Nokia 6260 slide vorgestellt!

  • Wie soll ich den Beitrag beginnen? Drei Jahre nach dem Nokia E70 endlich ein ebenbürtiger Gegner im Lager der Series 40!? Endlich ist das aktuellste Series 40 Modell (6th Edition und WLAN) nicht mehr ein Vertu Signature!? Der Nachfolger für das Nokia 6270!? Was war noch mal ein Nokia 6270? Egal, lest selbst …


    Seit ein paar Wochen ist das Modell im freien Handel erhältlich – jedenfalls in Hongkong. Gleich vorne weg, obwohl bereits 32 GByte umfassende Speicherkarten im Handel zu finden sind, Deutsch als Sprache lässt sich beim Product-Code 0581273 nicht einstellen. Eldar hat ja mal wieder bereits vieles in Russisch bzw. Englisch geschrieben, daher möchte ich keinen Erfahrungsbericht schreiben. Wenn Ihr aber spezielle Fragen zu diesem Modell habt, auch wenn es wohl nicht mal nach Europa kommt, nur her damit. Allerdings will ich ein paar Aspekte aufgreifen.

    Zitat

    Original geschrieben von Oleg als Übersetzung zu Eldars Bericht
    While Nokia claims the 6260 Slide comes with a true 360-degree navi key, it felt more like it was a quaint, yet nothing out of the ordinary 8-way pad.

    Im neuen Webbrowser konnte ich der Navigationstaste bis jetzt auch nur 9 Richtungen (inklusive der OK-Bestätigung) entlocken. Allerdings erhalte ich je nach Druckintensität eine andere Geschwindigkeit:

    • Drücke ich nur leicht, bewegt sich der Mauszeiger gemächlich.
    • Drücke ich dagegen fester, bis die Taste hörbar knackt, fliegt der Zeiger nur so über den Bildschirm.

    Genauso in Nokias Landkarten (Nokia Maps for S40 Version 1.2), dort schaffe ich allerdings drei Stufen und 17 Richtungen. Installiert man sich diese Demo-Anwendung für Entwickler, wird klar, dass die Taste sehr wohl 360 Grad und 128 Stufen der Druckintensität erfasst. Die Entwicklungsteams des Webbrowsers und der Landkarten unterstützen die neue Navigationstaste noch nicht vollständig.
    :eek:


    Besonders im Webbrowser gefällt mir die Steuerung so noch nicht, da ich den Mauszeiger leicht nach rechts oder links bewege, obwohl ich geradeaus nach unten wollte. Ist der Wertebereich für die vier Hauptrichtungen zu klein gewählt? Wenn ich einen Link ansteure, dann schieße ich noch allzu gerne dran vorbei: Mir fehlt da ein Gravitationseffekt, der den Mauszeiger zum Link hinzieht. Auch empfinde ich die Geschwindigkeit der Bewegung eine andere als in den Landkarten.


    Schade, dass kein Spiel an Bord ist, welche die neuen Möglichkeiten überhaupt nutzt. Die Demo-Anwendung musste ich erst übersetzen (javac), allerdings mehr als ein roter Punkt und ein paar Zahlen sieht man nicht. Im Moment sind die Möglichkeiten der Navigationstaste echt verschenkt, die Taste zeigt aber, was auch ohne Touchscreen möglich ist: Was wird da noch alles in Zukunft (für andere Modelle) kommen?
    :cool:

    Zitat

    Original geschrieben von Oleg als Übersetzung zu Eldars Bericht
    The phone comes in a choice of two colors - Black and Warm Silver. The former sports a silver rim and similarly colored side plates. All in all, it’s a pleasant-looking and palm-friendly handset that measures 99.4 × 46.5 × 15.4 mm and weights 114 grams. Adding to the overall comfortable feel in the hand is its rough back plate (made of metal at that). As far as the battery cover is concerned, we didn’t find anything to fault the 6260 Slide for, even though it might get a bit looser than normal (although still nothing to worry about), but that's solely because of the way its latch is designed.

