ab 22.12.2008: Bahn verkauft Billig-Tickets bei LIDL

  • Die DB hat ein Angebot gemacht - jeder darf mit deren Zügen fahren wie er will (abgesehen von wenigen Ausnahmen). Die Bedingungen sind klar. Du hast dieses angenommen.
    Bloß weil Verbundfahrausweise Busse & Bahnen zur Nutzung freigeben (Produktklasse C), muss es doch nicht auch das LIDL-Ticket machen?!


    Wir verstehen dein "Problem" alle, da kannst du dir sicher sein. Auch wir fahren gelegentlich mit der Bahn und nutzen die Online-Auskunft, die Relationen ausgibt, die NICHT mit DB-Tickets genutzt werden können (und das ist auch gut so!). Daher ist auch kein Online-Kauf möglich.

    MrTel

  • Vielleicht basiert unser Unverständnis/unsere Theorie auf unseren praktischen Erfahrungen im eigenen Verkehrsverbund?
    Kann ja sein, dass dein Verkehrsverbund da eine Ausnahme ist (meiner hatte vor Jahren auch mal eine Phase, in der DB-Tickets auch im Stadtbus vom Bahnhof ins Zentrum galten. War eben eben eine regionale Besonderheit).
    Mich regt diese Kleinstaaterei mit den Verkehrsverbünden schon lange auf. Jeder kocht da sein eigenes Süppchen und oft genug hat man schon genug zu tun, die Bedingungen des eigenen Verbunds halbwegs zu kapieren und ist dann entsprechend irritiert, wenn der nächste Verbund das wieder komplett anders handhabt.
    Klär doch erst mal bei deinem Verbund vor Ort, wie das offiziell mit den DB-Tickets im Bus geregelt ist. Kann ja durchaus auch sein, dass du seither einfach Glück hattest und normale DB-Tickets eigentlich gar nicht im Bus gelten.

  • Also ich wohne im benachbarten Verkehrsverbund VRR und kenne das zu gut, da ich auch mit dem Bus zur Bahn fahren muss und ich wäre nie auf die Idee gekommen hier mit dem Lidl-Ticket in den Bus zu steigen. Allerdings kenn ich die Verbindungen sehr gut in meinem Wohnort, da ich sie täglich benutze und brauche dafür die Reiseauskunft der Bahn nicht.


    Sicher wäre es toll, wenn es nur noch ein übergreifendes Ticket für den ÖPNV + FV gäbe und nicht hunderte? verschiedene Verkehrsverbünde in Deutschland+Bahn.


    Mit dem NRW Ticket (bzw. NRW-Tarif) ist schonmal ein guter Anfang gemacht, auch wenn sich das wieder nur auf ein Bundesland beschränkt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Vielleicht liegt euer Unverständnis einfach auch darin, dass ihr die hiesigen Strukturen nicht kennt und die Sache aus der Entfernung aus der Theorie heraus seht.

    Ich bin Bonner, daran kann es nicht liegen ;)


    Das Unverständnis wird wohl daher kommen, dass wir uns entweder

    • besser auskennen und daher die tariflichen Unterschiede zwischen den einzelnen verkehrsmitteln kennen oder
    • das "DB-Anteil" relativ deutlich finden (oder zumindest mal draufklicken, wenn wir es nicht verstehen) oder
    • uns etwas mehr vorbereiten, wenn wir eine Reise tun


    Du sagst, dass der VRS sehr kompakt auftritt und keine Unterschiede zwischen Bus und Bahn macht... aber du hast gar kein VRS-Ticket... Einige würden sich da vielleicht genauer informieren ;)


    Summa summarum ist es aber so, dass es schön wäre, wenn solche Mißverständnisse nicht auftreten würden, weil alle Angebote 100%ig deutlich erkennbar sind.


