Konjunkturpaket II

  • Zitat

    Original geschrieben von tobias2k

    Die Sparquote in Deutschland liegt bei ca. 11%. Insgesamt liegen rund 4,5 Mrd. auf der hohen Kante. Es ist also durchaus noch etwas da zum Ausgeben.


    Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass einige Reiche Deutschlands jeweils alleine mehr Vermögen haben, als bei den gesamten Deutschen auf der hohen Kante liegt. :rolleyes:


    Bevor der Staat bankrott wird sollte man anscheinend doch die Linke wählen, die das Geld dann, nach ihren Versprechungen, bei den richtigen holt. (nur ein Gedanke von einem politisch nicht aktiven)

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Fishboneman,


    wer sagt dass der Staat in der Krise ausgeglichen wirtschaften muss? Es geht hier erstmal um die angesagte Grundrichtung - und da ist Keynesianismus in jedem Fall die richtige Marschrichtung.


    Printus, das sag ich. Und es sagt auch so mancher Ökonom. Und genau gesagt sollte sowohl in der Krise und in der konjunkturellen Hochphase ausgeglichen gewirtschaftet werden, damit der Markt sich drauf einstellen kann.


    Schau mal, der Kapital- und Wirtschaftsmarkt ist krank. Und weshalb? Erst die staatliche Steuerung und die Zentralbanken haben uns doch in diese Lage gebracht. Wenn jetzt künstlich Geld in den Markt gepumpt wird, wird der Markt nicht leichter gesund, im Gegenteil:
    Gehen wir davon aus, dass z.B. die Abwrackprämie toll angenommen wird und sich zig Leute ein neues Auto kaufen. Das gibt als Zeichen an die Autohersteller: "Hey, die Leute kaufen unsere Autos, also stimmt Preis, Qualität und Nachfrage und wir müssen weiter produzieren."
    Das wäre aber ein völlig falsches Signal, da die Probleme ja nicht behoben wurden, sondern nur von den finanziellen Staatsspritzen zeitweise übertüncht wurden. Deshalb wäre danach das Problem nicht kleiner (da die Unternehmen sich nicht an die realle Wirtschaftslage angepasst haben), sondern größer, da der "Markt" den Unternehmen ein falsches Nachfragesignal gesendet hat.


    Und dass diese künstliche Finanzierung vom Staat noch ganz andere Probleme verursacht (Inflation durch Kreditaufnahme auf zukünftige Generationen, d.h. Wertverlust beim Vermögen vieler Bürger, eben von denen, die nicht unmittelbar von den Geldspritzen profitieren (können)), lass ich mal Großteils außen vor.


    Mein Lösungsvorschlag:
    Viel weniger Staat. Das tut zwar erstmal weh, ist aber mittel- und langfristig der einzige Weg, den Markt wieder zu heilen.
    Wenn hier jemandem übrigens ein positives Beispiel vom Keynesianismus einfällt, welches auf Dauer gut geklappt hat, so nenne er dies bitte. Ich bin überzeugt, dass er nur falsche Signale sendet und die Sache verschlimmert, siehe Japan.

  • Zitat

    Original geschrieben von Fishboneman

    Schau mal, der Kapital- und Wirtschaftsmarkt ist krank. Und weshalb? Erst die staatliche Steuerung und die Zentralbanken haben uns doch in diese Lage gebracht.


    Mein Lösungsvorschlag:
    Viel weniger Staat....


    :eek:



    das würde so ja nicht einmal mehr ein Westerwelle so sagen.
    Wenn Keynesianismus bisher immer versagte, dann hat es der Neoliberalismus jetzt aber auch, und wie.


    Den dummen Landesbanken wurde das angedreht, was kriminelle Machenschaften im Finanzsektor erst entstehen ließen. Ich sage nur Rating.