    Ja, mal wieder Metall ähnlich wie beim Nokia 6300i. Ich weiß nicht was viele von Euch damit haben, denn ich finde es einfach unpraktisch: Kann verkratzen, im Winter frieren einem die Hände und die Antennen müssen deswegen auch noch wo anders hin. Naja, aber ich verstehe auch nicht, warum man Leder im Auto haben will.
    :p


    Halt, die Antenne muss woanders hin? Ja genau, die GSM-Antenne sitzt (soweit ich das nachvollziehen kann) unten am Gehäuse. Genau da wo man seine Hände hat. Es gibt ja einige SAR-Theoretiker (mehr dazu hier und dort), aber wer hält eigentlich sein Telefon richtig? Normalerweise heißt die Devise: Finger während dem Gespräch nicht oben am Gehäuse zu platzieren – denn da ist die Antenne. Ich frage mich ernsthaft, wie man dieses Nokia halten soll. Naja – das Apple iPhone macht es genauso und hat sich schon irgendwer drüber aufgeregt?
    :confused:


    Egal, was tue ich nicht alles für Euch. Aber irgendwie ist vieles auf der Rückseite um 180 Grad verdreht.

    • Die Akkubeschriftung schaut nach unten.
      Okay, ist halt ein normaler BL-5F falsch herum montiert.
    • Die kleine Ecke der SIM-Karte bleibt sichtbar.
      Naja, daran gewöhne ich mich langsam …

    Wenn wir schon bei der SIM-Kartenhalterung sind: Es muss einen Trick geben, die Karte wieder aus dem Nokia herauszubekommen, denn ich kann mich nur zu blöd anstellen – so kann das unmöglich gedacht sein. Übrigens um an die Speicherkarte ran zu kommen, muss der Akku ab.
    :flop:


    Aber das ist Mosern auf hohem Niveau, wenn ich mir im Vergleich dazu die inneren Werte anschaue: UMTS-Broadband (HSPA) mit HSDPA category 9, HSUPA category 5, GPS, 5 Megapixel-Kamera mit LED-Leuchte, Frontkamera, HVGA-Bildschirm, Fernseherausgang, Stereolautsprecher … steht alles im Datenblatt. Die Stereolautsprecher sind unten an der Seite angebracht; mit meiner Hand decke ich mindestens einen Lautsprecher ab. Das waren eigentlich „schon“ die Unterschiede zu einem Nokia 6300i. Die Unterschiede zwischen einem Nokia 6300 und der i-Variante finden sich dort …


    Auf einen Blick sehe ich, ob das aktuelle Netz HSUPA (kleiner Pfeil), HSDPA (3.5G) oder lediglich UMTS (3G) unterstützt. Schalte ich unter Menü → Einstellungen → Verbindungen → Paketdaten → Verbindung auf immer online, sehe ich in GSM-Netzen, ob EDGE-Abdeckung gegeben ist. HSPA kann ich ausschalten, falls ich das nicht brauche. Im den Telefon-Einstellungen → Netzwerkmodus kann ich dann zwischen UMTS und/oder GSM umschalten. Nachteil: Entgegen dem Datenblatt hat das mir vorliegende Gerät weder (HS)CSD über das Menü (Konfigurationen) noch im Modem (AT-Befehl); bye-bye (HS)CSD.


    Für Audio/Video hat Nokia sowohl 2,5 mm oder 3,5 mm Klinke als auch Micro-USB im Angebot. Für Strom mal Micro-USB mal den Nokia eigenen Anschluss. Für Datenkabel entweder Mini- oder Micro-USB. Nokia bietet fast jede Kombination und am Nokia 6260 slide finden sich die ungeschickten (da noch selten) Micro-USB (Datenkabel) und 2,5 mm Klinken (Audio/Video) sowie übliche Nokia-Strom-Anschlüsse. Daten- und Videokabel liegen zwar bei, kauft man sich aber den AD-54 mit dem AD-52 nach, wäre man alle Sorgen los. Mir wäre ein komplett nacktes Gerät (mit entsprechenden Hinweisen auf der Verpackung fürs Verkaufspersonal) lieber. Nokia sollte besser morgen als übermorgen komplett auf Micro-USB setzen. Das beigelegte Fernsehkabel kann man in der Packung lassen, denn auch hier gibt es keinen Breitbildmodus – die Kamera steht anfänglich sogar auf der Seite. Insgesamt ist das Bild unscharf, was entweder an einem fehlerhaften Gerät oder vermutlich an der HVGA-Auflösung liegt. Die Tastentöne werden „natürlich“ auch an den Fernseher übergeben – Samsung ist da mit seinen vier Jahren Erfahrung (seit dem Samsung D600) irgendwie ein Stück weiter. Schade ums das Geld, was das Videokabel gekostet hat; wenigstens stinkt es nicht so wie die 3,5 mm Variante.


