Konjunkturpaket II

  • Zitat

    Original geschrieben von Partybombe
    Um deine Theorie mal weiter zu verfolgen, fahren denn die Wohlhabenenden, die deiner Meinung nach davon profitieren, 9 Jahre alte Autos?


    "Wohlhabend" heißt nicht superreich, ich meine damit einfach dass hier Leute profitieren, die das Geld für einen Neuwagen haben und deren Kaufentscheidung nicht an 2500 EUR hängt. Die werden sowieso ein neues Auto kaufen - oder nicht, aber sie werden es kaum tun weil ihnen die 2500 EUR das Geld verschaffen, das sie brauchen um einen Neuwagen kaufen zu können.


    Es ist ein nettes Zubrot, das mitgenommen wird, aber kaum jemanden in seiner Kaufentscheidung, die er auch ohne Subvention getroffen hätte, beeinflusst.


    Es dürfte durchaus genügend Leute geben, die zufrieden mit einem 9 Jahre alten Wagen fahren, das ist schließlich nicht soooo alt, aber auch Geld für einen Neuen hätten. Und die nehmen die Kohle jetzt mit, aber drauf angewiesen ist keiner, der sich ein neues Auto leisten kann.


    Ich sehe also nicht wie das die Konjunktur beleben soll. Für den Staat sind 2500 EUR aber sehr viel Geld. Wieviele Steuerzahler braucht man, um das zu finanzieren, angesichts dessen dass viele Bürger inzwischen zu wenig verdienen um überhaupt Steuern zu zahlen?


    Könnte man diese Kohle nicht besser der finanziell Schwachen geben, die dann wirklich konsumieren, anstatt dass sich die "Reicheren" der Gesellschaft über den geringeren Preis für's neue Auto zu freuen, das man eh gekauft hätte? Wer hier 2500 EUR spart, lässt die nämlich auf dem Konto, dieses Geld wird nicht für Konsum ausgegeben.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Auch jetzt begreifen die Herrschaften es nicht, das ein gross Teil des Volkes ausgeblutet ist. Ein Grossteil der Bevölkerung kriecht auf dem Existenzminimum rum und hat keine Kaufkraft mehr. Das was geblieben ist, wird schlauerweise gebunkert um die wichtigsten Sachen des täglichen Bedarf sich noch leisten zu können.


    Aber statt dort einzugreifen, und z. B. die Mehrwertsteuer zu senken, damit der von der Regierung geforderte Konsum wieder in die Gänge kommt, werden lieber sinnlose Programme aufgelegt.


    Damit widersprichst du dir selbst. Jemand der am Existenzminimum lebt, wird nach einer MwSt-Senkung auch nicht mehr konsumieren.

  • Zitat

    Um den kleinen Mann geht es doch sowieso nicht mehr.


    Sollte es aber gehen, den dieser ist derjenige der konsumieren soll.


    Weil versuch einem nackten Mann in die Tasche zu greifen!


    Weil im Moment wird in meinen Augen so agiert: Oh Gott der Wirtschaft geht es schlecht, keiner konsumiert!


    Also verschönern wir unseren Laden auf Staatskosten in der Hoffnung das dann das Volk in Scharren die Läden stürmt.


    Aber mal die Überlegung anzugehen, das viele Menschen nicht mehr bereit sind die Wucherpreise zu zahlen, neben sinkender Löhne und Qualität. Ne darüber wird nicht mal ansatzweise nachgedacht.


    Seit 10 Jahre erlebten wir wie wir nur noch zurückstecken sollten und uns über die Medien erzählt wurde, den Gürtel noch enger schnallen. Dort kürzen, hier verzichten dort für die Hälfte arbeiten. Jetzt wo der Bürger "blutleer" ist, kommen hunderte von Milliarden daher.


    Aber wieder nicht dort wo sie gebraucht werden, sondern dort wo sich unsere Elite verzockt hat.


    Für die 10 Euro Steuergeschenk, dürfen dann noch unsere Kinder die Zeche abbezahlen.


    Zitat

    Damit widersprichst du dir selbst. Jemand der am Existenzminimum lebt, wird nach einer MwSt-Senkung auch nicht mehr konsumieren.


    autares
    Zumindest mehr, als durch die Abwrackprämie.


    Weil diese Prämie werden einige tausende in Anspruch nehmen können.


    Von einer Mwst-Senkung können aber 80 Millionen Bundesbürger profitieren.
    Auch werden die Gegenstände des täglichen Lebens biliger, wo auch sozial Schwache mehr konsumieren können, da mehr übrig bleibt am Monatsende.


    Ausserdem würde nicht nur die Autoindustrie davon profitieren, sondern die ganze Industrie, da es in allen Bereichen zu Senkungen kommen würde.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Es ist ein nettes Zubrot, das mitgenommen wird, aber kaum jemanden in seiner Kaufentscheidung, die er auch ohne Subvention getroffen hätte, beeinflusst.