  • Da werde ich dir ausnahmsweise mal verzeihen ;). Übrigens hat es bei manch einem wohl doch für Verwirrung gesorgt:

    Zitat

    Original geschrieben von 08a_a
    Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass einige Reiche Deutschlands jeweils alleine mehr Vermögen haben, als bei den gesamten Deutschen auf der hohen Kante liegt. :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von Fishboneman
    Schau mal, der Kapital- und Wirtschaftsmarkt ist krank.


    Ich gehe viiiiel weiter: die Gesellschaft ist krank. Es geht nicht nur um Geld, sondern vieles läuft systematisch falsch.


    Wir haben weltweit, aber auch in Deutschland das Problem, dass die Schere zwischen arm und reich immer größer wird und die Reichen Werte anhäufen, die sie gar nicht verleben können, sondern wo sich irgendwann nur noch Zahlenwerte verändern. Macht es für die Brüder Albrecht einen Unterschied ob sie eine Million mehr oder weniger auf dem Konto haben? Nein, das ist nur eine andere Zahl, das zusätzliche Geld ändert aber nichts für sie...
    Auf der anderen Seite können Geringverdiener und Transferleistungsbezieher (Hartz usw.) von dem ihnen zustehenden Geld nicht leben. Das, was man in dieser Gesellschaft haben muss um sich integrieren zu können und ein bescheidenes, aber auskömmliches Leben zu haben, lässt sich von dem zur Verfügung gestellten Geld nicht finanzieren. Die Menschen holen ihre Nahrungsmitteln bei den Tafeln, kaufen Klamotten im Second-Hand-Laden oder müssen gezwungenermaßen bei KiK kaufen weil ihnen die Mittel fehlen in ein normales Kaufhaus zu gehen. Nichts gegen KiK, ich will damit nur sagen dass es Vielen nicht mehr möglich ist sich bescheiden, aber dennoch "normal" in dieser Gesellschaft zu positionieren, sondern es etabliert sich fast eine Art "Parallelwelt" für die Abgehängten.
    Der Staat ist horrend verschuldet - auch schon vor der Finanzkrise.


    Da fragt man sich: wie kann es denn sein oder wie kann eine Gesellschaft zulassen dass das viele, vorhandene Geld so ungünstig verteilt wird, dass ein paar wenige es in unnützer Höhe horten, während aber die große Mehrheit und auch die Gesamtheit des Staates nicht mehr klar kommt? Da läuft doch irgendwas falsch...


    In den letzten Jahren wurden die Belastungen immer auf die mittlere und untere Bevölkerungsschichten zugeschnitten, mit dem Ergebnis dass die ganz unten gar nicht mehr zurecht kommen, und die in der Mitte zwar schon noch ausreichend versorgt sind, aber mehr auch nicht. Ein bisschen bescheidener Wohlstand, Konsum über das Notwendige hinaus, ist auch bei denen immer weniger machbar weil erstmal für adäquate Lebensbedingungen gesorgt wird und dann ist das Geld weg.


    Da muss einem doch grundsätzlich klar werden dass da irgendwas schief läuft. Ich will sicher nicht alle gleich machen oder einfach den Reichen etwas wegnehmen. Aber die Verteilung muss sich dennoch verändern. Wie kann es sein dass ein Manager das 250fache seiner Mitarbeiter verdient? Soviel Verantwortung kann er nicht haben und soviel mehr kann er in seinem Arbeitstag nicht leisten, denn er arbeitet vielleicht 3, 4 Stunden länger, aber mehr auch nicht. Der Manager soll gut verdienen und auch deutlich mehr als seine Arbeiter, aber diese völlig wahnwitzigen Unterschiede müssen wieder normalisiert werden.


