Konjunkturpaket II

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    Original geschrieben von IGGY
    Ich verstehe auch nicht, warum es für ein Kind nur 100 Euro gibt, während für ein Auto 2500 Euro. Vielleicht heißt es nicht umsonst, das Auto des deutschen liebstes Kind.


    Spass beiseite. Ein Kind bringt kein Geld. Unser System basiert voll und ganz auf Konsum. Also wird natürlich versucht auf Teufel komm raus, dem sparsam gewordenen Bürger dennoch das Geld aus der Tasche zu locken. Leider haben viele von oben immer noch nicht begriffen, das viele einfach nur noch sparen müssen.


    ein Kind bringt keinen Umsatz? Selbst wenn der Zwerg nur in die Hose macht, glaube mir der kostet mehr Konsumgeld als ein 10.000.- € Auto im Monat.

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Leider sind Kürzungen der Lohnnebenkosten in diesem Staat nicht möglich - wo wir wieder am Beginn unseres Kreislaufs wären...


    Ja dann braucht man diesen Vorschlag ja gleich nicht weiter bedenken...


    Wobei: wieviele Leute arbeiten denn überhaupt und haben somit Lohnnebenkosten? Kinder, Rentner, Erwerbslose, Ehefrauen, Hausmänner, Studenten, .... haben von solchen Maßnahmen nichts, leben aber auch als Bürger in diesem Land und ärgern sich über die finanziellen Verhältnisse. Also muss eine Maßnahme her, von der JEDER etwas hat - und da ist eine MwSt-Senkung durchaus richtig, denn davon profitiert jeder, der Geld ausgibt.


    Natürlich wird ein Brötchen nicht um 0,0216889 Cent preiswerter. Aber bei teuren Anschaffungen wirkt es sich schon aus wenn man 3% (als Beispiel...) weniger ausgeben muss, denn da muss der Handel die Veränderungen auch weitergeben. Hier ist auch viel Psychologie im Spiel: das negative Denken der Menschen soll verändert werden, und da kommt es nicht so sehr drauf an ob sie 1 oder 3 EUR mehr in der Tasche haben, wenn es denn überhaupt so ist, weil real haben die Leute sowieso immer weniger in der Tasche in den letzten Jahren.
    Aber allein das Signal würde etwas helfen weil die Menschen das Gefühl bekommen dass Einkäufe preiswerter werden wenn die MwSt sinkt. Kaum jemand rechnet es nach - aber in den Köpfen bewegt sich etwas - und das brauchen wir.


    Das gleiche mit dem Mindestlohn... Da zanken sich einzelne Branchen, ansonsten werden die meisten Geringverdiener weiter mit unsäglichen Löhnen abgespeist. Wieso wird da nicht genauso schnell wie bei der Bankenbürgschaft einfach ein Beschluss gefasst, und zackbumm, gibt es einen flächendeckenden Mindestlohn. So zeigt man den Leuten, dass man etwas für sie tut!


    Wenn man sich alleine nur vor Augen führt wie hier über die Auto-Subvention diskutiert wird - dann ist das doch der Beweis dass die Maßnahme für die Katz ist. Sinn der Sache ist doch die Stimmung der Leute auf mehr Konsum zu trimmen - das klappt aber nicht wenn man solche eigenartigen Ideen hat, über die nur diskutiert wird und die obendrein mehr Ablehnung als Zustimmung erzeugen. Dann kann man es gleich lassen! So bringt das ganze absolut gar nichts.


    Was unsere Nachbarn wesentlich besser gemacht haben als Deutschland ist, dass die Regierungen da ruckzuck Nägel mit Köpfen gemacht haben. Unsere Bundesregierung trödelt, einzig beim Banken-Rettungspaket ging es schnell, und so verspielt man bei den Bürgern den Eindruck, dass es wirklich vorwärts geht und für die Masse der normalen Menschen schnell gehandelt wird. So kann man die Stimmung nicht auf Vordermann bringen. :rolleyes:

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

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    Original geschrieben von Printus
    Ja dann braucht man diesen Vorschlag ja gleich nicht weiter bedenken...


