Wie soll ich den Beitrag beginnen? Drei Jahre nach dem Nokia E70 endlich ein ebenbürtiger Gegner im Lager der Series 40!? Endlich ist das aktuellste Series 40 Modell (6th Edition und WLAN) nicht mehr ein Vertu Signature!? Der Nachfolger für das Nokia 6270!? Was war noch mal ein Nokia 6270? Egal, lest selbst …
Seit ein paar Wochen ist das Modell im freien Handel erhältlich – jedenfalls in Hongkong. Gleich vorne weg, obwohl bereits 32 GByte umfassende Speicherkarten im Handel zu finden sind, Deutsch als Sprache lässt sich beim Product-Code 0581273 nicht einstellen. Eldar hat ja mal wieder bereits vieles in Russisch bzw. Englisch geschrieben, daher möchte ich keinen Erfahrungsbericht schreiben. Wenn Ihr aber spezielle Fragen zu diesem Modell habt, auch wenn es wohl nicht mal nach Europa kommt, nur her damit. Allerdings will ich ein paar Aspekte aufgreifen.
ZitatOriginal geschrieben von Oleg als Übersetzung zu Eldars Bericht
While Nokia claims the 6260 Slide comes with a true 360-degree navi key, it felt more like it was a quaint, yet nothing out of the ordinary 8-way pad.
Im neuen Webbrowser konnte ich der Navigationstaste bis jetzt auch nur 9 Richtungen (inklusive der OK-Bestätigung) entlocken. Allerdings erhalte ich je nach Druckintensität eine andere Geschwindigkeit:
- Drücke ich nur leicht, bewegt sich der Mauszeiger gemächlich.
- Drücke ich dagegen fester, bis die Taste hörbar knackt, fliegt der Zeiger nur so über den Bildschirm.
Genauso in Nokias Landkarten (Nokia Maps for S40 Version 1.2), dort schaffe ich allerdings drei Stufen und 17 Richtungen. Installiert man sich diese Demo-Anwendung für Entwickler, wird klar, dass die Taste sehr wohl 360 Grad und 128 Stufen der Druckintensität erfasst. Die Entwicklungsteams des Webbrowsers und der Landkarten unterstützen die neue Navigationstaste noch nicht vollständig.
:eek:
Besonders im Webbrowser gefällt mir die Steuerung so noch nicht, da ich den Mauszeiger leicht nach rechts oder links bewege, obwohl ich geradeaus nach unten wollte. Ist der Wertebereich für die vier Hauptrichtungen zu klein gewählt? Wenn ich einen Link ansteure, dann schieße ich noch allzu gerne dran vorbei: Mir fehlt da ein Gravitationseffekt, der den Mauszeiger zum Link hinzieht. Auch empfinde ich die Geschwindigkeit der Bewegung eine andere als in den Landkarten.
Schade, dass kein Spiel an Bord ist, welche die neuen Möglichkeiten überhaupt nutzt. Die Demo-Anwendung musste ich erst übersetzen (javac), allerdings mehr als ein roter Punkt und ein paar Zahlen sieht man nicht. Im Moment sind die Möglichkeiten der Navigationstaste echt verschenkt, die Taste zeigt aber, was auch ohne Touchscreen möglich ist: Was wird da noch alles in Zukunft (für andere Modelle) kommen?
:cool:
ZitatOriginal geschrieben von Oleg als Übersetzung zu Eldars Bericht
The phone comes in a choice of two colors - Black and Warm Silver. The former sports a silver rim and similarly colored side plates. All in all, it’s a pleasant-looking and palm-friendly handset that measures 99.4 × 46.5 × 15.4 mm and weights 114 grams. Adding to the overall comfortable feel in the hand is its rough back plate (made of metal at that). As far as the battery cover is concerned, we didn’t find anything to fault the 6260 Slide for, even though it might get a bit looser than normal (although still nothing to worry about), but that's solely because of the way its latch is designed.
Ja, mal wieder Metall ähnlich wie beim Nokia 6300i. Ich weiß nicht was viele von Euch damit haben, denn ich finde es einfach unpraktisch: Kann verkratzen, im Winter frieren einem die Hände und die Antennen müssen deswegen auch noch wo anders hin. Naja, aber ich verstehe auch nicht, warum man Leder im Auto haben will.
:p
Halt, die Antenne muss woanders hin? Ja genau, die GSM-Antenne sitzt (soweit ich das nachvollziehen kann) unten am Gehäuse. Genau da wo man seine Hände hat. Es gibt ja einige SAR-Theoretiker (mehr dazu hier und dort), aber wer hält eigentlich sein Telefon richtig? Normalerweise heißt die Devise: Finger während dem Gespräch nicht oben am Gehäuse zu platzieren – denn da ist die Antenne. Ich frage mich ernsthaft, wie man dieses Nokia halten soll. Naja – das Apple iPhone macht es genauso und hat sich schon irgendwer drüber aufgeregt?
