Eure grössten Aufreger im Strassenverkehr

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    auch wenn einer verbotswidrig über die Standspur fährt, heisst das nicht, dass man als Autofahrer das Recht in die eigenen Hände nehmen und die Spur zumachen darf!


    Genau! Und deswegen bin ich mir gerade unsicher, wer nun für einen eventuellen Schaden aufkommen muss?


    Der Vordrängler/Überholer auf der Standspur handelt ganz sicher verbotswidrig. Dennoch ist er nicht zum "Abschießen" durch andere, im Stau stehende Autofahrer, freigegeben. :p


    Und wenn der Stau sich im Schritttempo fortbewegt (der Blockierer also nicht volkommen steht) und einen Vordrängler blockieren will... fahren dann theoretisch beide Fahrzeuge auf der Standspur?

    "Also machen wir es kurz." - "Den Zeitpunkt haben wir längst verpasst."

  • Die Tunnels hier in Tirol wirken auch irgendwie magnetisch auf Vollidioten:


    In erster Linie sind die Röhren als Umfahrung von Ortschaften gedacht, die jahrzehntelang vom immer stärker zunehmenden Verkehr gestört wurden. Es sind in aller Regel moderne und sehr sichere, zweispurige Tunnels an Landstraßen, die zu 99% eine Geschwindigkeitsbeschränkung von immerhin 80km/h haben. Das ist im Vergleich zum mühseligen Vorankommen in den gebeutelten Ortschaften ein echter Fortschritt und eine Wohltat.


    Wären da nicht die Urlauber.


    Heut noch erlebt, wie ich hinter einem Kfz aus den östlichen Bundesländern die Krise bekommen habe! Die - auch die übrigen Urlauber aus sämtlichen Ländern - fahren auf der Bundesstraße sowieso grundsätzlich 10% langsamer als erlaubt, Phase 1 des Nervenkriegs. Warum das so ist, keine Ahnung?


    Vielleicht lassen die ihr Gehirn auch zu Hause, das spart Gewicht und schont die Frisur!


    Aber fakt ist, dass wirklich alle Touristen deutlich zu langsam unterwegs sind. Dann erreicht man besagte Tunnels, die wahrhaftig eine Panik auszulösen scheinen, und erlebt Phase 2. Die Reaktion eines jeden Auswärtigen ist die, dass entweder sukzessive oder plötzlich vom Gas gegangen wird, sobald die Tafel 80km/h in Sichtweite ist. Übrigens inzwischen fast überall mit LEDs realisiert, also verdammt hell und deutlich und zweifellos erkennbar, auch mit -12 Dioptrin, Wanderstock und Hut. Im weiteren Verlauf bedeutet dies, dass die ersten 300m des Tunnels zunächst mit 40-45 Stundenkilometern erkundet werden. Wenn dann die chique Sonnenbrille hochgeklappt, die Umluft eingestellt, das Licht eingeschaltet und sicherheitshalber Hitradio Ö3 natürlich mit Verkehrsfunkkennung für Katastrophenfälle eingestellt ist, wird beschleunigt. Natürlich nicht so, dass man es direkt wahrnimmt, schließlich will man ja die Umwelt schonen und der liebe ADAC empfiehlt ja, immer rechtzeitig hochzuschalten und nicht zuviel Gas zu geben.


    Hat man nach circa 800 Metern die 70km/h-Grenze geknackt, freut man sich wieder auf das Tageslicht, denn die meisten Umgehungstunnels sind zwischen 1000 und 1500 Meter lang. Leider bedeutet dieser Umstand jedoch auch, dass man alle Vorkehrungen wieder rückgängig machen muss, also Umluft aus, Sonnenbrille griffbereit, das Radio wieder leise, schnell noch von Mutti ein Mentos in die Fresse geschoben kriegen und erleichtert aufatmen, dass man wieder oberirdisch fährt. Außerdem ist es wichtig, die entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer zu maßregeln, wenn die ihr Abblendlicht noch nicht eingeschaltet haben.


    Für die Einheimischen beginnt hier aber Phase 3 der Realsatire:


    Da die Autos dank des Tunnels ja Ortschaften umfahren, befinden sich in den meisten Fällen auch Kreuzungen in der Nähe der Tunnelportale. Selbstverständlich mit Wegweisern zu den Ortschaften und allerlei anderen Informationen bestückt, die die rollenden Touristen überfordern. Das waghalsige Wechselspiel treibt hier seine Blüten: Der Mann weiß nicht, wo er hin muss und Mutti aufm Beifahrersitz hält die Karte wieder falsch herum. Natürlich sind solche Moment der Unsicherheit Anlass, die Geschwindigkeit zu reduzieren und während des Rollens noch einmal die 1:1.000.000-Österreich-Karte aus 80cm zu studieren um zu sehen, ob man da hätte links abbiegen müssen, weil die Mutti das ja nicht kann.


    Spätestens hier empfindet der geneigte Einheimische das Bedürfnis, das Schengener Abkommen wieder inkraft zu setzen und grundsätzlich alles, was auswärtig ist und nen doofen Gesichtsausdruck präsentiert, abzuweisen. Silberne Opel Astras mit Hut werden generell stillgelegt. Auch Wohnwagen wären Gründe für ein Einreiseverbot. Das widerum verursacht dann 2 Tage nach Ferienbeginn ein Verkehrschaos bei Aachen, Venlo und sonstwo an der Käsegrenze...

  • Jede Medaille hat 2 Seiten. Ohne das Geld der Touris gäbe es die Tunnel vielleicht gar nicht.
    Meinst Du östliche Bundesländer in Österreich oder in Deutschland?