    Wobei: wieviele Leute arbeiten denn überhaupt und haben somit Lohnnebenkosten? Kinder, Rentner, Erwerbslose, Ehefrauen, Hausmänner, Studenten, .... haben von solchen Maßnahmen nichts, leben aber auch als Bürger in diesem Land und ärgern sich über die finanziellen Verhältnisse. Also muss eine Maßnahme her, von der JEDER etwas hat - und da ist eine MwSt-Senkung durchaus richtig, denn davon profitiert jeder, der Geld ausgibt.


    Und du meinst, dass ein Bürger, der ein solch geringes Einkommen hat, dass er keine Lohnnebenkosten hat, durch eine MwSt-Senkung mehr konsumiert. Das finde ich aber mehr als optmistisch gedacht.
    Wenn ich da an meine Schul- und Studienzeit zurück denke, war es mir scheiss egal, ob die MwSt. 15% oder 17% betrug. Ich habe mir das gekauft, was ich haben musste. Jetzt, da ich mehr Geld verdiene, rege ich mich nur noch auf, wieviel von meinem Gehalt übrig bleibt. Und wieder ist es mir scheiss egal, ob die MwSt 15% oder 17% beträgt. Stattdessen freue ich mich jedes Mal, wenn ich Netto mehr habe aufgrund gesunkener Abgaben - und dies ist der psychologische Effekt, der hilft. Du brauchst mehr Geld in der Tasche um es überhaupt ausgeben zu können! Der MwSt Effekt verpufft vor allem mit der Zeit, da die Inflation die Senkung ziemlich schnell auffressen...

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Stattdessen freue ich mich jedes Mal, wenn ich Netto mehr habe aufgrund gesunkener Abgaben - und dies ist der psychologische Effekt, der hilft. Du brauchst mehr Geld in der Tasche um es überhaupt ausgeben zu können! Der MwSt Effekt verpufft vor allem mit der Zeit, da die Inflation die Senkung ziemlich schnell auffressen...


    Und die Lohnnebenkosten könnte man auch in einer "besseren Zeit" relativ problemlos wieder angehen, wohingehen man die MwSt nicht ständig ändern kann da es aufwendige Umstellprozesse erfordert und lange Zeit negative PR bringt. Wenn man aber in einem Jahr die Krankenkassenbeiträge um 1% erhöht wird das zwar für kurze Zeit Empörung auslösen, aber bei weitem nicht soviel wie eine MwSt Erhöhung.

  • Zitat

    Original geschrieben von Partybombe
    Und die Lohnnebenkosten könnte man auch in einer "besseren Zeit" relativ problemlos wieder angehen, wohingehen man die MwSt nicht ständig ändern kann da es aufwendige Umstellprozesse erfordert und lange Zeit negative PR bringt. Wenn man aber in einem Jahr die Krankenkassenbeiträge um 1% erhöht wird das zwar für kurze Zeit Empörung auslösen, aber bei weitem nicht soviel wie eine MwSt Erhöhung.


    seh ich genauso, die Kosten einer MwSt Änderungen stehen in keinem Verhältnis zum Konsumanstieg. Gerade wenn eine solche Umstellung unterjährig erfolgen würde, will ich kein Steuerberater sein, die hatten ja damals bei der Erhöhung auf 19% auch genug Probleme.

    " Es ist besser, für das was man ist, gehasst; als das was man nicht ist, geliebt zu werden."

  • Ich finde zumindest einen Teil des Konjunkturpaketes richtig gut: Die Investitionen in Breitbandnetze! Wir sind hier auf dem Land (1k Einwohner Dorf) völlig vom Breitbandnetz abgeschnitten, weil es sich nicht lohnt, das alte 8km lange Kupferkabel durch Glasfaser zu ersetzen. Und so geht es Millionen von Menschen in Deutschland! DAS nenne ich wirklich eine sinnvolle Investition, wovon wirklich jeder betroffene Bürger quer durch alle Schichten etwas hat. Etwas alltägliches, das man einfach braucht in der heutigen Zeit!


    Dann sind auch die Investitionen in Schulgebäude ÄUßERST notwendig. Ich gehe noch zur Schule (Stadt Bonn) und man sieht es wirklich jeden Tag, dass etwas getan werden muss. Doch die Stadt hat da kein Geld für! Ein Beispiel: Bei uns liegen die Heizungsrohre völlig unisoliert in den Betonwänden - da wurde seit 60 Jahren nichts mehr dran gemacht! Das muss man sich mal vorstellen....


