Unabhängige Informationen über Riester Rente

  • Wenn man den Unsinn liest, der hier von einigen verzapft wird, ist eines sehr klar: In einem Telefonforum auf verlässliche Informationen zu hoffen, ist ein risikobehaftetes Unterfangen und nach Deiner eigenen Aussage willst Du genau das vermeiden.


    Nur als Beispiel, wenn Du bei einer x-beliebigen Bank einen Fondssparplan abschließt, ist die Wahrscheinlichkeit nicht klein, daß Dir die gleichen Fonds, die auch für eine Riester-Fondssparplan benutzt werden, angeraten werden. Dann ist die Rendite bei Riester - aufgrund der Förderung und der nachgelagerten Besteuerung - immer besser als bei einem klassischen Fondssparplan. Klar, Riester ist gebundenes Vermögen. Du kannst es nicht einfach so entnehmen. Aber wenn Du wirklich für die Altersvorsorge sparen willst, wie geschrieben, dann sollte man für die Vorteile diese geringere Flexibilität in Kauf nehmen.


    Und natürlich wird Riester auf das Grundeinkommen angerechnet. Wie jede andere Form von Einkommen auch (gesetzliche Rente, Ehepartner, Vermögen, Betriebsrente usw. sogar das Einkommen der Kinder - ab sehr hohen Grenzen). Heute müssen unter 2% der Rentner ihre Rente durch Sozialleistungen aufstocken lassen. Auch wenn dieser Anteil steigen sollte, ist die Aussage "Wer also im Alter nicht ohne kann, und das werden die wenigsten sein, der riestert in ein schwarzes Loch." an Dämlichkeit kaum zu überbieten.


    Wenn Dein Nick auf Dein Geburtsjahr schließen lässt und Du die nächsten 40-45 Jahre in die Rentenkasse einzahlen wirst (und mehr als Minijobber), dann bist Du definitiv über den Grenzen, schon allein mit den Ansprüchen aus der gesetzlichen, so daß Riester Dir voll zu Gute kommt.


    Zu dem Zeitrahmen noch was, wenn Du 40-45 Jahre einzahlst, reden wir wahrscheinlich über Beträge grob zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Da sollte man schon Informationen einholen und sich selbst schlau machen. Viele betreiben Riesenaufwand, wenn Sie einen Fernseher oder ein Auto kaufen. Bei Altersvorsorge ist aber noch viel mehr als bei diesen Sachen entscheidend, wie die individuellen Ansprüche sind.


    Du bekommst Infomaterial fast überall (Versicherungen, Banken, Verbraucherzentralen, Finanzministerium oder http://www.altersvorsorge-macht-schule.de). Bei allen Informationen sollte man aber immer bedenken, daß der "Informant" immer ein gewsisses Ziel verfolgt (Banken wollen Geschäft machen, BMF will Riester als Erfolg...)).


    Ich behaupte jetzt einfach mal, hundertprozentig unabhängige Informationen gibt es nicht (es sei denn, Du liest Dir den Gesetzestext durch...), auch die Verbraucherzentralen verfolgen Ziele. Manchmal wollen die zu sehr es "den Kapitalisten da oben" zeigen und raten von kostenintensiven Varianten ab, obwohl diese Kosten in bestimmten Fällen vielleicht sinnvolle Investitionen wären.


    Also, alle Informationsquellen nutzen, vergleichen und sich langsam dem Ziel nähern. Lohnt sich.

  • Zitat

    Original geschrieben von holden
    Wenn man den Unsinn liest, der hier von einigen verzapft wird, ist eines sehr klar: In einem Telefonforum auf verlässliche Informationen zu hoffen, ist ein risikobehaftetes Unterfangen und nach Deiner eigenen Aussage willst Du genau das vermeiden.


    Das habe ich auch schnell gemerkt.



    Ja mein Nick lässt auf mein Geburtsdatum schliessen, also ich bin noch relativ jung.
    Die geringe Flexibilität sehe ich auch nicht als Problem. Ich will das Geld ja nicht sparen für grössere Anschaffungen sondern wirklich zweckgebunden für die Altervorsorge.


