Kann man einem WoW Süchtigen helfen?

  • ohne viel zu schreiben, dein Freund ist ein Süchtiger und da ist es vollkommen egal ob Alkohol, Rauchen, Einkaufen, Spielen, Sex, Frauen oder was auch immer das Problem ist.


    Er wird doch von den Eltern unterstützt und brauch sich keine großartigen Sorgen bzgl. Lebensunterhalt machen. Rede mit seinen Eltern und besucht (ohne den Freund) eine Suchtberatungsstelle. Die werden euch dann aufzeigen wie mit dem Problemkind umgegangen werden sollte.


    Meine Meinung: Geldhahn zudrehen und den Bub voll auf die Schnauze fallen lassen. Der Schritt auzuhören muss von ihm kommen und da kann ihm keiner helfen an diesen Punkt zu kommen außer er selber.


    Hat doch ein bequemes Leben brauch sich wegen Kohle keine Sorgen machen und kann zocken wann er will.


    EDIT: Auf jeden Fall ist der Weg hart und steinig und es wird nicht von heute auf morgen gehen sondern Jahre erfordern sich von der Sucht zu lösen und es ist immer die Gefahr da, eine Ersatzdroge zu finden oder rückfällig zu werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    Bei allem Respekt, das sehe ich anders. wir reden hier von einem erwachsenen (!) Mann, ...


    Nun ja, jemand, der sich in Suchtverhalten flüchtet, wenn es hart auf hart kommt, als "erwachsen" zu bezeichnen... :rolleyes:


    Wichtig ist, dem Guten seine Verantwortung für sein Leben zurück zu geben. Er muss wissen, dass alles, was er tut, er selber zu verantworten hat. Zusätzlich ist natürlich zu erforschen, was er mit seiner Sucht bezweckt, also was er gerne erreichen möchte. Wenn man ihn auf Entzug setzt und er dafür nichts besseres bekommt, wird er rückfällig werden müssen. Ein WoW-Süchtiger hat ja dann plötzlich massig Stunden am Tag, wo er nichts zu tun hat. Dieses "Bessere" sollte mit ihm dann entwickelt werden. Grob gesagt will er was nettes im Leben haben, wie bekommt er das ohne WoW hin und zwar so, dass es auch länger anhält etc. Das hat nichts mit "Kuscheltherapie" zu tun. Gerne wird ja auf den Klischees rumgeritten, dass da nur "du, ich muss dir mal sagen, du, das ist aber nicht gut, du.." gemacht wird. Es gibt auch Zwischentöne und die muss der Süchtige wieder für sich entdecken.


    In der Richtung habe ich schon einiges bei meiner Arbeit damals in der Suchtreha erlebt und da waren auch Ärzte und höhere Bankmenschen als Patienten.

  • Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    Yep, wurde bei meinem Link auch erwähnt. ;)


    Ich habe auch nicht behauptet, dass er in die Klinik soll, sondern dass man sich dort Rat holen sollte!



    Das macht ja der Vater von dem Jungen der seine Sachen gepackt hat weil seine Eltern ihn einweisen wollten, aber jetzt ist der Vater Selber Süchtig nach seinem Forum und hängt dort über 6 Stunden Täglich rum....

  • Zitat

    Es ist wie bei allen Suchtkranken, denen ihre "Droge" mehr wert ist als alles andere: derjenige muß (von) selbst erkennen, das er süchtig ist und er muß von sich aus Hilfe wollen, bzw. zulassen.


    Diese auch unter Therapeuten verbreitete Ansicht, die (Sucht)betroffenen müssten erst an ihrem persönlichen Tiefpunkt angekommen und der Leidensdruck hoch genug sein, bezeichnete Gunther Schmidt mal in einem Vortrag als "höchst zynisch" und damit von professioneller Seite aus als nicht vertretbar. Zumal es die Sichtweise mehr auf das Problem verlagert als auf die Ressourcen und damit Lösungswege des Klienten.
    Entsprechend finde ich es schwierig, hier Allgemein-Tipps zu geben, denn die Motivation etwas am PC-Spielverhalten zu ändern kommt wenn nur aus den individuellen Ressourcen von Deinem Kumpel - und die kennt hier niemand.


    Was Du imho machen kannst ist, Dich als "Co-Abhängiger" informieren, wie Du für Dich am besten mit der Situation umgehst - genauso die Eltern. Wie Du schon richtig erkannt hast, kannst Du bei der Erpressung "WoW oder ich" nur verlieren - d.h. überlege, wie Du zwar sachlich Konsequenzen aufzeigen kannst, gleichzeitig aber die Beziehungsebene stärkst. Mach bei nem Treffen z.B. deutlich, dass Du nicht über WoW reden möchtest, sondern über alles andere und unterbreche Deinen Kumpel immer wieder, wenn er damit anfängt. Wenn Du noch benennen kannst, wie's Dir dabei geht, erkennt er vielleicht, wie sehr er sich vom "real life" schon entfremdet hat - und dass es trotzdem Spaß machen kann sich mit Dir zu treffen.


    Für weitere Tipps guckst Du am besten mal in die schon geposteten Links. Oder schenkst ihm zum Geburtstag / Weihnachten mal das Buch "Verhaltenssucht: Diagnostik, Therapie, Forschung von Grüsser & Thalemann :D

  • Wieviele Probleme so ein einziges dummes Spiel erzeugen kann, Kinderzwangsarbeit in Asien, zerstörte Leben überall auf der Welt...unlaublich. :rolleyes:


    (sorry für OT aber das musste mal raus.)

