Benzin & Diesel Thread: Barrelpreis fällt - Literpreis an der Tanke bleibt hoch, kurzfristig gedacht?

  • Gab es schon: E85. Hat sich aber in Deutschland nicht durchgesetzt, weil ein E85-taugliche Fahrzeug vorhanden sein muss (FFV = Flex Fuel Vehicle), der Verbrauch bis zu 30% höher sein kann, der höchste Marktanteil 2012 gerade mal 0,11% betragen hat und der deutsche Staat ab 1.1.2016 die volle Steuer dafür kassiert.

    Die freie Tankstelle an der ich damals tankte hat Steuergeräte verkauft und eingebaut, welche die Einspitzzeiten verlängerten. E85 braucht ein anderes Luft-Kraftstoffverhältnis als Benzin, und ohne diese Anpassung läuft der Motor zu mager, was ein Benziner gar nicht mag. Der Motor läuft unrund, ruckelt, und quittiert das irgendwann mit einem Motorschaden. Ich fuhr damals einen alten Renault Megane, und habe das Gerät für rund 600€ einbauen lassen, als der Spritpreis damals das erste mal über 1,60€ ging. Der E85-Preis war damals so weit ich mich erinnere bei 90 Cent. Das hat wunderbar funktioniert, und ich bin damit das Auto damit noch über 60000km in ungefähr 5 Jahren gefahren. Lediglich bei Frühtemperaturen unter dem Gefrierpunkt war es ratsam ein paar Liter Super zuzutanken, da der Motor sonst schon etwas unwillig startete.

  • Super E85 hat einen geringeren Heizwert, und deshalb brauchte es gerade im Volllastbereich eine höhere Einspritzmenge.


    So trivial ist es aber nicht da man jedem Motor mit einem anderen Steuergerät E85 tauglich bekommen hätte, denn manche Materialien werden beim Betrieb mit E85 schon mehr belastet als mit Benzin. Deshalb war Super E85 eigentlich nur für FlexiFuel Fahrzeuge intressant. Jedenfalls in Reinform.

    Aber so Mischungen aus 1/3 Super E85 und 2/3 normalen Super E5 also effektiv nicht ganz Super E35 liessen sich in vielen Fahrzeugen ohne Probleme und ohne weitere Massnahmen fahren. Bekannte haben das mit einem New Beetle 2.3 V5 ohne Probleme gemacht.

    Soweit ich mich erinnere kostete Anno 2011 damals Super E85 kostant 0,999 €/l und Super E5 um die 1,459 €/l rum.

    Die Mischung kostete dann also 1,306 €/l und wenn man dann noch 3% Mehrverbrauch einrechnet wäre man auf 1,384 €/l gekommen, also ca. 7,5 ct/l Ersparnis.

    Noch attraktiver war es Anno 2004 mit RME Biodiesel zu fahren, das kostete damals glaub ich so durchschnittlich 0,729 €/l während Dinodiesel bei 0,899 €/l war. Und die Vorteile waren das RME Biodiesel von den meisten Diesel-PKW gefahren werden konnte und der Mehrverbrauch nur minimalst war, also hatte man ca. 15 ct/l Ersparnis.

    Und vorallem hatte Anno 2004 die 15ct ja eine viel höhere Kaufkraft, nach heutiger Kaufkraft wären das wohl eher 30ct.

  • Es muss ja nicht gleich E85 sein. Aber wenn es das gäbe, könnte man ja auch solche Autos bauen, deren Motoren so eingestellt sind, dass sie den Kraftstoff optimal verbrennen.

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  • Habe gestern für 1,759 € / l Super E10 getankt. Heute Abend kostet es 1,889 €. :thumbup:Circa 19 Cent teurer als sonst.

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  • So trivial ist es aber nicht da man jedem Motor mit einem anderen Steuergerät E85 tauglich bekommen hätte, denn manche Materialien werden beim Betrieb mit E85 schon mehr belastet als mit Benzin. Deshalb war Super E85 eigentlich nur für FlexiFuel Fahrzeuge intressant. Jedenfalls in Reinform.

    Es gab meines wissens nur zwei Grundtypen von Steuergeräten, eines für 4 Zylinder, eines für 6-Zylinder-Motoren, davon gab es dann wiederum Varianten, je nach dem ob man ein europäischen oder japanisches Auto fuhr. Es ging da wohl im wesentlichen um unterschiedliche Steckernormen. Bestimmte Motoren waren damals von dieser Art Umrüstung ganz ausgeschlossen, so weit ich mich noch erinnere z.B. Direkteinspritzer aus dem VW-Konzern.

