Geld anlegen

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    Original geschrieben von derAL
    ...
    Wenn es denn so bleibt: http://www.manager-magazin.de/…kommt-dann-a-1128401.html
    ...


    Das ist doch Kappes. Die Lohnsteuer ist eine Quellensteuer. Mit diesem Argument die Abschaffung anderer Quellensteuern zu fordern, leuchtet mir nicht wirklich ein. Die Quellensteuer auf Kapitalanlagen befürworte ich aus denselben Gründen, wie sie für die bei Arbeitnehmern zu zahlende Lohnsteuer gelten. Stattdessen sollte der Quellensteuerabzug auf alle Cash-, Kickbacks und andere Zahlungen erweitert werden, die zu versteuernde Einkünfte darstellen können.


    Der Schritt der Erweiterung des Quellensteuerabzugs auf ausländische thesaurierende Fonds wäre dagegen ein richtiger Schritt. Das alljährliche Gehampel mit Werten aus dem Bundesanzeiger ist doch mehr unwürdig.



    Wenn ich Threads wie diesen hier lese, in denen es um's "Geld anlegen" geht, muss man dieses Thema aus meiner Sicht auf die Rentierlichkeit und entsprechende Gesichtspunkte reduzieren zu können, ohne mit unnötigen Formalitäten konfrontiert zu werden, die "Merz'sche Bierdeckel" im Flipchartformat erfordern. Dass Banken ihre Verpflichtung zum Steuerabzug gern loswürden, ist dagegen ein offenes Geheimnis.


    Geld anlegen muss Geld anlegen bleiben, ohne dass wirklich jede Geldanlage auf die persönlichen Steuerumstände des Anlegers abgeklopft werden muss. Denn genau dieses Prozedere öffnet Gaunern, die mit Schiffsfonds und anderen zwielichtigen Anlagen Kasse machen wollen, Tür und Tor.


    Auch Treads wie dieser hier könnten kaum noch Klarheit schaffen, wenn dieselbe Geldanlage, die hier eingebracht wird, für jeden einzelnen der Diskussionsteilnehmer eine stark abweichende Rendite liefern würde. Die fehlende Vergleichbarkeit von Anlagen untereinander wäre dagegen ein Paradies für Finanzindustrie und Abzocker. :mad:

  • Zitat

    Original geschrieben von Buzzwords Ach ja? Deine Bank kennt deinen persönlichen Steuersatz?


    Hmmm, von Abgeltungssteuer hast Du aber schonmal was gehört, oder? Der persönliche Steuersatz interessiert dabei nicht mehr wirklich irgendjemanden.


    Zitat

    Original geschrieben von Buzzwords Mach das!
    Reichen würde aber schon, wenn du die Rechnung MIT dem Finanzamt machst, sprich:
    flugs alle von der Bank an dich ausgekehrten Provisionen/Kickbacks nachversteuern, sonst wird es ultrateuer :-)


    Natürlich führt die Bank alle anwendbaren Steuern an das FA ab. Wir sind hier nicht auf den Cayman-Inseln :eek:.


    Zitat

    Original geschrieben von Buzzwords Und für dich als Fachmann(?): Cashbacks heißt das nicht, sondern KICKbacks.


    Der Fachmann bin ich hier nicht. Genau deshalb überlasse ich mein Geld den Profis, gegen Gewinnbeteiligung. Wenn ich richtig Ahnung hätte, würde ich beim Discountbroker selber Werte handeln.


    Nochmal zu den 20%:
    Die Quirin Bank bietet diverse gemanagte Depots an (ich sage jetzt mal 20 oder 30 verschiedene). Nur wenn man davon Anteile kauft, gilt die Regel mit der Honorierung der Bank mit 20% Gewinnbeteiligung.


    Mir gefällt jedenfalls, dass die Bank dadurch auf meiner Seite steht, und nicht immer z.B. sinnlos Dinge "umschichtet", nur weil sie Provision kassieren möchte. Oder mir nur deshalb Dinge verkauft, nur damit die Bank irgendeine Mengenstaffel schafft, und eine extra Prämie kassiert.

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Hmmm, von Abgeltungssteuer hast Du aber schonmal was gehört, oder?


    Da machst du dir es zu einfach:
    Diese gibt's bekanntlich erst seit 2009, zu Kickbacks o.g. BMF-Schreiben vom 22. Dezember 2009 - zuletzt bekräftigt am 18.01.2016: http://www.bundesfinanzministe…_blob=publicationFile&v=3
    Du musst also sämtliche Bescheinigungen deiner Bank(en) daraufhin prüfen, für sämtliche Jahre - insbesondere für die vor 2009, zumal du selbst schreibst:

    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    das Jahr der Finanzkrise nicht mit -50% oder so abgeschlossen habe, sondern mit +6% (!)