    Zitat

    Also, alle Informationsquellen nutzen, vergleichen und sich langsam dem Ziel nähern. Lohnt sich.


    Werde ich tun, danke für Deinen Beitrag.

    Handy: N82 titanium warm

  • Du solltest auch bedenken, dass du nicht mehr frei ueber das Kapital verfuegen kannst. Eine Umschichtung z.B. von einem Fonds in einen anderen ist nicht moeglich. Auch die Verfuegungsmoeglichkeiten im Todesfall sind eingeschraenkt.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Steck' dein Geld lieber in einen fondsgebundenen Sparplan, da hast du mehr davon und bist flexibler.


    Flexibler in jedem Fall. Mehr davon haben...auf jede Einzahlung ab 2009 25 % Steuer auf den Kursgewinn des Fonds...das Problem stellt sich bei Riesterverträgen nicht. Man kann übrigens auch Riesterverträge als Fondssparpläne abschliessen...


    Ansonsten bin ich wie ocb der Meinung, dass die Welt untergeht und wir im Alter alle von Sozialleistungen leben werden und selber vorsorgen deswegen ganz bestimmt keinen Sinn macht. :rolleyes:

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Flexibler in jedem Fall. Mehr davon haben...auf jede Einzahlung ab 2009 25 % Steuer auf den Kursgewinn des Fonds...

    Abwarten, wie das zum Zeitpunkt der Auszahlung in 20, 30, 40 Jahren aussieht...

    Zitat

    das Problem stellt sich bei Riesterverträgen nicht.

    Stimmt, dort wird bei Auszahlung voll versteuert und nicht nur Abgeltungssteuer gezahlt.


    Stirbt der Riester-Kunde nach Renteneintritt (z.B. mit 70), sind die angesparten zig tausend Euro einfach weg.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Stirbt der Riester-Kunde nach Renteneintritt (z.B. mit 70), sind die angesparten zig tausend Euro einfach weg.


    Und schon wieder eine falsche Aussage. Stimmt absolut nicht für Bank- und Fondssparpläne und bei Versicherungen stimmt es nur bei nichtvereinbarter Rentenlaufzeitgarantie.


    Und bei der neu hinzugekommenen Variante des "Wohn-Riester" ist es auch kompletter Unsinn.


    Bevor man Tipps gibt, sollte man seine Informationen zumindest grob prüfen.

  • Zitat

    Original geschrieben von holden
    Und schon wieder eine falsche Aussage.

    Ich hab's stark vereinfacht ausgedrueckt, richtig.

    Zitat

    Stimmt absolut nicht für Bank- und Fondssparpläne und bei Versicherungen stimmt es nur bei nichtvereinbarter Rentenlaufzeitgarantie.

    Bzw. wenn diese Restlaufzeit (ueblicherweise 5 oder 10 Jahre) vorueber ist.

  • Riester lohnt sich meiner Meinung umso eher, wenn der Verdienst nicht so hoch ist und vor allem für verheiratete mit Kindern. Das Verhältniss von Eigenbeitrag und Zuschuss hängt ja davon ab. Auserdem gibt es jetzt ja irgeneine Möglichkeit, bei der Anschaffung von Wohneigentum Riester mit einzusetzen, Dann kann man ja dort den Zuschuss verbrauchen und muss es sich nicht auf einen Rentenzuschuss anrechnen lassen (wenn es den in 20 oder 30 Jahren noch gibt).
    Pauschale Aussagen, wenn es sich lohnt, kann man durch diese Möglichkeiten nicht geben. Das hängt halt von der eigenen Situation und der Lebensplanung ab. Es lohnt sich aber meiner Meinung nach schon, damit sich genau zu beschäftigen.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Stimmt, dort wird bei Auszahlung voll versteuert und nicht nur Abgeltungssteuer gezahlt.


    Dafür hast Du während derkompletten Vertragslaufzeit nichts mit der Steuer am Hut und kannst den Beitrag sogar noch von der Steuer absetzen.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

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