Da wird ich keiner ein PC leisten können
"Leiharbeit undercover" - Realität contra Theorie
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Re: Leiharbeiter
ZitatOriginal geschrieben von Matchacom
Moin.Gibt es denn hier im Forum Leiharbeiter die von der "Entlassungswelle" in der Automobilindustrie betroffen sind?
Oder derzeit noch beschäftigt snd?Gruss Matchacom
Wichtig für diejenigen die von dieser „Abmeldewelle“ betroffen sind.
Eure Zeitarbeitsfirmen (Arbeitgeber) dürfen euch nicht ohne weiteres kündigen.
Wenn diese keinen neuen Einsatz für euch haben, habt ihr Anspruch auf „bezahlte Wartezeit“.Das heißt ihr wartet zu Hause darauf das eure Zeitfirma einen neuen Einsatz für euch bekommt.
Das ganze bei voller Bezahlung!
Ist kein Scherz!
Es ist im AÜG gesetzlich geregelt.
§ 11 Abs4. Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG).Zitat: „(...) Das Recht des Leiharbeitnehmers auf Vergütung bei Annahmeverzug des Verleihers (§ 615 Satz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) kann nicht durch Vertrag aufgehoben oder beschränkt werden; § 615 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs bleibt unberührt.“
Link zum AÜG:
http://www.arbeitsagentur.de/z…erlassungsgesetz-AUeG.pdf -
Moin....
Wer von Euch hat denn Leiharbeiter mit im Betrieb oder Arbeitet mit ihnen?
Gruss Matchacom
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Möchte ein Zitat in den Raum stellen, was zum Thema Leiharbeit ganz gut passt:
Beginn.....
Die Unternehmer fahren bei gleichzeitigen Massenentlassungen plus Lohndumping in Serie Rekordgewinne ein.
Immer mehr Menschen können von ihrem Monatslohn nicht mehr die Lebenshaltungskosten bestreiten, trotz steigender Profite der Arbeitgeber.
Die Arbeitnehmer werden seit Jahren um eine gerechte Bezahlung BETROGEN.
Und die Einheitsparteien-Regierung hat sich zum Komplizen der Betrüger gemacht, unter anderem indem mit Eingliederungszuschuss sittenwidrige Löhne subventioniert werden.
Die Argen und JobCenter haben vom Gesetzgeber mit grundgesetzwidrig formulierten Eingliederungsvereinbarungen ein Instrument in die Hand bekommen, mit dem die Menschen* zu einer Unterschrift genötigt werden (grundgesetzwidriger Kontrahierungszwang),
* mit ihrer Unterschrift verpflichtet werden, sich im zeit- und ortsnahen Bereich aufzuhalten (Christean Wagner, ehemals hessischer CDU Justizminister forderte bereits 2005 die elektronische Fußfessel für Langzeitarbeitslose) und
* wenn sie unterschreiben, zu prekärer Arbeit (1-€-Jobs, Leiharbeit oder Praktika) zwingend verpflichtet werden.Wiederum die Unternehmer haben sich in einem Netzwerk der "Initiative neue soziale Marktwirtschaft" organisiert, von dem ausgehend inzwischen ebenso betrügerisch-übervorteilend (wie die Profite auf Kosten von gerechten Löhnen ergaunert werden) die eigenen Interessen in den Medien verbreitet werden. Die Eigenwerbung findet statt ohne Nennung, dass dies die Interessen der Unternehmer sind.
Die Neuzi-Marktwirtschaft wird von INSM-Kampagnen und "-Botschafter-Vorträgen" auf eine Weise unterstützt, die weder kritisches Nachfragen noch Gegenargumente zulässt.
AntwortEnde..
Zitat von onliner321
Nicht so zynisch werter bocadillo70,Wachstum, Anstieg, Erhöhung dies sind die Schlagwörter unserer Wirtschaftsordnung. Das Mehr muss erarbeitet werden und vor allem verteilt werden. Nur so kann eine Gesellschaft aufblühen..... also ist es an der Zeit einfach jenen Menschen wieder um einiges Mehr zu geben die letztendlich für das Wachstum verantwortlich sind.
Da bin ich vollständig deiner Meinung. Nur leider neigt unsere Gesellschaft dazu wichtige Leistungsträger bei der Verteilung aussen vor zu lassen und als Untermenschen zu deklarieren. Wieso soll es gerecht sein wenn 2 Leute am selben Arbeitsplatz dieselbe Arbeit machen und der eine doppelt soviel Lohn bekommt wie der andere? Wieso setzen sich Gewerkschaften nur für die Besserverdienenden ein und treiben damit die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander?
