Island am Abgrund?

  • Zitat

    Original geschrieben von thedarkside2005
    Interessant finde ich im Übrigen, daß im letzten Focus nochmal eine ganzseitige Anzeige der Kaupthing war, in der sie nochmal für ihren tollen Zinsen und sichere Anlage werben.


    einen ähnlichen Fall hatten wir hier schonmal.
    Das hängt meistens damit zusammen, dass irgendwelche Werbeagenturen für die Kampagnen verantwortlich sind. Und wenn dann schon vorab gebucht und bezahlt läuft die Kampagne eben erstmal weiter.


    Damals war es bei Benq-Siemens. Firma bereits in Insolvenz, die Werbung und das Sponsoring lief aber erstmal weiter.

  • Heute titelt die ftd:


    Staatsbankrott - Island zahlt nicht mehr


    Offenbar konnte eine $ 750 Mio. Anleihe der nunmehr staatlichen Glitnir-Bank nicht zurückgezahlt werden. Das kommt im Prinzip dem Bankrott des Staates gleich.

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Tja, laut einem Bericht der FAZ lebt Island zur Zeit ohnehin im wesentlichen von einem Kredit der anderen skandinavischen Notenbanken, der zumindest den Import von wichtigen Produkten sicherstellen soll. Andererseits ist wohl die Krise im Alltag noch nicht vollends angekommen.


    Und anstatt einflussreiche Staaten davon zu überzeugen, dass Hilfe für Island notwendig ist, will Island nun Großbritannien verklagen, weil die britische FInanzaufsicht die Gelder der britischen Niederlassung von Kaupthing eingefroren hatte, nachdem zuvor die Icesave-Kunden keinen Zugang zu ihrem Konto hatten und die isländische Regierung verkündet hatte, der Einlagensicherungsfonds gelte nur für Isländer.


    Dabei hat Island nun wirklich andere Probleme, als zusätzlichen Streit mit anderen, deutlich mächtigeren Ländern vom Zaun zu brechen.


    Der FAZ-Artikel macht auch noch mal klar, dass es nicht die Aktion der britischen Regierung war, die Kaupthing in Schwierigkeiten brachte, auch wenn die Isländer es gerne (und durchaus verständlicherweise) so darstellen:


    'Die isländischen Banken, die die Aufkäufe der isländischen Investoren, mit denen sie persönlich eng verbunden waren, finanzierten, nutzten die international niedrigen Zinsen zum aggressivem Schuldenmachen. Vor zehn Jahren entsprachen die gesamten Aktivitäten der Banken, die ursprünglich nur dem kleinen Binnenmarkt dienten und erst 2003 ganz privatisiert waren, noch ungefähr dem Bruttoinlandsprodukt. Jetzt betragen sie das Zehnfache. Allein Kaupthing war sechsmal so groß wie das isländische Bruttoinlandsprodukt. Doch jetzt ist das Zinsniveau viel höher geworden und die Refinanzierung der Kredite viel teurer.'


    http://www.faz.net/s/RubDDBDAB…Tpl~Ecommon~Scontent.html

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Hoffnung für Island:


    Iceland to announce $6bn IMF-led rescue package


    By David Ibison in Reykjavik


    Published: October 20 2008 13:10 | Last updated: October 20 2008 13:42


    Iceland is poised to announce a $6bn rescue package, led by the International Monetary Fund and backed by a number of other central banks, to help stabilise its economy after its banking system collapsed earlier this month.


    People with knowledge of the talks between Iceland and the IMF said the fund was expected to contribute just over $1bn, with central banks from the Nordic region and Japan contributing the rest. It is not known whether Russia will participate in the rescue plan.


    No official invitation from Iceland to the IMF has been made yet, but it is understood an official letter will be sent by the Icelandic government either later on Monday or on Tuesday.


    The IMF package is regarded as a breakthrough for Iceland, which had struggled to obtain any international backing from other countries until it had secured a “seal of approval” from the organisation.


    IMF agreement to provide support was a condition for the Bank of Japan and Nordic central banks to help, people close to the talks said.


    The Icelandic government has been in negotiations with IMF representatives for around a week, with much of the discussions focused on any conditions the IMF might impose upon Iceland.


    This has been an area of particular concern following the tough conditions the IMF imposed on South Korea in the wake of the 1997 economic crisis in Asia. Critics have argued these conditions worsened South Korea’s economy in the short term.


    It is understood that discussions between Iceland and the IMF on conditions attached to the rescue have gone smoothly and focused on three areas – the banking sector, fiscal policy and monetary policy, and the exchange rate.


    On the banking sector, the IMF has sought assurances on the restructuring of the sector and a review of banking legislation to ensure it conforms with international banking practices, as well as an in-depth review of what happened to trigger the crisis.


    Crucially, however, the IMF is not insisting on the privatisation of Iceland’s Housing Financing Fund, a state-backed mortgage lender.


    The IMF has also not placed any deadlines on when the Icelandic state must sell the shares it now owns in the country’s three largest banks – Kaupthing, Landsbanki and Glitnir – which it has nationalised.


    These measures are regarded as a sign that the IMF is not attaching punitive conditions on Iceland as part of its rescue package, the people close to the talks said.


    “It is not demanding any fundamental changes to the social infrastructure,” one person said. “They say they have learned from South Korea and they don’t want to exacerbate any sharp downturn.”


    On fiscal policy, the IMF will ask the government to compile a credible plan for fiscal tightening in response to government debt levels that are expected to rise to 100 per cent of gross domestic product.


    On monetary and exchange rate policy, the Icelandic kronor will be floated again as soon as practicable, and the belief in the fund is that after some short-term nervousness, the currency should strengthen as the country’s current account deficit drops sharply, which should support the kronor.


    http://www.ft.com/cms/s/0/7b83…07658.html?nclick_check=1

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  • Die isländische Krone hat sich nun minimal auf 1/290,4€ erholt, was aber wohl auch am gesunkenen Euro liegt.


    Sonst gibts imho auch keine aktuellen Neuigkeiten aus Island, oder von der deutschen Niederlassung der Kaupthing Bank.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Die isländische Krone hat sich nun minimal auf 1/290,4€ erholt, was aber wohl auch am gesunkenen Euro liegt.


    Sonst gibts imho auch keine aktuellen Neuigkeiten aus Island, oder von der deutschen Niederlassung der Kaupthing Bank.


    Man kann hier nicht wirklich von einer Erholung sprechen. Immerhin lag die Krone vor einem Jahr noch bei 1/75€.
    Neuigkeiten:
    1. Die New Kaupthing übernimmt das Inlandsgeschäft der Kaupthing Bank um den Bankbetrieb vor Ort sicherzustellen.
    2. Nach der Zusage des IWF gibt es nun auch weitere Kreditzusagen aus Norwegen und England um Island vor dem Staatsbankrott durch die Auslandsschulden der Banken zu bewahren. Bei England geht es aber vorwiegend darum, dass mit britischen Sparern ihre Guthaben ausgezahlt bekommen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Die isländische Krone hat sich nun minimal auf 1/290,4€ erholt, was aber wohl auch am gesunkenen Euro liegt.


    Sagt mir mal bitte, WO Ihr 290 Kronen für einen Euro her bekommen wollt !

  • Ich frag mich auch, wo Martyn immer seine Wechselkurse herkriegt. offiziell liegt die Krone wohl eher bei 150 für nen Euro, oder??

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