US-Wahl 2008: Obama vs. McCain - Obama neuer US-Präsident!

  • Ich erlaube mir jetzt nachdem ich zwischenzeitlich 3 Jahre mit und für Amerikaner gearbeitet habe mal einen Zwischenruf : Der Durchschnittsamerikaner wird niemals einen schwarzen Zivilisten zum Präsidenten wählen, wenn er einen weißen Kriegshelden zur Alternative hat - so zumindest habe ich 95 % der Amerikaner kennegelernt.


    Ob das jetzt gut oder schlecht ist bzw. wer von den beiden Kandidaten weniger irre ist kann ich so nicht beurteilen, allerdings glaube ich bei Obama in dem einen oder anderen Satz einen Funken Vernunft herausgehört zu haben, was für einen Amerikaner - zumindest bezogen auf die, die ich durch die Arbeit kennegelernt habe - schon viel ist ...

  • Na ja, immerhin haben die Amis (und Briten) schon mal so viele Funken Verstand gehabt, dass sie gegen das 'Dritte Reich' Krieg geführt und zum Glück gewonnen haben. Und in Westdeutschland verdanken wir den beiden angelsächsischen Ländern nicht nur ein vernünftiges Verständnis für demokratische Abläufe, sondern auch so etwas wie eine freie und parteiungebundene Presse und freien Rundfunk, etwas, das es bis dahin noch nie in Deutschland gegeben hatte.


    Es ist nicht alles schlecht, was seinen Ursprung jenseits des Kanals oder jenseits des Atlantiks hat. ;)

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Das ist ja gerade der Sinn des Vetorechtes der fünf Großmächte im Sicherheitsrat. Alle fünf müssen bei allen wichtigen Entscheidungen mit ins Boot geholt werden, damit der Beschluss nicht Makulatur ist.

    Das ist aber auch ein Problem, denn durch die fünf Vetomächte kann man sich immer nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Und das bedeutet das man nicht wirklich effektiv handeln kann.


    Ausserdem ist es genüber anderen Staaten auch unfair. Das ist genauso als würde man bei Wahlen die Stimmen nicht nach Personen sondern nach Einkommen oder Vermögen werten.


    Zitat

    Original geschrieben von uwm
    Ich erlaube mir jetzt nachdem ich zwischenzeitlich 3 Jahre mit und für Amerikaner gearbeitet habe mal einen Zwischenruf : Der Durchschnittsamerikaner wird niemals einen schwarzen Zivilisten zum Präsidenten wählen, wenn er einen weißen Kriegshelden zur Alternative hat - so zumindest habe ich 95 % der Amerikaner kennegelernt.

    Ich würde eher sagen es hängt stark von der Alterstufe und auch etwas von der Region ab. Bei den über 40jährigen im mittleren Westen wird sich Obama natürlich schwer tun, aber bei den jüngeren Amerikanern, und wenn man in die Neuenglandstaaten und an die Westküste schaut, dann hat Obama schon Potential.



    Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Und in Westdeutschland verdanken wir den beiden angelsächsischen Ländern nicht nur ein vernünftiges Verständnis für demokratische Abläufe, sondern auch so etwas wie eine freie und parteiungebundene Presse und freien Rundfunk, etwas, das es bis dahin noch nie in Deutschland gegeben hatte.

    Zu Zeiten des Kaiserreichs war eine freie Presse schlecht möglich. Das kann man den Deutschen nicht vorwerfen.


    Und ansonsten hätte Deutschland sicher auch von selber aus Demokratie und freie Presse und Rundfunk entwickelt. Wobei "frei" in dem Bezug immer realtiv ist. So wirklich frei ist die Presse heute in Deutschland auch nicht wirklich.


    Und das es zum Dritten Reich gekommen ist liegt nicht unbedingt an Deutschland allein.


    Die nationalsozialistischen Tendenzen, die es in den 30igern in allen Ländern gab, konnten sich unter anderem auch deswegen in Deutschland so stark verbreiten, weil das Deutsche Volk sich damals wegen den Folgen des 1. Weltkriegs von den Alliierten gedemütigt fühlte, und deswegen den Nationalsozialisten in die Hände gelaufen ist. Und den ersten Weltkrieg haben die Kaiser von Österreich und Deutschland zu verantworten, aber die waren damals Monarchien und das Volk hatte keinen Entscheidungseinfluss.

  • Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Hast Du eine schlechte Nase Koks gezogen oder warum vergißt Du Deine Erziehung? Warum ist das denn Blödsinn?


    Bitte?! Vielleicht überdenkst du mal deine Wortwahl. Aber interessant, was dir als erstest einfällt wenn dir jemand widerspricht...


    In der Sache ist die Aussage - "Machen sie doch: wer kein Geld für ein Studium hat geht nach dem Grundstudium zur Army. Gab es auch schon in der DDR, nur ohne Tote." - trotzdem einfach Schwachsinn.
    Ich empfehle dir als Lektüre ein Geschichtsbuch zum Thema DDR, Kapitel: Bildung.

