Benzin & Diesel Thread: Barrelpreis fällt - Literpreis an der Tanke bleibt hoch, kurzfristig gedacht?

  • z.T. OT


    2 Kategorien AB-Fahrer bemerke ich auch jeder Tour:
    1. Normalfahrer/Privat: 95-140 km/h max, sicherheits- und verbrauchsorientiert
    2. Geschäftsreisende: Mittelklasse 130kmh+, Termin- und zeitorientiert. Arbeitszeit ist teurer als Treibstoff.
    Innerhalb einer Fraktion herrscht ein relativer Frieden, doch auf dem gemeinsamen Medium Autobahn häufen sich die Zielkonflikte. Fraktion 1 denkt nicht "nach hinten" mit und beschleunigt nur ungern auf Richtgeschwindigkeit zum Überholen. Fraktion 2 verringert nur sehr ungern (z.B. durch Gaswegnahme) auf Richtgeschwindigkeit.


    Selten bin ich so entspannt auf Langstrecke gefahren wie in F, NL, B, ESP, DK und A - die gefahrenen Geschwindigkeiten sind sehr ähnlich und dank Konstantfahrt relativ sparsam.


    Die technische Fähigkeit stets (und nicht nur kurzfristig) 150/160/170+ zu fahren verlangt nach einer entsprechenden Dimensionierung des gesamten Fahrzeugs und benötigt neben Komfort- und Sicherheitsausstattung unnötig viel Energie.


    Mir scheint es allerdings "typisch deutsch" ständig bei Gewicht und Größen aufzurüsten.
    Dies ist zum halbwegs vernünftigen Personentransport grundsätzlich überflüssig, wird aber seit Jahrzehnten in den Köpfen per Marketing sicher plaziert.
    --> Der Spiegel-Online-Artikel "letzte Ausfahrt Rasenmäher" sei hier einmal genannt.


    Ich fuhr einen 91er Polo (45PS), 1994er Mondeo (88PS-TD) und bin nach einem Fiat Brava'96 (103PS) nun wieder bei einem Kleinwagen gelandet: Corsa B'2000 mit 54 PS.
    Anfangs wirkte der scheinbare Leistungsmangel ungewohnt, doch das Fahrzeug prägt den eigenen Fahrstil mit. Objektiv ist meine 365km Standardstrecke FL-BS um 5 Minuten langsamer geworden.
    Die Möglichkeit "zu Heizen" wurde von 181 auf 150 km/h reduziert, doch stört das wirklich?
    Unter Berücksichtigung der aktuellen Spritpreise sind 5,6 l/100 km deutlich angenehmer als die 7,9 l des Vorgängerfahrzeugs.


    Der Treibstoff wird auch weiterhin im Preis steigen. Sich darauf einzustellen ist mehr eine Frage der Änderung von Gewohnheiten. (PS: Ich fahre 42tkm im Jahr -36tkm davonarbeitsbedingt.)

    Nehmen Sie beim Melonentest die Gurken aus der Nase, die Tomaten von den Augen und die Melonen aus den Ohren!

  • Es geht doch nicht ums spritsparen, sondern um die Abzocke! Sicher kann man sparen mit nem Auto was weniger verbraucht. Was bringt das aber wenn der Preis immer weiter nach oben getrieben wird? Dan bezahlste bald für nen 3l Auto auch 90€ fürne Tankfüllung, hast aber auch jede Menge für den Wagen ausgegeben.

    grrr...Wenn das doch einmal klappen würde...

  • Zitat

    Original geschrieben von argi_2000


    Der Treibstoff wird sicher weiter teurer werden. Sich darauf einzustellen ist mehr eine Frage der Änderung von Gewohnheiten. (PS: Ich fahre 42tkm im Jahr -36tkm davonarbeitsbedingt.)


    Tja und irgendwann wirst du dir es nicht mehr leisten können zur Arbeit zu fahren.


    Vielleicht sollten wir alle unsere Jobs hin schmeissen, dann käme die Politik vielleicht auf die Idee mal was zu ändern.

  • Zitat

    Original geschrieben von Daniel_23
    Es geht doch nicht ums spritsparen....


    Ich würde auch lieber mit einem W123 230E oder 280E fahren, aber 12-18 L/100 sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Klar betreiben die Energiekonzerne eine gewinnorientierte Preispolitik zum Lasten der Verbraucher. Dem begegne ich mit "relativem" Konsumverzicht.


    Zitat

    Original geschrieben von Merlin
    Tja und irgendwann wirst du dir es nicht mehr leisten können zur Arbeit zu fahren.


    Zur Arbeit gehe ich deswegen gerne 2,5 km zu Fuß (wozu auch der unnötige Kaltstart), aber zum Arbeitsort FL komme ich per PKW - möglichst mit 2 Mitfahrern. Die jährlichen Spritkosten sind durch Fahrzeugwechsel um ca. 1400€ p.a. gefallen, was grob dem Kaufpreis entspricht.


    Meine Begeisterung für die Energiekosten hält sich in Grenzen und der Ärger ist menschlich.
    Aber der Preis wird schon nachfragebedingt weiter steigen - ich fühle mich dem genauso ausgeliefert. Ich kann nur jedem vorschlagen es beim nächsten Kauf von Fahrzeug/Haushaltsgeräten/PC/Beleuchtung/Heizung zu berücksichtigen.