    Meilensteine der Handygeschichte: Nokia 3210 - Siemens SL45 - Nokia 3650 - SE K750i - Nokia N95 - Apple iPhone

  • Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    Eine langjährige kuschelige Therapie nach dem Motto, "na woran liegt's denn" kostet ihn weitere x Jahre ohne daß er auch nur einen einzigen Schritt beruflich weiterkommt.

    Sicher kann es nicht über Jahre so weitergehen, aber ein Zeitraum von Wochen bis Monaten wird es schon werden. Das Ziel ist ja nicht ihm WoW wegzunehmen sondern ihn dazu zu bringen das er erkennt und akzeptiert das das Reallife wichtiger ist.


    Wenn ich das Ausgangsposting so lese, sieht es so aus als wäre WoW hier schon seit >6 Jahre eine Sucht. Da kommts jetzt auf ein paar Wochen auch nicht mehr drauf an.


    Zitat

    Original geschrieben von Evilandi666
    Wieviele Probleme so ein einziges dummes Spiel erzeugen kann, Kinderzwangsarbeit in Asien, zerstörte Leben überall auf der Welt...unlaublich.

    Es ist doch nicht die Schuld von World Of Warcraft das es als Suchtmittel missbraucht wird. Wenn es kein World Of Warcraft geben würde hätte er sich wohl einfach in eine andere Sucht geflüchtet.

  • Am besten gar nicht erst mit dem Zeug anfangen.


    WoW-Süchtige müssen wieder Selbstvertrauen für das richtige Leben entwickeln.

    erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

  • Jetzt muß ich auch mal - zum Thema Sucht, in meinem Fall war es allerdings der Klassiker Alkohol, habe ich auch so meine Erfahrungen.


    Um es kurz zu sagen : Nach fast 10 Jahren ist die Freundschaft seit nunmehr 4-5 Jahren ereldigt, der Kontakt abgebrochen (durch mich).


    Ich hatte auch gedacht da helfen zu können, mußte aber irgendwann einsehen das es nix bringt, wenn der Betroffene selber keinen Bock hat, was zu ändern....


    Mir ist mein Leben und meine Familie wichtiger als ein finanziell ruinierter Alkoholiker - ich ärgere mich nur noch über die Zeit, die ich verschwendet habe als ich dachte, helfen zu können und da sein zu müssen.


    Ich jedenfalls werde nie wieder versuchen, jemanden zu helfen, wenn er nciht will. :rolleyes:


    Und ich würde ehrlich gesagt auch jedem raten, ebenfalls die Finger davon zu lassen, anderen helfen zu wollen die keinen Bock auf Hilfe haben und meinen, was sie tun sei richtig.


    Schließ dich den anderen an, die es auch aufgegeben haben, bring dein Studium zu Ende, such dir einen ordentlichen Job und gründe eine Familie.


    Sprich : Kümmer dich um dein Leben und nicht um das Leben von jemand anderem, wenns auch am Anfang vielleicht weh tut, hat es mir auch, aber wie gesagt bin ich mittlerweile heilfroh das Problemkind los zu sein. :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA
    Diese auch unter Therapeuten verbreitete Ansicht, die (Sucht)betroffenen müssten erst an ihrem persönlichen Tiefpunkt angekommen und der Leidensdruck hoch genug sein, bezeichnete Gunther Schmidt mal in einem Vortrag als "höchst zynisch" und damit von professioneller Seite aus als nicht vertretbar.


    Wobei man aber unterscheiden muss, ob jemand hierbei Erfahrungen wiedergibt oder das aktiv als "Konzept" vertritt.


    Zudem ist "Tiefpunkt" ein relativer Begriff. Man kann nach einem Lebenszeitraum natürlich subjektiv einen "Tiefpunkt" ausmachen. De facto wäre natürlich meist noch ein "tieferer Tiefpunkt" möglich. Ich verstehe deine geschilderte "Ansicht" so, dass die Betroffenen einen Punkt erreichen, an dem sie wahrnehmen, dass sie ein Problem habe und es so wie bisher nicht mehr weitergeht. So interpretiert fände ich es ok.


    Soweit zur Laiendarstellung ;), Öle

    Mit Grüßen ...

  • Zitat

    Original geschrieben von Evilandi666
    Wieviele Probleme so ein einziges dummes Spiel erzeugen kann, Kinderzwangsarbeit in Asien, zerstörte Leben überall auf der Welt...unlaublich. :rolleyes:


    (sorry für OT aber das musste mal raus.)


    100% Zustimmung. Ich weis nicht woran es liegt (spiele keine Computerspiele), aber gerade dieses Spiel scheint extrem abhängig zu machen, und das in sehr kurzer Zeit. Erst vor kurzem hat sich der 12 jährige Bruder einer Freundin das Spiel gekauft und spielt nun schon 5 Stunden (!!!) am Tag, obwohl er vorher nie gespielt hat! Im TV hört man auch nur schlechtes...


    Also beim besten Willen, solche Spiele gehören verboten. Durch dieses Spiel werden so viele Leben Ruiniert, wie es durch ein Attentat nach "Ballerspiel Art" nie geben wird.


    Beim lesen dieses Threads merke ich, dass ich dem 12-Jahrigen mal den Link hier hin schicken sollte, damit er sich der Problematik bewusst wird.


    Gruß

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