Finanzkrise: GM - Kursziel Null Euro

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Es diente dazu die Unkosten zu senken und die Gewinne zu steigern. Zugleich hat man an den Börsen gezockt, denn auch da wollte man den schnellen Euro machen...


    Nette Pauschalisierungen. Das eine hat mit dem anderen nur leider überhaupt nichts zu tun. Es ist nicht die Realwirtschaft, die an der Börse gezockt hat, sondern es waren die Investmentbanken.


    Zitat

    Und jetzt kommt die Quittung: das Finanzsystem kollabiert und schwuppdiwupp bricht auch die Realwirtschaft ein, denn jetzt zeigt sich dass
    a) hinter den Finanzjonglierereien kein greifbares Kapital vorhanden ist und
    b) zu niedrig bezahlte Mitarbeiter in unsicheren Arbeitsverhältnissen nicht ausreichend konsumieren (sondern nur das Lebensnotwendige kaufen).


    Zu a) das Problem ist nicht die Grundform des Geschäftsmodelles, das die Investmentbanken damals erfanden. Das hat absolut Sinn gemacht. Das Problem ist, dass man das Modell so weit potenziert und vom Ursprung entfernt hat, dass keine Bank mehr wirklich einschätzen kann, wieviel Risiko wirklich in der Bilanz schlummert und man sich untereinander nicht mehr traut. Es ist nicht in erster Linie ein Geldproblem. Es ist kein Vertrauensproblem und das ist viel schlimmer.


    zu b) In den USA wurde in den letzten Jahren über jegliche Vernunft hinaus konsumiert. Trotzdem gingen in den USA massenhaft Industriearbeitsplätze verloren. Das Geld floß nach China. Und dafür lieh China den Amerikanern das Geld, um weiter zu konsumieren. So einfach sind die Antworten nicht.



    Offenbar fundet dein allumfassendes Wissen über die Automobilindustrie ausschliesslich auf einer tendenziösen ARD-Reportage. Mag sein, dass es solche Fälle gibt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Automobilindustrie direkt immer noch viele hunderttausend gut bis hervorragend bezahlte Arbeitsplätze und weitere hundertausende bei Zuliefern hält und sichert. Und vielleicht stellst du dir auch mal die Frage, dass es zu jedem, der ausbeutet, auch jemanden braucht, der sich ausbeuten lässt oder lassen muss. Es ist nicht so, dass es in Deutschland nicht immer noch jede Menge offene Stellen für Qualifizierte und gut ausgebildete gäbe. Wer für 7 Euro die Stunde arbeiten muss, trägt daran auch selbst Verantwortung. Durch die Globalisierung und die Öffnung nach Osten ist der Markt für nicht und wenig qualifizierte Arbeitskräfte eben weitaus größer geworden und da kann ich jemandem, der nur einfachste Tätigkeiten ausführt, eben keine 15 oder 20 EUR Stundenlohn mehr bezahlen. Ist so.


    Zitat

    Also zum einen greift ein Autokäufer dann eben zu einem VW anstatt einem Opel, unter dem Strich verschieben sich nur Marktanteile, aber es ist ja nicht so dass potentielle Opel-Käufer ebenfalls verschwinden und kein Auto mehr kaufen wenn der bisherige Autolieferant verschwindet.


    Tja, nur diese zusätzlichen Marktanteile werden dann möglicherweise mit im Ausland gebauten Autos oder wenn in Deutschland dann mit nahezu gleich bleibendem Personal versorgt. Unter dem Strich gehen viele Arbeitsplätze verloren, die nicht woanders neu geschaffen werden. Und unterschätze nicht, wieviel Wirtschaftskraft an einem Werk hängt. Davon hängen ganze Regionen
    ab.



    Zitat

    Alles in allem wird gerade die Autoindustrie, die hier ein gutes Beispiel ist, ihrer Verantwortung in keiner Weise gerecht:
    - mieseste Leiharbeit anstatt ordentlich bezahlte Stammbelegschaften
    - undurchsichtige und unvorteilhafte Geldtransfers, z. B. von Opel zu GM, oder Teilnahme an Börsenspekulationen um Reibach zu machen
    - falsche Modellpolitik, weil man sich eher an Privatpanzern a la VW Touareg, Porsche Cayenne und wie sie alle heißen, aufgeilt anstatt zukunftsträchtige, umweltschonende Autos zu bauen.


    Und dann kommt eine Industrie, die auf allen Ebenen so kläglich versagt, angekrochen und erwartet dass die Gesellschaft hilft??? Mit welchem Recht? Das MINDESTE ist, WENN geholfen wird, dass man sich dann aber wirklich auf die Hinterbeine stellt und sich zukünftig vorbildlich seiner Verantwortung stellt. Einfach so weiter machen wie bisher wird nicht gehen, da spielen irgendwann die Mehrheit der Menschen und die Umwelt nicht mehr mit. Und das zu Recht, man kann nicht Hilfe von denjenigen erwarten, die man bislang mit allen Tricks auszubeuten versucht...


