o2 will 25% Marktanteil - mit welcher Strategie?

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Original geschrieben von harlekyn
An T-Mobile heute oder T-Mobile Ende 2010?

Genau das geht mir auch durch den Kopf. Ich habe den Eindruck, die meisten meinen immer, 2009 ist o2 auf Augenhöhe mit T-Mobile oder Vodafone und setzen dabei voraus, dass die beiden sich nicht weiterentwickeln. Bezüglich der Versorgung in der Fläche mag das ja größtenteils stimmen, aber ich kann mich in Sachen Technologie gut vorstellen, dass da schon gewerkelt wird, Stichwort LTE.

Das setzt auch der Preispolitik Grenzen. Bislang ist o2 noch relativ günstig, das wird sicherlich auch noch ne Weile so bleiben, aber erste Symptome wie die zurückgefahrene Handysubvention zeigen m.E., dass der Boden der Preise erreicht ist. Daher denke ich im Gegensatz zu ganymed, dass TM und VDF nicht mehr groß an der Preisschraube drehen werden. Irgendwann schaden günstige Preise ja auch, da hängen ja auch Arbeitsplätze dran. Daher bin ich auch ein Gegner von Dumpingpreisen, dazu zähle ich zum Teil auch einige Discounter.

25% ist wirklich lachhaft. o2 arbeitet an vielen Stellen und es mag sein, dass sie in einigen Bereichen auch erfolgreich sein werden ... aber glauben die wirklich, die anderen lassen sich so einfach die Butter vom Brot nehmen?

Eplus/Base hat die verbreitesten Discounterpreise und T-mobile/Vodafone die Qualität (beide gute Netzabdeckung, im Datenbereich vorbildliches edge bzw. Turbo-umts). Ich rechne nicht damit, dass o2 bei den Preisen von eplus mitgehen kann und gleichzeitig über wenige Jahre von einem Rumpfnetz (übertrieben gesagt) auf "D-Netz Standard" kommt. Und wenn sie diesen Spagat nicht schaffen, werden sie weder die Firmenkunden massiv genug ins Boot holen, noch bei den Privatkunden die Gesamtdurchdringung des Marktes schaffen, die sie anstreben.

Die D-Netze sind im Vergleich nicht mehr so viel teurer, wie vor einigen Jahren. Richtig günstig kann und möchte es kein Anbieter machen, weil man dann ja sonst in die Discounterecke gezogen wird. Da möchte man doch lieber eine Tochter ein wenig wildern lassen ...

Was bleibt dann im Hauptgeschäft? Handy für 'nen Euro / Aktionitis ohne Ende - na gut: günstige Datenoptionen und Zugpferde wie homezone und FreiSMS auch noch. Aber das reicht doch nicht, um den anderen so viel abzujagen.

Diverse Tarifwechselsperren, verteuerte Endgeräte, schlechter werdender Service, weniger Kulanz, und Kleinigkeiten wie die verschiedenen "Nebenleistungsänderungen" haben mindestens der positiven Einstellung von Bestandskunden einen Knacks verpasst. Mit dem pushen der großen Tarife vergrault man die Wenig- und Normalnutzer (ja, der Genion S ist noch ein toller Tarif, aber früher ging das mal besser mit FreiSMS etc.).
Mit dem barring setzen die Jungs immer mal wieder eine Stufe drauf. Da ist richig explosives Potential drin und an den Reaktionen von o2 merkt man, dass das Ganze falsch eingeschätzt wurde und wird. Auch wenn es nicht für alle der Fall ist ... bei mir ist es defintiv der Fall und bei sehr vielen Leuten wird es ähnlich sein: Durch das barring fällt o2 hinter eplus in der Nutzbarkeit zurück. Wenigstens kurz- und mittelfristig. Die Ambitionen langfristig einen großen Sprung nach vorn zu machen, nehme ich o2 anhand der Entwicklungen der letzten Jahre nicht so ganz ab.

