Händler hat Diesel-Fahrzeug mit Benzin betankt. Vom Kaufvertrag zurücktreten?

Zitat

Original geschrieben von Andreas Böhm
Das Problem das ich habe: Der Alte muss eigentlich jetzt weg, da er sich in einem noch relativ gut verkaufbaren Zustand befindet, jedoch ist derzeit kein vergleichbarer Octavia zu bekommen. Da ich beruflich auf ein Auto angewiesen bin, ist das momentan sehr schwierig.

-Andi-

Trotz aller (verständlicher) Erregung und dem Zeitdruck:

Kühlen Kopf bewahren und die Entscheidung möglichst rational treffen und nicht von den anderen Faktoren bzw. Umständen beeinflussen lassen.

Ein Octavia ist nun wahrlich keine Seltenheit, dass sich nicht mit etwas Zeit und Ruhe ein vergleichbarer Wagen finden lassen würde. Ich persönlich würde mich da auf keine Spielereien mit Nachbesserung/Reparatur einlassen sondern wenn der Händler von sich aus schon eine Rücknahme anbietet diese auf jeden Fall auch annehmen. Sonst hast Du viel Geld für ein (gebrauchtes) "neues" Auto ausgegeben und wirst immer mit einem schlechten Gefühl unterwegs sein. Das wäre mir die Sache nicht wert, auch wenn der Wagen nun ein echter Schnapper gewesen sein sollte.

Zitat

Original geschrieben von Andreas Böhm

Das Problem das ich habe: Der Alte muss eigentlich jetzt weg, da er sich in einem noch relativ gut verkaufbaren Zustand befindet, jedoch ist derzeit kein vergleichbarer Octavia zu bekommen. Da ich beruflich auf ein Auto angewiesen bin, ist das momentan sehr schwierig.

-Andi-

Aus dem Satz könnte man jetzt schließen, dass es dir der Wagen doch ein wenig angetan hat, und du ihn am liebsten behalten würdest.

Am Ende ist es deine Entscheidung. Wie wäre es denn, wenn du dem Händler vorschlägst, den Wagen bei einem Vertragshändler reparieren zu lassen, und er die Kosten dafür übernimmt. Ich glaube aber kaum, dass er darauf eingehen wird. Sichergestellt wäre dann, dass es nach Scoda Standard erfolgen würde, und nicht durch Bastelei.

Behalte den Wagen, das Gemisch macht ihn schon nicht so fertig.

Re: Händler hat Diesel-Fahrzeug mit Benzin betankt. Vom Kaufvertrag zurücktreten?

Zitat

Original geschrieben von Andreas Böhm

Würdet Ihr dem Deal mit der "Zusatz-Garantie" zustimmen oder doch besser das Angebot des Händlers annehmen, den Wagen zurückzunehmen?!?

Das er den Wagen zurücknimmt ist eigentlich kein "Angebot", sondern die logische Folge der Verantwortung die er für deinen Fehler zu tragen hat.
Ich würde vom Vertrag zurücktreten, einen vergleichbaren gleichwertigen Wagen suchen und selbstverständlich sämtliche entstehenden Kosten dafür dem Händler in Rechnung stellen. Der wird das auch akzeptieren - schliesslich bezahlt das seine Haftpflichversicherung.
Behalten würde ich den Wagen so nicht - Du wirst immer ein ungutes Gefühl haben und das ist doch letztlich auschlaggebend.

Zitat

Original geschrieben von Braindead
Behalte den Wagen, das Gemisch macht ihn schon nicht so fertig.

Von modernen Dieselmotoren hast Du wohl keine Ahnung?
Vor 20 Jahren habe ich in strengen Wintern auch noch freiwillig Benzin zugetankt - heutzutage wird eine CDI / TDI Einspritzanlage von Benzin schlicht zerspant.
Nach 85km Autobahn und wenn der Motor schon ausgeht auf jeden Fall.

Re: Re: Händler hat Diesel-Fahrzeug mit Benzin betankt. Vom Kaufvertrag zurücktreten?

Zitat

Original geschrieben von TM1
Das er den Wagen zurücknimmt ist eigentlich kein "Angebot", sondern die logische Folge der Verantwortung die er für deinen Fehler zu tragen hat.

Ich nehme an, Du meinst für seinen Fehler (also den des Händlers)

Ich würd ihn auch zurückgeben. Falls Du Dich aus irgendwelchen Gründen dazu entscheidest, ihn doch zu behalten, lass Dir von nem Anwalt eine wasserdichte Garantie aufsetzen.

Hat der Händler denn angeboten ihn zurückzunehmen? Sonst dürfte es nämlich schwierig werden. Juristisch muss er "nur" für den Schaden aufkommen, aber einen Anspruch Kaufvertrag rückgängig zu machen gibt es wegen sowas nicht.

Bloß weg mit dem Teil! Auf die Pseudo-Folgegarantie kannst du gelinde gesagt pfeifen. Bei zukünftigen Reparaturen stellt sich immer sofort die Frage, ob von dir verursacht oder doch eine Spätfolge des Falschtankens.

Moderne TDIs sind wirklich ziemlich empfindlich, weshalb die deutschen Automobilhersteller lange Zeit keine Dieselfahrzeuge in die USA geliefert haben, aufgrund der stark schwankenden Dieselqualität dort drüben.

Da würde ich mir solch einen Nervenkitzel ersparen! Geld zurück und neu auf die Suche gehen! In zwei Wochen hast du die ganze Sache vergessen und freust dich über ein funktionstüchtiges Auto.

Im ersten Posting steht dass der Händler die Rücknahme angeboten hat.

Also erstmal: Fehler passieren, auch wenn's ärgerlich ist, aber das ist menschlich. Es geht nur um ein Auto, schlimmer ist wenn ein Chirurg einen Fehler macht. Also mach' dich jetzt nicht fertig sondern rücke im Kopf die Relationen zurecht. Es ist ärgerlich, aber es gibt Schlimmeres.

Ansonsten spricht für den Händler dass er den Fehler gleich zugegeben und die Rücknahme des Wagens angeboten hat. Das finde ich fair von ihm. Man unterstellt Autohändlern normalerweise weit weniger seriöses Verhalten...

Wenn du mal eine Nacht drüber geschlafen hast würde ich mich vom Gefühl leiten lassen. Wirst du in Zukunft immer den Hintergedanken eines womöglich beschädigten Motors haben? Dann gib' den Wagen jetzt lieber gleich zurück. Wenn du Vertrauen in eine fachmännische Reparatur hast und dann beruhigt mit dem Auto leben kannst - warum nicht reparieren lassen...?

Ich persönlich würde den Wagen zurückgeben und auf "Nummer Sicher" gehen, mir wäre das Risiko zu groß mich später mit Scherereien herumzuschlagen. Wenn du nach ein paar Monaten oder ein paar tausend km Nutzung Probleme bekommst, hast du im Zweifel den schwarzen Peter nachzuweisen dass die Fehlbetankung die Ursache ist. Wenn die Gegenseite dann einfach mal die Schutzbehauptung aufstellt dass dein Fahrverhalten ursächlich sei, bist du der Dumme, der den Nachweis führen muss...