    Mich schon. Hatte mir im Dezember 2008 für 900EUR einen alten Clio gekauft. Ich hatte zwar nicht die Absicht den gleich wieder abzugeben, aber ich wußte schon beim Kauf das ich noch rund 400EUR reinstecken muss um ihn durch den nächsten TÜV zu kriegen. Das spare ich mir nun also und hole mir einen Hyundai i10 (ist zumindest angedacht). Kostet mich 7000EUR, abzüglich 2500EUR Prämie zuzüglich Kaufpreis Clio abzüglich Reparaturkosten Clio. Ich zahle für den Hyundai also insgesamt 5000EUR und dafür habe ich ein neues Auto mit 3 Jahren Garantie, habe also mit 0 Investitionen in den nächsten 3 Jahren zu rechnen (bis auf Inspektion). In der Steuer kostet er so gut wie garnichts, ab Sommer wenn auf CO2 umgestellt wird dürften es keine 10EUR im Jahr sein, der Clio kostet 103EUR. Die Versicherung kostet mit Vollkasko genausoviel wie beim Clio die Teilkasko, hebt sich also auf.
    Selbst wenn ich von 50% Wertverlust in 3 Jahren ausgehe habe ich nur 1200EUR an Kosten dafür das ich 3 Jahre einen Neuwagen fahren kann der Vollkasko versichert ist, statt den alten Clio. Dazu kommt das der Hyundai nur die Hälfte verbraucht, lohnt sich also schon allein deshalb. Wenn man dann die Prämie evtl. noch mit einer anderen Person teilen kann habe ich nachher noch einen Gewinn gemacht.
    Wie das allerdings dem Staat helfen soll weiß ich auch nicht. Bei den Billigautos verdient der Staat weder an der Umsatzsteuer noch an der KFZ Steuer, höchstens an der Mineralölsteuer, aber da das Auto ja nur rund die Hälfte verbraucht ist das auch kein Gewinn. Und an der Produktion hängt auch kein deutscher Arbeitsplatz.


    Leider muss ich noch bis Dezember warten denn das Auto muss ja min. 1 Jahr auf mich zugelassen sein. Vermutlich werden die Händler nun aber ihre Preise für die kleinen Autos erstmal erhöhen, bis zum Jahresende gehts ja vielleicht wieder nach unten.

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Von einer Mwst-Senkung können aber 80 Millionen Bundesbürger profitieren.
    Auch werden die Gegenstände des täglichen Lebens biliger, wo auch sozial Schwache mehr konsumieren können, da mehr übrig bleibt am Monatsende.


    Ausserdem würde nicht nur die Autoindustrie davon profitieren, sondern die ganze Industrie, da es in allen Bereichen zu Senkungen kommen würde.


    Genau, die MWST Senkung ist das beste Mittel gegen die Rezession. Wenn ich monatliche Ausgaben von sagen wir mal 400 € brutto habe, dann habe ich nach einer MWST Senkung um 4 Prozentpunkte - also auf 15% MWST - , sofern diese denn überhaupt weitergegeben wird, nur noch Ausgaben von gerundet 386,55 €. Macht also eine monatl. Ersparnis von 13,45 €. Davon kann sich dann der Bürger dann in den Kaufrausch hier stürzen und sich neue Autos, Computer, Handys und andere Luxusartikel kaufen. Im Prinzip is das von der Ersparnis her für den durchschnittlichen Bürger hier doch genauso eine Farce wie das Konjunkturpaket II. Oder um es mal mit Westerwelles Worten zu sagen (auch wenn ich nicht viel von ihm halte): Die Ersparnis reicht dann eben für eine Currywurst mit Majo aber ohne Pommes....


    Desweiteren finde ich es interessant, dass man für ein uralt Auto 2500 € bekommt vom Staat, für ein Kind aber nur 100 €. Ich würde es genau anders rum machen, das Kind dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit später mal deutlich mehr Steuern einbringen, als der Staat vorher mit den 2500 € theoretisch investiert hätte. Davon mal abgesehen das soetwas eine asoziale Politik ist. Dadrüber sollte man ruhig mal nachdenken, vorallem als Wahlberechtigterbürger !


    Zu den Liberalen nochmal: Was von deren propagierten freien Märkten und den Selbstheilungskräften in einer Krise zu halten ist, sieht man ja nun nachdem die Geldblase im US-Immobilienmarkt geplatzt ist: Nämlich nichts! Plötzlich muss wieder der Staat her halten! Wer noch an die Selbstheilungskräfte glaubt, dem kann man eh nicht mehr helfen...

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  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Von einer Mwst-Senkung können aber 80 Millionen Bundesbürger profitieren.
    Auch werden die Gegenstände des täglichen Lebens biliger, wo auch sozial Schwache mehr konsumieren können, da mehr übrig bleibt am Monatsende.