    Dies wird allerdings immer eine Wunschvorstellung bleiben (aufgrund von Mängeln bei den Kunden und bei den Anbietern), daher wird es immer einige Kunden doof treffen. Es bleibt dann der Kulanz der Anbieter überlassen, ob man am Schluss noch ein zufriedenener Kunde ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von E51-user
    Summa summarum ist es aber so, dass es schön wäre, wenn solche Mißverständnisse nicht auftreten würden


    Genau. Und das ist der Job der Bahn, nicht meiner. Beim Lidl-Ticket zwar nicht, aber im Allgemeinen zahlt man bei der Bahn schweineteuer für die Tickets. Die letzte Preiserhöhung der Bahn war just im Dezember und die Tickets verteuerten sich um 3,1%, im Nahverkehr um bis zu 3,9%. Die letzte Preiserhöhung davor gab es nicht mal ein Jahr vorher, Anfang 2008 hatte sich die Bahn schon mal durchschnittlich 5,6% genehmigt, wobei man wissen muss dass der Wert nur erreicht wurde weil einige spezielle Sparangebote erweitert wurden. Da die meisten Kunden aber gewisse Vorgaben haben und nicht völlig flexibel reisen können, kamen sie die weit öfter verkauften normalen Tickets mehrheitlich drastisch teurer zu stehen.


    Für das viele Geld erwarte ich im Gegenzug ordentliche Leistung - aber ich bekomme ein System, bei dem für normalsterbliche Reisende, die keine Zeit oder Lust haben sich stundenlang irgendwelche Fussnoten durchzulesen, andauernd Probleme lauern. Wenn ich mich auf der Webseite informiere, will ich die für mich passenden Verbindungen sehen und wissen, was es kostet. Ist doch überall sonst auch üblich. Oder kauft ihr da auch die Katze im Sack bzw. ärgert euch nicht wenn später irgendwelche Bedingungen klar werden, die erstmal nicht erkennbar waren?


    Es gibt da kein "der Kunde ist schuld oder dumm", sondern wenn es nicht reibungslos läuft ist das IMMER die Schuld des nicht kundenfreundlichen Unternehmens, das nicht in der Lage ist sich an den Kundenwünschen zu orientieren.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Es gibt da kein "der Kunde ist schuld oder dumm", sondern wenn es nicht reibungslos läuft ist das IMMER die Schuld des nicht kundenfreundlichen Unternehmens, das nicht in der Lage ist sich an den Kundenwünschen zu orientieren.


    Wenn du das so siehst, fahr mit dem Auto... mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.

  • Also:


    1. Wenn man auf den Link "DB-Anteil" (der übrigens bei mir direkt neben dem- und in gleicher Größe wie die Preisangabe steht bei Bahn.de) klickt, kommt ein neues Fenster. Da werden dann die Teilstrecken aufgeführt, für die die DB keine Fahrkarte ausstellt und folglich extra kosten.


    2. Verkehrsverbünde und DB-Tarif sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Verkehrsverbünde haben ihren eigenen Tarif. Man kann damit im Regelfall alle ÖPNV-Angebote inklusive der Regional-Bahnverbindungen nutzen. (ICs/ICEs dagegen meist nicht!). Dafür gilt für Binnenverbindungen (eine Strecke nur innerhalb eines Verkehrsverbundes auf der Schiene) der DB-Tarif nicht.
    Liegt die gewünschte Strecke außerhalb eines Verbundes oder führt sie aus ihm heraus/hinein oder wird in einem Teil der Strecke ein Fernverkehrszug benutzt, gilt der DB-Tarif. Dann aber ohne Busse, U-Bahnen, Straßenbahnen und was sonst noch alles rumfährt. Ausnahme wäre das Cityticket, das bei BC-Fahrkarten am Zielort gilt, sofern dieser eine von etwa 100 Städten ist, die teilnehmen. Mit Cityticket kann man am Zielort innerhalb gewisser Grenzen auch die anderen Nahverkehrsangebote im Anschluss an die Bahnfahrt gratis mitnutzen.
    Das Lidl-Ticket ist ein Ticket zum DB-Tarif und ohne Cityticket, insofern ist die Busfahrt hier definitiv nicht drin.