Momentan sehe ich es eher - im Bekanntenkreis fängt das schon sehr stark an - dass Nutzergruppen bröckeln und o2 nicht so übermäßig davon zehren werden, dass die gebündelten Massen an Studenten alle zu faul sind an ihren damals guten Tarifen festzuhalten. Wenn man erstmal aus dem Studi-Heim raus ist, beim Arbeiten nicht so viel telefonieren kann, zu Hause das Festnetztelefon mit Flat steht und man sich über das nicht mögliche Telefonieren im Pendlerzug ärgert ...

Homezones sind meist nicht mehr so interessant, Genion L ist overkill und die Wenig- bis Normalnutzer zahlen entweder 'nen fünfer mehr für einen solideren Anbieter oder wechseln gleich zum Discounter und sind zufrieden.

25% sind utopisch, dafür ist o2 m.E. zu spät dran. Diese Netzausbauoffensive hätte man vor 3 oder 4 Jahren gebraucht.

Aber es liegt auch nicht nur am Netzausbau, es gibt viele andere Baustellen. Dass o2 der Netzbetreiber ist, der in den letzten 10 Jahren am meisten/öftesten gegen Mobilfunkverträge verstoßen hat, ist auch ein Punkt. Gerade bei Geschäftskunden (mit höherem ARPU) ist dieser Aspekt wichtiger als bei den Privatkunden, die ohnehin sehr viel hinnehmen (entweder weil o2 es geschafft hat, diese Kunden zu "Fans" zu machen oder weil ein Protest dagegen zu aufwändig wäre). Glaubwürdig wäre o2 nur dann, wenn sie auch wirklich das anbieten würden, was sie versprechen und was auch im Vertrag steht. Diese Glaubwürdigkeit verspielt o2 immer wieder indem völlig sinnfreie Aktionen zum Nachteil der Kunden durchgezogen werden.

Ein weiterer Punkt ist die Werbung. Hier hat o2 meiner Meinung nach wieder einen Trend zu mehr Emotionen in der Werbung komplett verschlafen. Auf Youtube gibt es viele Beispiele von o2-UK-Werbespots, die wirklich gut gemacht sind, theoretisch kommen also auch Luftblasen gut an

Wenn o2 aber so weitermacht wie bisher werden sie niemals ansatzweise auf 25% Marktanteil kommen.

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Original geschrieben von harlekyn
Sollte die Netzausbauoffensive nicht Ende 2009 beendet sein?
An T-Mobile heute oder T-Mobile Ende 2010?

Zum Thema: Wie unrealistisch die 25% sind, sollte jedem klar sein, der sich nur ein wenig mit dem Markt beschaeftigt. Wenn der Markt in den naechsten 2 Jahren nicht weiter wachsen wuerde, muesste o2 seine Kundenzahlen fast verdoppeln und etwa 12 Mio Kunden der Mitbewerber dazugewinnen. Das waeren mal eben 1.5 Mio Netto-Neukunden pro Quartal.

GSM-Flächenausbau soll Ende 2009 abgeschlossen sein, der 3G-Ausbau in der Fläche beginnt erst 2009 und wird sich bie 2010/11 erstrecken....

Marktanteile über Kundenzahlen zu definieren ist etwas vermessen, interessanter wird es schon wenn man die Kundenzahlen mit dem ARPU wichtet.

Ob das 25% Ziel unrealistisch ist werden wir sehen. Nur ein Denkansatz: Wenn Mobiles Internet nicht gänzlich verreckt (wonach es bei den momentanen Wachstumsraten nicht aussieht) dann ist O2 schon relativ gut aufgestellt. Die D-Netze bleiben dabei weiterhin sehr teuer, E-Plus hat sich aus den mobilen Daten ausgeklinkt und O2 ist bedeutend billiger als die D-Netze, aber schließt in der Datenperformance zu D1 auf.....

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E-Plus hat sich aus den mobilen Daten ausgeklinkt und O2 ist bedeutend billiger als die D-Netze, aber schließt in der Datenperformance zu D1 auf.....

Was ja nicht automatisch heisst,dass E-Plus nicht nachlegt...Genauso wie die D-Netze ihren Netzausbau (GSM) nochmal verbessern könnten... Die grössten Probleme hat nach wie vor o2 zu stemmen.Dort muss man auf vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen.Die anderen brauchen nur zu reagieren,werden sich aber erstmal anschauen was o2 da so auf die Beine stellt.

