Welche Telefonanlage für mittleres Büro?

  • Hallo,
    Ich bin grad in meinem Büro dafür zuständig erklärt worden eine neue Telefonanlage auszusuchen, habe allerdings leider noch nicht allzuviel Ahnung von der Materie. Ich hoffe jetzt dass ihr ein paar Tips für mich habt, was für Geräte ich mir da mal anschauen könnte.


    Anforderungen sind eigentlich nicht so sehr hoch: Sollte ausgelegt sein für 20 Telefone & 2 Faxe, die Administration der Anlage sollte möglichst einfach sein und vor allem sollen die Telefone einfach und logisch zu bedienen sein.


    Und dann hatte ich ja überlegt wie das zB mit diesen Cisco IP phones wäre - könnt ihr mir sagen ob ich als nicht-profesioneller IT-halbsachverständiger eine Chance habe, so eine Geschichte in o.g. Grössenordnung einzurichten und zu administrieren? Oder muss man da auf jeden Fall einen Servicevertrag dazukaufen? Und was sind bei diesen Geräten typische Vor- und Nachteile?


    Ihr seht, ich habe wirklich überhaupt keine Ahnung, vielen Dank schonmal für eure Tips! :)


    Jo

  • Deine Frage ist bereits des öfteren hier in der Art abgehandelt worden. Schau dich erstmal um -Forensuche benutzen- und stell dann konkretere Fragen.
    Z.b. Fehlen -WIE IMMER- hier sehr viele Angaben die unbedingt nötig sind um sowas Sinnvoll zu beantworten:
    Anbindung der Anlage? ISDN? Anlagenanschluss, PMX, VoIP? Wieviele Kanäle min/max.
    Anbindung der Endgeräte: Analog,ISDN,Systemgeräte,VoiP?
    Ausbaufähigkeit?


    z.B. Wie ist denn der Status Quo?Anlage,Endgeräte,Anbindung, Vorhandene Infrastruktur- 2Draht,4Draht oder vorhandenes Netzwerk . Was soll nun überhaupt verbessert werden?

  • Hi,


    falls Du wirklich mit einer VOIP basierten Technologie liebäugelst, dann schau dir doch mal SWYX an. Die Software ist windows basiert und kann nach recht kurzer Einarbeitungszeit selbst administriert werden.


    Dem Ausbau ist keine Grenzen gesetzt, da die TK rein Software basiert ist. Einfach neue Lizenzen hinzufügen und fertig.

  • also wenns um etwas geschäftliches geht würde ich es nicht selber machen, stell dir mal vor die ganze Sache funktioniert mal nicht weil das Teil defekt ist...


    Normalerweise ruft man dann schnell den Außendienstler an der einem das Teil verkauft hat und der sorgt dann dafür dass innerhalb kürzester Zeit ( wie eben vertraglich vereinbart... ) das Teil repariert oder ersetzt wird. Und was soll man jetzt machen wenn man das Ding irgendwo selber gekauft hat ? Einschicken zum Hersteller und aufs Telefon verzichten ?

  • OK, also Anbindung ist ISDN, Kanäle würde ich sagen brauchen wir 12 mindestens (verstehe ich das richtig dass das dann bedeutet, 12 Leute könnten gleichzeitig telefonieren?) Ausbaufähigkeit ist eigentlich nicht so wichtig, das Büro ist eh schon gestopft voll mit Leuten...


    konkrete Fragen:
    Was ist ein Systemgerät?
    Was für Geräte könnte ich mir da mal anschauen?
    Was sind typische Vor- und Nachteile von VoIP?


    Also sorry, aber ich habe eh schon Stress bis über beide Ohren, von Telefonanlagen wie gesagt _null_ Ahnung, und dachte dass jemand der hier 1266 Posts verfasst hat vielleicht statt zu meckern einfach sagen könnte welche Geräte überhaupt und in etwa für eine solche Grössenordnung in Frage kommen... Wenn man nämlich keine Ahnung hat ist das mit dem 'Schau dich erstmal um' so eine Sache, ich weiss aus Erfahrung wieviele x Stunden es dauern kann bis man nur einen ungefähren Überblick hat (Über Sachen die ihr hier auswendig und aus dem FF wisst)...