:confused:
Egal, was tue ich nicht alles für Euch. Aber irgendwie ist vieles auf der Rückseite um 180 Grad verdreht.
- Die Akkubeschriftung schaut nach unten.
Okay, ist halt ein normaler BL-5F falsch herum montiert. - Die kleine Ecke der SIM-Karte bleibt sichtbar.
Naja, daran gewöhne ich mich langsam …
Wenn wir schon bei der SIM-Kartenhalterung sind: Es muss einen Trick geben, die Karte wieder aus dem Nokia herauszubekommen, denn ich kann mich nur zu blöd anstellen – so kann das unmöglich gedacht sein. Übrigens um an die Speicherkarte ran zu kommen, muss der Akku ab.
:flop:
Aber das ist Mosern auf hohem Niveau, wenn ich mir im Vergleich dazu die inneren Werte anschaue: UMTS-Broadband (HSPA) mit HSDPA category 9, HSUPA category 5, GPS, 5 Megapixel-Kamera mit LED-Leuchte, Frontkamera, HVGA-Bildschirm, Fernseherausgang, Stereolautsprecher … steht alles im Datenblatt. Die Stereolautsprecher sind unten an der Seite angebracht; mit meiner Hand decke ich mindestens einen Lautsprecher ab. Das waren eigentlich „schon“ die Unterschiede zu einem Nokia 6300i. Die Unterschiede zwischen einem Nokia 6300 und der i-Variante finden sich dort …
Auf einen Blick sehe ich, ob das aktuelle Netz HSUPA (kleiner Pfeil), HSDPA (3.5G) oder lediglich UMTS (3G) unterstützt. Schalte ich unter Menü → Einstellungen → Verbindungen → Paketdaten → Verbindung auf immer online, sehe ich in GSM-Netzen, ob EDGE-Abdeckung gegeben ist. HSPA kann ich ausschalten, falls ich das nicht brauche. Im den Telefon-Einstellungen → Netzwerkmodus kann ich dann zwischen UMTS und/oder GSM umschalten. Nachteil: Entgegen dem Datenblatt hat das mir vorliegende Gerät weder (HS)CSD über das Menü (Konfigurationen) noch im Modem (AT-Befehl); bye-bye (HS)CSD.
Für Audio/Video hat Nokia sowohl 2,5 mm oder 3,5 mm Klinke als auch Micro-USB im Angebot. Für Strom mal Micro-USB mal den Nokia eigenen Anschluss. Für Datenkabel entweder Mini- oder Micro-USB. Nokia bietet fast jede Kombination und am Nokia 6260 slide finden sich die ungeschickten (da noch selten) Micro-USB (Datenkabel) und 2,5 mm Klinken (Audio/Video) sowie übliche Nokia-Strom-Anschlüsse. Daten- und Videokabel liegen zwar bei, kauft man sich aber den AD-54 mit dem AD-52 nach, wäre man alle Sorgen los. Mir wäre ein komplett nacktes Gerät (mit entsprechenden Hinweisen auf der Verpackung fürs Verkaufspersonal) lieber. Nokia sollte besser morgen als übermorgen komplett auf Micro-USB setzen. Das beigelegte Fernsehkabel kann man in der Packung lassen, denn auch hier gibt es keinen Breitbildmodus – die Kamera steht anfänglich sogar auf der Seite. Insgesamt ist das Bild unscharf, was entweder an einem fehlerhaften Gerät oder vermutlich an der HVGA-Auflösung liegt. Die Tastentöne werden „natürlich“ auch an den Fernseher übergeben – Samsung ist da mit seinen vier Jahren Erfahrung (seit dem Samsung D600) irgendwie ein Stück weiter. Schade ums das Geld, was das Videokabel gekostet hat; wenigstens stinkt es nicht so wie die 3,5 mm Variante.
Gehe in das Menü, dann sehe ich im Nokia 6260 slide endlich alle zehn bzw. elf Menüeinträge auf einen Blick: Danke an den HVGA-Bildschirm. Bei der voreingestellten Gitter-Ansicht gefällt die Beschriftung der Menüeinträge. Trotz höherer Pixeldichte ist im Vergleich zum Nokia 6300i nichts kleiner geworden, die feinere Zeichnung macht vieles klarer. Im Hauptbildschirm wechseln sich immer noch oben links die Namen des GSM-Netzbetreibers, des VoIP-Anbieters und des WLANs nacheinander ab, obwohl jetzt wirklich genug Platz wäre.
