Warnung vor Vor-Ort-Service bei LCDs/TFTs "Gleichwertiger Ersatz" 15000 Stunden alt

  • Sebastian


    Du hast völlig recht und mein Ausgangsbeitrag ist natürlich sehr parteiisch.


    Aber was soll man machen?


    Der momentane Zustand ist so, als würden die TFT-Hersteller Autos ohne sichtbaren Kilometerzähler verkaufen und im Garantiefall einfach gegen den nächstbesten Karren aus dem Großlager austauschen.
    Und das ohne, dass ein durchschnittlicher Kunde wüsste, wie stark der Verschleiß am ausgetauschten Wagen bereits ist.


    Edit: Ich schreibe das in vollem Bewusstsein darüber, dass der Autovergleich in allen seinen Varianten sozusagen ein milieuspezifisches Stilmittel bei TT ist... :D

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • An der Geschichte mit den SWAP Geräten ist grundlegend auch nichts auszusetzen, kommt der Kunde doch so schnell an ein neues Gerät und muss nicht ewig auf eine Reparatur warten. Allerdings sollte der SWAP Service so zuverlässig und seriös sein dass der Kunde keine Geräte in schlechtem Zustand und mit deutlich höherer Laufleistung erhält. Denn im Gegensatz zu Röhren TVs ist die Lebendauer eines Plasma/LCD Panels doch recht beschränkt (gerade bei Geräten der vorletzten Generation oder älter) - da lässt ab 10.000 Betriebsstunden oftmals die Qualität drastisch nach.

  • Die Aussage der Hotline "neu" bezieht sich in der tat darauf, das man einen anderen bekommt. Nur (und hier greift wieder meine Signatur), ist die Redewendung, das man einen anderen bekommt, bei den Kunden so, das sie denken, man bekommt einen anderen Monitor, weil das gleiche Modell nicht mehr lieferbar ist.


    Egal, wie man es wendet und dreht, egal, welche Aussage man verwendet, man macht es falsch ;)


    Neu -> Kunde denkt, er bekommt einen Fabrikneuen
    anderen -> neues Modell, da der alte nicht mehr existent ist
    Tausch -> 1:1 tausch, aber eben neu


    Sicherlich werden auch nur SWAP-Geräte verteilt, Anspruch auf einen neuen hat man so gut wie gar nicht, nur im Unklaren ist die Definition "gleichwertig".


    Der Sprachgebrauch meint hier, das man einen gleichwertigen bekommt, der entweder gleich viel oder weniger gelaufen ist, u.U. auch etwas mehr.


    Die Regel sieht deutlich anders aus, es wird einfach ein Gerät genommen und das wars dann. Soll der Kunde doch schauen, wie es weitergeht.


    Wobei ich sagen muss, das ich weder bei Samsung noch Eizo wirklich schlechte Ersatzware geliefert bekommen habe, wohl aber bei den billigstherstellern.
    Aber das ist ebenfalls von Kunde zu Kunde verschieden.

    Die Interpretation der deutschen Sprache ist schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich, sofern man gewillt ist, sich mit dieser auseinanderzusetzen.


  • Und ich hatte am Telefon noch überrascht und erfreut nachgefragt. Ohne dann aber eine genauere Erklärung zu bekommen, was man sich unter "neu" vorzustellen hat. ;)


    Ich fände es schon besser, wenn da an der Hotline Begriffe wie "refurbished" / Instand gesetzt oder "gleichwertig" fallen würden.


    Im Juristendeutsch ist "neu" meines Wissens ziemlich eindeutig und eng als "ungebraucht" definiert. Wenn ein Händler oder Hersteller diese Eigenschaft also schriftlich zusichert, hat er im Falle des Falles schlechte Karten. Am Telefon ist das natürlich wieder 'was anderes.


    Und wie du schon sagst orientiert sich das sicher an den Erwartungen des Ottonormalkunden.


    Und hätte ich mir vorher irgendwo die Garantiebedingungen zu den gebrauchten TFTs besorgt, wäre ich natürlich auch informiert gewesen.


    Aber egal, bei diesem Thread geht es mir mehr darum, die Sinnhaftigkeit dieser Vor-Ort-Austausch-Garantien unter den vorherrschenden Bedingungen in Frage zu stellen.
    Eigentlich, und da stimme ich euch zu, wäre so ein Sofortaustausch ja eine feine Sache...

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>
    Ich fände es schon besser, wenn da an der Hotline Begriffe wie "refurbished" / Instand gesetzt oder "gleichwertig" fallen würden.


    Wenn du erstes verwenden würdest, dann wird das ganze noch schlimmer, weil dann die Hotline noch mehr Zeit (=Geld) aufwenden müßte, dem Kunden zu erklären, was der Begriff denn nun bedeutet. Und ebenso verhält sich das ganze bei "Instandgesetzt" und "gleichwertig", wobei letzteres ein noch größeres Risiko anhaften kann, denn was ist gleichwertig?


    Eine eindeutige Kennzeichnung wäre schön, aber es wird sich keine finden lassen, die eindeutig umschreibt, was geliefert wird und zeitgleich auch dem DAU eindeutig aussagt, was er bekommt.

    Die Interpretation der deutschen Sprache ist schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich, sofern man gewillt ist, sich mit dieser auseinanderzusetzen.

  • Zitat

    Original geschrieben von sin-4711
    ... und zeitgleich auch dem DAU eindeutig aussagt, was er bekommt.


    das ist der springende Punkt und der Grund, warum sich die Juristen einer schrecklichen Fachsprache bedienen. :top:

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Laut die Software oben, hat mein Lenovo Laptop LCD 35000 Std. auf dem Buckel und stammt vom Jahr 2005 :eek:
    Mein Gerät ist gerademal 3 Monate alt :confused:

    MfG!

  • Ich würde sagen die Software ist wirklich nur für "Standalone-TFTs" von Lenovo geeignet. :)

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Unabhängig von dieser unschönen Praxis würde ich aber (und wohl auch viele Andere) meinen TFT jetzt nicht gerade nach den Garantiebedingungen des Herstellers aussuchen...
    Eher würde ich diese vermutlich gar nicht sooo genau lesen, in der Hoffnung, daß alles glatt geht. Fehler beim Kauf kann ich ja immer noch direkt beim Händler reklamieren, wo es evtl. dann doch gleich ein Neugerät als Austausch gibt.


    Ansonsten könnte ich mir aber auch vorstellen, daß so im groben Durchschnitt ggf. die Abweichungen bei den SWAP-Geräten gar nicht so groß sind. Es gibt halt Monitore in unterschiedlichen Qualitäts- und Preisklassen, die alle ihre überwiegende Käuferschicht haben. Möglicherweise kann man damit ja auch ein grobes Nutzungsprofil abdecken (z.B. Privatnutzung - gewerbl. Nutzung) und erschlägt damit auch den begrifflich "gleichwertigen Ersatz". Ausnahmen würden dann die Regel bestätigen.
    Ein objektiv verschmutzter und verbrauchter TFT ist aber in jedem Fall indiskutabel. Da fehlt dann irgendwo eine Qualitätskontrolle o.ä.

    Nokia Lumia 920

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