Konjunkturpaket II

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
      Printus:


    In Deutschland sind fast 70% der Bevölkerung erwerbstätig.


    wie kommst Du auf die Zahl? Meines Wissens sind es 50%...Mikrozensus 2002

  • Zitat


    auf dieser Seite steht:
    Nach den Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung waren im Jahr 2006 67,5% der Deutschen im erwerbsfähigen Alter erwerbstätig. Die deutsche Erwerbstätigenquote lag damit 3,1 Prozentpunkte über dem EU-Mittelwert von 64,4%.


    Erwerbsfähiges Alter ist zwischen 15-64 - die anderen 40 Millionen unterschlägst Du.
    Ansonsten sieht man hier von 2002 das wir ca. 36 Millionen Arbeitende hatten von 82,4 Millionen Deutschen (S. 251):


    https://www-ec.destatis.de/csp…ollanzeige.csp&ID=1013766

  • Zitat

    Original geschrieben von 31509
    wie kommst Du auf die Zahl? Meines Wissens sind es 50%...Mikrozensus 2002


    Es sind 40,35 Millionen.


    Genaue zahlen finde ich leider nicht, aber es gibt ca. 30 Millionen Pflichtversicherte und ca. 20 Millionen Renter. Alle diese Personen profitieren mehr oder weniger von einer Senkung der Krankenkassenbeiträge und das ist somit sicherlich ein Großteil der Bevölkerung.
    Und wie schon geschrieben ist es sicherlich gerechter Entlastungen an die Leute zu verteilen die ins System einzahlen, als an die Leute die nur herausnehmen. Hartz 4 soll nur eine minimale Grunddeckung sein und das ist ja bereits gegeben. Wenn wirklich mehr Geld in den Kassen wäre sollten sicherlich auch die Leute profitieren die nichts einzahlen, dafür leben wir ja in einem Sozialstaat, aber es ist eben nicht mehr Geld da, somit können eigentlich nur die Leute profitieren die die Schulden nachher auch abbauen müssen.

  • Autares,


    ich hatte weiter oben schon mal geschrieben dass laut statistischem Bundesamt Ende 2007 insgesamt 27,1 Millionen Menschen unter 65 Jahren berufstätig waren.
    Deine 70% beziehen sich nur auf erwerbsfähige Menschen zwischen 15-64 Jahren - und das ist aber eine unbrauchbare Zahl weil sie ein paar Millionen Menschen aus der Betrachtung ausschließt.


    Auch 10-15jährige und diverse Millionen Menschen über 65 zahlen und kaufen mit ihrem Geld in diesem Land; diese Leute kann man doch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen und aus der Betrachtung herausnehmen. Auch die nehmen allesamt am Meinungsbildungsprozess bei und bestimmen das Klima mit.


    Es geht ansonsten nicht so sehr um die Reallohnerhöhung als solche, sondern um ein Klima, in dem die Leute bereit sind verstärkt zu konsumieren. D. h. es muss nicht zwangsläufig viel Geld unter's Volk gebracht werden, zumal die meisten Menschen sowieso nur ein paar EUR erhaschen werden. Wichtig ist das GEFÜHL der SICHERHEIT Geld ausgeben zu können. Du hast doch selber geschrieben dass es dir um das Gefühl bei der Betrachtung der Lohnabrechnung geht, nicht um den Betrag selber.


    Will man das Gefühl der Menschen flächendeckend verbessern muss eine einfache Maßnahme her, wo durch die Bank weg jeder vermittelt bekommt dass er berücksichtigt wird.


    Anhand der Zahlen wird doch klar dass es nicht viel bringt wenn in einem 80+ Millionen-Volk 27 Millionen etwas gewinnen, während die anderen leer ausgehen. Oder wenn ein paar tausend Neuwagenkäufer 2500 EUR bekommen, die anderen 79,9999 Millionen aber nicht.


    Für mich ist eine MwSt-Senkung kein Evangelium, ich suche nur nach einem Weg den Menschen flächendeckend und leicht verständlich zu vermitteln dass sie konsumieren sollen. Das funktioniert aber nicht mit Konjunkturprogrammen, die so kompliziert und mit 1000 Fußnoten gestrickt sind. Wenn man alleine die Bedingungen der Abwrackprämie liest - das ist doch lächerlich!


    Wenn man will dass alle Leute Geld ausgeben muss man allen leicht verständlich und durch die Bank weg vermitteln dass sie mehr Kohle zur Verfügung haben. Hast du eine Idee wie du das EINFACH und für JEDEN verständlich signalisieren kannst?



    Partybombe,


    dasselbe... sobald du nur bestimmte Gruppen bedienst, geht's in die Hose. Es sind diverse Millionen Menschen, die eben nicht profitieren wenn man mit irgendwelchen Taschenspielertricks hantiert. All diese Menschen sind aber auch Konsumenten und Meinungsbildner.


    Deswegen geht es auch nicht dass nur die Ins-System-Einzahler bedacht werden, denn konsumieren tut auch die Mehrheit der anderen (oder eben nicht...).



    Fishboneman,


    wer sagt dass der Staat in der Krise ausgeglichen wirtschaften muss? Es geht hier erstmal um die angesagte Grundrichtung - und da ist Keynesianismus in jedem Fall die richtige Marschrichtung.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Du siehst also immernoch nicht ein das auch Renter Krankenkassenbeiträge zahlen und entlastet werden würden? Deine 27 Millionen sind viel zu niedrig angesetzt.

  • Quelle: Statistisches Bundesamt. Nur weil dir die Zahl nicht passt ist es dennoch deren Erhebung.


