Baden-Württemberg schafft Hauptschulen ab

Re: Re: Re: Re: Baden-Württemberg schafft Hauptschulen ab

Das mit den Hauptschulen 9+1 gabs in B-W auch schon länger.
Nun hat das Kind eben einen neuen Namen.

CH Hul :cool:

Wahrscheinlich werden Hauptschulen nur in andere Namen "verpackt" und gut ist - eine effektive Verbesserung kann ich mir nicht vorstellen.

Wie es heutzutage auch keine Arbeitsämter, sondern eben Agenturen gibt...

Diese Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Gute Hauptschüler hatten schon immer die Möglichkeit bei guten Leistungen die Schule zu verlassen und sich auf einem anderen Bildungsniveau fortzubilden. Ich kenne selbst genug, die diesen Weg gegangen sind.
Es gibt nunmal leider Jugendliche die aufgrund ihrer Leistungen nur auf der Hauptschule zurechtkommen. Und es gibt eben auch solche Chaoten, die jeglichen Schulunterricht sabotieren. Die einen werden es nie auf der Realschule schaffen und als die ewigen Verlierer da stehen, was der persönlichen Entwicklung während der Pubertät ganz bestimmt nicht gut bekommt. Die anderen werden halt den Unterricht so stören, dass andere in der Ausfaltung ihrer Interessen massiv gestört werden und wohlmöglich auch nicht die gewohnten Leistungen bringen (können).

Für mich wird letztlich nicht die Hauptschule sondern das Gymnasium abgeschafft...

Re: Re: Re: Re: Baden-Württemberg schafft Hauptschulen ab

Zitat

Original geschrieben von laudanum
In NRW kannst du an jeder mir bekannten Hauptschule in der Klasse 10b den Realschulabschluss erlangen.

Von daher möchte man in BW lediglich etwas abschaffen, was es wohl vielerorts sowieso nicht mehr gibt.

Also viel Lärm um nichts!

stimmt so nicht ganz, mit der einführung der werksrealschulen macht man die mittlere Reife zum verbindlichen Abschluss, setzt hierbei aber andere Schwerpunkt bei der Gestaltung des Unterrichts.
Somit ist ein "Quali" nicht mehr möglich, sondern der M-Zug, den du angesprochen hast, wird sozusagen verbindlich.

Und hat dann im Endeffekt noch mehr Schüler ohne einen Abschluß, die im Proletariat der Informationsgesellschaft verkommen.

Also, so wie ich das sehe, wird sich da nicht viel ändern.

Allerdings, sollte die Hauptschule wirklich abgeschafft und die Realschule der "kleinste gemeinsamme Nenner" werden, denke ich nicht, dass es noch mehr Schüler ohne Schulabschluss gäbe.

Klar, es wird immer "unbeschulbare" Individuen geben. Nur fallen die so oder so "durch den Rost" - also die werden weder in der Hauptschule noch in der Baumschule nen Abschluss schaffen.

Andernseits gibts aber doch einige Hauptschüler, die viel mehr könnten, wenn das Elternhaus oder die Lehrer sie dazu entsprechend ermutigen würden. Und a bisserl a Leistungsdruck hat da in meinen Augen noch nie geschadet.

Charlie

Zitat

Und a bisserl a Leistungsdruck hat da in meinen Augen noch nie geschadet.

Charlie

Allerdings kann der Schuss dann auch nach hinten losgehen und eine Überforderung tritt ein. Folge: Unaufmerksamkeit -> Langeweile -> Störung des Unterrichts.
Wenn dann noch Sprachliche Probleme hinzukommen und die Lehrer alles mehrmals erklären müssen hängt die gesamte Klasse hinterher.
Es sollte schon die 3 getrennten Bildungswege weiterhin geben (Hauptschule, Realschule und Gymnasium)

Gruß

Zitat

Allerdings kann der Schuss dann auch nach hinten losgehen und eine Überforderung tritt ein. Folge: Unaufmerksamkeit -> Langeweile -> Störung des Unterrichts. Wenn dann noch Sprachliche Probleme hinzukommen und die Lehrer alles mehrmals erklären müssen hängt die gesamte Klasse hinterher. Es sollte schon die 3 getrennten Bildungswege weiterhin geben (Hauptschule, Realschule und Gymnasium)

Genau das haben aber die Länder mit besseren PISA Ergebnissen nicht. Die haben alle Gesamtschulen, wo die Kinder bis zur sechsten bzw. neunten Klasse gemeinsam unterrichtet werden.

Die Umbenennung in Werkrealschulen ist eine Farce. Man bemerkt die Ratlosifgkeit der "politischen Entscheider". Alles bleibt beim alten, man gibt einfach einen neuen Namen und hofft, dass sich etwas ändert.

Wenn man sich Talkshows zum Thema Bildung und Schulsystem anschaut, dann hat meiner Meinung (bin Lehrer) nach keiner was zum Thema beizutragen.

Höhepunkt war letztes Jahr um Weihnachten 2007 rum eine Talkshow von Anne Will zum Thema Jugendgewalt (Verbrechen in Münchner U-Bahn). Das Jugendgewalt etwas mit Bildung zu tun hat, da waren sich alle einig. Aber was ein Frank Walter Steinmeier von sich gab war mehr als peinlich ("Ich bin bekanntlich Außenminister und nicht so tief in der Materie").

Nur ein radikaler Umbau bringt positive Effekte. Aber ein Umbau kostet Geld und solange die Banken das Geld quasi "auffressen" bleibt nichts mehr für die Bildung bzw. Kinder über...

Grüße
FloHech