    Und was das mit dem selbstadministrierten VoIP angeht, ich glaube auch, das lasse ich mal lieber, ist schon richtig, besser man hat jemand profesionelles der dafür zuständig und verantwortlich ist.

  • Lass dich professionell beraten, alles andere hat keinen Sinn.


    /edit: Das liest sich so, als würde ich dich zum Psychologen schicken wollen, so war das nicht gemeint. Ich meine natürlich professionelle (persönliche) Hilfe von einem TK-Fachmann.

    Langer Vokal => kein "ss" => groß, größer, am größten!

  • Hi :)


    In Sachen TK-Anlage in mittlerer Größenordnung kann ich Dir folgendes sagen:
    VoIP wird irgendwann Standard sein, das wird aber in Deutschland noch einige Jahre dauern.
    Grund: In den USA z.B. ist die Nachfrage nach VoIP recht hoch, da es dort kaum ISDN bzw. Systemtelefone gibt. Wir in Deutschland nutzen aber seit vielen Jahren ISDN und Systemtelefone und sind daher ziemlich verwöhnt. Prinzipiell ist VoIP daher für uns erst einmal ein Rückschritt, da das LAN (Netzwerk) entsprechend ausgestattet und konfiguriert sein muß und die Sprachqualität (noch) nicht an die von ISDN uns unseren TK-Anlagen herankommt.
    So langsam kommen IP-Anlagen, wo man wirklich den Vorteil sieht und spürt. Aber die vollen Leistungsmerkmale sind nur über einen Softclient am PC verfügbar. Ist ja auch logisch, da hier erheblich mehr Möglichkeiten wg. der Grafik und der Eingabemöglichkeiten (Tastatur, Maus,..) bestehen und IP einfach mehr Möglichkeiten bietet (bis hin zu Leitungsunabhängig, Soft-Clients auf Handys, VoIP am Handy als Nebenstelle der Anlage,...), usw....


    Die Frage ist, was wollt ihr?
    Habt ihr die Infrastruktur, um VoIP sicher betreiben zu können?


    Oder doch lieber erst einmal eine eher klassische TK-Anlage, bis VoIP wirklich Standard ist und eure Infrastruktur das hergibt (wenn sie es nicht jetzt schon tut). Wobei viele TK-Anlagen per Erweiterung durchaus VoIP-fähig gemacht werden können.


    Oder gibt es Funktionen/Ansprüche, die VoIP wirklich erforderlich machen?



    Das ist erst einmal die grundsätzliche Entscheidung.



    Dann die Fragen, was die Anlage können soll. Hier meine ich nicht die einfachen Sachen wir Rückfrage, Makeln, Konferenz usw.
    Vielmehr ob PCs angebunden werden sollen, um z.B. aus Outlook heraus zu wählen, um mehr Informationen über die Kollegen am Monitor anzeigen zu lassen (Present Management); Sollen GSM-/UMTS-Handys in die Anlage integriert werden (gut für Außendienstler oder andere, die viel unterwegs sind. Man ist dann u.a. unter einer Rufnummer erreichbar und hat fast alle Funktionen der Anlage am Handy usw.); Sind Ansagen oder Wartefelder gewünscht, usw.


    Die Konfiguration ist bei einigen Anlagen recht einfach, wenn man sich mal etwas da reinarbeitet. Für viele Anlagen sind Kundenkompatible ;) Konfig-Tools verfügbar.


    Ich würde aber in dieser Größenordnung keine Agfeo oder Elmeg und ähnliches empfehlen. Eher Aastra (Ericsson), Aastra DeTeWe, Ascotel, Siemens (wobei der Laden gerade verkauft wurde - was bringt die Zukunft?), Alcatel, Avaya usw.
    Diese Anlagen laufen stabiler und sind langlebiger als agfeo, elmeg & Co.



