Gestzl. versichert, vom Arzt mies behandelt.

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Nicht alle Hausärzte nagen am Hungertuch aber auch nicht alle sind Millionäre.
    Und mal von der Hausarztthematik weg: Auch die Bezahlung der Krankenhausärzte nach TvDÖ ist für das was da z.T. geleistet werden muss auch ein Witz. Ich glaube die Zahl derer die meinen sie könnten mit einem Medizinstudium in D reich werden ist doch eher gering. Wer aufs große Geld aus ist wird sich nach dem Studium eh schnellstmöglich in andere Länder verziehen.


    EDIT:
    diger
    Die Art und Weise wie der Herr das dem TE rübergebracht hat ist sicherlich auch der A*****nasenfaktor beim Menschen soweit richtig, ändert trotzdem nichts daran, dass der Spruch "Nur 1 Diagnose pro Quartal" eben daher kommt, dass es für alles andere eben kein Geld gibt.


    Trotzdem bleibt "1 Diagnose pro Quartal" einfach beschämend und lächerlich. Wenn ein Arzt nen Patienten hat, der sowohl ne Lebensmittelvergiftung und einen gebrochenen Arm hat, der wird ja dann trotzdem für beides eine Diagnose stellen. Wenn ein Arzt da so entmenschlicht wäre, das er nur eines von beidem behandelt oder diagnostizieren will, dann verliert der sehr schnell seine Zulassung.


    Es gibt vieles im Leben, für das es kein Geld gibt. Wenn wir uns alle für alles Rechnungen ausstellen würden, dann könnte selbst Bill Gates keinen Arzttermin mehr bezahlen...


    Und in anderen Ländern verdient möglicherweise der Arzt mehr, dafür leiden da dann auch die Patienten über Gebühr. Bestes Beispiel ist das "Ärzteparadies" England. Da möchte keiner von uns Patient sein, wirklich nicht...

  • Ich sehe allerdings keinen direkten Zusammenhang zwischen dem höheren Gehalt der Ärzt in GB und der schlechteren Behandlung der Patienten. Ist auch eher wieder ein Frage des Kassen- bzw. Versicherungssystems.

  • Re: Gestzl. versichert, vom Arzt mies behandelt.



    FUBU,


    Das ist eine Riesenschweinerei!
    Du solltest:
    1.) dich bei der Krankenkasse über ihn beschweren,
    2.) dich bei der Ärztekammer über ihn beschweren,
    3.) dir überlegen ob du nicht die Medien einschaltetst [Panorama, Monotor, oder die Boulevardmagazine der Privatzen] und
    4.) schnellstens den Arzt wechseln.

  • Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    Leider sind hier im Osten so wenig Privatpatienten (unter 1%!), dass die auch nicht wirklich viel rausreißen. Oft müssen die Ärzte nämlich auch noch riesige Kredite abbezahlen (was nicht steuerlich absetzbar ist, sondern nur die Zinsen!)


    Ich weiß nicht, seit wann Du Arzt bist, aber so ganz neu ist das Dilemma in der Krankenversicherung ja nicht. Und dass man nur Zinsen absetzen kann von der Steuer ist doch bei anderen Gewerbetreibenden genauso?


    Sicher ist es ein Märchen, dass alle Ärzte dicke Villen haben und ausschließlich ein Luxusleben. Aber ich finde, dass da insgesamt schon auf relativ hohem Niveau gejammert wird.


    Und was den Punkt angeht, dass Ärzte auch nur Menschen sind...ja, grundsätzlich richtig. Aber irgendwo habe ich an Ärzte dann doch noch andere Ansprüche an das Verhalten. Selbst wenn inhaltlich richtig und verständlich, dass man gefrustet ist über das System, was zweifelsfrei jede Menge Ungerechtigkeiten beinhaltet: so ein Spruch wie gegenüber dem TE das geht einfach nicht.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von OB05
    Mein Hausarzt hat ein eigenes Hausarztmodell entworfen, das da lautet : 3 Wochen offen im Monat, dann 1 Woche Kanaren, Mallorca, usw., dann wieder 3 Wochen arbeiten. Dem gehts gut damit. :D:D:D


    Das Modell ist ja nicht ganz freiwillig "entworfen", sondern schlicht aus der gängigen Praxis notgebohren:
    Nach 3 Wochen / Monat ist eben die Pauschale die pro Kassenpatient von den GKV gezahlt wird, aufgearbeitet. Da würde mehr Arbeit / mehr Öffnungszeit nicht mehr Erlös bringen.



    Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    wirklich viel rausreißen. Oft müssen die Ärzte nämlich auch noch riesige Kredite abbezahlen (was nicht steuerlich absetzbar ist, sondern nur die Zinsen!) und da geht dann auch noch eine Menge drauf!


    Das was man von den aufgenommenen Krediten gekauft hat, sollte man aber schon absetzen / abschreiben können - sonst läuft da was schief...

    „Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht“
    (Kurt Tucholsky)

  • Zitat

    Das Modell ist ja nicht ganz freiwillig "entworfen", sondern schlicht aus der gängigen Praxis


    Richtig. Allerdings ist das Modell locker finanzierbar - auch bei diesem imensen Aufwand, über den "der" Arzt jammert. ich gönne ihm das, kenne ihn ja auch privat. Und von Finanzproblemen jammert er nicht. Von daher - jammern auf hohem Niveau. Witzig ist an der Sache, dass Ärzte da jammern, wo viel verdient wird. Und nicht de, der auf dem Platten Land arbeitet. Denn der macht seine Arbeit gern. Was ich von Grosstadtärzten nicht immer denke. Denn die sitzen nur in der Grossstadt, weil es mehr zu verdienen gibt, denn anders ist der Ärtzemangel auf dem Land nicht zu erklären. Zumal gemeinden/Kleinstädte mittlierweile Zuschüsse in Form von zinslosen Krediten oder Startkapital zahlen, damit überhaupt EIN Artzt die Praxis vom greisen Doc übermimmt.

  • TM1 und Erik Meijer: Schön wärs, wenn man das alles absetzen könnte, aber, man muss ja eine Kassenzulassung erst kaufen und dieses Geld kann man nicht von der Steuer absetzen. Für eine Zulassung zum Psychologischen Psychotherapeuten (ich bin kein Arzt ;)) kann man so in Berlin locker erstmal 70000€+ auf den Tisch legen und dann hat man noch nichts eingerichtet und finanziert und noch nicht gelebt. Dann noch das erste halbe Jahr kein Geld (erst dann bekommt man was), da braucht man einen langen Atem. Und bei den Ärzten ist das zu Anfang nicht leichter, denn was nützt mir, etwas von der Steuer absetzen zu können, wenn ich diesen Zeitpunkt erst mal erreichen muss. Dass man auch keine Kredite bekommt (man ist ja Selbständig und das geht gar nicht :rolleyes: ), haut dann noch in die gleiche Kerbe...


    Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich die Sprüche des Arztes aus dem Eröffnungsposting unter aller S.. finde!

  • Im Grunde ist es auch völlig ok, wenn Ärzte nicht mehr verdienen als bisher bzw. weniger. Immerhin ist Arzt nun alles andere als ein exotischer Beruf und einen Ärztemangel gibt es in Deutschland rein zahlenmäßig auch nicht. Mit Arbeitsbelastung können die auch nicht kontern, es gibt unzählige Berufe mit deutlich höherer oder gleicher Belastung, bei weitaus weniger Gehalt.


    Viele Ärzte glauben wahrscheinlich, ihr Status ließe sich ewig halten. Haben die Schamanen auch mal gedacht. Und wenns irgendwann Heimtests für alles gibt, dann haben niedergelassene Ärzte sowieso keinen Stich mehr. Gibts ja schon heute, das man sich bspw. Krebstests für schmales Geld in der Apotheke holen kann. Sowas wird in Zukunft mehr werden und dann geht der Patient einfach mit seinen Laborergebnissen im Bedarfsfall direkt in die Kliniken.

  • Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    man muss ja eine Kassenzulassung erst kaufen und dieses Geld kann man nicht von der Steuer absetzen. Für eine Zulassung zum Psychologischen Psychotherapeuten (ich bin kein Arzt ;)) kann man so in Berlin locker erstmal 70000€+ auf den Tisch legen


    Meinst Du den Kaufpreis einer bestehenden Praxis bei Übernahme inkl. der Kassenzulassung?
    Das scheint man zukünftig wohl durchaus absetzen zu können, da ändert sich anscheinend gerade die entsprechende Auslegung duch die Rechtsprechung.

    „Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht“
    (Kurt Tucholsky)

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