"One to beam out!" - Teletransportation

  • Liebe Trekkies!


    Offensichtlich ist noch niemand die Meldung auf Spiegel online die Woche aufgefallen:
    [URL=http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,201230,00.html]Durchbruch beim Beamen - Australische Physiker teleportieren einen Laserstrahl[/URL] :cool:
    Im Original auf der Seite der Uni nachzulesen (die Pressemitteilung).


    Hm - als Laie würde ich sagen, den Jungs ist es gelungen das Theorem von J.S. Bell anzuwenden, illustriert in diesem Beispiel:


    ;)


    Klingt zwar alles nach einem kühnen Wunschtraum, aber wir wissen ja: "A dream is only over if you give it up - or if it comes true."


    :top:

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ja, das ist eine neue Mode unter manchen Wissenschaftlern, von Teleportation und Beamen wie bei Star Trek zu sprechen.
    Manchmal war das nur auf ein einzelnes Photon bezogen, aber das waren immerhin interessante Grundlagenexperimente, die u.a. den Weg zu Quantencomputern bereiten können. Mit den richtigen Stichworten gibt es dann genügend Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. ;)
    Daß es praktisch unmöglich bleiben wird, größere Objekte zu beamen, wird natürlich nicht verschwiegen.


    In Deutschland/Österreich ist besonders Anton Zeilinger auf diesem Gebiet aktiv, der die entsprechenden Erfolge gut präsentiert. Ich war vor ein paar Jahren mal bei einem Vortrag von ihm. Habe aber leider sehr wenig Ahnung von diesem Gebiet. "Verschränkungen" von Quantenzuständen tauchen auch meist nicht in den einfachen Quantenmechanikbüchern auf.
    Von dem grundlegenden Interesse mal abgesehen, ein Objekt in allen seinen Eigenschaften von einem Ort an einen anderen zu versetzen, zielt diese Forschung darauf hin, Quantencomputer zu bauen.
    Diese kennen nicht nur normale Bits, die entweder 0 und 1 sind, sondern Qu-Bits, die beliebig viele Zwischenzustände einnehmen können. Mit Quantencomputern würde man u.a. ein unglaubliches Maß an Parallelität erreichen und könnte bestimmte Probleme in einem Bruchteil der Zeit lösen. Insbesondere in der Kryptographie wird vermutet, daß mit Quantencomputern die meisten der derzeit verwendeten Verschlüsselungen geknackt werden könnten. Mit dieser Aussicht gibt es dann natürlich auch Forschungsgelder von den entsprechenden Regierungsorganisationen. ;)
    Eigentlich müßte man jetzt schon beim Senden von verschlüsselten Nachrichten daran denken, daß diese gespeichert werden und in einigen Jahren entschlüsselt werden könnten.
    Umkehrt zeigen haargenau diese Experimente Wege auf, wie man 100% abhörsicher Informationen übertragen kann. Dies liegt einfach daran, daß diese Quantenzustände so empfindlich sind. Würde jemand die Leitung beobachten und auf irgendeine Weise versuchen, die Information herauszulesen, würde sie am anderen Ende nicht mehr ankommen.


    Das erwähnte Experiment stellt insofern eine Neuheit dar, als daß diesmal ein ganzer Laserstrahl mit einer Unmenge von einzelnen Photonen verschränkt und "übertragen" wurde, dem auch noch ein Radiosignal aufmoduliert war. Sensationell wäre es, wenn man auf diese Weise Informationen in "Nullzeit" übertragen könnte. Auf den ersten Blick mag es auch so aussehen, als ob das möglich wäre, da bei Verschränkungen die Lichtgeschwindigkeit keine Rolle spielt, aber man hat bei diesen Geschichten immer noch ein "Aber" gefunden. Um die Information korrekt auswerten und nutzen zu können, braucht man immer noch eine Zusatzinformation, die nur auf "normalem" Wege übertragen kann und damit ist der Zeitvorteil verloren.


    So, ich hoffe, ich habe nicht allzuviel Blödsinn erzählt. :D
    Das ist leider nicht mein Fachgebiet.
    Grüße,
    Lanturlu

    Die Revolution (der mobilen Datenkommunikation) frisst ihre Kinder.
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  • Re: "One to beam out!" - Teletransportation


    Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772

    ...
    Klingt zwar alles nach einem kühnen Wunschtraum, aber wir wissen ja: "A dream is only over if you give it up - or if it comes true."
    ....
    :top:


    Damit dieser Thread nicht völlig untergeht und ich meine Antwort nicht umsonst geschrieben habe ;) , gebe ich noch ein Zitat und gleichzeitig damit ein kleines Rätsel an.


