US-Wahl 2008: Obama vs. McCain - Obama neuer US-Präsident!

Zitat

Original geschrieben von drebbin83
[QUOTE] Original geschrieben von StebuEx
Machen sie doch: wer kein Geld für ein Studium hat geht nach dem Grundstudium zur Army. Gab es auch schon in der DDR, nur ohne Tote.

Das ist doch ausgemachter Blödsinn. Dieser "Vergleich" ist historisch und sachlich schlicht falsch.
Abgesehen davon: kein Geld für STUDIUM und deshalb nach dem (Grund-) STUDIUM zur Armee - bitte was?!

Hast Du eine schlechte Nase Koks gezogen oder warum vergißt Du Deine Erziehung? Warum ist das denn Blödsinn?

Martyn:

Das ist so historisch nicht ganz richtig. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war das Vereinigte Königreich die Ordnungsmacht der Welt, und zwar spätestens seit dem Krim-Krieg gegen Russland - aus ganz unterschiedlichen Gründen. Zum Teil lag es an der Paralysierung oder dem Rückzug anderer Mächte wie der Vereinigten Staaten, zum Teil an der Schwäche der anderen Mächte. Und zum Teil lag es auch an der Stärke Großbritanniens: an seiner globalen Rolle und seinem gigantischen Empire, seiner Royal Navy, die die militärische Grundlage für die britische Dominanz geschaffen hatte, der Rolle des Pfunds als Weltleitwährung, der frühen Industrialisierung Großbritanniens.

All das ändert aber nichts daran, dass Großbritannien diese Rolle Anfang des 20. Jahrhunderts und in den 30er Jahren nicht gut ausgefüllt hat, ja, in entscheidenden Situationen als Ordnungsmacht geradezu versagt hat.

Zitat

Original geschrieben von what s up
Mich würde mal der Zusammenhang interessieren, der ein solche Aussage (Krieg als Gottesaufgabe) rechtfertig.

Mich auch.
Mir fällt nämlich absolut keiner ein.

Zitat

Original geschrieben von Robert Beloe
All das ändert aber nichts daran, dass Großbritannien diese Rolle Anfang des 20. Jahrhunderts und in den 30er Jahren nicht gut ausgefüllt hat, ja, in entscheidenden Situationen als Ordnungsmacht geradezu versagt hat.

Ich finde ohnehin das eine Ordnungsmacht das ist, was wir nicht brauchen.

Viel besser ist doch ein Dialog auf Ebene der UN. Ist zwar nicht immer ganz einfach, aber wenigstens demokratisch.

Demokratie ist im Völkerrecht aber ein schwieriges Thema. Ich finde es schon richtig, dass im Sicherheitsrat zumindest in etwa die realen Machtverhältnisse widergespiegelt werden. Wenn die Vereinten Nationen Beschlüsse auf demokratischer Grundlage Beschlüsse fassen würden, ist das zwar an sich eine tolle Sache, nur wertlos, wenn die mächtigsten Länder der Welt sich einfach nicht daran halten. Daher muss es eine Mischung aus demokratischen und realpolitischen Elementen geben.

Und was beispielsweise den Ersten Weltkrieg angeht, so könnte man argumentieren, dass es gerade die Schwäche bzw. die Unfähigkeit der damaligen Ordnungsmacht Großbritannien war, die eine Ursache war für den Ausbruch des Krieges. Großbritannien hat es eben nicht vermocht, rechtzeitig den Krieg zu verhindern. Als die Briten es versucht haben, war es zu spät.

Das entschuldigt natürlich nicht die imperialistische Machtpolitik des Deutschen Kaiserreiches.

Zitat

Original geschrieben von Robert Beloe
Wenn die Vereinten Nationen Beschlüsse auf demokratischer Grundlage Beschlüsse fassen würden, ist das zwar an sich eine tolle Sache, nur wertlos, wenn die mächtigsten Länder der Welt sich einfach daran halten. Daher muss es eine Mischung zwischen demokratischen und realpolitischen Elementen geben.

Dann muss man einfach auch mal mächtigere Staaten wie die USA und Russland mit Sanktionen belegen.

Ein UN Öllieferboykott dürfte z.B. Industriestaaten wie die USA schon treffen. Und gegen den ganzen Rest der Welt können sie auch nicht Krieg führen.

Genau Herrn Putin ähm ich meine Herrn Medvedev würde es bestimmt unheimlich beeindrucken, wenn die UN ihre riesigen Gaslieferungen nach Russland einstellt...

Und ein Öllieferboykott der UN gegen die USA? Vorher fallen Weihnachten, Neujahr und Ostern aber auf den selben Tag (zumal gewisse Länder ja auch sowas wie ein Vetorecht gegen UN Beschlüsse haben sollen). Mal ganz davon ab das sich die UN selbst ja nicht immer einig ist wo es langgehen soll würden die ölfördernden Staaten sich bestimmt nicht selbst ins Knie schießen und einen ihrer größten Abnehmer selbst boykottieren. Das würde nämlich nicht nur für die USA einen unheimlichen wirtschaftlichen Schaden bedeuten sondern auch für die Lieferländer selbst.

Ein Boykott ist nur sinnvoll und durchsetzbar, wenn man demjenigen der etwas dringend benötigt dies vorenthält, aber gleichzeitig der Produzent/Lieferant der Ware dadurch keinen wirklichen Nachteil hat, weil er seine Ware anderweitig loswerden kann. Zeig mir den Saudi der bereit ist sein Öl für 20 $ das Barrel an die EG und China zu verscheuern nur weil er die USA nicht mehr beliefern soll.

Zitat

Original geschrieben von ChickenHawk
Genau Herrn Putin ähm ich meine Herrn Medvedev würde es bestimmt unheimlich beeindrucken, wenn die UN ihre riesigen Gaslieferungen nach Russland einstellt...

In dem Fall müsste man sich natürlich was anderes einfallen lassen, es wird bestimmt auch irgendwas geben, worauf Russland angewiesen ist.

Das wird aber schwierig.

Der Punkt ist doch: Großmächte, die noch dazu im Besitz von Atomwaffen sind, lassen sich nur äußerst schwierig unter Druck setzen. Das ist ja gerade der Sinn des Vetorechtes der fünf Großmächte im Sicherheitsrat. Alle fünf müssen bei allen wichtigen Entscheidungen mit ins Boot geholt werden, damit der Beschluss nicht Makulatur ist.