  • Es muss ja nicht gleich E85 sein. Aber wenn es das gäbe, könnte man ja auch solche Autos bauen, deren Motoren so eingestellt sind, dass sie den Kraftstoff optimal verbrennen.

    Es ist nicht nur eine Einstellungssache, sondern auch die Hardware, vorallem Hochdruckeinspritzpumpe und Hochdruckinjektoren aber auch Vorkatalysatoren müssen auf Super E85 angepasst sein.


    Prinzipiell ist es aber nicht so schwierig und wird für bestimmte Länder wie Schweden und Brasilien auch gemacht, dort ist die E85 Tauglichkeit schon fast Standard.

  • Auch mit einem neueren Fahrzeug tanke ich aus Überzeugung kein E10. Denn Klimafreundlich wäre das nicht unbedingt.


    Zum einen werden zur Gewinnung der Biomasse regelmäßig größere Flächen des Regenwalds gefällt und zum anderen steht die zur Erzeugung der Biomasse genutzte Fläche nicht für den Anbau von Lebensmitteln zur Verfügung.


    Das ist halt meine Auffassung. Ich habe aber genau so Verständnis für diejenigen, die das anders sehen - oder die Problematik bisher vielleicht nicht kannten.

  • Auch mit einem neueren Fahrzeug tanke ich aus Überzeugung kein E10. Denn Klimafreundlich wäre das nicht unbedingt.


    Zum einen werden zur Gewinnung der Biomasse regelmäßig größere Flächen des Regenwalds gefällt und zum anderen steht die zur Erzeugung der Biomasse genutzte Fläche nicht für den Anbau von Lebensmitteln zur Verfügung.


    Das ist halt meine Auffassung. Ich habe aber genau so Verständnis für diejenigen, die das anders sehen - oder die Problematik bisher vielleicht nicht kannten.


    Ich hab leider keine genaue Statistik woher die Ausgangsstoffe für Bioethanol kommen, das irgendwo dafür Regenwald abgeholzt wird mag vereinzelt vorkommen, aber ich denke das ist eher die Ausnahme.

    Grösstenteil werden die Ausgangsstoffe für Bioethanol ja nicht extra angebaut, sondern eher die Reste verwendet. Gerade bei Mais und Raps fällt ja viel Grünzeug an das sie ich nicht anders verwerten lässt. Und bei Getreide, Kartoffeln und Süsskartoffeln eben die IV. Wahl die sich kaum anderweitung verkaufen lässt.

    Ich glaub die Geschichte mit Regenwals abholzen sind eher Einzelfälle, die vom von ultragrünen Gruppen aufgebauscht werden, weil sie eben Autos mit Verbrennungsmotor oder noch lieber alle Autos verbieten wollen, und am liebsten komplett auf Lastenfahrräder umstellen würden.


    E10 macht generell keinen Sinn. Die "Ersparnis" ist beim Mehrverbrauch auch wieder erledigt.

    Kommt auf das Fahrzeug drauf an, gerade wenn der Preisunterschied nur 3ct oder noch weniger ist, lohnt es sich bei manchen Fahrzeugen nichtmehr. Aber bei den aktuellen 5-6ct lohnt es sich eigentlich schon.

    *****

    Und ansonsten hat Super E10 noch einen Vorteil für die Umwelt: Weil Ethanol schon eine Oktanzahl von 107 hat braucht man weniger bzw. garkeine Oktanbooster mehr. Manche davon wie MTBE sind hoch umstritten und in einigen US-Bundesstaaten sogar verboten. Es gibt zwar Alternativen wie TAME aber die haben keine ganz so hohe Oktanzahl.

  • area58653

    Mais dient in Deutschland nahezu ausschließlich als Tierfutter oder als Substrat für die Erzeugung von Strom in Biogasanlagen. Etwa 85 Prozent werden als sogenannter Silomais geerntet.


    (Da bin ich die letzten Wochen an einigen mit schwarzer Folie bedeckten "Hügel" vorbeigefahren.)


    https://www.landwirtschaft.de/…ter%20Silomais%20geerntet.

    Einmal editiert, zuletzt von pithein ()

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