War meine Kündigung bei Alice noch fristgerecht?

  • Da sich bei mir gerade eine nicht sehr nette Auseinandersetzung mit Alice anbahnt, würde ich gerne eure Meinung zur Kündigungsfrist bei Alice hören:


    Die Kündigungsfrist beträgt dort 4 Wochen zum Monatsende, was meiner Meinung nach 4 x 7 Tage, also 28 Tage und kein ganzer Monat sind!


    Wenn hätte meine Kündigung demnach für den Monat Juni 2008 spätestens bei Alice eingehen müssen?


    Mein Problem ist, dass Alice meine Kündigung für Ende Juni nicht akzeptieren will. Zuerst schreiben Sie "Wir haben Ihre Kündigung am x.x. erhalten, ihre Kündigung wird daher zum 31. Juli wirksam." Dann heisst es auf einmal, "Entschuldigen Sie bitte, da Sie am x. x. gekündigt haben wird ihre Kündigung natürlich schon zum 30. Juni wirksam."


    Die schriftliche Bestätigung gab es bisher aber nur für den Termin Ende Juli, und auf Nachfrage wo den die Bestätigung für Juni bliebe erhielt ich nur die Auskunft, dass meine Kündigung zum 31. Juli wirksam werde. Einmal so und einmal so, das ist doch wohl der Witz des Jahres :rolleyes:

  • Die AGB regeln die Kündigungsfrist wie folgt:

    Zitat

    13.3 Der Vertrag kann von jeder Vertragspartei mit einer Frist von vier Wochen zum Monatsende schriftlich oder telefonisch gekündigt werden;


    Monatsende ist gem. § 192 BGB der 30. Juni.
    Da die Kündigungsfrist mit Beginn des Tages beginnt, fällt gem.§ 187 BGB bereits der 1. Juni in die Frist.


    Da eine Willenserklärung, also auch eine Kündigung, erst dann als zugegangen gilt, wenn es dem Empfänger zugemutet werden kann, vom Inhalt der Erklärung Kenntnis zu nehmen, ist zu ermitteln, wann man einem Unternehmen die Kenntnisnahme zumuten kann.
    Zwar erfolgt die Postzustellung meist auch samstags, aber Poststellen von Unternehmen sind üblicherweise nur von Montag bis Freitag besetzt.


    Demnach hätte die Kündigung mit der Post vom 30. Mai zugehen müssen, damit die Kündigung fristgerecht zum 30. Juni erfolgt. Dementsprechend hätte die Kündigung spätestens am 29. Mai versandt werden müssen.

    terminals: Nokia E71, N95-1, 1200, 6150 in Auto-FSE, Motorola F3, Benq Siemens S68, Sierra Wireless MC8775 (in Asus V2Je), Huawei EM770 (in Eee PC 901 GO), Huawei K3715, Huawei E169
    postpaid: O2 IP100 + IPM (3 MCs), O2 active data + IPL, T-Mobile Relax 50
    prepaid: DE: solomo pro, congstar, simyo, Vodafone, O2 Loop, Tchibo; UK: T-Mobile, Vodafone; BG: MTel, Globul, vivatel, Petrol Mobile; INT'L: United Mobile +423 mit Datenoption, United Mobile +44, SIM4Travel

  • Ich sehe es so, das vier Wochen vor dem 30. Juni (2008) der 02. Juni war und die Kündigung daher spätestens eingehend am 02.Juni bei Alice hätte vorliegen müssen um den Vertrag zum 30. Juni zu kündigen.

  • So isses auch.


    Die Formulierung "4 Wochen bis zum Monatsende" bedeutet, dass ab dem Tag, an dem Alice von der Kündigung Kenntnis erhält (wenn der Brief, auch als Einschreiben, an einem Samstag ankommt, dann wäre das der folgende Montag), 4 Wochen draufgeschlagen werden. Und ab DIESEM Tag dann wird die Kündigung zum nächstfolgenden Monatsende (30. eines Monats) wirksam.