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Original geschrieben von giles_gs
Die D-Netze bleiben dabei weiterhin sehr teuer, E-Plus hat sich aus den mobilen Daten ausgeklinkt und O2 ist bedeutend billiger als die D-Netze, aber schließt in der Datenperformance zu D1 auf.....

Nur auf den Preis zu setzen ist gefährlich. Denn den können die Dler zur Not einfach senken. Man hat ja gesehen, dass sie bei der Discounter-Schwemme relativ erfolgreich reagiert haben und dort preislich sehr wohl mit E-Plus und o2 mithalten.

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Original geschrieben von giles_gs
Marktanteile über Kundenzahlen zu definieren ist etwas vermessen, interessanter wird es schon wenn man die Kundenzahlen mit dem ARPU wichtet.

Schaut man sich die Tarife an, ueber die sich viele hier im Forum als stolze o2-User profilieren, so duerfte der APRU auch eher abstuerzen als kometenhaft aufsteigen. Da fragt man sich, wie sich sowas ueberhaupt rechnen kann und ob der Focus nicht v.a. auf Kundenzahlen statt Gewinn liegt. Bei der Marge laeuft o2 eh schon jahrelang hinterher. Ohne spanische Finanzspritze haette sich das wohl schon laengst erledigt.

Ist ja auch schoen, dass du die 25% Marktanteil nach Kundenzahlen als vermessen bezeichnest - dann ist das der o2-Chef wohl Aber verstaendlich, dass man immer das Kriterium waehlt, das fuer einen selbst als am vorteilhaftesten angesehn wird und nicht das, was branchenueblich ist. o2 hat sich auch jahrelang als drittgroesster Netzbetreiber in Deutschland gesehen, bevor sie auch in Sachen Umsatz von E-Plus auf den letzten Platz verwiesen worden sind.

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Original geschrieben von handytim
Nur auf den Preis zu setzen ist gefährlich. Denn den können die Dler zur Not einfach senken. Man hat ja gesehen, dass sie bei der Discounter-Schwemme relativ erfolgreich reagiert haben und dort preislich sehr wohl mit E-Plus und o2 mithalten.

Wieso preislich mithalten? Ja es gibt Discounter in jedem Netz...

Aber die Flatrates bei den D-Netzen sind durch die Bank 10 Euro teurer, die Datenpakete sind weiterhin mit langen MLVZs versehen und 10 - 15 Euro teurer
die Inklusivpaktete sind durch die Bank teurer so what?

Aber ich gebe Hallenser recht, das reagieren immer einfacher ist... allerdings hat T-Mobile auch den UMTS-Vorsprung von Vodafone akzeptiert und reagiert bis jetzt nicht in den ländlichen Regionen wo O2 schon mehr Sender/höhere Kapazität hat. Stichwort Omnistrahler gegen Sektoren-Antennen.
Aber das muss abgewartet werden. Fest steht nur das bezüglich Netzausbau bei O2 momentan Geld nicht das Problem ist, eher gelegentlich Bürgerinitiativen auf bayrischen Dörfern....

E-Plus fehlt schlicht und ergreifend das Geld.

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Original geschrieben von giles_gs
E-Plus fehlt schlicht und ergreifend das Geld.

Interessant - warum?

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Original geschrieben von giles_gs
Wieso preislich mithalten? Ja es gibt Discounter in jedem Netz...

Die Discounter erfinden ihre Preise nicht einfach, die Netzbetreiber gewähren ihnen bestimmte Konditionen. Also halten T-Mobile und Vodafone bei ihren Discountern (Congstar bzw. Bildmobil) mit den Preisen der Discounter von E-Plus (Simyo) und o2 (Fonic) mit. Hier nur mal die Discounter ausgewählt, die dem leistungserbringenden Netzbetreiber "äußerst" nahe stehen

Sollte o2 wirklich zur Gefahr werden, würden T-Mobile und Vodafone eben einfach durch den Preis reagieren können - und somit eine eventuelle Abwanderung der eigenen Kunden vermeiden. Genau diese Abwanderung bräuchte o2 aber, um auf die 25% zu kommen.