Und auf das eigentlich Thema zurückzukommen; die großen Aufreger.
Als Motorradvielfahrer (15000km pro Jahr auf 2 Maschinen) ist das was mich am meisten stört das Verhalten der Autofahrer, speziell - und das ist kein Klischee, sondern bittere Wahrheit - die Rentner, Hausfrauen und Oberklassewagenfahrer.
Rentner regen sich immer auf, weil man zu schnell, zu langsam oder einfach nur so Motorrad fährt. Sie können meist die richtige Geschwindigkeit einen Motorrads nicht abschätzen und zwingen mich zu Brems- und Ausweichmanövern. Alltag, ich habe mich schon dran gewöhnt, ich fahre halt so vorausschauend wie möglich, Rentnerautos erkannt man auch meist.
Hausfrauen, die am besten den Weg zum Lidl, Schule, Turnverein und zurück kennen (und sonst nichts) sind meine zweite Lieblingskategorie. Beliebt ist auch das Türöffnen am Strassenrand aus dem Auto heraus (natürlich ohne in den Spiegel zu schauen). Wer es noch nicht weiß: damit ein Motorrad nach links fährt, muß es erst nach rechts ausscheren, was der Sache einen besonderen "Reiz" verspricht.
Der Unterschied zum Rentner? Der Rentner mißachtet dich einfach und biegt vor dir ein. Die Hausfrau sieht dich, schaut dich an und biegt dann trotzdem ab. Das aber dafür dann extrem langsam.
Oberklassewagenfahrer, ja, spezielle Sorte. Ich vermute mal (leider keine Beweise dafür) bei den meisten ist es vielleicht nur verletzter Stolz; es ist auch schwer zu akzeptieren, daß jedes Gebrauchtmotorrad für 2000 € nunmal schneller beschleunigt als ein 100.000 € 2,5 Tonnen Geschäftswagen. Was sie - wohlgemerkt bei normaler Motorradfahrweise (und ich fahre berufsbedingt wirklich normal) - stets dazu bringt einen zu Schneiden, Drangsalieren, gerne auch Ausbremsen, Beschimpfen, einen Fernlichtdauertest durchzuführen und und und...
Die restlichen 50%, die Normalautofahrer sind meist wirklich verständnisvoll, wissen was sie tun und wissen, daß wenn ich als Motorradfahrer 4 Autos am Stück überhole, daß ich das nicht tue, um sie anzugreifen oder ihre Männlichkeit in Frage zu stellen, sondern einfach, weil es schnell und sicher geht und ich mit dem Motorrad nunmal andere Möglichkeiten habe.
Besonderer Dank an die typischen Berufspendler, die meistens 15 km/h zu viel fahren und den Berufsverkehr so am Leben erhalten. Dieser Typus "erschafft" gerne mal eine Gasse links auf der Fahrspur und man kann unproblematisch vorbeiziehen und dann auch wieder einscheren.