  • Also, Martyn, das ist nun von der Geschichtswissenschaft wirklich astrein aufgearbeitet, dass die parteiunabhängige Presse etwas ist, das es in Deutschland nicht gab, ja kaum vorstellbar war, ehe es die angelsächsischen Besatzungsmächte in Deutschland eingeführt haben. Und es ist gar nicht sicher, dass sich das von selbst ergeben hätte. Politiker in beiden großen Parteien hatten gegen diese neue Presse nämlich starke Vorbehalte.


    Es ist übrigens nicht so, dass es zur Zeit des Kaiserreiches keine freie Presse gab, aber sie war eben wie auch später in der Weimarer Republik an jeweils eine Partei gebunden, was Folgen für den praktizierten Journalismus hatte. Die Trennung zwischen Kommentar und Nachricht ist eine angelsächsische Erfindung und war vor 1945 in Deutschland weitgehend unbekannt.


    Die Schuld am Nationalsozialismus kann man nicht einfach dem Versailler Vertrag in die Schuhe schieben, das ist nun wirklich eine zu billige Erklärung. Und was den Ausbruch des Ersten Weltkrieges angeht: Es gab gerade im Deutschen Kaiserreich eine geradezu fanatische Kriegsbegeisterung im Sommer 1914.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Also, eine freie Presse und eine Demokratie gab es hier in D zu Zeiten der Weimarer Republik auch ohne die Hilfe der Amerikaner schonmal.


    Ich habe nichts gegen die Amerikaner, keine Angst, ich bin nur desillusioniert bezüglich der hehren Motive die die angeblich immer haben, wenn sie irgendwo in der Welt auftauchen und ein Land bekehren wollen... leider ging und geht es meist nur um ureigene Amerikanische Interessen wenn die Army irgendwo auftaucht.


    Und die Amerikaner, die ich kennegelernt habe, würden Europa ohne fremde Hilfe nichtmal auf dem Globus finden - und so groß ist dann auch deren Interesse an allem, was außerhalb des eigenen Landes passiert - es sei denn, die Army ist grad zufällig dort :D

  • @uvm hast Du mit Amerikanern in Amerika zu tun gehabt oder hier?
    Ich kenne ehemalige Soldaten, die meisten sind weiße Protestanten, die wählen Obama bestimmt nicht.
    Die Euphorie für Obama in unseren veröffentlichten Meinungen kann ich nicht nachvollziehen.
    Ein US-Präsident ist doch nicht für uns da.

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein ]
    Die Euphorie für Obama in unseren veröffentlichten Meinungen kann ich nicht nachvollziehen.
    Ein US-Präsident ist doch nicht für uns da.


    Ich denke wir Europäer haben einfach die Kriege der Familie Busch satt und hoffen, dass Obama den Wandel bringt. Außerdem würde Obama endlich die Klimaschutzpolitik der Europäer ernst nehmen. Es gibt zahlreiche Gründe weshalb wir Europäer auch an einem amerikanischen Präsidenten Interesse haben sollten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    ...Und was den Ausbruch des Ersten Weltkrieges angeht: Es gab gerade im Deutschen Kaiserreich eine geradezu fanatische Kriegsbegeisterung im Sommer 1914.


    Und das unterscheidet Deutschland wohl von allen anderen Kriegsbeteiligten. Das waren alles nur pazifistische Bevölkerungen mit Regierungen, die von Deutschland zum Krieg gezwungen wurden.
    Hast ja recht, es ist doch alles viel viel einfacher, wenn es nur Schwarz und Weiß gibt.


    Gruß


    Pitter

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    @uvm hast Du mit Amerikanern in Amerika zu tun gehabt oder hier?
    Ich kenne ehemalige Soldaten, die meisten sind weiße Protestanten, die wählen Obama bestimmt nicht.
    Die Euphorie für Obama in unseren veröffentlichten Meinungen kann ich nicht nachvollziehen.
    Ein US-Präsident ist doch nicht für uns da.


    Es waren Amerikaner hier in D.
    Theoretisch könnte es uns auch tatsächlich egal sein, wer US Präsident wird - wenn der künftige Präsident nicht Zugriff auf den roten Knopf für den Selbstzerstörungsmechanismus für unseren Planeten hätte wäre das mir sogar egal :D


    Leider kann er aber da drauf drücken, und alleine schon beim Alter McCains und der offensichtlichen Intelligenz und Weltgewandheit von Ms. Alaska, die ihn nach seinem nicht gerade unmöglichen Ableben im Amt beerben würde wir mir irgendwie anders :rolleyes:


    Die Tante erinnert mich irgendwie fatal an George W. - nur war der Gott sei Dank zu doof, den Knopf zu finden - Sarah weiß zwar im Zweifelsfall auch nicht, was man damit anrichten kann, ist aber dummerweise grade noch intelligent genug, den Knopf zu finden, aber zu doof, zu wissen was sie damit anrichtet ... :rolleyes:

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