Rentenversicherung - braucht man das noch?

  • Hallo,


    ich fand leider keinen passenderen Titel.


    Also, zum Thema.


    Ich bin männlich, 24 Jahre alt und berufstätig.


    Ich habe eine private Rentenversicherung abgeschlossen '(vor ca. 4 Jahren), in die ich jeden Monat 82€ einzahle (der Beitrag steigt jedes Jahr um ca. 2 - 3 %).


    Mit 65 bekomme ich dann meine private Rente ausbezahlt. Wenn ich die jährliche Staffelung drin lasse, wären das mit 65 zwischen 2000 und 2500€ im Monat.


    Worum es mir jetzt eigentlich geht.


    Ich frage mich, ob es überhaupt noch Sinn macht, sowas zu haben.


    Jeden Monat stecke ich da viel Geld (für mich) rein und frage mich wirklich, ob ich da jemals was von haben werde.


    Momentan sieht der Gesetzgeber vor, dass man bis zu seinem 65. Lebensjahr arbeitet. Ich hab aber noch mindestens 41 Jahre vor mir und es wird jetzt schon diskutiert, ob man das nicht auf 70 erhöhen soll. Vielleicht ist es in 40 Jahren schon auf 75 angehoben.


    Wie hoch ist die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mannes? 70 - 80 Jahre vielleicht?


    Dann habe ich +/- 40 Jahre jeden Monat 80€ + X eingezahlt, um dann am Ende vielleicht noch 7 Jahre zu leben?!


    Auch vergessen darf man natürlich eventuelle Krankheiten nicht. Wenn ich mir so den Bekannten und teilweise auch Verwandten Bereich ansehe (und auch mal in die Zeitungen schaue etc.) scheint irgendwie jeder an Krebs zu sterben.


    Manchmal kommt mir der Eindruck, als wäre das fast schon die Volkskrankheit Nr. 1 (vielleicht etwas übertrieben).


    Wenn ich über diese Dinge so nachdenke, frage ich mich, warum so viel Geld sparen, wenn ich vielleicht nie in meinem Leben etwas davon haben werde.


    Andererseits denke ich natürlich auch....was ist wenn nichts passiert, ich normal mit 65 in Rente gehe und nicht krank bin. Dann darf ich den Rest meines Lebens mit der winzigen staatlichen Rente auskommen.


    Auch Mist.


    Hier wird mir natürlich keiner sagen können "Hey, hast Recht...kündige die Versicherung und mach was Schönes mit den 80€ + jeden Monat"


    oder "nein, eine Rentenversicherung ist wichtig, die erlebst du auch noch"


    aber mich würde interessieren, wie ihr das seht und was ihr als Vorsorge macht (falls ihr etwas macht).


    Danke und Gruß
    Sebastian

  • Brauchen kann man das Heute immer. Auf die staatlich Bankrottrente ist Dank großzügiger Verteliung an eigentlich nicht Berechtigte und der demographischen Entwicklung kein Verlaß mehr.

    ------------------------------------------------
    Ericsson T39m
    Legends never Die!
    ------------------------------------------------

  • Servus,


    wir haben ja diverse Menschen vom Fach hier im Forum, die werden dich sicher besser beraten koennen. Mein persoenlicher Eindruck ist aber, dass die 2000 EUR monatliche Rente bei 75 EUR monatlich (+ 2,5% Steigerung im Jahr) eher unrealistisch ist. Am Ende zahlst du fast 230 EUR/Monat ein.


    Bei einer konservativen Betrachtung mit 3,5% Verzinsung hast du so bis zum 65. Lebensjahr rund 160.000 EUR angespart. Wenn du davon 24.000 EUR/Jahr entnimmst, ist das Geld nach 7 Jahren alle - wenn du das 65. Lebensjahr erreichst, lebst du aber statistisch gesehn noch gute 17 Jahre.


    Auch solltest du bedenken, dass die 2000 EUR in 40 Jahren nur noch einen Bruchteil dessen wert sein werden. Du siehst es ja an der Steigerung der monatlichen Rate - etwa im gleichen Mass verliert deine Rente an Wert, du hast also aus heuter Sicht nur eine Kaufkraft von ca. 800 EUR.


