Bausparen: Fragen an die Profis!

  • meine freundin war gestern bei einem beratungsgespräch.


    ausgangslage war, bausparer für vwl abschließen (arbeitgeber monatl. 20,-), etwas drauflegen (monatl. 30,- + evtl. 1x jährlich eine extra zahlung) um irgendwann eine kleine grundlage für eine immobilie zu haben.


    angeboten wurde ihr eine bausparsumme von 50.000 und darlehenszinssatz von 1,9%. angeblich könne sie aber nach einer gewissen zeit von diesen 50.000,- auch nur 20.000 nehmen und später z.b. die restlichen 30.000,-


    was haltet ihr davon?


    ich finde die bausparsumme in anbetracht der monatlichen einzahlungen (die jährlichen einzahlungen werden auch keine riesenbeträge sein) viel zu hoch. das dauert doch bestimmt 30 jahre (überspitzt ausgedrückt) bis der vertrag zuteilungsreif ist.
    stimmt es, dass man irgendwann auch kleinere beträge entnehmen kann (also beispielsweise 5000,- eingezahlt, darlehen über 15.000,- / obwohl ursprünglich 50.000,- bausparsumme vereinbart war). das würde ja bedeuten dass man der bausparkasse irgendwann mitteilt, dass der vertrag für 20.000 zuteilungsreif sein soll.
    das kann schon sein, dass die das vielleicht sogar machen (haben ja schließlich für 50000,- abschlussgebühr bekommen und sagen herzlich danke wenn man dann weniger will), aber wenn es dann ums weitersparen geht, halten die doch bestimmt nochmal die hand auf was die abschlussgebühr angeht? (im gegensatz dazu die aussage des vertreters, man könne dann "einfach so" weitersparen für die restlichen 30.000)


    ich habe leider noch keine unterlagen vorliegen, von daher kann ich nicht sagen, was dort genau steht.


  • 2,5% gibt es natürlich auch heute nicht über ein langfristiges Bankdarlehen. Da muss man auf einen BSV greifen. Doch leben diese Verträge von geringen Sparzinsen + Gebühren + Inflation. Was sich unterm Strich rechnet, muss man genau prüfen. Von Zinsen sollte man sich nicht "BLENDEN" lassen.


    Die EK-Quote ist meiner Ansicht nach zu gering. Selbst wenn der Bausparer und das KfW-Darlehen in den 2. Rang gehen, müssen diese finanzierbar bleiben. Selbst wenn der BSV zu 50% bespart wurde, liegt das EK bei etwa nur 32 bis 37%.


    Eine Sparrate von 350 € ist sicherlich nicht leicht zu "parken", doch wenn ihr noch 5 Jahre Zeit habt, könntet ihr (Garantie)Fonds, Genossenschaftsanteile eurer Bank usw. sowie zur Absicherung der aktuellen Zinsen ein forward-Darlehen prüfen....


    Zitat

    Original geschrieben von Bessi
    Also die Debeka Bausparkasse bietet für Ihren Bausparer ab dem 1.Euro 3% und lediglich die 1% Abschlussgebühr und bis zu 40 % können sofort eingezahlt werden.
    Bessi


    Warum habe ich es schon gewusst :) Wollte bereits bei meinem letzten Beitrag schreiben, dass bald ein DeBeKa Angebot kommt...


    "Nur" 1% AG, wäre bei einer Bausparsumme von 100.000 € immerhin 1.000 €.


    Dann können max. 40.000 € angespart werden. Somit hätte man im ersten Jahr - bei Soforteinzahlung der 40 k - ganze 440 € Zinsüberschuss (1440€ - 1000€ AG).


    Sollte als Sparvertrag also wenigstens 5 Jahre genutzt werden, um dann einen guten Sparzins von knapp über 3% erreichen zu können. Zinseszins wurde nicht berücksichtigt.


    Da nehme ich mir doch lieber ein Festgeld, welches ebenfalls über 3% bringen kann.



    Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    ausgangslage war, bausparer für vwl abschließen (arbeitgeber monatl. 20,-), etwas drauflegen (monatl. 30,- + evtl. 1x jährlich eine extra zahlung) um irgendwann eine kleine grundlage für eine immobilie zu haben.


    angeboten wurde ihr eine bausparsumme von 50.000 und darlehenszinssatz von 1,9%. angeblich könne sie aber nach einer gewissen zeit von diesen 50.000,- auch nur 20.000 nehmen und später z.b. die restlichen 30.000,-


    Die Summe ist völlig überzogen. Den Vertrag wird man wahrscheinlich nie zuteilungsreif bekommen. Teilungen sind in der Regel wenig nützlich und auch sollte man die Darlehensgebühr beachten, falls vorhanden.


    Lasst die VVL inkl. Eigenanteil in eine beitriebl. Altersvorsorge (z. B. Direktversicherung) fließen. Ist zu etwa 100% sinniger!


    Viele Grüße

  • Mein Versicherungsfuzzi sagte, dass die VVL auch mit einer Riester-Rente funktioniert?