    Gehe in das Menü, dann sehe ich im Nokia 6260 slide endlich alle zehn bzw. elf Menüeinträge auf einen Blick: Danke an den HVGA-Bildschirm. Bei der voreingestellten Gitter-Ansicht gefällt die Beschriftung der Menüeinträge. Trotz höherer Pixeldichte ist im Vergleich zum Nokia 6300i nichts kleiner geworden, die feinere Zeichnung macht vieles klarer. Im Hauptbildschirm wechseln sich immer noch oben links die Namen des GSM-Netzbetreibers, des VoIP-Anbieters und des WLANs nacheinander ab, obwohl jetzt wirklich genug Platz wäre.

    Zitat

    Original geschrieben von Oleg als Übersetzung zu Eldars Bericht
    Nokia Maps 1.2, which is a significant downgrade in terms of maps quality and extra features, compared to version 3.0 beta available with S60-powered products.

    Angenehm ist die höhere Auflösung in den Landkarten, besonders für die (traditionell) chinesischen Straßennamen in Hongkong. Über die Landkarten habe ich schon einiges in der Diskussion zum Nokia 6300i geschrieben. Diese Landkarten sind nun die gleiche Version (0.0.13h) wie in der Version 2 der Maps-for-S60. Damit hat man nun in Westeuropa die Karten von Navteq statt von Tele-Atlas. Die Landkarten-Anwendung selbst hat einen Sprung auf Version 1.2 gemacht, bedauerlicherweise fehlt weiterhin ein Fußgänger-Modus; hier und dort sind kleinere Verbesserungen zu finden und alle mir noch aus dem Nokia 6300i bekannten Bugs sind Geschichte. Zusätzlich kann ich nun Lizenzen für ein Jahr Sprachführung in DACH (70 €) und in alle Regionen (130 €) kaufen.
    :)


    Im Menü der 6th Edition muss man nun nicht mehr bis zum letzten Untermenü durchklicken, um dann wieder zurück zu gehen, sondern kann eine Bildschirmseite früher mit Rechts/Links durch die Optionen wandern. Die Idee ähnelt ein wenig dem Menü der Toneinstellungen seit der 3rd Edition. Kennt man die Optionen kann ich so schneller was einstellen, allerdings muss ich immer aufpassen, dass ich beim Durchscrollen nicht versehentlich eine Einstellung ändere. Richtig lächerlich bleibt das FM-Radio: Mehr als 20 Stationen kann man immer noch nicht speichern, dafür gibt bietet Nokia eine Webseite, um sich für seine Region die Sender zu laden – jeden einzeln.
    :rolleyes:


    Der Webbrowser hat ähnliche Leiden, wie die ersten Versionen für S60: Tabellen werden gestaucht und ich konnte noch keine Breitbild-Ansicht finden.
    :(


    Zur Verarbeitung möchte ich eigentlich nichts schreiben, denn um darüber einigermaßen urteilen zu können, müsste man ein oder zwei Geräte von Nokia direkt erhalten und mit zwei oder drei Geräten aus dem freien Einkauf vergleichen (verschiedene Fertigungsstraßen). Für so was haben wir die Stiftung Warentest. Mein Nokia 6260 slide Warm Silver gefällt mir für einen Slider von Nokia extrem gut. Nur der „Lack“ ist sehr empfindlich und mir fehlt eine Schiebekante wie bei vielen Samsungs. Fingerabdrücke kann ich bei dieser Farbvariante mit dem bloßen Auge nicht mehr erkennen.
    ;)


    Am WLAN und VoIP hat sich im Vergleich zum Nokia 6300i wenig Offensichtliches getan. Hier wünschte ich mir wie bei Sony Ericsson SMB/CIFS und DLNA/UPnP Unterstützung. Aber auch VoIP über UMTS bekomme ich im Gegensatz zu Symbian/S60 nicht ans Laufen.


