Fragen/Beratung zu Schmutzwasserpumpen

  • Hallo,


    aufgrund der starken Regenfälle gestern sind in unserer Stadt tausende Keller vollgelaufen und mussten durch Feuerwehr und THW leergepumpt werden. Bei einigen Bekannten von mir stand das Wasser stundenlang etwa brusthoch im Keller, da es Wartezeiten bei der Feuerwehr von mehreren Stunden gab.


    Da ich dieses mal noch davongekommen bin, aber gemerkt habe, dass ich doch unvorbereitet auf Wassermassen im Keller bin, möchte ich mir eine Schmutzwasserpunpe zulegen.


    Da ich den Baumarkt-Jungs generell nicht traue und mich gern selbst schlau mache, anbei einige Fragen, die ich bisher nicht lösen konnte.


    Die Voraussetzungen:
    Reihenendhaus, Bj 2001, vollunterkellert, Abflussrohr für Waschmaschine im Keller vorhanden. Höhe ca. 1m über Kellerboden. Der Keller ist insgesamt 9,50 m x 5,50 m groß und ca. 2,20 m hoch. In Höhe 1,50 m befinden sich zwei Plastikfenster von den Lichtschächten.
    Wassergefahr droht in erster Linie durch die Kanalisation, dann durch die Fenster der Lichtschächte.


    Die Wünsche:
    Bei akutem Wassereinbruch eine Pumpe auf den Kellerboden (Fliesen) stellen und einen Abwasserschlauch durch die Lichtschächte nach draußen führen (halt weit weg)


    Habe mich mal bei Gardena umgeschaut und deren Schmutzwasserpumpen-Sortiment gesichtet. Einige schaffen es, bis auf 1 mm Restwasserhöhe zu saugen, andere können bis 38mm Schmutzpartikel verarbeiten, schaffen aber nur 40mm Restwasserhöhe, was viel zu wenig ist.


    Hat wer von Euch Erfahrungen in dem Bereich und kann mir zu einem Modell bzw. einer Alternative raten? Benötigt man unbedingt einen 2" Schlauch oder reicht auch 1"?


    Danke vorab für Eure Hilfe


    Gruß
    JJo

  • Re: Fragen/Beratung zu Schmutzwasserpumpen


    Zitat

    Original geschrieben von JJo
    Hat wer von Euch Erfahrungen in dem Bereich und kann mir zu einem Modell bzw. einer Alternative raten? Benötigt man unbedingt einen 2" Schlauch oder reicht auch 1"?


    Wenn Du eine Pumpe mit bis zu 38mm "Partikelaufnahme" nimmst was willst Du dann mit einem 1" Schlauch? Hilft Dir ja nichts wenn die Pumpe zwar gröberen Dreck befördert, dieser dann aber den Schlauch zusetzt?



    Grds. sind die Gardena Modelle schon nicht die schlechtesten, allerdings solltest Du Dir im klaren darüber sein, dass eine Restwasserhöhe von 1mm eher eine theoretische Angabe ist, die in der Praxis so gut wie nie erreicht wird. Selbst die Hochleistungspumpen der Feuerwehr/THW lassen immer noch ein paar Pfützen im Keller. Die Vorstellung mit einer 1mm-Pumpe also immer im trockenen zu sitzen ist so nicht richtig.


    Zweites Problem: Du müsstest erstmal eine gewisse Wasserhöhe im Keller haben, damit die Pumpen überhaupt anfangen zu laufen. Wenn die ersten Liter durch die Kanalisation in den Keller hochgedrück werden tun die Pumpen erstmal keinen Mucks bis man vollflächig ein paar Zentimeter das Wasser stehen hat. Das führt wiederrum zu der Frage mit wie viel Liter das Wasser nachdrängt und ob die Förderleistung der Pumpe überhaupt ausreicht.


    Wenn es tatsächlich derartig heftige Niederschläge gegeben hat, dass das Wasser bei Deinem Bekannten "brusthoch" im Keller gestanden hat wage ich stark zu bezweifel, dass eine Pumpe für den Hausgebrauch diesem Ansturm auch gewachsen gewesen wäre. Und ist der Keller erstmal wirklich so voll pumpst Du Dich mit dem Ding tot, da kann man auch auf die Feuerwehr warten, dass ist zeitlich dann auch nicht so das Drama.


    Gegen "Wassermassen" kannst Du Dich imho daher mit derartigen Gerätschaften nicht wirklich absichern, Du könntest Dir also max. für kleinere "Naturkatstrophen" ein gutes Gefühl holen. Ob Dir das dann rund 200 € wert ist musst Du selber wissen.

  • Die Pumpe braucht nicht unbedingt ein Highend Produkt zu sein, so meine ich. Wenn sie denn wirklich für den Notfall gedacht ist. Da kein Dauerbetrieb vorgesehen würde ich fast sagen, dass Einhell und Co ebenfalls den Zweck erfüllt.


    Die Sache mit dem Strom ist wesentlich entscheidener. Ein kleiner Stromgenerator mit entsprechender Nennleistung wäre da die bessere Investition als ausschließlich in eine hochwertige Pumpe alleine.


