Gestzl. versichert, vom Arzt mies behandelt.

  • Zitat

    Original geschrieben von TheBastian
    Habt ihr eigentlich den Knall nicht gehört?


    Dass die Ärzte vor der Pleite stehen, ist doch reines Stammtischgetrampel! Natürlich spricht sich sowas schnell rum, genauso wie anderer Unsinn. Wie soll ein Arzt pleite gehen, wenn er doch von der Kassenärztlichen Vereinigung Geld für seine Arbeit bekommt? Die armen Ärzte haben Angst, dass ihr Zweitpferd verhungert oder sie sich die Inspektion ihres Drittwagens nicht mehr leisten können und nichts anderes. Wenn ein Bankrott trotz normaler Auftragslage ansteht und die laufenden Kosten für die Praxis nicht mehr getragen werden können, dann ist das pleiteverdächtig - aber ich glaube, dass sich kaum ein Arzt gerne und öffentlich in die echten Bücher schauen lässt - schließlich untergräbt man ja nicht seinen Berufsstand. Dann lieber jammern und vom Bankrott winseln und Privatdoktor werden, die weitreichende Entscheidung muss ja entschuldigt werden.


    Pseudoklassenkämpferische Vulgärideologie auf dem Informationsstand der frühen 80er Jahre. Ich befürchte, daß Du nicht einmal einen Hauch von Ahnung hast, was gesundheitspolitsch noch alles auf uns zukommt.

  • Sehr interessant hier ;)


    Sagt mir, welcher Freiberufler/Handwerker/Angestellter seinen Job für drei Monate macht und erst DANACH mitgeteilt bekommt, wieviel Geld er für seine Arbeit bekommt?


    So läuft es bei den Ärzten mit der GKV. Das Budget wird durch die behandelten Punkte geteilt und leider kommt erst spät raus, ob es 1euro oder nur 50cent pro Punkt gibt. Nicht umsonst stehen in vielen Praxen Schilder, dass teils 3-4 Wochen des Quartals vor Quartalsende für die Katz behandelt wird, da es dafür kein Geld mehr geben wird.


    Und wer sich schon mal eine Praxisfinanzierung angeschaut hat, wird das blabla u.a. von TheBastian in die Stammtischschublade legen, in die es hingehört :)


    Unser Gesundheitswesen krankt an vielen Punkten; der neue Gesundheitsfonds macht ein Monster draus, aber der Arzt ist ein kleines Problem nur davon; leider aber auch der Puffer für Ärger des Patienten.


    Schaut euch mal Ostdeutschland und hier speziell das flache Land an. Die finden trotz Werbeprämien keine Haus- und Kinderärzte mehr, die bestehende Praxen für lau übernehmen wollen!


    Das zehn Jahre weiter möchte ich mir nicht vorstellen...


    greetz
    cm

  • Zitat

    Original geschrieben von schmidt3
    Pseudoklassenkämpferische Vulgärideologie auf dem Informationsstand der frühen 80er Jahre. Ich befürchte, daß Du nicht einmal einen Hauch von Ahnung hast, was gesundheitspolitsch noch alles auf uns zukommt.


    Dann wollen wir mal hoffen, dass dieses eine noch zu definierende Grundversorgung umfassen wird. Bei der "ALLE" gleichermaßen zur Fianzierung herangezogen werden, ohne jedwege Möglichkeit sich dieser zu entziehen.


    Will man mehr, so hat man dieses darüberhinaus zu realisiern. Durch private Zusatzversorgung beispielsweise. Wobei hier das "Zusatz" hervorzuheben ist. Die Vergangenheit hat doch allzu deutlich gezeigt, dass eine Zukunft nicht darin liegen kann, dass sich ein Teil gänzlich aus dieser Grundversorgung freikaufen kann. Ein Zweiklassensystem wird nicht dauerhaft auf dem heutigen Niveau zu halten sein. Eine Seite wird weiter abgleiten, während die andere sich gänzlich aus dem sozialen Anteil verabschiedet, und nur noch privatwirtschaftlich gewinnorientiert agieren wird. Ich möchte weder auf der einen, noch auf der andern Seite wirklich Patient sein.

  • Das Problem ist eben, daß es in Deutschland nicht nur Spitzenverdiener oder Selbstständige etc. gibt.
    Und der normale Durchnittsangestellte hat eben keine Wahl bei der Wahl der Krankenversicherung. da gibt es nur eine, und Schluß. Nämlich die GKV.
    Und die schauen eben in die Röhre, wenn es drum geht, welche Behandlung sie bekommen.

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Zitat

    Original geschrieben von TheBastian
    Dass die Ärzte vor der Pleite stehen, ist doch reines Stammtischgetrampel!


    Stammtischgetrampel ist der unqualifizierte, pauschale Unsinn den du da von dir gegeben hast.
    Ich kenne jedenfalls schon mehrere Ärzte die schlicht ihre Praxis geschlossen haben weil es sich nicht mehr lohnt.


    Übrigens: Ich bin Privatpatient und bekomme daher auch jede Rechnung meiner Ärzte - und ich muss ganz ehrlich dagen, dass so manche Leistung und so manches Gespräch von jedem Mercedes-Mechaniker teurer berechnet werden würde.

    „Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht“
    (Kurt Tucholsky)

  • Als 300 PS getunter Golf ED30 Fahrer solltest Du doch genügend verdienen, um in die private Versicherung zu kommen. :p ;) Als Kassenpatient bist Du immer der Arsch. Wenn Du Dich beschwerst, wird der Arzt mal so rein zufällig Deine Daten an seine Kollegen streuen. Das ist zwar verboten, aber who cares? Eine Krähe hackt der Anderen kein Auge aus. Wenn die Politik es nicht will, wird sich an der schlechten Lage leider nichts ändern.