    Insgesamt überzeugt mich das Nokia 6260 slide als gelungene Weiterentwicklung der Series 40. Ist schon schön, soviel Technik (Hardware und Software) in einem so kleinen Gerätevolumen vorzufinden. Irgendwie alles nur Rumgemeckerei!


    Ich habe das Empfinden, das Potential der Hardware wird nicht ausgereizt und ich frage mich, ob das Modell nicht nur ein Haus interner Technologieträger ist: Die neue Navigationstaste weckt Hoffnung für die Zukunft. Hat das Nokia 6300i bereits als Rivale mit dem Nokia E51 zu kämpfen, ist zum Nokia 6260 slide die Konkurrenz mit Nokia N85 oder Nokia 6710 Navigator oder Nokia E66 auch nicht schlecht. Schaut man sich bei anderen Herstellern um, soll sich das Nokia 6260 slide gegen ein Sony Ericsson G705/W715 (3 Megapixel-Kamera), dem Motorola VE66 (kein GPS) oder dem Samsung S7350 (kein WLAN/VoIP) behaupten. Wenn einem WLAN oder internes GPS oder UMTS oder die Kamera egal sind, dann zähle einer mal die Konkurrenten! Sollte aber Opera in seinem Webbrowser Opera Mini (irgendwann) die neue Navigationstaste unterstützen, dann wird das Potential des Geräts nutzbar.


    Konkurrent zum Nokia E70? Die Series 40 hat immer noch kein Multitasking für Java-Anwendungen …

  • Hi Abi99,


    immer wieder interessant ein Gerät oder Plattform aus deiner Sicht zu erlesen. ;)
    Für das 6260 slide gibt es mittlerweile auch seit V 04.36 ein Sprachpaket, indem deutsch enthalten ist.


    Die Steuerung im Webbrowser wird mit etwas Übung besser, wirklich kerzengerade schaffe ich es aber auch nicht. Aber nur geradeaus, das kann ja jeder.:D


    Um die SIMKarte zu entnehmen gibt es nur 2,3 Tricks. Zum einen muss die SIMKarten und der Finger fettfrei und trocken sein, dann schafft man es die SIM herauszuziehen. Eine weitere Möglichkeit ist die SIM unter zur Hilfenahme von einer kleinen Zange oder einem spitzen Gegenstand herauszuziehen oder herauszuschieben.


    Gruß Dominik

  • Nokia hat die Display-Einstellungen reduziert und die folgenden Punkte sind nicht mehr anwählbar:

    • Bildschirmschoner (Aus)
    • Energiesparmodus (Aus)
    • Schlafmodus (Ein).

    Die von Nokia getroffene Voreinstellung steht in der Klammer. Das ist mir erst gar nicht aufgefallen, da dies genau meine Lieblingseinstellungen sind. Jene wird das aber überhaupt nicht freuen, denen schon heute zu wenig Einstellungen geboten werden; besonders oft wird ja nach einer Möglichkeit gefragt, die Modi auch in einer Zeitverzögerung einstellen zu können.


    Nach ungefähr 28 Sekunden ist Feierabend und alles Dunkel; dafür bietet Nokia „Lichteffekte“: Wenn ein Anruf verpasst worden ist, eine SMS reinkam oder sonst ein Ereignis ansteht, dann blinkt die Tastaturbeleuchtung. Die kleine blaue Windrose an der Seite ist ohne Funktion und soll nur andeuten, dass die Taste darunter die Landkarten-Anwendung startet, um die aktuelle Position zu finden.