    Ansonsten: http://www.wertpapier-forum.de…ck-steuer/#comment-726054
    Oder wie es einer wiederum dort so schön formuliert: http://www.finanztip.de/commun…ck?postID=29097#post29097

    Zitat

    Original geschrieben von justBfree
    Wenn kickbacks nicht zu versteuern wären, hätte schon längst jemand daraus ein Fondskonzept gemacht in dem es keine Dividenden oder Kursgewinne, sondern nur steuerfreie Kickbacks gäbe. There is no free lunch...


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Der DAX hat 2016 deutlich besser performt (ebenso ein ETF auf den DAX). Jedoch lege ich sehr konservativ an,


    Äpfel-Birnen-Vergleich: https://www.anwalt.de/rechtsti…-fuer-anleger_050203.html

    Zitat

    Original geschrieben von Anwalt.de
    Besonders strenge Anforderungen gelten hierbei, wenn der Kunde eine „konservative" Geldanlage begehrt, wie es grundlegend bereits das Landgericht Berlin vor fast 10 Jahren (Urt.v. 01.12.2003 - 10 O 448/03) aussprach und Aktienfonds als mit dieser Anlagestrategie unvereinbar erklärte


    Oder solltest du einer Falschberatung aufgesessen sein?
    http://www.wallstreet-online.d…ungen-mit-der-quirin-bank

    Zitat

    Original geschrieben von Rubin222 am 12.04.16
    Mein Lehrgeld habe ich bei der Quirin Bank mehr als bezahlt. Auch die anderen Kunden, zu welchen ich intensiven Kontakt pflegte, haben bereits der Quirin Bank den Rücken zugewandt. Nun haben wir alle einen Brief bekommen in welchem mit der Aufschrift "Wir vermissen Sie" eine Prämie von 100,-- Euro angeboten wird, wenn wir zur --Direktbanktochter-- "Quirion" (neuer Start/neues Glück??) als Kunden kommen würden. Da fehlen einem doch die Worte!


    Diese "Direktbanktochter" Quirion setzt auf - global diversifizierte - ETFs, folglich aber nicht den DAX: https://www.quirion.de/was-wir-tun/anlageuniversum/
    Und eine Performance von 10,5% für 2016 ist dort auch erst für ca. 80% Aktien-Anteil ausgewiesen: https://www.quirion.de/was-wir-tun/performance/
    (Zumal "vor Steuer")


    PS: Losgelöst von diesem "Einzelfall", halte ich es für gut und sinnvoll, sich mit Altersvorsorge und Anlageformen, Honorarberatung vs. Provisionsgeschäft etc. zu beschäftigen, um dann *wirklich* zu verstehen, worum es geht. Anhand obiger Links kann man das - in passenderen Foren :-) - vertiefen. Ich bin dann mal hier raus.

  • Bei thesaurierenden (ausländischen) ETF muss man dazu noch aufpassen.


    Bilden sie den Index physisch ab, sind jährlich sog. ausschüttungsgleiche Erträge zu versteuern (wobei die ausländischen bisher selbst versteuert werden müssen, weil kein Quellensteuerabzug erfolgt). Arbeitet der ETF mit Swaps, ist die Steuer endfällig.


    Je nach eigenen steuerlichen Voraussetzungen kann daraus ein nennenswerter Unterschied in der Besteuerung resultieren. Auch wieder etwas, das meinem Verständnis von Transparenz und Steuergerechtigkeit widerspricht.


    Der Merz und sein Bierdeckel ... das wird in Deutschland nieeee was. :rolleyes:



    Edit:
    Honorarberatung ist in meinen Augen eine gute Sache, wenn es um langfristige Anlagen (etwa in Sachen Altersvorsorge) geht. Manche Anlageform, die für sie gut sein könnte, haben Anleger selbst zuweilen gar nicht auf dem Schirm (wie etwa die gesetzliche Rentenversicherung). Persönlich tüftle ich lieber selbst ... das steht aber auf einem anderen Blatt. Um Provisionsberater mache ich jedenfalls einen großen Bogen und kann wirklich jedem anraten, es genau so zu machen. Oft merken Betroffene erst Jahre/Jahrzehnte später, dass sie auf ein völlig falsches Pferd gesetzt haben ... und zwar das, mit dem der Provisionsberater längst über alle Berge ist. :p

  • Zitat

    Original geschrieben von Buzzwords PS: Losgelöst von diesem "Einzelfall", halte ich es für gut und sinnvoll, sich mit Altersvorsorge und Anlageformen, Honorarberatung vs. Provisionsgeschäft etc. zu beschäftigen, um dann *wirklich* zu verstehen, worum es geht. Anhand obiger Links kann man das - in passenderen Foren :-) - vertiefen.