    Das ist ein häufig genannter Irrglaube. Eine MwSt-Senkung bewirkt nichts, dies wurde schon häufig bewiesen. Zumal MwSt-Senkungen/Erhöhungen sehr selten auf den geminderten MwSt-Satz angewandt werden.


    Wenn du den Konsum antreiben willst, musst du die Lohnnebenkosten senken. Dies führt dazu, dass nicht nur Menschen mit einem bestimmten Steuersatz profitieren, sondern alle Lohnempfänger. Zudem hat jeder Geldempfänger deutlich sichtbar mehr Gehalt - im Gegensatz zu der MwSt, die weiterhin nicht auf dem Lohnzettel sichtbar ist, egal ob sie bei 16% oder 19% liegt.


    Leider sind Kürzungen der Lohnnebenkosten in diesem Staat nicht möglich - wo wir wieder am Beginn unseres Kreislaufs wären...

  • autares

    Zitat

    Das ist ein häufig genannter Irrglaube. Eine MwSt-Senkung bewirkt nichts, dies wurde schon häufig bewiesen.


    Ja hast du aktuelle Quellen? Weil ich weiß das aktuell europäische Nachbarn die Mwst-Senkung umsetzen um so die Finanzkrise bzw. Wirtschaftsflaute in den Griff zu bekommen.


    Letzendlich wird sich zeigen welches Mittel sich als der Weg aus der Krise erweist.


    Zitat

    Leider sind Kürzungen der Lohnnebenkosten in diesem Staat nicht möglich


    Ja Kürzungen sind nicht mehr möglich, da die Unternehmen dank Zeitarbeit und Lohndumping eh schon am unteren Rand der Steuertabellen arbeiten.


    Beispiel: Ich hatte ca. 200 Euro Lohnsteuer monatlich beim damaligen Mutterkonzern wo ich tätig war. Nach der Umstrukturierung und Ausgliederung zu einer Zeitarbeit Tochtergesellschaft, zahlte mein damaliger Arbeitgeber wo ich am gleichen Arbeitsplatz saß nicht mal mehr 40 Euro. Das zog sich über Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung usw.


    So senkte der Arbeitgeber für tausende Arbeitnehmer die Lohnnebenkosten und Vater Staat guckt in die Röhre und bekommt nur noch Peanuts.


    Von daher meine ich das sich da nicht viel machen lässt, über die Lohnnebenkosten den dieses System dominiert in sehr vielen Unternehmen.


    Gut bei der Mehrwertsteuer habt ihr auch Recht, ob 2-3 % Punkte überhaupt dann vom Handel weitergegeben werden. Zumindest letztes Jahr hat es mit der Erhöhung sehr gut funktioniert. Aber eine Senkung wäre jetzt auch ein Eingeständnis für eine Misslungene Politik. Da werden sich unsere Herrschaften hüten, Fehler einzugestehen.


    Zitat

    Desweiteren finde ich es interessant, dass man für ein uralt Auto 2500 € bekommt vom Staat, für ein Kind aber nur 100 €. Ich würde es genau anders rum machen, das Kind dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit später mal deutlich mehr Steuern einbringen, als der Staat vorher mit den 2500 € theoretisch investiert hätte. Davon mal abgesehen das soetwas eine asoziale Politik ist. Dadrüber sollte man ruhig mal nachdenken, vorallem als Wahlberechtigterbürger !


    Ich verstehe auch nicht, warum es für ein Kind nur 100 Euro gibt, während für ein Auto 2500 Euro. Vielleicht heißt es nicht umsonst, das Auto des deutschen liebstes Kind.


    Spass beiseite. Ein Kind bringt kein Geld. Unser System basiert voll und ganz auf Konsum. Also wird natürlich versucht auf Teufel komm raus, dem sparsam gewordenen Bürger dennoch das Geld aus der Tasche zu locken. Leider haben viele von oben immer noch nicht begriffen, das viele einfach nur noch sparen müssen.


    Man muss den Menschen wieder mehr Perspektive, Sicherheit geben damit die Leute auch Ihr sauer verdientes Geld wieder auch ausgeben wollen und können.

  • Ich glaube,die hätten dem Autofahrer besser geholfen, in dem sie die Mineralölsteuer gesenkt hätten.Bin gespannt ,was wir nach den Wahlen für eine Schocknachricht bekommen werden.

    gruß primu

  • Zitat

    Original geschrieben von primu
    Ich glaube,die hätten dem Autofahrer besser geholfen, in dem sie die Mineralölsteuer gesenkt hätten.Bin gespannt ,was wir nach den Wahlen für eine Schocknachricht bekommen werden.


    dann würde erst Recht keiner mit einer alten Mühle sich eine neue Kiste kaufen.

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