Es ist verboten Menschen wegen ihrer Rasse, Hautfarbe Religionsangehörigkeit, Geschlechts, sexuellen Orientierung etc zu diskriminieren, für Leiharbeiter scheint das Antidiskriminierungsgesetz (AGG) aber wohl nicht zu gelten, auf die Leiharbeiter wird mit Duldung der ganzen Gesellschaft rumgehackt.
AntwortDer ganze Thread hier: http://forum.tagesschau.de/sho…d.php?mode=hybrid&t=37478
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Ich habe den Thread nun nicht wirklich gelesen, aber werde dies natürlich bei Gelegenheit nachholen, danke für den Link.
ZitatOriginal geschrieben von Matchacom
Die Unternehmer fahren bei gleichzeitigen Massenentlassungen plus Lohndumping in Serie Rekordgewinne ein.
Immer mehr Menschen können von ihrem Monatslohn nicht mehr die Lebenshaltungskosten bestreiten, trotz steigender Profite der Arbeitgeber.
Die Arbeitnehmer werden seit Jahren um eine gerechte Bezahlung BETROGEN.Ich glaube genau an dieser Stelle gilt es den Hebel anzusetzen, aber da wird man vermutlich die Antwort bekommen, dass das marktstrategische Instrumente sind, die es nun mal innerhalb der freien Marktwirtschaft in einem Unternehmen geben muss, damit das eigene Unternehmen konkurrenzfähig bleibt.
Aber wirkliche Ideen bis auf Verstaatlichung oder direkter Eingriff der Politik in die Unternehmensführung habe ich keine und dass das beides keine Lösungen sind ist mir soweit auch bewusst.
Vlt muss es erst soweit kommen, dass die Lohnkosten im Jahresabschluss so gering wie nur möglich ausfallen aber das Unternehmen auf grund dieser Einsparungen einfach keine motivierten Mitarbeiter mehr hat, die so produktiv für ihr Geld arbeiten, dass das dem UNternehmen auch etwas nützt.
IMHO vergessen die Manager die groß den Rotstift bei den Personalkosten ansetzen, dass ein unterbezahlter Leiharbeiter einfach nie die Leistung bringen wird, wie ein Festangestellter, da eben dieser Leiharbeiter garnicht so motiviert ist wie andere.
Obendrei gibt es aber auch Situationen, da ist es umgekehrt, da schieben die Festangestellten mit ihrem verhältnismäßig großen Gehalt gegenüber dem Leiharbeiter eine so ruhige Kuller, dass der Leiharbeiter mehr schafft und dauerhaft die Hoffnung in sich trägt übernommen zu werden, was aber vermutlich nie passieren wird.
Teufelskreis
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Zitat
Original geschrieben von Miramal
Ich glaube genau an dieser Stelle gilt es den Hebel anzusetzen, aber da wird man vermutlich die Antwort bekommen, dass das marktstrategische Instrumente sind, die es nun mal innerhalb der freien Marktwirtschaft in einem Unternehmen geben muss, damit das eigene Unternehmen konkurrenzfähig bleibt.Aber wirkliche Ideen bis auf Verstaatlichung oder direkter Eingriff der Politik in die Unternehmensführung habe ich keine und dass das beides keine Lösungen sind ist mir soweit auch bewusst.
Die Politik hat gar kein Interesse daran an den Verhältnissen irgendetwas zu verändern, denn wer gezwungen wird sich als Leiharbeiter zu verdingen ist nicht mehr in der Arbeitslosen-Statistik und Politiker können sich als Wohltäter, die Arbeitsplätze schufen, darstellen. Das passiert so ja auch tagtäglich dutzendfach in allen Medien.
ZitatOriginal geschrieben von Miramal
Vlt muss es erst soweit kommen, dass die Lohnkosten im Jahresabschluss so gering wie nur möglich ausfallen aber das Unternehmen auf grund dieser Einsparungen einfach keine motivierten Mitarbeiter mehr hat, die so produktiv für ihr Geld arbeiten, dass das dem UNternehmen auch etwas nützt.IMHO vergessen die Manager die groß den Rotstift bei den Personalkosten ansetzen, dass ein unterbezahlter Leiharbeiter einfach nie die Leistung bringen wird, wie ein Festangestellter, da eben dieser Leiharbeiter garnicht so motiviert ist wie andere.