    Zitat

    Das Lidl-Ticket könnte DER Knaller sein und der Bahn massenweise aus der Hand gerissen werden


    Wird es ja. Der Preis ist einfach unschlagbar.


    Natürlich sollte es letztlich Ziel sein, in ganz Deutschland einen einheitlichen Tarif für alle Bus- und Bahnangebote zu haben. Dafür müssten sich aber erst einmal alle Anbieter vom ÖV einigen über Preisstukturen, Einnahmenaufteilungen usw.

  • Zitat

    Original geschrieben von oleR
    Natürlich sollte es letztlich Ziel sein, in ganz Deutschland einen einheitlichen Tarif für alle Bus- und Bahnangebote zu haben. Dafür müssten sich aber erst einmal alle Anbieter vom ÖV einigen über Preisstukturen, Einnahmenaufteilungen usw.


    Ich zweifle, daß so etwas je kommen wird (wäre auch die Frage, ob es wirklich wünschenswert ist). Schon in den großen Verkehrverbünden ist das Problem der Einnahmen-/Kostenverteilung massiv. Und Streit bzw. Einflußpoker gibt es allenthalben. Ein kleines Beispiel aus KVB und VRS: http://www.ksta.de/html/artikel/1203599479541.shtml ;)
    Nicht ohne Grund bekommt auch die DB nicht alle Städte/Verkehrverbünde 'in' ihr City-Ticket und/oder City-Mobil Angebot.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Was ist denn eigentlich wenn man über Frankfurt und Siegburg fährt? Gilt dann das Straßenbahn-Teilstück Siegburg-Bonn auch nicht, aber ab Bonn darf man dann mit dem Zug weiterfahren? :mad:


    Die Straßenbahnlinie ist anscheinend einer der 'ganz besonderen' Fälle in der Republik ;)
    "Hinweis: Seit April 2007 wird die Mobility BahnCard 100 auch auf der Stadtbahnlinie 66 im Bereich Bonn – Siegburg anerkannt!" Quelle: http://www.vrsinfo.de/3_12_2.php?action=store&id=35314

  • Zitat

    Schon in den großen Verkehrverbünden ist das Problem der Einnahmen-/Kostenverteilung massiv.


    In SH gibt es praktisch einen "Verkehrsverbund" für das ganze Land. Das Teil heißt SH-Tarif und gilt in allen Regionalzügen und Bussen (!) in SH und HH (sofern die Fahrt nicht ausschließlich innerhalb des Hamburger Verkehrsverbundes stattfindet, der HH und die angrenzenden Landkreise in SH abdeckt). Das heißt, wer eine Fahrkarte von Neumünster nach Kiel kauft, kann mit einer Fahrkarte in Neumünster zum Bahnhof, mit dem Zug nach Kiel und in Kiel weiter per Bus ans Ziel fahren.


    Soweit eine ausgezeichnete Idee.


    Nachteil ist, dass der SH-Tarif für die reine Bahnfahrt wohl der mit Abstand teuerste Tarif Deutschlands ist (Hamburg-Kiel sind 95 km Entfernung und die einfache Fahrt im Regionalzug kostet knapp 20 Euro!) Bahncard-50-Inhaber bekommen nur 25 % Rabatt, und außerhalb von SH/HH kann man Fahrkarten nur schwer bis überhaupt nicht erwerben. Bahn.de kann übrigens auch keine Preise für Regionalverbindungen innerhalb von SH/HH ausgeben, selbst wenn man ausschließlich Züge der DB nutzen will. (Das Lidl-Ticket gilt übrigens trotzdem auf diesen Verbindungen.)


    Zitat

    Nicht ohne Grund bekommt auch die DB nicht alle Städte/Verkehrverbünde 'in' ihr City-Ticket und/oder City-Mobil Angebot.


    Alle "wichtigen" Städte sind ja abgedeckt. In Berlin ist die Gültigkeit arg klein, aber ansonsten ist das Cityticket ausgesprochen brauchbar. Dass Citymobil nicht überall klappt, ist interessant. Man zahlt dabei schließlich exakt den gleichen Preis wie vor Ort.

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