    Das Wasser kommt zwar von selber rein, aber nicht wieder heraus. Arbeit macht es dann sowieso. Da ist dann die Absaughöhe von 1mm eh nur theoretisch. Wasserpfützen bleiben stehen, so gerade kann der Boden gar nicht sein. dass dies nicht der Fall wäre.


    Also neben Pumpe, "Stromerzeuger", Baukübel, Kehrblech und Gummschaber bereithalten. Und dann viel Spaß beim Schippen des Restwasser vom Boden in den Kübel und dann mittels Pumpe ab nach oben und weg damit.



    EDIT: Eventuell einen Nass-Trockenstaubsauger vorhalten.

  • Zu dem was bisher gesagt wurde, kann ich noch zufügen, dass man sich vielleicht nicht allzuviele Gedanken über Schmutzwassertauglichkeit machen sollte. Dieses Feature ist in erster Linie für schlammige Baugruben mit Steinen drin gedacht, und weniger für den Keller, wo Regenwasser aus der Kanalisation rauskommt. Wasser mit Schmutzteilchen in Körnchengröße von wenigen Millimetern wird von jeder Pumpe befördert, wenn auch nicht lang, aber für den Notfall juckt das weniger.


    Der Schlauchdurchmesser am Auslaß bestimmt im Wesentlichen die Fördermenge. Da diese einstufigen Kreiselpumpen praktisch kaum Druck aufbauen, gewinnt man sehr viel Fördermenge durch große Schlauchquerschnitte. Da es sich im Falle des Threaderstellers nur um wenige Meter bis ins Freie handelt, ist der Aufpreis auf 2" zu verschmerzen. Ist eben eine Zeitfrage, es geht mit fast jedem Schlauch. Dauert eben nur länger.


    Die Sache mit der Stromversorgung wurde schon genannt. Ohne Strom kein Pump. Also hier entweder ein Stromerzeuger anschaffen, oder gleich eine Pumpe mit Verbrennungsmotor (diese allerdings nur äusserlich anzuwenden).


    Es wäre gut, wenn JJo mal ganz konkrete Fragen stellen würde, dann könnte man auch genauer auf die Fragestellung eingehen.

  • Also ich würde auch dazu raten, wenn du meinst es wäre erforderlich eine Tauchpumpe für einen evtl. Wassereinbruch anzuschaffen, direkt einen Stromgenerator dazu zu kaufen.


    Am besten besorgst du dir eine Tauchpumpe + Schlauch in Feuerwehrgröße, alles andere ist von der Leistung denke ich so gut, als würdest du keine kaufen.


    Hast du denn bei deinem Haus konkret Anlass zur Sorge das der Keller volllaufen könnte? Fließendes Gewässer in der Nähe oder unterdemensionierte Kanalisation? Das das Haus ja rel. neu zu sein scheint und nicht zwischen Altbauten steht ist letzteres eher sehr unwahrscheinlich.


    Wichtiger als eine Tauchpumpe ist bsp. ein Rückschlagventil im Anschluss zum Kanal.


    ChrisO2

  • Also ich würde da auch erstmal die Prioritäten hinterfragen.
    Also dein "Brusthoch" Szenario, sagen wie also mal 1,5m ,dann hast du im schlimmsten Fall 9,50 m x 5,50 m x1,5m =78,37m³ Wasser im Keller.
    Also eine popligen Gardena Tauchpumpe kannst stecken lassen. Schaut man mal bei z.B. Hornbach ins Prospekt, dann hat die schnellste Pumpe immerhin 20m³/h bei 1KW Leistung also bist du mit ~4 Stunden reiner Pumpzeit gut dabei(wobei die 79€ wirklich IMHO gar nicht so übel sind). Die hier erwähnte Flutbox hat 11m³/h, wäre also gut 7-8h am Rödeln.
    Dazu brauchst du dann aber wirklich für den Fall der Fälle einen Generator mit >1KW


    Also hier sollte deutlich werden, vergiss alle Pumpen mit kleinem
    Schlauchdurchmesser, wenn es was bringen soll, dann brauchst du IMHO eine möglichst große Fördermenge.


    Während des Wassereinbruchs kannst du eh nix machen um den Pegel niedrig zu halten, denn dann müsstest du ja das Fenster aufmachen.....
    Kommt das Wasser aus der Kanalisation, dann kommst du IMHO auch nicht mit dem Pumpen hinterher ,allein aus dem Querschnittsvergleich...


    Also ehrlich gesagt gebe ich Chris02 recht. Bevor du mit den Gedanken bei Pumpe und Generator bist, solltest du IMHO erstmal prüfen was es mit deinem Abwassersystem auf sich hat.
    -Ist dein Keller potentiell gefährdet(Tal-Lage)?
    -ist der Kellergrund unter oder über Abwassersammler Niveau?
    -ist ein Rückstauschutz vorhanden?


    Da ist es doch u.U. sinnvoller sich lieber einen Absperrschieber/Rückschlagsystem einbauen zu lassen, als zuzusehen wie das Wasser durch das Rohr reindrückt und man mit der Pumpe nie nachkommt.

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