    Idelogisch verblendet, nennt man das. Keine Ahnung, von was du redest und keine Substanz.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Zitat

    Original geschrieben von Tha Masta
    War nicht Opel in den 90er aufgrund der Rostprobleme in den roten Zahlen und hat große Zahlungen aus Amerika erhalten? die 30Mrd. (ich nehme an DM...) passen auch nicht unbedingt zu den damaligen Umsätzen....


    Nö war er nicht!Hat Jahr für Jahr schöne Summen nach Detroit Überwiesen Anfang der 90er gab es nur DM und José Ignacio López de Arriortúa!
    Der leider innerhalb von 2-3 Jahren das erreicht hat was bis heute an der Marke kleben bleibt! Seit Mitte der 90er gab es dann die besagten Probleme!!
    (nur so nebenbei da ich in eine A-Klasse hatte und B-Klasse kaufen wollte kann ich nur aus Erfahrung sagen da die Kisten unter dem Hintern wegrosten eigentlich alles was Mercedes in Moment herstellt hat riesige Rostprobleme!!)


    Finde aber das Opel auf gutem weg ist!
    Zuverlässigster Deutsche beim qualitaetsreport-2008
    und Insignia ist Auto des Jahres 2009!!

  • Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Nette Pauschalisierungen.


    Natürlich. Weil es nicht um den einzelnen Betrieb geht, der wäre für die gesamte Gemengelage unwichtig. Es geht aber um Trends, die weit verbreitet sind - und in die Opel gut passt.


    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Zu a) das Problem ist nicht die Grundform des Geschäftsmodelles, das die Investmentbanken damals erfanden. Das hat absolut Sinn gemacht. Das Problem ist, dass man das Modell so weit potenziert und vom Ursprung entfernt hat, dass keine Bank mehr wirklich einschätzen kann, wieviel Risiko wirklich in der Bilanz schlummert und man sich untereinander nicht mehr traut. Es ist nicht in erster Linie ein Geldproblem. Es ist kein Vertrauensproblem und das ist viel schlimmer.


    Doch, es ist schon die Grundform des Geschäftsmodells, denn es war immer klar dass es um reine, heikle Luftbuchungen geht wenn an den Finanzmärkten ein Vielfaches der real vorhandenen Güter gehandelt wird. Dass es krachen musste wenn irgendwann der Realitätsbezug hergestellt wird, konnte sich jeder Zweitklässler denken. Wenn das reale Wachstum bei 2, 3 Prozent liegt können an den Finanzmärkten nicht Renditen von 25% erwirtschaftet werden, das MUSS irgendwann schief gehen.



    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    zu b) In den USA wurde in den letzten Jahren über jegliche Vernunft hinaus konsumiert. Trotzdem gingen in den USA massenhaft Industriearbeitsplätze verloren. Das Geld floß nach China. Und dafür lieh China den Amerikanern das Geld, um weiter zu konsumieren. So einfach sind die Antworten nicht.


    Es ist nur ein anderer Weg des Scheiterns und führt für Wirtschaftsunternehmen am Ende zum gleichen Ergebnis, ob man nicht konsumiert oder auf Pump konsumiert und es dann nicht zurückzahlen kann. In beiden Fällen verdienen die Unternehmen kein Geld und schauen dumm aus der Wäsche.


    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Offenbar fundet dein allumfassendes Wissen über die Automobilindustrie ausschliesslich auf einer tendenziösen ARD-Reportage.


    In der Tat hacke ich sehr auf diesem konkreten Beispiel herum - weil es sich gut eignet um einen Trend sichtbar zu machen, der an vielen Stellen um sich greift. Und hier passt es auch deswegen gut weil es ja um Opel geht.


    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Mag sein, dass es solche Fälle gibt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Automobilindustrie direkt immer noch viele hunderttausend gut bis hervorragend bezahlte Arbeitsplätze und weitere hundertausende bei Zuliefern hält und sichert.


    Wie heißt es so schön, Autos kaufen keine Autos. Also nützt das billige Produzieren nichts wenn sich nachher kein Konsument die Ware leisten kann, da sie als Endprodukt nämlich nach wie vor viel zu teuer ist und die Preisentwicklung nicht der Rationalisierung folgt, also man für's gleiche oder weniger Geld mehr vom Produkt bekommt.
    Bei Computern funktioniert es, man zahlt heute tendentiell weniger als früher und hat dennoch leistungsfähigere Geräte. Warum klappt es beim Automobil nicht?


    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Und vielleicht stellst du dir auch mal die Frage, dass es zu jedem, der ausbeutet, auch jemanden braucht, der sich ausbeuten lässt oder lassen muss. Es ist nicht so, dass es in Deutschland nicht immer noch jede Menge offene Stellen für Qualifizierte und gut ausgebildete gäbe. Wer für 7 Euro die Stunde arbeiten muss, trägt daran auch selbst Verantwortung. Durch die Globalisierung und die Öffnung nach Osten ist der Markt für nicht und wenig qualifizierte Arbeitskräfte eben weitaus größer geworden und da kann ich jemandem, der nur einfachste Tätigkeiten ausführt, eben keine 15 oder 20 EUR Stundenlohn mehr bezahlen. Ist so.


