Woher kommen die Schlieren am Weinglas?

  • Einen schönen Guten Morgen allerseits!


    Und wieder kommen wir zur Rubrik:

    • Was Sie schon wissen wollten, aber nie zu fragen wagten oder
    • Das ganze Leben ist ein Quiz...

    Die Wein- und/oder Schnapstrinker unter euch haben sicherlich schon mal diese Schlieren am Glas gesehen, nachdem man es leicht geschwenkt hat. Reine Cola- und Biertrinker kennen das aber wahrscheinlich trotzdem. Warum entstehen diese Schlieren eigentlich? Kann das jemand erklären? Wasser alleine bildet einfach Tropfen, die an der Glaswand hängenbleiben, was ja an der Kohäsion liegt, die beim Wasser ja sehr hoch ist. Aber reicht eine Erniedrigung der Kohäsion durch Mischen mit Alkohol wirklich als Erklärung aus? Für mich nicht - wenn sie überhaupt stimmt. ;)


    Bei Quarks&Co. fand ich nur die prinzipiell Erklärung, dass es am Alkoholgehalt und der Reife des Weines liegt, woanders, dass auch der Extraktgehalt wichtig sei (was immer das ist: Weindegustatoren kommet herbei :D ). Aber Genaueres konnte ich bisher nicht ergoogeln. Die Frage ist also, warum es gerade schliert und nicht einfach gleichmäßig abläuft oder eben simple Tropfen bildet.


    Gruß vom Schwob :)

    Wenn Du etwas gut kannst, ist es Zeit, etwas Neues zu lernen.

  • Re: Woher kommen die Schlieren am Weinglas?


    Zitat

    Original geschrieben von DrSchwob
    Einen schönen Guten Morgen allerseits!


    (...) Aber reicht eine Erniedrigung der Kohäsion durch Mischen mit Alkohol wirklich als Erklärung aus? (...)

    Dir auch einen schönen, guten Morgen :)


    Mal als Laie geschrieben...


    Ich würde sagen - ja. Wenn ich "poluting fluids" wie Wasser weglasse, ist
    bzw. wird diese Schlierenbildung am Glas um so stärker, je höher der Zuc-
    ker und/oder Alkoholgehalt ist. Also eine andere Oberflächenspannung her-
    scht.


    Wenn Du Wasser mit Zucker vermischst, so erhälst Du schon eine leichte
    Schlierenbildung. Somit ist es nicht nur Alkohol sondern auch Zucker. Diese
    Schlierenbildung wird umso "schöner", je höher der Alkoholgehalt ist. Ver-
    änderungen finden noch statt zw. 54% (Fassstärke), 70% (Selbstgebran-
    nter) und 85% (Strohrum). In den letzteren Beiden dürfte kein (oder kaum)
    Zucker enthälten sein. Also verändern diese (wie Salz) die Bindung der Mo-
    leküle in Flüssigkeiten (zerrupft mich nicht - ich bin Laie)!


    Dieses sind eigene Beobachtungswerte...;)

  • Schlieren sehe ich eigentlich immer erst nach dem Konsum des Weines ... :D



    Im Ernst: Kommt die Schlierenbildung im Glas nicht durch die höhere Viskosität des Weines, die aus dem darin enthaltenen Glyzerin resultiert?



    Gruß, handy-andy

  • Schreib doch mal eine PN an pronay, der sollte es wissen, hat allerdings hier schon länger nichts mehr gepostet, aber vielleicht hat er ja die E-Mail-Benachrichtigung aktiv...

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Zitat

    Original geschrieben von handy-andy
    Im Ernst: Kommt die Schlierenbildung im Glas nicht durch die höhere Viskosität des Weines, die aus dem darin enthaltenen Glyzerin resultiert?

    Das meinst du also wirklich ernst? :eek:


    Glycerin ist im Wein als "Schlierenbildner" zwar bekannt, aber verboten - siehe den Weinpanscherskandal Ende der 80er oder Anfang der 90er. Glycerin ist sicherlich nicht gerade gesund und wird daher garantiert nicht mehr ungestraft zugesetzt. Ich konnte zwar seltsamerweise in drei verschiedenen Chemikalienkatalogen keine Gefahrenhinweise und Sicherheitsratschläge (R- und S-Sätze) zu Glycerin finden, aber es wird damals schon seinen Grund gehabt haben, dass es als Zusatz verboten wurde: das lag bestimmt nicht nur an der "verfälschten Optik" des Weines.


    Gruß vom Schwob :)

    Wenn Du etwas gut kannst, ist es Zeit, etwas Neues zu lernen.

  • Du verwechselst da jetzt aber nicht Glycerin mit (Diethylen-)Glykol?

    Unsichtbar macht sich die Dummheit, indem sie ungeheuer große Ausmaße annimmt.
    (B. Brecht)

  • Woscit: Touché :rolleyes: (BTW: Schöne Sig ;) )


    Chemisch ist das aber auch nicht sooo weit voneinander entfernt. ;)²
    Aber klar, du hast Recht, ich hab da was verwechselt. Ist denn Glycerin als Zusatz wirklich erlaubt?
    Aber wenn das dem Wein zugesetzte Glycerin wirklich an den Schlieren "schuld" wäre, dann würden doch Schnäpse nicht die gleiche Eigenschaft beim Ablaufen am Glasinnenrand haben.


    Gruß vom Schwob :)

    Wenn Du etwas gut kannst, ist es Zeit, etwas Neues zu lernen.

  • Zu erlaubten Zusatzstoffen oder einer Erklärung für die Schlieren wollte ich eigentlich nichts aussagen.


    Wollt' mehr vermeiden, dass der Thread in Richtung Glykolskandal abdriftet.

    Unsichtbar macht sich die Dummheit, indem sie ungeheuer große Ausmaße annimmt.
    (B. Brecht)

  • Zitat

    Original geschrieben von DrSchwob


    ... ich hab da was verwechselt. Ist denn Glycerin als Zusatz wirklich erlaubt? ...


    Wenn ich das von der letzten Weinprobe noch richtig in Erinnerung* habe, entsteht Glycerin beim Vergärungsprozess, wenn Weinhefe beigesetzt wurde. Also ein "gewollt natürlicher" Vorgang, da so der Wein vollmundiger werden soll.


    *Vorbehalt erforderlich wg. übermäßigem Genuss köstlicher Weine




    Aber zurück zur Schlierenbildung. Ist es möglich, dass die Weinbergschecken posthum ..... ?
    Igitt igitt! :D

    juwies

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