    Zitat

    Original geschrieben von Merlin
    Vielleicht sollten wir alle unsere Jobs hin schmeissen....


    Als Dipl.-Wirt-Inf. (FH) in einem untergeordneten IT-Service Job (in Zeitarbeit fernab des ständigen Wohnorts) mit imensen Fahrt- und doppelten Wohnkosten wäre es sogar nachvollziehbar. Allerdings möchte ich mir meinen - wenn auch bescheidenen - Lebensunterhalt selbst erarbeiten und weiterhin Erfahrung aufbauen. Des Weiteren fällt ein Jobwechsel aus einer bestehenden Tätigkeit heraus leicher als aus der Arbeitslosigkeit. Schließlich "sucht man nicht irgendeinen Job", sondern möchte aus Eigeninitiative heraus den AG wechseln. Bei meiner nächsten Tätigkeit werde ich auf eine geringe Pendelstrecke besonders achten - das Einkommen muss nicht gleich wieder zur Tankstelle getragen werden.

    Nehmen Sie beim Melonentest die Gurken aus der Nase, die Tomaten von den Augen und die Melonen aus den Ohren!

  • Zitat

    Original geschrieben von Merlin
    Tja und irgendwann wirst du dir es nicht mehr leisten können zur Arbeit zu fahren.


    Vielleicht sollten wir alle unsere Jobs hin schmeissen, dann käme die Politik vielleicht auf die Idee mal was zu ändern.


    Genau so ist es. Ist mein Wagen leer zahle ich ca. 90€ für eine Tankfüllung das enstpricht bei einem Durchschnittspreis von 1,66€ für Super ganze 51,50€ für den Fiskus :)

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Naja, da steht lediglich, dass die Amis exportieren. Macht aber wenig Sinn, wenn die gleichzeitig 3x soviel Gas und 5x soviel LNG importieren, oder? ;)


    http://www.eia.gov/dnav/ng/ng_move_impc_s1_a.htm
    ...


    http://www.ftd.de/politik/inte…rcheinander/70006093.html


    "Nordamerika wird vom Importeur zum Exporteur. Deas Flüssiggas ermöglicht erstmals globalen Handel. Asien hofft auf günstige Einfuhren. ...


    Ein Überschuss an Erdgas wirbelt den Energiemix in den USA durcheinander - und der gesamte Weltmarkt spürt nun die Folgen. Der billige Rohstoff drängt nach Asien und nach Europa: in verflüssigter Form, als Liquified Natural Gas (LNG). Acht US-Unternehmen haben sich bereits um Ausfuhrlizenzen für LNG beworben. Mit ihnen könnte das Land, traditionell ein Gasimporteur, schon bald zum größten Exporteur aufsteigen. "Dass die USA in den LNG-Export einsteigen, verändert die Spielregeln am Gasmarkt massiv", schreibt die Bank Société Générale in einer Studie.
    ...
    Wegen der neuen Gasförderung aus Schiefergestein, die keinen Weg aus dem Land heraus findet, ist Erdgas in den USA extrem billig geworden, die Preise klaffen so stark auseinander wie nie zuvor: Während in den USA eine Million britische Wärmeeinheiten, das branchenübliche Vergleichsmaß, nur rund 2,50 Dollar kosten, zahlen die Europäer 9 Dollar, die Asiaten sogar 16 Dollar - ein massiver Faktor für die produzierende Industrie."

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Nun mal ganz ruhig! Wie ich bereits oben schrieb, kann und wird das noch ein paar Jahre dauern. Du kannst ja ansonsten mal googeln, wie lange der Bau eines LNG-Terminals dauert. Zum zweiten muss das LNG dann erstmal dorthin. Pipelines sind in den USA rar gesäht, vor allem an die Küsten (Keystone ist ja vllt einigen inzwischen selbst hier ein Begriff).


    Und dass Asien so viel bezahlt, liegt zu 90% an Japan bzw Fukushima.

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    ... kann und wird das noch ein paar Jahre dauern. ...


    Das macht nichts, die kurzfristigen Spritpreise oder "Iran" sind mir hierbei nicht wichtig, relevant ist hier vielmehr die Entwicklung hin zum Weltgasmarkt, wie im Artikel beschrieben, was Mittel- bis langfristig die Abhängikeit von und Erpressbarkeit durch einzelne Lieferanten verringert, wie sie z.Z. in Europa besteht. Gas als strategisches Druckmittel in Putins Hand verliert an Bedeutung.

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  • Ehrlich gesagt gibt es diesen "Weltgasmarkt" schon seit 10 Jahren. Und um die Abhängigkeit von russischem Gas zu mindern, musst du auch in Europa erstmal Terminals bauen. Die paar, die es hier nämlich gibt, werden uns da nicht weiterhelfen. Man sollte bei LNG nicht annehmen, dass es Pipelines ersetzen kann. Noch einmal: in 10 Jahren vielleicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    ... Noch einmal: in 10 Jahren vielleicht.


    Es ist ja auch ein strategische Änderung, das darf ruhig etwas dauern.


    Ich gehe mal davon aus, daß Du jünger bist, als ich, denn 10 Jahre kommen einem irgendwann nicht mehr als besonders lang vor, das geht schneller vorbei, als einem lieb ist.

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