    So viel in Kürze (ja, Kürze ;) ), es sind meist viele Punkte zu berücksichtigen, aber das sprengt dann irgendwann die Möglichkeiten dieses Forums; Zumal dann irgendwann interne Details zur Sprache kommen und die nichts in der Öffentlichkeit zu suchen haben.


    Hoffe trotzdem ein wenig geholfen zu haben ;)



    Bess demnähx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Hi Carsten,
    super, vielen Dank, da hast Du mich auf jeden Fall schonmal auf ein paar interessante Aspekte gebracht die es zu berücksichtigen gilt. :)


    flashhawk: Beim Psychologen war ich schon, der konnte mir auch nicht helfen, und ob ich mich jetzt in dieser Angelegenheit noch an andere 'profesionelle Gewerbe' wenden soll weiss ich auch nicht... Aber im Ernst: Eigentlich sind mir Foren wie dieses immer lieber, weil man da auch mal die Meinung von erfahrenen Benutzern bekommt und nicht Gefahr läuft, voreingenommen nur das angeboten zu bekommen was der jeweilige 'profesionelle Anbieter' eben anbietet...


  • Sorry wenn ich dir da widersprechen muss, aber zu behaupten das Voip ein Rückschritt in Qualität und usability ist , ist in meinen Augen absolut falsch!
    Wohlgemerkt ich rede ich nicht von einer Fritzbox.
    Aber schon heute sind mit einer VoIP-Anlage Dinge drin auf die man mit herkömmlichen Anlagen noch Jahre warten könnte.
    Ich werfe da einfach mal Presence-Management, Colaboration und Workspace in den Raum.
    Auch die Sprachqualität muss sich nicht verstecken, wieso sollte es sonst das Feature "Comfort Noise" geben ;-)
    Weil das Gespräch so schlecht oder so gut ist.
    Der Punkt ist doch, dass die Anwender sich über Jahre an das gewöhnt haben was sie hatten und Neuerungen kritisch beäugen.
    Auch sind VoIP-Anlagen von den Features viel intergrativer als du denkst.
    Mittlerweile sind sämtliche Zusatzfeatures wie Extension Mobility, IPCC, Presence, Voicemail, CTI und was weiss ich noch alles vom Telefon zu bedienen so das dieses Argument in meinen Augen nicht greift.
    Auch macht es keinen Sinn eine herkömmliche Anlage VoIP-Fähig zu gestalten, höchstens umgekehrt denn sonst hast du für eine lange Zeit eine nicht homogene Anlage im Betrieb die ewig die ISDN oder Analog Technik hinter sich herzieht.
    Gerade in diesem Bereich der vom TE angesprochen wurde kann ich die Cisco UC 500 empfehlen, sie ist Telefonanlage, Router, VPN-Gateway,Wirelesaccesspoint Switch und Voicemail in einem, mit der Catalyst Express 500 Serie kann die Anlage optional erweitert werden.Preislich sollte man den Mehrwehrt dieser erweiterbaren All in One Lösung gegenüber einer klassischen Telefonanlage im Auge behalten , denn eine gute Aastra DETEWE kostet genausoviel oder mehr.
    Einziger Wehrmutstropfen: Die Anlage ist nicht ganz so leicht zu administrieren, dies sollte aber kein Problem darstellen da Cisco mit dem Configuration Assistant an einem Tool arbeitet welches jetzt schon nutzbar ist und Potential für die Zukunft zeigt.


    Gruß


    Christian

  • Wenn Du das System alleine siehst, hast Du in vielen Punkten recht (aber nicht in allen ;) ).
    Die Erfahrung zeigt jedoch, dass viele Kunden (-> "Admins" & Co.) mit VoIP noch nicht ganz sicher sind und daher die Sprachqualität leidet. Man muß bei VoIP einfach das Umfeld stärker einbeziehen als bei einer klassichen Anlage.
    Ich weiß auch, dass per VoIP sprachqualitäten fast in HiFi-Qualität möglich sind (ich habe es life gehört). Aber das geht noch nicht in den normalen Umfeld beim Kunden.