    Fazit: Eher mehr als weniger private Vorsorge, von der gesetzlichen Rente wirst du in 40 Jahren nicht mehr viel haben.

  • Das sind die grundlegenden Fragen des Lebens mit denen sich jeder selbst beschäftigen muss. Plakativ gesprochen: Es kann ja auch gut sein, dass Herr XY mit Anfang 30 nachdem er bereits 10 Jahre in eine private Altersvorsorge investiert hat vom Bus überfahren wird. Dann hat er davon auch nichts gehabt...


    Derartige Entscheidungen über einen solch langen Zeitraum zu treffen ist dabei nicht immer leicht, zumal nun wirklich keiner sagen kann was in 20 oder 30 Jahren ist.


    Fakt ist aber nunmal: Stand heute sollte man sich in irgendeiner Form für das Alter eine Rücklage schaffen, da nicht unbedingt zu erwarten ist, dass mit der gesetzlichen Rente später einmal viel zu bestellen ist. Ob das in Form einer privaten Rentenversicherung sein muss steht wieder auf einem anderen Blatt.


    Ansonsten gibt es hier bei TT ja auch schon eine Vielzahl von Beiträgen zu diesem Thema in dem teilweise auch "Alternativen" zu einer privaten RV aufgezeigt wurden. Evtl. schmeißt du einfach mal die Suche an und liest da quer.

  • es geht mir hier ja auch im Endeffekt nicht um eine Beratung, mehr um den zweiten "Teil" meines Beitrags ;)


    Der Beratungsteil war mit meinem verlinkten Beitrag abgeschlossen ;)


    Mich interessiert mehr, wie ihr das seht und ob ihr Vorsorgen getroffen habt, oder eher im hier und jetzt lebt

  • Ich mache beides: Leben und mich privat absichern.


    Wer sich auf den maroden Staat verläßt ist spätestens bei der Rente verlassen.

    ------------------------------------------------
    Ericsson T39m
    Legends never Die!
    ------------------------------------------------

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Ansonsten gibt es hier bei TT ja auch schon eine Vielzahl von Beiträgen zu diesem Thema in dem teilweise auch "Alternativen" zu einer privaten RV aufgezeigt wurden. Evtl. schmeißt du einfach mal die Suche an und liest da quer.


    Du meinst doch nicht etwa die Angebote im Werbeforum? :eek: :D



    Sorry für Offtopic

  • Zitat

    Original geschrieben von galahad13
    Ich mache beides: Leben und mich privat absichern.


    Das ist prinzipiell ne lobenswerte Einstellung, setzt aber ein entsprechendes Einkommen voraus.


    Aber mit entsprechendem Einkommen hat man ja auch so die Möglichkeit Kapital anzusparen und einen Teil davon für die Altersvorsorge zu verwenden.


    Trotzdem haben solche privaten Rentenversicherungen aber schon ihre Berechtigung, nur ist es meist nicht so machbar wie es theoretisch gedacht ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von galahad13


    Wer sich auf den maroden Staat verläßt ist spätestens bei der Rente verlassen.


    Da hast du natürlich vollkommen recht. Aber auch bei den privaten Altersversorgern würde ich mir heute grob anschauen was sie mit meinen monatlichen Beiträgen so anstellen.


    Ich werde nämlich leider den Verdacht nicht los, dass viele darin groß sind heute Versprechungen zu machen und Gelder einzusammeln, aber morgen eventuell ganz klein die monatlich versprochenen "2000 €" aufzubringen. Warum entstehen bzw entstanden in vielen Großstädten eigentlich diese Einkaufspaläste? Geld mußte investiert werden. Aber so wie heute die Innenstädte ausbluten, könnten eben in 20 oder 30 Jahren dann genauso diese heute neuen Konsumpaläste ausbluten. Und wo kommen dann meine 2000 € her? Darf ich dann darin nach Nutzeungsumgestalltung Mietfrei wohnen.
    Dies nur ein Beispiel.


    Dumm nämlich, dass egal ob privat oder staatlich die nächste Generation so oder so irgendwie das Geld für meine Rente aufbringen muß. Daher bleibt nur zu hoffen, dass dann eben nur die staatliche Seite marode ist und sein wird, und nicht eventuell auch die zahlreichen privaten Heilsbringer marode sein werden.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!