ZitatOriginal geschrieben von Pitter
Mal ehrlich, du und andere betroffe Kunden von Direktbanken wären auch vorher nie auf die Idee gekommen, zu eine Sparkasse zurückzukehren.
Richtig, aber die Sparkasse konnte bisher immerhin bei jeder Geldabhebung 1,74 EUR an mir verdienen. Dieser Möglichkeit haben sie sich nun selbst beraubt. Aber wozu? Das ist doch die Frage.... Denn wie du richtig schreibst würden sie mich sowieso nicht als Kunde gewinnen, und nach einer Maßnahme, die mich grundsätzlich eher ärgert als freut, schon gleich dreimal nicht. Was soll das also?
Permanent über die 1,74 zu diskutieren halte ich übrigens für müßig. Es wurden Quellen - und durchaus nicht sie schlechtesten, da gibt es unglaubwürdigere Medien - genannt und die Summe ist am Ende auch nicht der entscheidende Punkt. Wenn die Sparkassen der Meinung sind dass Barabhebungen von VISA-Kunden nicht kostendeckend entlohnt werden, ganz egal ob es nun 1,74 oder 10 EUR dafür gibt, dann steht es ihnen frei die VISA-Aufkleber von der Scheibe zu kratzen und sich von diesem Unternehmen zu trennen. Solange sie aber an deren Portfolio teilhaben wollen kann es nicht sein dass eine beliebige Selektion stattfindet, bei der man Kunden ungleich behandelt, denn wer Geld mit der Lufthansa-VISA-Card abhebt macht nichts anderes als derjenige, der mit der DKB-VISA-Card Geld zieht.
Letztlich kommen wir hier zu dem entscheidenden Punkt, der auch schon genannt wurde: die Sparkassen bieten bei den tagtäglichen Geldgeschäften nichts, was die Direktbanken nicht genauso können. Nur sind letztere preiswerter.
Es gäbe sicher Kunden, die gerne bei ihrer Filialbank bleiben würden weil ihnen der Kontakt zu einem realen Bankberater wichtig ist - und dafür sind sie auch bereit gewisse Kosten zu tragen. Nur wenn es im Angebot keinen Unterschied mehr gibt, die Sparkassen nur teurer sind aber sonst keinerlei Mehrwert bieten, dann verliert man die Kundschaft.
Offenbar wurde einfach versäumt das eigene Angebot so zu positionieren dass die Kunden einen Sinn darin sehen bei ihrer Hausbank zu bleiben anstatt zur Direktbank zu wechseln.
Meine spontane Idee wäre zum Beispiel, so wie das auch Kaufhäuser handhaben, ein schönes Café in die Bank zu integrieren, einen Pianisten ins Foyer zu setzen, Kunstausstellungen in die Räume zu bringen etc., also Anreize zu schaffen, die den Kunden gerne in die Bank kommen lassen und ihm Erlebnisse zu bieten, die er beim Onlinebanking am PC nicht haben kann.
Aber wenn man bei der Sparkasse das gleiche Onlinebanking macht wie bei jeder Direktbank, nur auf einem anderen Seitenlayout, dann gibt es keinen Unterschied mehr, den jemand bereit ist teuer zu bezahlen.
Dass die Sparkassen mit dieser DKB-Sperr-Aktion besonders überlegt gehandelt hat kann ich nicht erkennen. Ich bin Kunde und finde das Verhalten der Sparkasse doof. Andere hier sind auch Kunden und finden es auch doof. Gewinnt man Kunden und verbessert das Image wenn die Kunden einen doof finden?
Ich muss nicht im Sparkassenvostand sitzen um beurteilen zu können dass diese Maßnahme Schwachsinn ist. Das erkennt man mit normalem Menschenverstand.
Auch hier kann ich nur dem Kollegen Recht geben, der weiter oben schrieb dass das sicherlich eine einsame Entscheidung eines Mitarbeiters war, der - aus welchen Gründen auch immer - meinte sich hier mit einer ganz schlauen Maßnahme in Szene setzen zu müssen, obwohl es eigentlich nur Schwachsinn ist. Es passiert regelmäßig und selbst in hohen Positionen dass Leute völligen Nonsens entscheiden, und das Ergebnis dieser Aktion passt da perfekt ins Bild.