    Deswegen sind wir eigentlich ein Sozialstaat, was bedeutet dass die Starken die Schwachen mitziehen sollten. Nur funktioniert das immer weniger und es steckt auch ein Marktversagen darin wenn sich die Dinge nicht mehr frei regeln, sondern einige Wenige soviel Macht haben dass sie über die Vielen bestimmen.


    Es lässt sich sicher niemand einfach so ausbeuten, du kannst das nicht so darstellen als würden die Menschen das selber so wollen.



    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Tja, nur diese zusätzlichen Marktanteile werden dann möglicherweise mit im Ausland gebauten Autos oder wenn in Deutschland dann mit nahezu gleich bleibendem Personal versorgt. Unter dem Strich gehen viele Arbeitsplätze verloren, die nicht woanders neu geschaffen werden. Und unterschätze nicht, wieviel Wirtschaftskraft an einem Werk hängt. Davon hängen ganze Regionen
    ab.


    Und was lernen wir daraus? Dass Nachhaltigkeit und langfristig solides wirtschaften wichtiger sind als kurzfristige Gewinne zugunsten einzelner Profiteure.


    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Keine Ahnung, von was du redest und keine Substanz.


    Nicht alles, was du nicht verstehst, ist deswegen Unsinn.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    In der Tat hacke ich sehr auf diesem konkreten Beispiel herum - weil es sich gut eignet um einen Trend sichtbar zu machen, der an vielen Stellen um sich greift. Und hier passt es auch deswegen gut weil es ja um Opel geht.


    Diesen Punkt möchte auch ich aufgreifen. Ich finde es höchst bedenklich in welchem Sphären sich inzwischen Autopreise bewegen, grade im Bereich der Mittelklasse Modelle. Und jeder spielt das Rabattspiel mit anstatt einfach mal Preise zu senken.



    Das ergibt dann nicht umsonst das hier:


    "Der Anteil der privaten Neuwagenkäufe ist laut einer Analyse des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in Flensburg in den vergangenen Jahren stark gesunken. Waren es 1995 noch 62,1 Prozent, so ist der Anteil privater Käufer im 1. Halbjahr 2007 auf mittlerweile 37,6 Prozent gefallen. Auf dem Gebraucht-Automarkt dagegen liegt der Privat-Anteil unvermindert hoch bei 95,1 Prozent.

    Jeder zweite Neuwagen in Deutschland wird laut der Analyse von einem über 50-Jährigen gekauft. Jeder elfte Neuwagenkäufer sei sogar älter als 70 Jahre, teilte das KBA mit. Auch der Anteil der Frauen unter den Neuwagenkäufern nimmt demnach zu -im ersten Halbjahr 2007 betrug er 31,2 Prozent."


    http://www.horizont.net/aktuel…l-kauft-privat_71444.html



    Sinn der Sache ist das sicher nicht.

    "A day without laughter is a day wasted." - Charlie Chaplin


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  • So, es geht schon los, ich zitiere mich mal selbst:


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    Original geschrieben von StebuEx
    Wobei ich mal darauf spekuliere, daß die erste Bürgschaft für Opel nicht die letzte sein wird.


    Zitat

    Opel beantragt 1,8 Milliarden Euro-Bürgschaft


    Die von Opel erbetene Bürgschaft teile sich auf in 1,3 Milliarden Euro für das Jahr 2009 und weitere 500 Millionen für das Folgejahr..


    http://www.faz.net/s/RubD16E1F…Tpl~Ecommon~Sspezial.html

  • Würde mich freuen wenn das tatsächlich etwas gibt. Solarworld hat einen guten Ruf, nicht nur als zukunftsorientiertes Unternehmen, sondern der Chef zeichnet sich auch durch sehr fairen Umgang mit seinen Mitarbeitern und vielen positiven Ideen für Projekte in Bonn aus.


    Ich denke es wäre für die Opelaner ein Glücksfall wenn Frank Asbeck von Solarworld ihr neuer Chef würde...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Das ist ja mal ein tolles Angebot von Solarworld :D Die wollen für Opel (wenn ich es richtig verstehe) 1Mrd.€ zahlen, wobei die dann auch gerne von GM 1Mrd. für die Übernahme der Arbeitsplätze zurück hätten...


    Fragt sich, was da GM auch nur ansatzweise von hätte... da Opel ja eine Tochter ist, kann man diese wohl auch ohne Geld zu verlieren in die Insolvenz rutschen lassen...


    Guter Witz, Solarworld!

  • PR - mehr ist dies nicht!


    Entgegen der Erwartungen stieg der bisher recht abgesackte Aktienkurs nicht, sondern fiel danach noch mehr! > Eigentor! :D

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

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