    Nokia ist weiterhin sehr mutig, diesbezüglich eine Einstellung für alle nutzen zu wollen; bei mir hat es allerdings genau gepasst, so dass ich das nicht einmal bemerkte. Der Schlafmodus aktiviert sich überall im Menü; dies steht im Gegensatz zum Nokia 6300i, bei dem dies nur im Ausgangsbildschirm passierte. Besonders wenn man eine Anwendung (z. B.: Radio, Musik-Player, Java MIDlet) länger nutzt, also im Menü bleibt, hilft das enorm um Energie zu sparen.

    Zitat

    Original geschrieben von NoKiA4LiFe
    Zum einen muss die SIMKarten und der Finger fettfrei und trocken sein, dann schafft man es die SIM herauszuziehen. Eine weitere Möglichkeit ist die SIM unter zur Hilfenahme von einer kleinen Zange oder einem spitzen Gegenstand herauszuziehen oder herauszuschieben.

    Ich hatte gehofft, dass diese Öffnung rechts neben dem microSD-Karten-Logo irgendeinen Sinn bezüglich der SIM-Karte hat. Insgesamt ist das in meiner Erinnerung die schlechteste SIM-Kartenhalterung bis jetzt; für eine Halterung von Nokia – die mit manchen Serien wahre Maßstäbe gesetzt haben – völlig daneben.

    Zitat

    Original geschrieben von NoKiA4LiFe
    Die Steuerung im Webbrowser wird mit etwas Übung besser, wirklich kerzengerade schaffe ich es aber auch nicht.

    Ich dachte erst, das Steuerungskreuz wäre kaputt – kann mir vorstellen, dass das vielen so geht. Der Browser lädt zwar jetzt auch riesige Webseiten und quittiert seinen Dienst bei weitem nicht so schnell wie der alte mit „Speicher ist voll“; vergleiche ich aber die Güte eines Proxy-Browsers (bei dem dessen Anbieter mitlesen kann) beispielsweise Opera Mini, dann sieht dieser „neue“ Nokia-Webkit-Browser einfach nur alt aus. Mich nervt besonders die nicht auffindbare Breitbildfunktion und schnell sieht anders aus. Im Gegensatz zu vielen 5th Edition Modelle fehlt in meiner Frmware-Variante der Opera-Mini, allerdings konnte ich ihn nachinstallieren (nur über einen Computer): Obwohl es keine Variante für das Nokia 6260 slide (mit seinem HVGA-Display) gibt, läuft jene für das Nokia 3600 slide wie eine 1.

  • Nokia hinterlegt zwar neuerdings die Konfiguration (für MMS, WAP, Internet, …) direkt im Gerät, allerdings nur für die aktuelle Region: Eine vollständige Konfiguration ist im Speicher (Laufwerk A, OMA-DM) keine 800 Byte, also nicht einmal ein 1 KByte groß. :confused:


    GPS-Empfänger


    Hatte ich noch beim Nokia 6300i bemägelt, dass die Taste Null nicht die aktuelle Position anzeigt, startet ein langer Druck auf die Hardware-Taste unter der blauen Windrose die Landkarten-Anwendung, die Bestimmung und die Anzeige der aktuellen Position.


    Der interne Empfänger startet immer dann, wenn die Landkarten-Anwendung gestartet wird. Wer einfach nur ein wenig Raumträumen will, aber Strom sparen möchte, stellt einfach auf Bluetooth um. Ein Bluetooth-GPS-Empfänger wird erst dann kontaktiert, wenn die aktuelle Position wirklich nötig ist.


    Kein wirklicher Test aber doch auffällig: Der interne GPS-Empfänger hat auf einem freien Feld nach etwa sieben Minuten die Position gefunden. Zum Vergleich: Ein Nokia E75 daneben braucht jeweils doppelt so lang. Was macht die Series-40 Abteil da nur wieder richtig? Eine Woche später an der selben Stelle dauert es mit beiden um die drei Minuten. Für den Test hatte ich allerdings A-GPS (nach OMAs SUPL) ausgeschaltet, welches Kosten verursacht, hat man kein Kontingent frei. Über Einstellungen → Verbindungen → GPS kann man diese Funktion ausschalten oder auf das Heimatnetzwerk beschränken. Wer den internen Empfänger nicht mag – so wie ich – kann hier auf Bluetooth wechseln, verliert dann aber die Möglichkeit A-GPS zu nutzen. Wer ein Datenkontingent hat, sollte daher die Finger von der Einstellung lassen, denn man hat es dann für wenige KByte einfach angenehmer.


