" ist, auf Teufel Kommraus am Leben zu erhalten.
Grenzt gelinde gesagt an Dummheit oder einfacher Ausgedrückt, Loyalität dem zugehörigen System gegenüber.

Dieses Geld verbrennen in Form von KonjunkturPaketen haben lediglich Psychologischen Effekt bringen tun Sie nicht wirklich was.

Die "Unteren" Schichten sind ausgesaugt, für mehr Konsum als wie zum "überleben"reicht es in der Regel nicht.
Anstatt dem Ausgesaugten einige Blutkonserven zu verabreichen, wird versucht mit Billigen Psychologischen Tricks den Konsum anzukurbeln.
Es werden Unsummen an Geld Verbrannt was der Staat eigentlich nicht hat, um denjenigen die sowieso schon so wenig haben den letzten Tropfen Blut auszusaugen.

Denn das Geld was jetzt "investiert" wird in Konjunkturpakete, wird nie wieder erwirtschaftet werden können.
Es ist weg, da versucht wird das zu Retten was Ausgegeben wurde obwohl es nicht da war.
Das ist im Prinzip ein Schwarzes Loch unter dem Ersten Schwarzen Loch.

Dieses Künstliche Wachstum mit Virtuellen Geld muss endlich aufhören.
Man kann sich zumindest Menschlich gesehen nur wünschen, das möglichst Viele Lobbys Richtig auf die Fresse kriegen oder noch Besser Pleite gehen.
Damit Sie endlich die Lange überfällige Quittung für ihr Menschenverachtendes Handeln bekommen.

Ob das Erschließungen neuer Flexibler Produktionskapazitäten sind, auf einem Menschenverachtenden Lohnniveau z.b. 3 Welt, Lohndumping Allgemein, Lohndumping in der Leiharbeit, etc..

In Namibia z.b. ist Leiharbeit per gesetz Verboten:

Zitat

Nun schauen wir mal in das "hinterpfurzige" Namibia, ein Land mit andersartigen Menschen, die sich von Sklaverei befreit haben und offensichtlich nichts mehr damit zu tun haben wollen. >>In Namibia hat der Oberste Gerichtshof Anfang Dezember 2008 das Verbot der Leiharbeit bestätigt. "Nach meiner Auffassung bedeutet das (Leiharbeitswesen) das Überlassen oder das Ausleihen von Personen, als seien sie Leibeigene." argumentierte der urteilende Richter.<< Würde in Deutschland/ Europa eine Anklage mit diesen Inhalten zum Erfolg geführt werden können. So etwas scheint im Deutschland und Europa mit seinen tief verwurzelten christlichen und "humanitären" Werten nicht möglich. Vielleicht wird durch das Festhalten an diese verschwiemelten perversen christlich "humanitären" Werten gerade erst die Leiharbeit ermöglicht, gar gewollt. Leiharbeit als konsequente Fortsetzung der Sklaven(Leibeigene)haltertradition. Deshalb vielleicht auch der Versuch über die Medien - gerade auch das ZDF - die alten Werte der (Kirchen-)Fürsten und das erneute , eigentlich fortgesetzte Glorifizieren der Zweiteilung der Gesellschaft. Auf der einen Seite die Blaublütigen und ihre großartigen Entscheider, die allein durch das Glück der Geburt etwas Besseres darstellen wollen. In Historie sind diese Typen gut gebildet und keineswegs dadurch für ihr Tun unverantwortlich zu nennen. Auf der anderen Seite die niedere Geburt der Massen mit der angeboren Verpflichtung zum Dienen, gelenkt und geleitet durch bewusst falsch gesetzte Bildung und Information. Jegliches Aufbegehren und und Aufwachen von selbststädigem Denken und Selbstorganisation wird von der Minderheit durch gezieltes Unterlaufen durch willige Korrupte unterlaufen, wenn möglich im Keim zu ersticken. Siehe Geschichte der Grünen.

Und "wir" sagen immer die jungs sind "rückständig"

Es muss ein Umdenken stattfinden und man sollte sich endgültig von dem Share Holder Value ansatz verabschieden, denn dieser unterliegt Offensichtlich einer Kadavermentalität bzw. einem Kadavergehorsam.
Alles für den Profit und sonst nichts....

Gruss Matchacom

Zitat

Original geschrieben von tobias2k

Die Sparquote in Deutschland liegt bei ca. 11%. Insgesamt liegen rund 4,5 Mrd. auf der hohen Kante. Es ist also durchaus noch etwas da zum Ausgeben.

Zitat aus Frankfurter Rundschau :
Bundesfinanzminister Steinbrück beziffert die Höhe der Spareinlagen hiesiger Privatpersonen auf weit mehr als 1000 Milliarden Euro - darunter fallen allein 568 Milliarden Euro auf hiesigen Sparkonten. Hinzu kommt das Geld auf Giro- und Festgeldkonten. Eine gigantische Summe. Zum Vergleich: Der Bundeshaushalt 2008 beläuft sich auf knapp 300 Milliarden Euro.

Zitat

Original geschrieben von Z-Man
Eine gigantische Summe.

Ist das Geld noch vorhanden, oder alles schon nach Amerika verschifft und dort verfressen? Was hilft's mir, wenn meine Spareinlagen von der Bank in Finanzderivaten aus USA angelegt wurden. Da kommt sicher was auf uns zu, wenn dort alles in Häuser und Plasma TVs angelegt wurde, was zu vermuten ist.
Auch nicht gut für den inneren Frieden in Deutschland...