ZitatOriginal geschrieben von frank_aus_wedau
Immer telefonieren noch mehr als drei Viertel aller mir bekannten Personen (darunter auch ich ) privat mit einem ISDN- bzw. analogen Anschluss der Telekom. Dieser Personenkreis wird das in seinem gegenwärtigen Leben auch nicht ändern, so lange das durch die Telekom angeboten wird.
Vermutlich bist Du und Dein Bekanntenkreis eher im ländlichen Raum angesiedelt und fortgeschritteneres (bequem-orientiertes) 'Semester' ... nicht böse gemeint; ich zähle auch dazu
Aber, wie Robert Beloe schon meinte, wissen/merken die meisten Nutzer doch gar nicht, dass sie längst einen NGN-Anschluß haben. Wer heute noch einen leitungsvermittelten Neuanschluss haben will, muss ihn explizit bestellen und extra dafür bezahlen. Altbestand ist natürlich mit den alten Preisen noch beständig. Aber wenn Oma/Opa umziehen, werden sie sich fragen, wofür sie da mehr bezahlen sollen, denn telefonieren können sie mit dem NGN mittlerweile genauso gut (in meinem Alter höre ich da keinen Unterschied mehr )
Auf diese Weise verlor die Telekom zeitweise über 100.000 Anschlüsse monatlich und bietet standardmäßig nun auch NGN an.
Da der Wartungsaufwand für immer weniger Nutzer immer höher wird, wird die Preisdifferenz weiter steigen, was den Vorgang beschleunigt. Zur Zeit kann die Telekom sich noch auf der Masse der DSL-Kupferdrähte ausruhen. Mit der Einführung überlegener Übertragungsmedien wird aber auch DSL langsam aussterben... und damit der notwendige Kupferdraht der Analog-/ISDN-Anschlüsse.
Wer in meinem Bekanntenkreis einen 100.000er Kabelanschluss bekommen kann, nimmt ihn natürlich wegen der Inet-Geschwindigkeit... aber auch zusammen mit dem angebotenen Telefonpaket.... und schwups, ist wieder ein Kupferdraht weg. Bei Haussanierungen im Einzugbereich der Kabelanbieter werden stellenweise gar keine Telefonkabel mehr verlegt (trotz Baukostenzuschuss für den Hausbesitzer).
Ein Patchfeld mit Cat7-Hausverdrahtung ist dagegen mittlerweile Standard. Damit ist's wurscht, wer die Daten liefert (was die Telekom natürlich nicht freut)
Wer in der Pampa wohnt, wird sicher noch lange mit dem Kupferdraht leben müssen. Das mag ein Standortnachteil sein, den man aber durch die niedrigeren Immobilienpreise dort aufgewogen bekommt (hoffentlich )
Ob das grundsätzlich richtig ist oder eher staatliche Aufsicht, wie bei der 'Breitband-Initiative' nötig wird, lasse ich mal außen vor.
Edit:
Wenn man sich solche typischen Diskussionen anschaut, wird die Motivation, zu NGN zu wechseln deutlich. Laut Golem verlor die Telekom sogar zeitweise mehr als 200.000 Festnetz-Anschlüsse monatlich. Da würde ich fast schon behaupten: ISDN ist bereits tot