Auf meine Anfrage bei der Bundesnetzagentur (mit der e-mail von Rebtel als Anlage und dem Link auf die hier geführte Liste gesperrter Nummern) kam ruckzuck eine ellenlange Antwort, die nach meinem zugegeben laienhaften Verständnis zusammengefasst etwa folgendes sagt:
1) o2 spricht von Drosselung, die wegen einem "sprunghaften Anstieg des Verkehrs" notwendig geworden sei; gesperrt habe man nicht, sondern sogar immer noch Verkehr in erheblichem Umfang durchgeleitet, müsse aber die Integrität des eigenen Netzes schützen (wozu die Betreiber tatsächlich gesetzlich verpflichtet sind) und deshalb drosseln.
2) Die Nutzung von Ortsnetznummern für Dienste, die Massenverkehr erwarten lassen, ist dann zulässig, wenn der Anzahl der Anrufe eine entsprechend hohe Abfragekapazität gegenüber steht.
Die Verteidigung von o2 ist schwierig auszuhebeln, weil man beweisen müsste, dass a) ein sprunghafter Anstieg des Verkehrs nicht stattgefunden hat und / oder dass b) das Problem in der unzureichenden Infrastruktur von o2 zu finden ist. Will sagen: Baut euer Netz anständig aus, dann müsst ihr nicht arme Leute am billigtelefonieren hindern (ok, kleiner Scherz)
Es sieht so aus, als ob auch bereits andere Netzbetreiber bei der Bundesnetzagentur vorstellig geworden sind, um sich wegen des "Ansturms" auf ihre Netze zu beschweren, bzw. Massnahmen vorgreifend zu verteidigen (drosseln bzw. einfach blockieren tut ja bisher anscheinend nur o2).
Und nach wie vor steht im Raum der Verdacht, dass hier unliebsame Konkurrenz bekämpft wird. Für mich als Telefonlaien ist klar, dass nun in erster Linie die Anbieter handeln müssen. Es geht um deren Einkünfte. Rebtel hat für mich vorbildlich reagiert. Das müssen andere auch tun. Schließlich liegen bei den einzelnen calling-services erkleckliche Summen Prepaidgelder herum, auf die man ein Anrecht hat als Kunde. Wenn man das Geld nicht mehr abtelefonieren kann, sollen sie es zurückgeben. Darum scheint es angebracht, nicht ausschließlich auf o2 loszugehen.
Soweit bis dahin und für mich erstmal gut.