    Genau hier sehe ich ein Problem:
    Zumindest ich kann mir leider nicht nebenbei zu meinem Fulltime-Job genügend Wissen zur Geldanlage aneignen. Ich stecke zwar immerhin im Zahlungsgeschäft tief drin, aber bei der Geldanlage hört es auf. Ich kann da nicht alle weltweiten Tendenzen verfolgen. Mir fehlt die Zeit.


    Deshalb muss ich die Geldanlage an jemanden übergeben, der Ahnung hat. Da ist mir jemand lieber, welcher dann verdient, wenn ich auch verdiene, als ein provisionsgetriebener Verkäufer.


    Bei der Quirin Bank scheint es so zu sein, dass die Depots von absoluten Fachleuten gemanagt werden. Und wenn ich ein Depot mit fast nur Renten wähle, kann ich natürlich keine Performance erwarten. Die Ansprechpartner in den Filialen stellen lediglich Risikoneigung, Bedarf etc. fest, können aber keine Depots zusammenstellen.


    Es geht bei einer Honorarberatung auch um eine qualifizierte Bestandsaufnahme der aktuellen und wahrscheinlichen zukünftigen (finanziellen) Situation, und um das Aussprechen von Empfehlungen. Es geht z.B. darum, Klumpenrisiken festzustellen und abzustellen, die Versicherungen an den Bedarf anzupassen etc. DAS würde sich für viele hier bei TT lohnen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Genau hier sehe ich ein Problem:
    Zumindest ich kann mir leider nicht nebenbei zu meinem Fulltime-Job genügend Wissen zur Geldanlage aneignen. Ich stecke zwar immerhin im Zahlungsgeschäft tief drin, aber bei der Geldanlage hört es auf. Ich kann da nicht alle weltweiten Tendenzen verfolgen. Mir fehlt die Zeit.


    Dein allererster Beitrag (von insgesamt 5594 im Lauf von ca. 5 Jahren hier): http://www.telefon-treff.de/sh…ostid=4718753#post4718753


    Anfang des Jahres: http://www.telefon-treff.de/sh…ad.php?s=&threadid=588596


    Also einfach die Spielekonsole (zumindest vorübergehend) einmotten und den Boulevard genau das sein lassen, dann kannst du dir im Alter nicht nur Spiele, sondern auch über Silvester/Neujahr einen Urlaub leisten :-)

  • Auch wenn ich die letzten Beiträge nur überflogen habe - es ging in Bereiche die ich nicht verstand, hier noch zwei Kommentare:

    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Bei der Quirin Bank ...

    Ist mir negativ aufgefallen das:
    - ich an die bekannt gegebene Adresse (Zweitwohnsitz) plötzlich Post von der Rentenversicherung bekam - weshalb tauscht die Quirin Bank offensichtlich meine Daten mit staatlichen Stellen aus?
    - was mir geschrieben wurde überhaupt nicht zielführend war. Es ging darum meinen Bedarf zunächst mal "oberflächlich" zu realisieren - wenigstens ein Angebot wie es nach den nichtssagenden Blättern weiter gehen soll hätte ich erwartet.
    So hat man mir Zeit beim ausfüllen eines Onlinefragebogens gestohlen und die Bank hat Geld sinnlos zum Fenster raus geworfen.


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Es geht bei einer Honorarberatung auch um eine qualifizierte Bestandsaufnahme der aktuellen und wahrscheinlichen zukünftigen (finanziellen) Situation, und um das Aussprechen von Empfehlungen. Es geht z.B. darum, Klumpenrisiken festzustellen und abzustellen, die Versicherungen an den Bedarf anzupassen etc. DAS würde sich für viele hier bei TT lohnen.

    Bei der zukünftigen Situation reden wir doch vom Glaskugellesen => kann so eintreffen, muss aber nicht.
    Will sagen: schon allein durch nicht vorhersehbare Inflationsraten erscheint mir keine valide Aussage möglich. Oder ist man mit Immobilien und Aktien (oder andere Anlageklassen?) wirklich schon sehr gut vor diesem Risiko geschützt? (Die Frage ist ernst gemeint!).

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Zitat

    Original geschrieben von polli Will sagen: schon allein durch nicht vorhersehbare Inflationsraten erscheint mir keine valide Aussage möglich.