    Welcher Film beginnt mit den Worten:
    Der Geist des Menschen kennt kein Niemals, nur ein Noch Nicht.



    Meine Antwort oben hätte ich übrigens gar nicht selbst formulieren müssen, Google hilft auch weiter. Zum Stichwort "Quantenteleportation" gibt es haufenweise Treffer, wie z.B. diesen.
    Grüße,
    Lanturlu

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  • Teleportation wäre schon ein riesiger Schritt in der Geschichte der Menschheit....gleichzusetzen mit z.B. der Erfindung des Rads oder mit der Entdeckung der Elektrizität !!! Wenn man sich mal überlegt, was sich dann alles in unserem Leben ändern würde....


    - keine LKW´s mehr auf der Autobahn. Güter könnten über weite Entfernung kostengünstig "gebeamt" werden.
    - kein Urlaubsstress mehr. Einfach zum nächsten Teleporter und schon ist man am Urlaubsort seiner Wahl....sowas nenne ich "Last-Minute".
    - die gesamte Wirtschaft könnte viel effizienter arbeiten. Eingesparte Transportkosten können in andere Bereiche investiert werden (Forschung, Personal...).
    - verringerung der Infrastrukturkosten. Viele Strassen werden nicht mehr benötigt. Durch das Wegfallen der Instandhaltungskosten könnte der Staat Mittel einsparen und für andere Felder nutzen (Gesundheitswesen etc..)


    Ist vermutlich noch ein weiter Weg, bis das "Beamen" für den Alltag eingesetzt werden kann, aber es würde unsere Welt ganz schön umkrempeln.

  • Romeo: die realistischste Vorhersage, wie es sein würde wenn wir die ganzen Star Trek Technologien haben, findet sich bei Scott Adams in seinem dritten Buch "The Dilbert Future. Thriving on Stupidity in the 21st Century" :) Dort heißt es:


    Prediction 7: Life in the future will not be like Star Trek.


    :D


    Es wird sehr schön dargelegt, dass die Menschen die Technologien nur mißbrauchen würden und - noch wichtiger! - zu blöde sind, sie fehlerfrei zu bedienen ;) Z.B.: "... Du musst Deinen Kollegen vertrauen, dass sie Dich an die richtigen Koordinaten beamen. Ich glaube nicht, dass sie vorher zweimal kontrollieren, und Leute werden in Betonwände usw. gebeamt..." Und natürlich: "I'd never again leave my house. I'd just beam everything right into my living room." :D


    Das obige Film-Zitat werd ich morgen suchen gehen ;)

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
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    Q: Always have an escape plan...


  • Na solange die Telekom dann kein Beaming-Provider wird, habe ich keine allzu große Sorge, mich statt am Strand zwischen Betonwänden wiederzufinden.

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Auflösung des Rätsels


    Zitat

    Original geschrieben von lanturlu

    Damit dieser Thread nicht völlig untergeht und ich meine Antwort nicht umsonst geschrieben habe ;) , gebe ich noch ein Zitat und gleichzeitig damit ein kleines Rätsel an.


    Welcher Film beginnt mit den Worten:
    Der Geist des Menschen kennt kein Niemals, nur ein Noch Nicht.