ZitatOriginal geschrieben von Oleg als Übersetzung zu Eldars Bericht
Nokia Maps 1.2, which is a significant downgrade in terms of maps quality and extra features, compared to version 3.0 beta available with S60-powered products.
Angenehm ist die höhere Auflösung in den Landkarten, besonders für die (traditionell) chinesischen Straßennamen in Hongkong. Über die Landkarten habe ich schon einiges in der Diskussion zum Nokia 6300i geschrieben. Diese Landkarten sind nun die gleiche Version (0.0.13h) wie in der Version 2 der Maps-for-S60. Damit hat man nun in Westeuropa die Karten von Navteq statt von Tele-Atlas. Die Landkarten-Anwendung selbst hat einen Sprung auf Version 1.2 gemacht, bedauerlicherweise fehlt weiterhin ein Fußgänger-Modus; hier und dort sind kleinere Verbesserungen zu finden und alle mir noch aus dem Nokia 6300i bekannten Bugs sind Geschichte. Zusätzlich kann ich nun Lizenzen für ein Jahr Sprachführung in DACH (70 €) und in alle Regionen (130 €) kaufen.
Im Menü der 6th Edition muss man nun nicht mehr bis zum letzten Untermenü durchklicken, um dann wieder zurück zu gehen, sondern kann eine Bildschirmseite früher mit Rechts/Links durch die Optionen wandern. Die Idee ähnelt ein wenig dem Menü der Toneinstellungen seit der 3rd Edition. Kennt man die Optionen kann ich so schneller was einstellen, allerdings muss ich immer aufpassen, dass ich beim Durchscrollen nicht versehentlich eine Einstellung ändere. Richtig lächerlich bleibt das FM-Radio: Mehr als 20 Stationen kann man immer noch nicht speichern, dafür gibt bietet Nokia eine Webseite, um sich für seine Region die Sender zu laden – jeden einzeln.
Der Webbrowser hat ähnliche Leiden, wie die ersten Versionen für S60: Tabellen werden gestaucht und ich konnte noch keine Breitbild-Ansicht finden.
Zur Verarbeitung möchte ich eigentlich nichts schreiben, denn um darüber einigermaßen urteilen zu können, müsste man ein oder zwei Geräte von Nokia direkt erhalten und mit zwei oder drei Geräten aus dem freien Einkauf vergleichen (verschiedene Fertigungsstraßen). Für so was haben wir die Stiftung Warentest. Mein Nokia 6260 slide Warm Silver gefällt mir für einen Slider von Nokia extrem gut. Nur der „Lack“ ist sehr empfindlich und mir fehlt eine Schiebekante wie bei vielen Samsungs. Fingerabdrücke kann ich bei dieser Farbvariante mit dem bloßen Auge nicht mehr erkennen.
Am WLAN und VoIP hat sich im Vergleich zum Nokia 6300i wenig Offensichtliches getan. Hier wünschte ich mir wie bei Sony Ericsson SMB/CIFS und DLNA/UPnP Unterstützung. Aber auch VoIP über UMTS bekomme ich im Gegensatz zu Symbian/S60 nicht ans Laufen.
Insgesamt überzeugt mich das Nokia 6260 slide als gelungene Weiterentwicklung der Series 40. Ist schon schön, soviel Technik (Hardware und Software) in einem so kleinen Gerätevolumen vorzufinden. Irgendwie alles nur Rumgemeckerei!
Ich habe das Empfinden, das Potential der Hardware wird nicht ausgereizt und ich frage mich, ob das Modell nicht nur ein Haus interner Technologieträger ist: Die neue Navigationstaste weckt Hoffnung für die Zukunft. Hat das Nokia 6300i bereits als Rivale mit dem Nokia E51 zu kämpfen, ist zum Nokia 6260 slide die Konkurrenz mit Nokia N85 oder Nokia 6710 Navigator oder Nokia E66 auch nicht schlecht. Schaut man sich bei anderen Herstellern um, soll sich das Nokia 6260 slide gegen ein Sony Ericsson G705/W715 (3 Megapixel-Kamera), dem Motorola VE66 (kein GPS) oder dem Samsung S7350 (kein WLAN/VoIP) behaupten. Wenn einem WLAN oder internes GPS oder UMTS oder die Kamera egal sind, dann zähle einer mal die Konkurrenten! Sollte aber Opera in seinem Webbrowser Opera Mini (irgendwann) die neue Navigationstaste unterstützen, dann wird das Potential des Geräts nutzbar.
Konkurrent zum Nokia E70? Die Series 40 hat immer noch kein Multitasking für Java-Anwendungen …