    Bausparen lohnt sich nur, wenn es die Wohnbauzulage gibt.


    Selbst das Guthabenteil hat, wie max schrieb, zu viele Nachteile.


    Vor allem, da mit höheren Zinsen alsbald zu rechnen sein könnte, und so im nächsten Jahr auf das Festgeld wieder höhere Zinsen gezahlt werden, während der Bausparvertrag bei seinen Zinsen bleibt. Bis dahin gibt es gute Tagesgeldalternativen, die mit kwk und zanox auch über 2% gehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von max4you
    Rechne dir vorher mal den Zinsnachteil während der Ansparzeit gegen. Wenn es dir um den 2. Rang bei der Finanzierung geht, probier zuerst kfw-Darlehen. BSV ist selten der BESTE Weg (Meine Erfahrung). "Vermitteln" kann ich dir gerne was du suchst - aber nur gegen Haftungsausschlusserklärung :-) Empfehlen würde ich dir allerdings andere Varianten.


    Viele Grüße


    2 Anmerkungen:
    a) Zinsnachteil: derzeit wohl kaum einer, nur bei steigenden Guthabenzinssätzen
    b) bei einer Bausparsumme von 40 / 50 TEURO dürfte das Darlehen mit um die 20 TEURO den Eintrag im Grundbuch überflüssig machen (Kleingedrucktes lesen)

  • Zitat

    Original geschrieben von Gordovan
    Mein Versicherungsfuzzi sagte, dass die VVL auch mit einer Riester-Rente funktioniert?


    Mein Fuzzi sagte mir heute bei der Bank, das dieses mit mit einer VVL nicht gibt.
    Oder ist ihm nicht bekannt.


    Ich war heute deswegen bei meiner Bank, um dieses zu hinterfragen.



    Gruß Hope0815 :)

  • Warum habe ich es schon gewusst :) Wollte bereits bei meinem letzten Beitrag schreiben, dass bald ein DeBeKa Angebot kommt...


    "Nur" 1% AG, wäre bei einer Bausparsumme von 100.000 € immerhin 1.000 €.


    Dann können max. 40.000 € angespart werden. Somit hätte man im ersten Jahr - bei Soforteinzahlung der 40 k - ganze 440 € Zinsüberschuss (1440€ - 1000€ AG).


    Sollte als Sparvertrag also wenigstens 5 Jahre genutzt werden, um dann einen guten Sparzins von knapp über 3% erreichen zu können. Zinseszins wurde nicht berücksichtigt.


    Da nehme ich mir doch lieber ein Festgeld, welches ebenfalls über 3% bringen kann.


    sei mir nicht böse, viel Ahnung scheinst du nicht zu haben!
    1.Die 40% sind im ersten Jahr als Einmalzahlung möglich, daneben kann noch ganz normal bespart werden.


    2.Bausparen ist deutlich flexibler als Festgeld


    3.Wo bekomme ich ab dem ersten Euro 3% und das bei jeglich Einzahlungen rückwirkend zum Beginn!!


    4. Ich kann ja verstehen,dass du die Debeka nicht magst. Du kannst sie leider nicht anbieten als Makler. (zu wenig Provision)


    5.Wer schließt schon ein Sparvertrag über 100000 BSS ab?


    Gruß und viel Erfolg


    Bessi

  • Zitat

    Original geschrieben von Bessi
    5.Wer schließt schon ein Sparvertrag über 100000 BSS ab?


    DAS kommt leider viel zu häufig vor. :(
    Ich habe von einer Bekannte gehört, dass Sie 125t Euro als Bausparsumme abgeschlossen hat. Schließlich hat der "Berater" gesagt: "Haben Sie schon mal ein Haus für weniger als XXXt Euro gesehen???" :rolleyes:


    Vielleicht als Anschluss: was macht man eigentlich mit so einem Vertrag dann?


    Danke,
    Sebastian

  • Zitat

    Original geschrieben von Bessi
    blablabla...


    Bessi


    Jetzt kommen wir wieder auf die Provisionsschiene - meine Güte.


    Ich gebe hier den Rat zum Festgeld, daran verdiene ich nichts! Und 3% sind bei dem genannten Anlagezeitraumdurchaus machbar. Wie "flexibel" ein BSV ist, sehe ich oft genug in der Praxis. Aber das muss jeder selber wissen. Fakt ist, die Kassen haben auch nichts zu verschenken und die Angebote lohnen meist nicht.


    Die Summe 100.000 war beispielhaft. 1% bleibt jedoch 1% und muss über die Verzinsung des Anlagebetrages erst wieder erwirtschaftet werden.


    Da habe ich deine Werbeaussage zu schnell übernommen. Richtig ist: Ein Zinsbonus - um auf 3,6% zu kommen - ist lediglich bei Darlehensverzicht und min. 12 jähriger Laufzeit möglich. Angefragt wurde eine andere Lösung, zu welcher ich Stellung bezogen habe.