    Da zieht auch nicht das Argument dass die Wohlhabenden dann aus diesem Land wegziehen. Sie werden es in der Masse nicht tun, weil es lebt sich hier nicht so schlecht dass man unbedingt raus muss aus diesem Land. Genügend Reiche leben auch in Städten, wo ich nicht freiwillig hinziehen würde, also werden auch diese Leute aus Bindung an ihre Heimat dort bleiben, aber nicht weil die Gegend so schön ist. Und nicht zuletzt gibt es auch viele intelligente Reiche, die durchaus kapieren dass es irgendwie schief läuft im Staate Dänemark, und denen es absolut nicht weh tut wenn sie deutlich mehr abgeben würden, weil sich in ihrem Leben absolut nichts ändert, sondern einfach nur eine andere, immer noch unfassbare Menge an Geld auf dem Konto wäre.


    Oder wenn es um die Besetzung von Stellen geht: da werden horrende Anforderungen gestellt, mal eine Lücke im Lebenslauf oder wenn der Bewerber weiblich ist und vielleicht sogar noch Kinder hat - sinken die Chancen rapide... anstatt dass man offensichtlich fähige und sympathische Menschen einfach mal machen lässt.


    Oder unser Steuersystem; es kostet wegen seiner Komplexizität Unmengen, weil der Verwaltungsaufwand bei den Finanzbehörden und bei Firmen ungeheuer groß ist. Warum wird nicht wirklich dafür gesorgt dass man das Steuersystem radikel vereinfacht und damit Unmengen an Kosten einspart?


    Diese Konjunkturpakete passen da für mich ins Gesamtbild. Ich will der Politik nicht den guten Willen absprechen, aber das sind wieder so typisch deutsche Machwerke, die völlig kompliziert und mit 1000 Fußnoten versehen sind, wo keiner so richtig weiß was er persönlich demnächst bekommt oder nicht bekommt und wenn bekommt dann wie und unter welchen Konditionen. Jeder kapiert nur dass er nichts kapiert und die vielen Bedingungen am Ende womöglich heißen dass man selber nichts bekommt - und wenn doch, dann 10 EUR. So wird aber keiner dazu animiert mehr auszugeben.
    Warum macht man nicht Nägeln mit Köpfen und schafft Lösungen, die dem Bürger sagen dass das Problem erkannt wurde, man für alle etwas erreichen will, und jeder profitiert. Eine MwSt-Senkung z. B. kapiert jeder und man verankert in den Köpfen dass Einkaufen demnächst preiswerter wird. Ob man dann tatsächlich auch nur 20 EUR im Monat spart, ist dann gar nicht der Punkt, wichtig ist dass die Leute allesamt merken: es wird für JEDEN etwas getan! Und so muss es ein wenn man das Klima verbessern will.

    Im Augenblick ist doch der Eindruck dass der Staat das bestehende System hervorgerufen hat, also man fordert bei den Schwachen immer mehr (bis hin zu Kontrollen wo man wie lebt, mit wem man das Bett teilt oder nicht), fördert sie aber kaum, nimmt dem Mittelstand immer mehr - und oben kassieren Pleite-Manager das dicke Geld für ihre Negativleistungen. Später vermehrt sich das Geld von alleine ohne jede Leistung. Nicht dass ich es den Reichen nicht gönne, die sollen viel haben und luxuriös leben. Aber es muss auch für die anderen genug Geld bleiben, was erfordert dass die momentanen Verteilungsabläufe sich ändern.
    Das ist etwas plakativ dargestellt, aber trifft ungefähr die Sichtweise im Volk. Und ganz falsch ist es ja auch nicht, denn die auf dem Kopf stehende Vermögenspyramide zeigt klar dass die breite Masse kaum Rücklagen hat, wenige Superreiche aber besonders große Anteile. Das Vermögen verteilt sich nicht mehr gesund...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Für mich ist das recht klar, wir leben im Zeitalter der Gier, der schon pervertierten Form des Kapitalismus.
    Eigentlich wäre jetzt der Zeitpunkt für eine Revolution, für ein Großaufmarsch an Demonstrationen, aber da das Volk ja selber Teil der Gier ist und durch Internet, Fernsehen, Playstation etc. bis zur absoluten Verblödung gelangt ist, passiert da nichts. So kann man fast nur auf den "Kollaps" warten (das jetzt kann nur ein Vorbote sein), oder hoffen, daß die Gesellschaft, d.h auch der kleine Mann auf der Straße, der auch bei jeder Gelegenheit versucht, den anderen über den Tisch zu ziehen (sind nicht nur die Superreichen), zur Besinnung kommt und wir wieder realisieren, daß wir alle in einem Boot sitzen und voneinander abhängig sind.
    In Kurzform, wieder Respekt vor dem Leben entwickeln, den inneren Wachstum dem monetären vorziehen etc...