    Das VoIP-Anlagen ganz anders integriert werden könne, ist klar. Stand heute gibt es ca. eine handvoll Anlagen, die das auch nutzen. Aber da geht die Zukunft hin..... :)


    In der Praxis sieht es gerade im kleineren Mittelstand so aus, dass die Infrastruktur nicht VoIP-fähig ist und das der administrative Aufwand gescheut wird, da der Nutzen aus Kundensicht nicht hoch genug ist.
    So gesehen ist VoIP noch kein Standard und noch nicht massentauglich. Dazu müssen die Hersteller alle noch etwas üben, die entsprechenden Voraussetzungen im LAN und in den Applikationen müssen betriebssicherer werden.
    Bei ISDN war es damals ähnlich. Vielen war es zu kompliziert, viele haben es gescheut. Irgendwann wurden die Umgebungsbedingungen einfacherweil alle dazugelernt haben, ISDN wurde massentauglich. Mit VoIP wird es auch so laufen, aber es wird gerade im Mittelstand ein paar Jahre brauchen. In einigen Konzernen und vor allem CallCentern ist es Standard, aber da haben wir auch ganz andere Umgebungen.


    Man muß immer den Einzelfall sehen. Und nach dem, wie sich der Threadersteller hier darstellt, dürfte VoIP am Ziel vorbeigeschossen sein. Noch.
    Mir sind einige Unternehmen bekannt, die mit VoIP (noch) nicht glücklich geworden sind und wieder auf klassisch gegangen sind. Aber das kommt..... :)


    Man darf auch eins nicht vergessen:
    Die meisten wollen telefonieren und 10 Gruppenfunktionen am Telefon nutzen, dazu ein paar Funktionen in der Anlage. Die wirklich schönen Funktionen wollen die wenigsten, da kann man noch so schön reden, zeigen, vorführen, erklären usw. Das muß erst alles in den Köpfen rein, aber das dauert......
    Selbst ähnliche Funktionen bei den klassichen Anlagen werden prozentual gesehen wenig eingerichtet.
    Hier bietet VoIP keinen Vorteil, und das ist Stand heute bei sehr vielen so.
    Wenn der Kunde weiß, was VoIP bedeutet, dann okay. Dann weiß er aber auch, was VoIP bedeutet und bieten kann.



    Bei den heutigen Laufzeiten von TK-Anlagen macht es oft mehr Sinn, eine Hybrid-Anlage zu wählen und in einigen Jahren dann zu switchen.
    Stand heute für die meisten Kunden im Mittelstand der beste Weg.
    Denn die wissen genau, dass das Telefon einfach ur funktionieren muß. Und keine IP-Anlage kommt heute an die Stabilität einer guten klassischen Anlage heran. Da sind sich alle Fachleute einig. Aber auch das wird sich bessern.


    Ich persönlich hätte im Office gerne eine schöne IP-Anlage. Voll integriert in mein Umfeld, sowohl im Office als auch weltweit. Ich weiß auch genau, welches System.... ;)


    Ach ja, auch spreche nicht von Fritz oder ähnlichem..... ;)



    Unter Strich heißt das: Mit Interessenten reden, Möglichkeiten und Bedarf ermitteln usw.
    Aber VoIP durchboxen, weil es einem persönlich gefällt oder weil es gepusht wird??? Das geht nicht. Der Kunde muß es wollen und bereit dafür sein. :)



    Bess demnähx,
    Carsten



    P.S.: Das sollten wir vielleicht woanders ausdiskutieren. Den Threadersteller wird das vermutlich nicht weiterbringen. Oder doch? dann möge er sich bitte äußern.

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!