    Wo ist denn die Ersparnis wenn man erst einen teuren Gesundheitsfonds schafft und dann die Krankenkassenbeiträge senkt? Das Gefühl, besser dazustehen als vorher, kommt hier nicht auf.


    Was ist mit denen, die privat oder in der Familienversicherung sind?


    Du gehst nicht auf meine Argumentation ein dass wir weniger ein Geldproblem, als ein Stimmungs-Problem haben... Wer keine Abwrackprämie kassiert, wenn er überhaupt von einer Maßnahme des Konjunkturpaket erfasst wird, nur ein paar EUR - oder gar nichts - bekommen. Bessert sich die Stimmung grundlegend weil man 15, vielleicht 20 EUR mehr in der Tasche hat? Sicher nicht.


    Für die Stimmunglage wäre es wichtig den Bürgern nicht solche komplizierten, verschachtelten Ideen mit 1000 Bedingungen und Fußnoten zu präsentieren, sondern einen Paukenschlag zu tun, bei dem wirklich JEDER das Gefühl hat dass sein Geldbeutel geschont wird.
    In Zahlen sparen die Menschen hier, je nach Einkommenlage, auch nicht viel mehr als ein paar EUR. Der psychologische Effekt wäre aber dass die Menschen suggeriert bekommen dass alles preiswerter würde und die Kaufkraft stärker wird...


    Wie willst DU denn mit 10, 15, vielleicht 20 EUR für dauerhafte gute Stimmung im Volk sorgen?

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Mich wundert wie sehr Diskussionen um das Thema immer wieder in die falsche Richtung laufen.



    Um es klar zu machen: EGAL wie man mehr Geld in die Tasche der Leute bringt, der Konsum wird nicht anspringen. Das Problem ist nicht das Geld - die Krise ist psychologisch bedingt.


    Selbst bei 10% weniger Lohnkosten (10% weniger MwSt. würden kaum beim Kunden ankommen, das sollte jeder inzwischen verstanden haben) würden vielleicht 2-3% im Markt landen - der Rest auf dem Konto. Die Menschen haben Angst, sind verunsichert wie seit langem nicht mehr. Warum sollte man jetzt die paar Euro (mehr oder weniger) die man hat ausgeben?


    Das 2te Problem ist die Kreditkrise, die Firmen nicht mehr genug Geld zur Verfügung stellt. Beides in Kombination sorgt für eine globale Rezession, die so seit 1930 nicht mehr gesehen worden ist.



    Lösung? Nach der (nötigen!) Gesundschrumpfung unter den Firmen wird irgendwann der Boden erreicht sein und die Welle der schlechten Nachrichten ab-eben - und danach wird es, in kleinen Schritten, langsam aufwärts gehen. Vermutlich nicht mehr 2009, aber 2010 sollte es soweit sein.


    Ein KP I oder II hilft da wenig. Aber das wenige könnte entscheidend sein, ebenso wie in den USA, um die Wirtschaft in dieser "Überbrückungsphase" nicht komplett zusammenbrechen zu lassen.

    "A day without laughter is a day wasted." - Charlie Chaplin


    Suche: -
    Verkaufe: -
    Vertrauensliste: 55x (neu)
    Vertrauensliste: 13x (alt)

  • Zitat

    Original geschrieben von DJ Wisdom
    Um es klar zu machen: EGAL wie man mehr Geld in die Tasche der Leute bringt, der Konsum wird nicht anspringen. Das Problem ist nicht das Geld - die Krise ist psychologisch bedingt.

    Genau deshalb dürfen die Milliarden der Konjunkturpakete gar nicht erst bar in den Händen der Bürger landen sondern in Form von Subventionen als Anreiz dienen, noch mehr Geld auszugeben.


    Die Sparquote in Deutschland liegt bei ca. 11%. Insgesamt liegen rund 4,5 Mrd. auf der hohen Kante. Es ist also durchaus noch etwas da zum Ausgeben.


    Da laut Statistik jeder jeder 7. Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der Automobilbranche abhängt, ist die Abwrackprämie eigentlich gar keine so schlechte Idee um die Konjunktur zu stabilisieren, nur die zum Erhalt relevanten Bedingungen sind imho falsch gesetzt.

  • Zitat

    Original geschrieben von DJ Wisdom
    Um es klar zu machen: EGAL wie man mehr Geld in die Tasche der Leute bringt, der Konsum wird nicht anspringen. Das Problem ist nicht das Geld - die Krise ist psychologisch bedingt.


    Dann frag ich mich natürlich wieso mein Arbeitgeber rein garnichts von "der Krise" merkt. Gäbe es eine dürften wir fast direkt nach den Autobauern betroffen sein. Aber egal wen ich frage, unserer Branche geht es gut. Dann habe ich Gestern mit dem Inhaber einer KFZ Werkstatt gesprochen, auch die haben mehr zu tun als sie schaffen können (weil eher alte Autos repariert werden als neue zu kaufen). Bei Airbus wurde die Produktion erhöht und nicht gesenkt. Wo ist denn die Krise? Außer bei den Autos gibt es kaum eine Kaufzurückhaltung innerhalb Deutschlands. Die psychologisch bedingte Krise existiert bis jetzt höchstens im Ausland, was natürlich gerade auf die Autobauer zurückfällt. Alle anderen Branchen die das Argument Krise gerade zum Stellenabbau nutzen, tun dies nur weil es sich gerade so schön ausnutzen lässt das alle davon sprechen. Natürlich hängt man sich dann dran, damit man wenigstens einen Grund vorweisen kann warum man Leute rausschmeisst.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!