    Dass einige vor Tunneln abbremsen, liegt wohl an einer Art Angst vor der Röhre selbst und der Veränderung der Situation, auf die sie sich neu einstellen müssen.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Ostdeutsche, Ostbelgier oder Ostösterreicher, spielt keine Rolle und ist mir wurscht. Heut Morgen wars es eben ein Deutsches Kennzeichen mit DD, also ein Dresdner. Ob es ohne Touristen überhaupt Tunnels gäbe? Sicherlich, denn auch der einheimische Verkehr hat ja stark zugenommen. Das ist bei uns vielleicht noch stärker ausgeprägt als anderswo im Flachland. Hier hat jeder ein Auto, weil man ohne Kfz stellenweise gar nicht in die Zivilisation kommt und die Öfis keine Alternative sind, weil sie einige Ortschaften gar nicht anfahren.


    Die Tunnelröhren sind schlauerweise so gestaltet, dass sie am Anfang hell und recht breit sind. Die Beleuchtung nimmt mit den ersten 200 Metern ab, so dass man keine regelrechte digitale Steilflanke in der Helligkeit empfindet. Zudem zeigen, inzwischen landesweit umgesetzt, LEDs am Rand und auf dem Mittelstreifen die Begrenzungen, Notausgänge sind superhell und groß markiert (grüne LEDs), die Haltebuchten breit und gut ausgeleuchtet, Ampeln geben Streckenabschnitte im Tunnel frei, die Geschwindigkeit kann dynamisch angezeigt werden, alles in allem sind die Röhren hier überwiegend hervorragend und sicher. Da ist so ein Tunnel wie in Düsseldorf (egal ob Uni oder Flughafen) vergleichsweise bescheiden dran...

  • Bastian: ich glaube, das du das ein bisschen zu einfach siehst.


    Wenn ich mir die Hamburger ansehe, dann stehen mir die (wenigen verbliebenen) Haare zu Berge! Wie die in "ihren" Elbtunnel-Röhren "fahren" ist echt hart an der Herzkasper-Grenze. Da ist das Tempolimitschild nicht das Blech wert, auf dem es gedruckt ist. Und wenn ein "Ausserstädtischer" es wagen sollte, sich an das Tempolimit zu halten, wird er penetrant per Lichthupe angeblinkt und während des Überholens dann noch angehupt (aber nicht nur im Tunnel ;)).


    Und da ist es egal, ob es ein Ost-Hamburger ist, oder nicht ;)

    Nachdem die meisten User, die unter supranasaler Oligosynapsie (und auch Morbus Bahlsen) leiden, hier endlich gesperrt worden sind, wage ich mal wieder den einen oder anderen Besuch hier...

  • Naja, wie die Nord-Lichter in ihre Röhre hineinfragen, ist ja auch nicht Gegenstand meiner Anekdote.


    Selbst abends und außerhalb der Saison, wenn die Straßen denn mal frei sind, fahren hier Einheimische auch anständig. Das liegt vielleicht an den höhreren Organstrafen und den unberechenbareren Kontrollen. Ob und wie die Kameras in den Tunnels zu V-Kontrollen eingesetzt werden, weiß ich nicht. Wünschte sie mir oftmals nur als Zielfernrohre für Leute, die mit der allgemeinen Situation nicht umgehen können.
    Ich frage mich sowieso, wie Leute, die mit Tunnels usw nicht umgehen können, es überhaupt bis in die Alpen geschafft haben. Wenn ich die weite Strecke aus dem Rheinland nach Österreich fahre, erlebe ich mehrere Dutzend andere Situationen, die ungleich komplexer und kniffeliger sind, als eine schlichte Betonröhre, die so sicher ist, dass man gar nichts falsch machen kann... Aber das wäre dann wieder ein anderes Thema - die Plage haben wir nunmehr eben hier.

  • Es gibt eben Menschen, die mit dem alltäglichen Auto fahren in ihrer gewohnten Umgebung gerade so zurecht kommen und wenn dann was Unbekanntes, Ungewohntes etc. hinzu kommt, sind sie vollständig überfordert.
    Vielleicht fahren Eure Einheimischen dafür z.B. an einer Küste so, wie die Touris bei Euch? ;)

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Österreicher an der Küste? Du machst Scherze...ehrlich. Jochen...


    Naja, für so weite Touren gibts ja noch gute Bahnverbindungen oder günstige Flieger. Das erspart Überforderungen ... man will ja schließlich Urlaub machen. Wenn ich mit Geradeausfahren nicht mehr klarkomme, weil die Bäume anders aussehen und Berge rechts und links sind, dann habe ich aktiv nichts mehr im Straßenverkehr zu suchen. Ganz einfach und Fakt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Quindan
      Bastian: ich glaube, das du das ein bisschen zu einfach siehst.


    Wenn ich mir die Hamburger ansehe, dann stehen mir die (wenigen verbliebenen) Haare zu Berge! Wie die in "ihren" Elbtunnel-Röhren "fahren" ist echt hart an der Herzkasper-Grenze. Da ist das Tempolimitschild nicht das Blech wert, auf dem es gedruckt ist. Und wenn ein "Ausserstädtischer" es wagen sollte, sich an das Tempolimit zu halten, wird er penetrant per Lichthupe angeblinkt und während des Überholens dann noch angehupt (aber nicht nur im Tunnel ;)).


    Und da ist es egal, ob es ein Ost-Hamburger ist, oder nicht ;)


    Lass mich raten du hast ein PI, OD, OH oder LWL im Kennzeichen?

  • Zitat

    Lass mich raten du hast ein PI, OD, OH oder LWL im Kennzeichen?

    Das scheinen die Bergheimer oder Dürener des Nordens zu sein? :D :D

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