    Ob das passiert? Ich bezweifle es......

  • >Geld so ungünstig verteilt
    Geld wird nicht verteilt, sondern verdient. Wenn jeder für seine Arbeit den Anteil an Wert bekommen würde, den er erschafft, wäre die Gesellschft gerecht. Umverteilung an Menschen, die nur konsumieren, aber nicht produzieren und es nicht geschafft haben sich aus ihren in der Vergangenheit selbst geschaffenen Einkommen zu "ernähren" ist nicht gerecht.


    Der Staat muss unverteilen, um diese Menschen zu versorgen aber nur wenn sie ohne eigene Schlud nicht in der Lage sind ihr Leben zu bestreiten muss der Staat ihnen soviel geben, dass sie diesen Nachteil ausgleichen.
    Der Rest muss genügend haben um physisch zu überleben, mehr nicht.


    Nie fragt jemand ob jemand auch "verdient" (=erwirtschaftet) hat was er bekommt.

  • Zitat

    Original geschrieben von lobo999
    >Geld so ungünstig verteilt
    Geld wird nicht verteilt, sondern verdient. Wenn jeder für seine Arbeit den Anteil an Wert bekommen würde, den er erschafft, wäre die Gesellschft gerecht.


    Und wer beurteilt was gerecht ist und wer was verdient?


    Der Arbeitstag eines Herrn Ackermann, eines Gebruder Albrechts, eines Bill Gates etc. hat auch nur 24 Stunden. Die arbeiten einige Stunden davon, tragen Verantwortung - aber das tun der Bauarbeiter, Fliesenleger, Polizist, Rettungsassistent, Lebensmittelverkäufer, Bankangestellte, Arzt, Steuerberater und alle anderen Hans Mustermanns ebenfalls.


    Die Sache ist doch gerade dass das Geld inzwischen NICHT mehr verdient wird, denn zum einen wird es inzwischen in den meisten Fällen vererbt, und zum anderen wächst ein so vorhandenes Vermögen durch Zinsgewinne immer weiter.


    Wenn es denn so wäre dass Leute für das, was sie durch ihr Wissen und ihrer Hände Arbeit erwirtschaften, bezahlt würden, meinetwegen auch mit sehr guten Gehältern für exponierte Tätigkeiten, hätte da niemand etwas dagegen. Aber kein einziger Superreicher hat das Geld erarbeitet, was er besitzt. Die Vermögen sind alleine durch Erbschaften oder, wenn jemand wirklich selber etwas geschaffen hat, durch die Arbeit der Belegschaft und Kursgewinne so hoch gegangen.


    Mal ganz abgesehen davon dass Menschen auch dann für die Gesellschaft produktiv sind, wenn sie keiner bezahlten Tätigkeit nachgehen. Was ist mit all der ehrenamtlichen Arbeit und der Bedeutung, die ein Mensch vielleicht für einen anderen hat? Auch da kann sich die "Nützlichkeit" eines Menschen zeigen, man kann das nicht allein an seine Einkommenssituation koppeln. Abgesehen mal davon dass du mir dann gerne erklären kannst welche Daseinsberechtigung Kinder und Rentner haben, die bei rein finanzieller Betrachtung nur Geld kosten, und das nicht zu knapp...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

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