    Daher denkt mal an solche Sachen, da haben wir Bürger wirklich viel von. Natürlich kann nicht jeder erreicht werden, aber für fast jeden sollte etwas dabei sein. Ob man allerdings lächerliche Steuersenkungen von 0,x Prozent machen muss nur damit man gut ankommt (wozu sonst, wenn es nur ein paar Euro im Monat zu sparen gibt), ist mir schleierhaft. Aber wie schon jemand sagte - es sind ja bald Wahlen.


    Gruß

  • Ich sehe das genauso wie meine Vorredner. Wenn schon ein Konjunkturpaket, dann auf kompletter EU Ebene.


    Die Auto-Prämie klingt auf den ersten Blick ja ziemlich verlockend, unterm Strich subventionieren wir mit unseren Steuergeldern auch ausländische Hersteller. Der Kauf eines Toyotas beispielsweise schafft/erhält höchstens Arbeitsplätze im Vertrieb.
    Da eine Beschränkung der Prämie auf deutsche Hersteller wohl nicht so ohne weiteres möglich gewesen wäre, hätte zumindest eine Begrenzung der Förderung auf Autos mit Euro5 erfolgen sollen. Davon hätte die Umwelt genauso wie die heimischen Autobauer profitiert, da ausländische Autobauer afaik im Schnitt weniger Euro5 Modelle im Angebot haben.


    Die Milliarden für längst überflüssige Sanierungen mögen ja gut gemeint gewesen sein, offen ist aber die Frage, ob überhaupt die notwendigen Kapazitäten zur Verfügung stehen, um all die jahrelang aufgeschobenen Wartungs- und Reperaturmaßnahmen in überschaubarer Zeit durchzuführen. Es nützt nichts, jetzt alles im hau-ruck Verfahren zu machen, nur um in wenigen Jahren festzustellen, dass die kürzlich durchgeführte Maßnahme wieder reif für eine Sanierung ist.

  • Paket 2


    Moin.


    Die Leute es eigentlich nötig haben, sprich die Geringverdiener.
    Ich meine damit die Mehrheit der Bevölkerung, die so um die 1.500€ Brutto ihr eigen nennen.
    Oder besser die die Mehrheit der Zeitarbeiter die z.t. noch nicht mal 1.100€ Brutto haben.
    Haben von all dem NICHTS.
    Die Zeitarbeit sollte strikteren Bedingungen unterstellt werden, um solch eine Ausbeutung wie sie derzeit stattfindet zu unterbinden.
    Es ist keine seltenheit das die Option der Aufstockung (Alg2) im Vorstellunggespräch als "Gehalt" verkauft wird.


    Es kann so nicht weiter gehen.
    Ich Persönlich würde mir wünschen das eine Schonungslose Marktbereinigung stattfindet und diese Firmen die wie "Sozialschmarotzer" agieren.
    Also mit Hohen Subventionen seitens des Staates (Also wir) ihre Profite generieren.


    Vom Markt verschwinden.
    Die Unternehmen können z.b. mit befristeten Verträgen flexibel genug Agieren.


    Dieses ständige abwälzen des Unternehmerischen Risikos auf den Arbeitnehmer muss irgendwann ein Ende finden.



    Gruss MAtchacom

    Wer mit halb gefülltem Tank die doppelte Strecke fahren will, ist ein Idiot. Wer mit halbem Etat doppelte Ergebnisse erzielen will, ist ein Finanzvorstand.

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Und du meinst, dass ein Bürger, der ein solch geringes Einkommen hat, dass er keine Lohnnebenkosten hat, durch eine MwSt-Senkung mehr konsumiert. Das finde ich aber mehr als optmistisch gedacht.