    Jetzt ist dieser Thread doch untergegangen und ich habe bisher versäumt eine Auflösung für das Rätsel zu liefern. ;)
    Es war aber auch wirklich schwer, da man über Suchmaschinen nicht weiter kommt und die Antwort anscheinend nur dann kennen kann, wenn man den Film gesehen hat, was leider sehr unwahrscheinlich ist.
    Es handelt sich um Fritz Langs letzten Stummfilm "Frau im Mond" aus dem Jahre 1929, der mit eben diesen Worten
    Der Geist des Menschen kennt kein Niemals, nur ein Noch Nicht.
    beginnt.
    Die Wirkung entfaltet dieser Satz, wenn man weiss, daß der Film von der ersten Reise mit einer Rakete zum Mond handelt.
    In weiten Teilen ist der Film ausgesprochen realistisch gemacht. Die Tricktechnik war für damalige Verhältnisse ausgesprochen teuer und sie hatten absolut erstklassige Beratung durch Prof. Hermann Oberth, der ein paar Jahre zuvor das Buch "Die Rakete zu den Planetenräumen" geschrieben hatte.
    Leider startet der Film ausgesprochen langatmig, aber wenn dann erklärt wird, wie die Reise erstmal durch automatische Erkundungssonden vorbereitet wurde, werden die Informationen erstaunlich präzise und visionär.
    Auch wenn gezeigt wird, wie die Rakete aus der Halle zu ihrem Startplatz gerollt wird, besteht eine frapierende Ähnlichkeit zu den realen Bildern aus den 60er Jahren. Auch die Atmosphäre beim Start wurde zutreffend geschildert, mit Live-Radioreportagen in alle Welt und gefüllten Zuschauertribünen.
    Der eigentliche Start wird von einem Countdown eingeleitet, von dem Fritz Lang behauptet, ihn erst zu diesem Zweck erfunden zu haben. Also einer der Fälle, in denen sich die Realität an Filmen orientiert. (So wie z.B. die NASA ihr erstes Space Shuttle, mit dem das Landeverhalten getestet wurde, Enterprise nannte.)
    Während des Fluges gibt es ein paar nette tricktechnische Demonstrationen der Schwerelosigkeit, z.B. wird gezeigt, wie eine Flüssigkeit (Cognac ;) ) erst nicht aus der Flasche kommt und nach einem kleinen Ruck als runde Flüssigkeitskugel austritt, die man dann mit dem Mund aufnehmen kann.
    Und all das 1929! Den Nazis war der Film übrigens auch so realistisch, daß ihn in den 30er Jahren schnell aus dem Verkehr gezogen haben, weil die Ähnlichkeit zu ihren Raketen zu groß war.
    Zu der Filmpremiere war übrigens als Showeffekt der Start einer kleinen Rakete geplant. Für die Arbeiten an dieser stellte Oberth eine studentische Hilfkraft ein: Wernher von Braun....



    Wer weiss, vielleicht erfüllen sich die o.g. Worte in Bezug auf das Beamen genauso, wie sie sich in Bezug auf die Reise zum Mond erfüllt haben. ;)
    Grüße,
    Lanturlu

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  • Ich hole diesen uralten Thread mal wieder nach oben, denn heute nacht um 23:55 läuft der oben erwähnte Film "Frau im Mond" auf ARTE.
    http://www.arte.tv/de/1531876.html
    (Link zu den VPS und Showviewdaten, sowie der realen Anfangszeit)
    Es ist soweit ich das überblicke, das erste Mal, daß die restaurierte Fassung im Fernsehen gezeigt wird. Laut diesem Beitrag hatte das ZDF 1969 ein paar Tage vor der Apollo 11 Mission eine stark gekürzte Fassung gezeigt.
    162 Minuten Stummfilm entsprechen eben schon sehr lange nicht mehr den allgemeinen Rezeptionsgewohnheiten. ;)
    Es könnte sich also anbieten, den Film aufzunehmen und ggf. langatmige Passagen im Schnellauf zu betrachten.


    Der Film dürfte zwar heute nur noch vergleichsweise wenigen Menschen bekannt sein, gehört aber zu den bedeutensten und letztlich folgenreichsten Science-Fiction Filmen aller Zeiten. Es ist eine bunte (natürlich nicht wörtlich gemeint :D ) Mischung aus erstaunlich präzisen wissenschaftlichen Fakten und Visionen und blankem Unfug, der dazu dient, die Geschichte kinogerecht auszufüttern.
    In [URL=http://www.filmportal.de/df/9f/Artikel,,,,,,,,EC6355B4330C31D9E03053D50B377EF0,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html]diesem auf Filmportal.de abgelegten FAZ-Artikel[/URL] finden sich interessante Hintergrundinformationen und wie der Weg zu Wernher von Braun und dem Apollo-Programm führte.


    Um an das Eröffnungsposting anzuschließen: Wernher von Braun hat seinen Traum von der Weltraumfahrt und Raketen mit denen man zum Mond reisen kann, wahr gemacht. Allerdings hat er dabei hier auf der Erde für sehr viele Menschen einen Albtraum angerichtet. (Stichworte: V2-Angriffe auf London, Antwerpen usw., KZ Mittelbau Dora...) :rolleyes:
    Eine sehr kritische Betrachtung der Raketentechnik an sich findet man auf dieser Seite.

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