Problem dabei: ein Manager denkt häufig nicht mehr nachhaltig daran das Unternehmen auf lange Jahre gut aufzustellen, sondern er möchte kurzfristig hohe Gewinne erzielen weil sein eigenes Salär daran gemessen wird und nur gute Zahlen ihm ein exorbitant gutes Gehalt bescheren.
Nehmen wir die Bahn: der Vorstand kassiert gutes Geld für den Börsengang. Es wäre borniert anzunehmen dass ein Herr Mehdorn mit der Fistelstimme den Börsengang NICHT vorantreiben will, denn dann würde er zwar der großen Mehrheitsmeinung entsprechen (und die Bahn ist teilweise in Bundesbesitz!), aber sein eigenes Gehalt schmälern... Also wird, auch wenn der Börsengang verschoben wurde, alles daran gesetzt den Börsengang umzusetzen und gute Zahlen vorweisen zu können.
Wer in der letzten Zeit öfter mit der Bahn gefahren ist müsste blind sein wenn er nicht gemerkt hätte wie an allen Ecken und Enden gespart wird... -
Zitat
Original geschrieben von Matchacom
Moin....Wer von Euch hat denn Leiharbeiter mit im Betrieb oder Arbeitet mit ihnen?
Gruss Matchacom
Bei Continental/Conti-Tech in Korbach hatten wir bis vor kurzem noch eine ganze Menge Leiharbeiter, welche FAST alle bis zum 31.10 entlassen wurden.
Es ist noch hinzuzufügen, daß die Leiharbeiter bei Conti, vergleichsweise gut behandelt werden. So kenne ich mehrere Leiharbeiter persönlich, die nun einen unbefristeten Conti-Vertrag haben.
Leiharbeitsfirma ist die bereits hier angesprochene VW-Tocher, Autovision.
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Hallo,
was machen denn Firmen wie BMW oder Siemens, wenn Sie ihre Mitarbeiter entlassen? NICHTS.
Im Gegensatz dazu versuchen Zeitarbeitsfirmen auch in so schlechten Zeiten einen Anschlußeinsatz zu finden.
Gruß lucky
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Joah. Also ich bin seit mittlerweile 2 Jahren und 2 Monaten bei einer großen Zeitarbeitsfirma. Im Einsatz bin ich bei einem großen Betrieb in der Halbleiter-Industrie.
Große Probleme hatte ich nie.
Das einzigste was Probleme bereitet ist momentan die "Krise". Im laufenden Jahr musste ich fast jeden Monat ein paar Tage zusätzlich zu Hause bleiben, was aber dank eines gut gefüllten Stundenkontos kein Problem darstellte. Auch war ich in solchen Zeiten öfter in anderen Betrieben zur "Aushilfe". ( Wie man sich da fühlt kann sich jeder selbst ausmalen).Auch fand ich es nie OK mit der niedrigsten Lohngruppe bezahlt zu werden (Einfache Anlerntätigkeit < 14 Tage). Mit dem Betrieb gibt es nämlich ein Abkommen welches eine Mindestarbeits- und Anlernzeit von einem Jahr vorgibt. Naja.
Dadurch bedingt darf man bei ~ 180 Monatsstunden noch alle 6 Monate zur ARGE laufen um seine Familie durchzubringen.Das soll kein Jammern oder sonstiges sein. Wollte nur einen kleinen "Bericht" abliefern wies bei mir so läuft.
Im Übrigen wurde ich nie als Leiharbeiter behandelt (bis auf kleine Ausnahmen).
LG Feri
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Leiharbeit
Moin moin...
Kleines Update, ein Kollege hat mich vorhin Angerufen und mir Erzählt das die eine Frühschicht (VW SZ)
Mit ca. 90% WoB AG (Leiharbeiter) besetzt gestreikt hat, ohne Anmeldung.
Die Jungs haben einfach die Arbeit niedergelegt und sind geschlossen zum Betriebsrat gegangen.
Um endlich eine klare Aussage zu bekommen betreffend der "Verlängerungen"..
Es gab zwar "Offizielle" infos, nur da ist der Kerninhalt:
Es werden viele gehen müssen aber es werden einige verlängert....nur wer das ist könne man nicht sagen..blabla...Dabei kann man es sich doch Logischerweise selber ausmalen, viele kostenstellen schieben Kurzarbeit, es enttfallen Schichten etc...
Sollen die Stammkräfte etwa zuhause bleiben und die Leiharbeiter sollen Arbeiten?Die "Streikführer" sind anschliessend vom Werkschutz zum Spind und Werkstor begleitet worden.
Gruss Matchacom
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