    Es geht nicht nur um Menschen mit geringem Einkommen, sondern alle Bürger, die in keiner sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung sind - und das ist eine horrend große Anzahl!
    Laut statistischem Bundesamt waren Ende 2007 insgesamt 27,1 Millionen Menschen unter 65 Jahren in entsprechenden Arbeitsverhältnissen. Das Volk hat aber 80 Millionen, d. h. die übergroße Mehrheit der deutschen Bevölkerung profitiert primär nicht von der Senkung der Lohnnebenkosten, weil sie davon gar nicht betroffen sind. Es mag indirekte Auswirkungen haben, aber da wird es dann sehr schwammig.


    Die ungefähr doppelt so große Gruppe der Bürger, die nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, sind aber dennoch Konsumenten, also von der MwSt betroffen. Wenn man hier etwas verändert trifft es auch diese Leute, also JEDEN, denn jeder muss einkaufen.


    Dass eine MwSt-Senkung den Leuten nicht rasend viel Geld in die Taschen spült, ist klar. Aber es geht ja auch nicht um große Summen, sondern insbesondere auch "Stimmungsmache", der Konsum soll angeregt werden. Das kann man erreichen indem man symbolische Maßnahmen oder generell Maßnahmen, von denen jeder profitieren kann, schafft. Vor allem muss dem Mann und der Frau auf der Straße sofort einsichtig sein dass für sie etwas getan wird. Welche alternative Idee hast du, damit flächendeckend vermittelt wird "Leute, wir tun etwas für euch!"?


    Senkung der Lohnnebenkosten und Abwrackprämien oder Zuschüsse für Kinder, das ist alles schön und gut, aber immer nur für kleine Interessengruppen. Der große Wurf, dass man klar macht dass man an alle denkt und nicht irgendwelche Lobbypolitik oder etwas Fassadenpinselei betreibt, bleibt aus.


    Ujnd somit bleibt auch die negative Grundeinstellung der Masse, obwohl man doch gerade hier ranklotzen muss und will.


    Zitat

    Original geschrieben von autares
    Du brauchst mehr Geld in der Tasche um es überhaupt ausgeben zu können!


    Wenn aber 2/3 der Bevölkerung dieses Gekd nicht durch eine Lohnnebenkostensenkung in die Finger bekommen ist es nicht geeignet die Stimmung im Volk auf diesem Weg heben zu wollen.


    Uns ist doch eh klar dass es hier meistens um Peanuts-Beträge geht, es wird niemand reich durch die Krise und Subventionen. Die Leute kriegen ein paar Euro, und das war's. Es geht also nicht unbedingt um mehr Gekd, sondern eine positivere Grundeinstellung und positives Denken. Um das zu erwirken muss man einen richtig großen Wurf tun und zeigen dass es vorwärts geht, aber nicht herumkleckern mit Maßnahmen, die bei Einzelnen kleine Effekte haben, während die Masse weiterhin denkt dass nichts Wesentliches geschieht.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Wenn aber 2/3 der Bevölkerung dieses Gekd nicht durch eine Lohnnebenkostensenkung in die Finger bekommen ist es nicht geeignet die Stimmung im Volk auf diesem Weg heben zu wollen.


    Das ist nicht richtig, Krankenkassenbeiträge dürften die meisten zahlen und wenn man die senkt hilft es sehr vielen Leuten.
    Und wie schon gesagt wurde kostet jede MwSt Änderung eine Menge Geld, das ist wenn dann eine sehr langfristige Maßnahme, aber nichts was man mal eben kurzfristig machen kann. Krankenkassenbeiträge kann man aber sehr einfach, kostengünstig und mitten im Jahr ändern.
    Im übrigen soll das Ganze der Ankurbelung der Konjunktur dienen. Wenn man dieses Geld nun Leuten gibt die keine Lohnsteuer zahlen, wird es 1:1 wieder ausgegeben. Der Sinn der Abwrackprämie ist ja das die Leute mehr Geld ausgeben sollen als sie bekommen, also nicht die 2500EUR sondern z.B. 15000EUR und das notgedrungen dieses Jahr weil die Förderung nächstes Jahr wegfällt.
    Außerdem dürfte es gerechter sein, Leute die Lohnsteuer zahlen durch eine Steuersenkung zu entlasten als Leuten Geld zu geben die keine zahlen. Das mag hart sein, aber in erster Linie müssen die Leute davon profitieren die den Staat finanzieren und nachher auch für die Schuldentilgung sorgen müssen.

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