    Leider kam das Gerät ohne jegliche weitere GPS-Anwendung, z. B. um die die aktuelle Position einzusehen oder mehr über die aktuelle GPS-Situation zu erfahren. Ebenso fehlt eine Anwendung zum Aufzeichnen der eigenen Sportaktivitäten. So was muss man sich mühselig nachinstallieren, wobei selbst der Nokia eigene Software Market noch nicht viel bietet. Wer ein wenig Einarbeitszeit nicht scheut, wird aber mit Java-Anwendungen (MIDlet mit JSR-179 Unterstützung) wie TrekBuddy seine wahre Freude erleben. Die gespeicherten Orte aus Nokias Landkarten, konnte ich allerdings nicht nutzen.


    Interessantes Detail: Ist eine Funktion mit Fehlern behaftet, dann werden die Fehler entweder behoben oder nicht. Daher empfehle ich immer, den Hersteller eines Produkts auf Mängel und Unzulänglichkeiten anzuschreiben, wie gering das auch ist. Mit dem Nokia 6260 slide schlug Nokia abermals einen dritten Weg ein: Eine fehlerhafte Funktion wird einfach entfernt! Konnte ich im Nokia 6300i bei gespeicherten Orte noch die Koordinaten einsehen, ist diese Funktion nun gänzlich verschwunden. Die Anzeige war extrem buggy:

    • Dezimaldarstellung anstatt Grad/Minute/Sekunde
    • Punkt anstatt Komma als Dezimaltrenner und
    • keine Anzeige von dreistelligen Gradangaben (heftiger Bug)
    • O anstatt E oder Ost

    aber deswegen diese nützlich Funktion einfach entfernen? So konnte ich wenigstens meine Orte in andere Programme übernehmen, denn Nokia bietet ja weiterhin nicht die Möglichkeit den Ort über Bluetooth zu versenden. Läuft man Gefahr mit einer Kritik eine halbwegs brauchbare Funktion zu kicken, macht das alles ja überhaupt kein Spaß mehr. :mad:
    Naja, angenommen die Fehlermeldungen kam bis zum Entwicklungsteam durch. :D


    Noch ein Nachtrag zu Landkarten-Anwendung und der neuen Steuerung:
    Alles sehr nett, leider ruckelt die Anzeige ab und zu noch und bleibe ich mit dem Zeiger an einem Punkt stehen, dann wird der aktuelle Kartenausschnitt irgendwie anders gerechnet angezeigt: Die Karte morpht ein wenig. Seltsam programmiert.

  • Abi99


    Hey Abi, erstmal danke für deine ausführlichen Berichte. Sehr gut und lese ich immer wieder gern.
    Sage mal, etwas weiter oben hast du geschrieben "...dafür bietet Nokia „Lichteffekte“: Wenn ein Anruf verpasst worden ist, eine SMS reinkam oder sonst ein Ereignis ansteht, dann blinkt die Tastaturbeleuchtung...."


    Kannst du da mal näher drauf eingehen? Was genau blinkt denn da? Ist das vergleichbar mit den blauen LED´s an der Seite des 6300i?


    Wo bekommst du das Gerät denn her und in welcher Sprache hast du es?