    "Jeder, der wie ich ein fanatischer Liebhaber der Kleinelektronik ist, weiß, dass man Geräte alle paar Wochen wechseln muss, will man den Zustand tiefer Befriedigung erhalten, den diese Objekte in frischem Zustand erzeugen." Dieter Nuhr - wie recht er doch hat!!

  • Ich halt das für ne Geisterdiskussion. Klar ist, das man als Kassenpatient das ein oder andere teurere Medikament nicht sofort oder vielleicht garnicht bekommt. Und manche moderne Behandlungsmethode wird von den gesetzlichen Kassen erst später oder garnicht anerkannt.


    Aber das man als Kassenpatient schlechter behandelt wird, stimmt so auch nicht. Das hängt immer noch vom Arzt ab und die gibts wie Sand am Meer, ergo sorgt die Konkurrenz schon für einiges. Was wollen die Ärzte denn machen, wenn wirklich nur noch Privatpatienten Geld in die Kasse bringen (was so eben auch wieder nicht ist)? Da purzeln die Preise aber schnell, wenn sich alle Ärzte der Republik um die paar Milliönchen Privatpatienten (so viele sind das nämlich nicht) bemühen müssten.


    Und ich würde sowieso nicht drei Wochen auf einen Termin warten, in der Zeit hat man auch als GKV Patient schon X andere Ärzte mit früherem Termin aufgetan-zur Not setzt man sich in die Ambulanz eine Krankenhauses, wenns droht was ernstes zu sein.


    Ich war privatversichert über die Eltern und bin heute in der Gesetzlichen. Bei meinem Hausarzt stelle ich keine Unterschiede in Punkto Wartezeiten oder Gesprächsdauer fest-das ist immer noch genauso gut oder schlecht wie vorher.


    Im Osten gibts auch nicht wegen der PKV weniger Ärzte, sondern schlicht wegen des Bevölkerungsmangels. Wo keine Patienten sind, da ist auch kein Arzt. Sorgen muss man sich machen, wenn kein Krankenwagen mehr geschickt wird. Und es gibt genügend Statistiken, dass man dort am längsten lebt, wo man am weitesten vom nächsten Arzt entfernt ist.


    Ich find sowieso, dass wir als Kassenpatienten gute Karten haben. Wenn die niedergelassenen Ärzte sich wie die Sau benehmen würden, dann gehen wir einfach in die Ambulanzen der Krankenhäuser. Da wartet man auf einen Termin ähnlich lange, hat dafür aber gleich den aktuellen Stand der Forschung und die haben auch alle Geräte. Wenns wirklich was ist müsste der niedergelassene Arzt sowieso überweisen, insofern verliert man nichtmal Zeit.


    Und in der Regel geht man sowieso nur wegen Kleinigkeiten die nicht lebensbedrohlich sind zum niedergelassenen Arzt, oder weil der Chef seinen Krankschreibungswisch haben will.


    Es gibt viele Probleme in unserem Gesundheitssystem, die haben aber nur bedingt mit Geld zu tun. Teilweise ist es doch absurd, wegen welchem Mist man zum Arzt geht bzw. vom Gesetz verpflichtet ist, zu gehen.

  • Wusste gar nicht, dass der Eid des Hippokrates aufgrund von erstunkenen finanziellen Problemchen ausgehebelt werden kann...


    Ich stelle mir gerade vor, dass der TE unter Umständen vielleicht erste Anzeichen von Krebs o.ä. aufweist (nur plakativ als Beispiel!) und von dem Wunderheiler dermaßen abgefertigt wird, ihm vielleicht jetzt hätte geholfen werden können, dies nicht erfolgte und er im Laufe des Krankheitsverlaufes weitaus schlimmeres erleidet, als nach korrekter und gründlicher Diagnose erfolgt wäre.


    Aber gut, wenn sich die Praxis nicht lohnt, soll der Arzt lieber dichtmachen und edle Leutchen umsorgen. So bleibt man wenigstens unter sich und muss sich nicht um das gemeine Volk scheren. Ist mir wurscht, hier brüsten sich vor allem jene Leute, die ausdrücklich (hier im Forum deutlich erwähnen, bitte in Fettdruck!) privat krankenversichert sind, damit, dass ich angeblich Klassenkämpfe austragen möchte oder Stammtischparolen von mir gebe. Wovor habt ihr Angst? Dass jemand die Wahrheit ausspricht? Oder dass man euch den Status des Besseren madig machen möchte? Macht ihr mal, ihr Armseligen... :D. Dann kämpft mal schön um eure Gesun... ähm Klasse!


    Mal schauen, ob ihr später eine goldene oder eine silberne Harfe bekommt ;)

  • Leute und Meinungen sind hier unterwegs, das gibts ja gar nicht.


    Naja vielleicht leb ich auch in einer zu heilen Welt...

  • Zitat

    weniger Ärzte, sondern schlicht wegen des Bevölkerungsmangels. Wo keine Patienten sind, da ist auch kein Arz


    Das ist ausgemachter Unsinn. das Problem liegt darin, dass ein Arzt an mangels Gleichgesinnter mehr arbeiten muss für weniger Geld. Er kann sich also keinen Bentley leisten wie der Kollege in München, wo es in einer Strasse 70 Ärtze gibt, deshalb lässt sich nur ein heimatverbundener zur Not nieder. das schreckt die weisse Zunft doch sehr ab, was ein Jammern auf sehr hohem Niveau ist, wenn man bedenkt, dass auch im Osten niemand an der Existenzgrenze lebt.

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