    Es geht nur darum, Wahrscheinlichkeiten bestimmter Ereignisse zu beachten/zu erhöhen.


    Zitat

    Original geschrieben von polli Oder ist man mit Immobilien und Aktien (oder andere Anlageklassen?) wirklich schon sehr gut vor diesem Risiko geschützt? (Die Frage ist ernst gemeint!).


    Und genau das ist nicht optimal, nicht für jeden, weil die persönliche Situation von jedem anders ist!


    Es muss jemand mit Ahnung die aktuelle persönliche Situation, und die wahrscheinliche persönliche Situation in der Zukunft aufnehmen, Dinge entrümpeln und Empfehlungen aussprechen. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das gewünschte Ergebnis eintritt.


    Beispiele: Wer keine private Haftpflichtversicherung hat, und als Verdiener keine Risikolebensversicherung hat (die auch bei Arbeitsunfähigkeit zahlt), riskiert solche finanziellen Nachteile, dass die Wahl der optimalen Geldanlage im Vergleich dazu fast egal ist.


    Die Risikoneigung muss festgestellt werden.
    Dann muss hinterfragt werden, wie lange Geld angelegt werden soll. Bei langfristiger Anlage ist z.B. oft die Anlage eines Großteiles des Geldes in einen ETF sinnvoll. Blöd ist nur, wenn das Geld gerade dann gebraucht wird (z.B. für eine vorhersehbare berufliche Veränderung),wenn der ETF mal kurzzeitig 30% im Minus ist!


    Extrem blöd ist es, alles Geld in die selbstgenutzte Immobilie zu stecken. Abgesehen davon, dass man da oft viel mehr Fläche bezahlt, als in der zu jeder Lebenssituation optimalen Wohnung: Oft muss jedes Geld in den Kredit gesteckt werden, was eine Diversifizierung des Vermögens unmöglich macht. Und die Immobilie ist eben nicht mobil: Bei einem neuen Job weit entfernt hängt sie evtl. wie ein Klotz am Bein.


    Das sind alles Dinge, welche bei einer Geldanlage beachtet werden müssen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale


    Zumindest ich kann mir leider nicht nebenbei zu meinem Fulltime-Job genügend Wissen zur Geldanlage aneignen. Ich stecke zwar immerhin im Zahlungsgeschäft tief drin, aber bei der Geldanlage hört es auf. Ich kann da nicht alle weltweiten Tendenzen verfolgen. Mir fehlt die Zeit.


    Deshalb muss ich die Geldanlage an jemanden übergeben, der Ahnung hat.


    Ich habe für mich entschieden, dass es zwei Dinge in meinem Leben gibt, bei denen ich auf keinen Fall delegiere: (i) die Verwaltung meines Geldes und (ii) die Wahl meiner Lebenspartnerin ( ;) ). Beides kostet viel an Zeit (bzw. hat diese gekostet), aber diese Bereiche will ich selbst in der Hand behalten. Die FRage, welche Möblierung mein Wohnzimmer aufweist, kann ich gut an meine Innenarchitektin delegieren, weil es mich zu viel Zeit kostet, durch x Möbelgeschäfte zu rennen und mir selbst einen Eindruck zu verschaffen, aber die Frage, wie mein Depot bestückt ist, lasse ich nicht von Bankverkäufer oder Honorarberater beantworten.


    P.S.: Sich die 'Ahnung' zu verschaffen, wie man seinen Geldanlagen strukturiert aufbaut, kostet ohne Frage Zeit, doch hat man die Fakten verinnerlicht, so macht das Ganze irgendwann sogar richtig Spaß.

  • Zumindest in der Inflationsfrage bietet sich die gesetzliche Rentenversicherung an.


    (Nicht nur) weil Rentenbezieher inzwischen einen nennenswerten Teil der Wählerschaft stellen und die gesetzliche Rente (zwar nicht mehr unmittelbar) an die Lohnentwicklung gekoppelt ist, sehe ich eine zumindest in diesem Punkt relativ sichere Anlageform. Auch Sachwerte (insbesondere Grundbesitz und Aktien) bieten einen guten Inflationsschutz, weil deren Preise zumindest mittelbar durch die Inflation beeinflusst werden.


    In ein diversifiziertes Portefeuille lassen sich also durchaus Posten mit einem (gewissen) Inflationsschutz integrieren. Posten, die ein gemanagtes Bank-Depot eher vernachlässigen dürfte. Auch ein voll gemanagtes Bankdepot darf daher immer nur einen Teil der Altersvorsorge repräsentieren, weil in meinen Augen wichtige Bereiche/Anlageformen dabei außen vor bleiben..

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