    Viele Grüße, Karlonimo

  • Es blinken die zwei Tasten um das Steuerkreuz: Grün, Rot, linke und rechte Auswahltaste. Das Steuerkreuz selbst blinkt im Gegensatz zu manch neuem Symbian/S60 nicht. Ist der Display im Schlafmodus (also Aus), dann blinkt es das erste Mal, ¾ Sekunde Pause, das zweite Mal, 16 Sekunden Pause, um dann wieder kurz hintereinander zu blinken. In etwa: Kurz, Kurz, Lang, Kurz, Kurz, Lang, …


    Das erste Blinken hat man nur am Rande, nicht sicher wahrgenommen, hinschauen und schon blinkt es gleich wieder. Die 16 Sekunden danach werden wohl ausreichend lang sein, um Strom zu sparen. Allerdings ist die beleuchte Fläche sehr klein, also nicht mit den dagegen riesigen Fenstern vom Nokia 6300i vergleichbar. Mir persönlich gefällt das so viel besser als im Nokia 6300i, bei dem die Effekte sogar durch meine Hose leuchten. Diese Lichteffekte sind halt eher was für den Schreibtisch. Für die Hose oder Tasche: Kurz rote Auflegetaste drücken.


    Karlonimo, mein Nokia 6300i hat es (noch) nicht abgelöst. Hätte das Nokia 6260 slide den schon lange versprochenen Fußgänger-Modus (und Lagesensor mit Kompass): Sofort. Ich erwische mich aber jedes mal nach dem Umstieg: Warum geht jetzt am Steuerkreuz in eine diagonale Richtung nix? :D

  • Abi99


    Oh man, wenn du was beschreibst, dann machst du´s aber richtig und auch so, dass man sich es sehr gut vorstellen kann. Großes LOB an deinen Ausdruck und die Mühen.


    Also ich habe auch "noch" das 6300i und bin mir wirklich nicht sicher. Auf jeden Fall will ich ein Nokia Slider und WLAN inkl. VoIP will ich auf keinen Fall mehr vermissen. Hab mir schon das E66 angeguckt aber das ist sehr groß, der Akku hält schlecht und außerdem ist´s ja ein S60 Gerät. Da kann man zwar viel mit anstellen, aber die gute alte S40 Plattform ist mir doch am Liebsten.
    Das Blinken am 6300i find ich auch ganz schön stark. Aber finde dein Kommentar, dass du schon lange umgestiegen wärst, wenn Fußgängernav. beim 6260 dabei wäre echt hilfreich. Denn das ist mir wie gesagt nicht so wichtig.

  • Ohne große Tests gemacht zu haben – ich habe von Kameras wirklich überhaupt keinen Schimmer –, gelingt mir ein Schnappschuss (inklusive Speichern) innerhalb von 6½ Sekunden. Hat man keinen Lust auf Autofokus oder einen Helligkeitsabgleich geht das Ganze noch schneller. Die Bilder kann man dann aber vergessen.

    Zitat

    Original geschrieben von Abi99
    Noch ein Nachtrag zu Landkarten-Anwendung und der neuen Steuerung:
    Alles sehr nett, leider ruckelt die Anzeige ab und zu noch und bleibe ich mit dem Zeiger an einem Punkt stehen, dann wird der aktuelle Kartenausschnitt irgendwie anders gerechnet angezeigt: Die Karte morpht ein wenig. Seltsam programmiert.

    Bitte nicht falsch verstehen: Die Steuerung ist bis jetzt die beste für Nokia Maps (Series 40, S60, Ovi), die mir über den Weg gelaufen ist, allerdings ist die so nahe an perfekt vorbei geschrammt, dass ich mich frage, warum diese beiden Schnitzer noch sein müssen.

  • Tja, zehn Monate später und das Modell befindet sich mit ungefähr 135 € im Abverkauf. Für den Einen oder Anderen lohnt sich vielleicht sogar noch ein Urlaub. Hatte ich schon erwähnt, wie genial mein Nokia 6260 slide mit deutschen Sprachpaket ist? Schwärm. Unterwegs mit Opera Mini. Überall IMAP-IDLE. Im Ausland VoIP. Im Auto SAP. Daheim als zusätzliches Mobilteil fürs Festnetz. Meiner Meinung das beste Telefon das Nokia im Moment im Programm hat. Toppt für meine Bedürfnisse sogar das sehr ausgewogene Sony Ericsson W995. Und kein Nachfolger in Sicht.


    Bereits die neue April-Firmware löste viele meiner Bugs.