    Beträgt die Laufzeit 5 Jahre, ist der Zinssatz lediglich bei ca. 2,5% nach AG.


    Wird der Vertrag - wie von dir vorgeschlagen - als Sparvertrag genutzt, dann evtl. auch noch mit ratierlichen Einzahlungen, reduziert die AG den Zinssatz zusätzlich.


    Wenn man das Darlehen beantragt, verfällt der Bonus und eine zusätzliche Gebühr von 1,5% der Darlehenshöhe ist zu leisten. Darlehenszins dann auch noch 5%. - Ok, du hattest bereits geschrieben, dass der Vertrag zu diesem Zweck nicht geeignet ist.



    @ Buzzwords: "b) bei einer Bausparsumme von 40 / 50 TEURO dürfte das Darlehen mit um die 20 TEURO den Eintrag im Grundbuch überflüssig machen (Kleingedrucktes lesen)"


    Was willst du damit sagen? Ob der Eintrag im 2. Rang erfolgt oder nicht, macht für die finanzierende Bank im 1. Rang (nahezu) keinen unterschied, da erst ihre Forderungen erfüllt werden müssen. Und für 20 K "Festzins", würde ich nicht den Aufwand betreiben einen BSV mit AG abzuschliessen, diesen zu besparen und mich nach den Zuteilungsfristen und Auszahlungsmodalitäten der Kasse zu richten.


    @ Hope0815: VVL und Riester wird sogar in hierfür speziell konzipierten Verträgen angeboten und ist meiner Meinung nach die 2 beste Verwendung nach der betriebl. Altersvorsorge, wenn die Riesterförderung attraktiv ist.


    Viele Grüße


  • Grundbuch-Angelegenheiten kosten Zeit - und Geld,
    das man - je nach "Kasse" / Anbieter - bei kleineren Summen sich sparen kann.


    Und wie Du ja schreibst, in Verbindung mit VWL bzw. (als Wohn-)Riester ist ein BS-Vertrag durchaus sinnvoll, jedenfalls für Arbeitnehmer. Oder prinzipiell für jemanden, der mit seinen Zinserträgen schon "über dem Limit" liegt.
    Und wenn man eine BS-Summe wählt, die vielleicht max. 20 TEURO beträgt und davon je einen Vertrag 2-3 Jahre hintereinander abschließt, sollten Zuteilungsfristen etc. nicht so kritisch sein. Erst recht nicht, wenn man sich sagt: kann man immer für Modernisierungsmaßnahmen oder auch so etwas wie eine Einbauküche gebrauchen, als "Beistreuung".

  • Zitat

    Original geschrieben von Buzzwords
    Grundbuch-Angelegenheiten kosten Zeit - und Geld,
    das man - je nach "Kasse" / Anbieter - bei kleineren Summen sich sparen kann.


    Im Normalfall werden wohl höhere Summen als 20 K benötigt und der Grundbucheintrag ist zumindest für ein Bankdarlehen vorzunehmen. Wenn zusätzlich ein BSV eingetragen werden muss, wirkt sich dieses weder zeitlich noch finanziell großartig aus.


    Falls lediglich die 20 K aufgenommen werden, ist die ausbleibende Eintragung sicherlich ein Vorteil - jedoch vom Kreditbedarf eher selten der Fall.


    Zitat

    Original geschrieben von Buzzwords
    Und wie Du ja schreibst, in Verbindung mit VWL bzw. (als Wohn-)Riester ist ein BS-Vertrag durchaus sinnvoll


    Habe ich nicht geschrieben und würde dieses auch nicht "tun"


    Zitat

    Original geschrieben von Buzzwords
    Oder prinzipiell für jemanden, der mit seinen Zinserträgen schon "über dem Limit" liegt.


    Sind Zinserträge aus BSV jetzt nicht mehr steuerlich zu berücksichtigen? Wäre mir neu, viel Glück dabei. Nachteil kann sogar die endfällige Auszahlung sein, wenn die Zinsen bis ans Laufzeitende thesauriert werden.


    Zitat

    Original geschrieben von Buzzwords
    Und wenn man eine BS-Summe wählt, die vielleicht max. 20 TEURO beträgt und davon je einen Vertrag 2-3 Jahre hintereinander abschließt, sollten Zuteilungsfristen etc. nicht so kritisch sein. Erst recht nicht, wenn man sich sagt: kann man immer für Modernisierungsmaßnahmen oder auch so etwas wie eine Einbauküche gebrauchen, als "Beistreuung".


    Dann leg dir mal 3 BSV hin. Ich sehe in dem "Konzept" keine Linie und verstehe den Sinn nicht. Aber jeder wie er mag.


    Zur Küche: Denk daran, dass diese fest eingebaut sein muss und der Kaufpreis mittels Rechnungen nachzuweisen ist. Es gibt sogar Vermittler, die eine Autofinanzierung realisieren können / wollen. Also such dir einen kreativen Kopf und der BSV erlangt ungeahnte Möglichkeiten.... (Achtung: Ironie)


    Viele Grüße

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