    Nach knapp einem Jahr stoße ich allerdings kreuz und quer an die Grenzen der Series 40: 30 Notizen, 20 Radiosender, 11 Bluetooth-Kopplungen, 5 E-Mail-Konten. Das bei 16 bald 32 GB fassenden Speicherkarten. So ein Käse dürfte schon seit dem Nokia 7110 aus dem Jahr 1999 nicht mehr passieren. Spätestens seit dem Nokia 6230 von 2004 sind solche Kleinigkeiten einfach nur peinlich. Musik-Dateien in WAV gehen zwar, machen aber hinten und Vorne keinen Spaß, da die weder über Bluetooth (A2DP) übertragbar sind, noch kann man in einem WAV kodierten Titel schnell vor-/zurück „spulen“. Eine Lesezeichen-Funktion für Hörbücher ist nicht zu finden. Die Startseite (früher „aktiver Standby“) kennt immer noch kein Antialiasing. In der Landkarten-Anwendung stimmt hier (Kategorien; ÖPNV) und da (Lizenzen; Ägypten) die Sortierreihenfolge für Deutsch nicht.


    Warum kann ich nicht einmal über dieses Nokia den Ovi Store besuchen, geschweige denn die Anwendung laden? Ich musste mir die URL für den Ovi Store aus einem anderen Nokia heraustricksen. Dann läuft das Java MIDlet des Ovi Store hervorragend.


    Ja, das sind alles Kleinigkeiten und es gibt bestimmt Wichtigeres. Aber es sind eben solche Kleinigkeiten, die mir zeigen, ob der Hersteller das Betriebssystem noch beherrscht. Sei dies durch strukturierte Testverfahren oder saubere Systemarchitektur oder ordentliche Ausbildung und gute Motivation der Mitarbeiter.


    Wären wir hier beim Fernsehen, ich würde „Jumping the Shark“ schreien. Die Entwicklung geht allerdings weiter. Hat das Nokia 6260 slide noch den Platform-Release 8, kommen bereits die ersten Nokia-Modelle mit Release 9 auf den Markt. Nach 17 Monaten ist endlich die versprochene Fußgängernavigation da. Dafür dürfen wir einen weiteren neuen E-Mail-Client schlucken. Der wievielte ist das bereits? In der Series 40 ist das der Dritte. Insgesamt der siebte oder achte E-Mail-Client. Ich befürchte, Nokia weiß nicht mehr, wohin mit der Series 40. Die Entwicklungsländer bekommen Series 30. Dann kommt ein schmales Preisfenster mit Series 40. Bereits heute Symbian/S60 wildern gebrauchte und Modelle im Abverkauf hier fröhlich mit. Oben dann Maemo – alles wieder Neu – was noch mehr eine Zukunftsvision als Wirklichkeit ist. S60 kommt auch nicht mehr wirklich vom Fleck. Nokia, hast Du Dich am Ende mit der 2003er Strategie eines Funktionskloppens selbst geschlagen? Nokia, … :(


    Ob wir jemals wieder ein Series 40 mit WLAN sehen werden? Egal. Genug Katerstimmung – lasst mich mein Nokia 6260 slide jetzt und heute genießen. :D

  • Im Adressbuch darf eine Gruppe maximal 50 Teilnehmer besitzen. Dafür hatte der Entwickler ein Herz und erlaubt insgesamt 25 Gruppen und immerhin 2000 Teilnehmer. Naja, dann fülle ich (irgendwann) meine 32 GB halt mit Landkarten vom Stand 1. Oktober 2008. :(


    Übrigens war mit der Kreditkaten-Abrechnung der Kaufpreis dann doch 139 € – die unverbindliche Preisempfehlung für ein Nokia 6303 classic. :D


    Bei der Pixeldichte hatte ich mich glatt verrechnet und zu wenig angesetzt. Mit 244 ppi reiht es sich perfekt zwischen Nokia N97 (212 ppi) und Nokia N900 (265 ppi) ein, kommt aber nicht an Pixeldichten eines Sony Ericsson X1 oder LG KM900 Arena mit 316 ppi heran.

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