    Beispiel: Der Brief wurde am Freitag, 27.06.08 verschickt, kam dann wahrsch. am Samstag an, Alice erhielt Kenntnis davon am Montag, 30.06.08. Ab hier gelten dann die 4 Wochen; diese sind am 28.07.2008 vorbei. Ab hier gilt dann das "... zum Monatsende", ergo wäre die Kündigung zum 30.07.08 wirksam.


    Wäre die Kündigung jetzt aber z.B. erst am Freitag, 04.07.08 bei Alice eingegangen, dann wäre 4 Wochen später bereits der 01.08.08, so dass die Kündigung nun erst zum 30.08.08 wirksam wäre.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von Timeslot
    Da eine Willenserklärung, also auch eine Kündigung, erst dann als zugegangen gilt, wenn es dem Empfänger zugemutet werden kann, vom Inhalt der Erklärung Kenntnis zu nehmen, ist zu ermitteln, wann man einem Unternehmen die Kenntnisnahme zumuten kann.
    Zwar erfolgt die Postzustellung meist auch samstags, aber Poststellen von Unternehmen sind üblicherweise nur von Montag bis Freitag besetzt.


    Ich sehe als letzten Zugangstermin auch den 31.5. Ob nun ein wirksamer Zugang per Brief am 31.5. möglich war, kann man so oder so sehen. Ich denke, einem großen Unternehmen wie Hansenet, mit vielen Kundenkontakten und vielen Termingebundenen Schriftstücken, kann zugemutet werden auch Samstags einen wirksamen Zugang per Brief zu zulassen. Aber das ist nur meine Meinung. Interessanter finde ich aber den Zugang per Fax oder E-Mail - sofern E-Mail nicht wegen fehlender originaler Unterschrift ausfällt. Da Alice eine 24/7-Hotline für Kundenkontakte betreibt kann man davon ausgehen, daß eine Kenntnisnahme von Fax oder E-Mail auch Samstags oder gar Sonntags möglich ist.

  • Re: War meine Kündigung bei Alice noch fristgerecht?


    Zitat

    Original geschrieben von tinchen2
    " Dann heisst es auf einmal, "Entschuldigen Sie bitte, da Sie am x. x. gekündigt haben wird ihre Kündigung natürlich schon zum 30. Juni wirksam."


    Damit wäre die Sache doch klar: Solche Aussagen bekommt man doch nicht, wenn da nichts dran wäre.


    Zitat


    Die schriftliche Bestätigung gab es bisher aber nur für den Termin Ende Juli, und auf Nachfrage wo den die Bestätigung für Juni bliebe erhielt ich nur die Auskunft, dass meine Kündigung zum 31. Juli wirksam werde.

    Das ist üblich bei Alice, man versucht aus jedem Vertrag soviel wie möglich rauszuholen. Du mußt dagegen mit Nachdruck vorgehen und auch auf die oben gemachte Aussage verweisen. Laß dich nicht abwimmeln: Die Mitarbeiter sind darauf geschult bei Kunden "die sich nicht wehren" alles rauszuholen. Da die meisten alles schlucken was Alice sagt, haben sie damit auch Erfolg.


    Übrigens auch wenn dann der Vertrag (wann auch immer) offiziell beendet ist, solltest du deine Kontoauszüge genau prüfen: Alice bucht gerne immer einen Monat zuviel ab (angeblich weil das technisch nicht anders geht...) und du darfst dann deinem Geld monatelang hinterherrennen.


    Sollte also eine nichtberechtigte Abbuchung von Alice erfolgen, lass diese von dir aus von der Bank zurückbuchen, das ist bei Alice die einzige Möglichkeit streßfrei und ohne dutzende Anrufe und Briefe sein Geld zurückzubekommen!

  • Alice ist die Krönung der Telefonbetreiber. Ich bae ja nun gerade das Themas O2 DSL hinter mir, aber das heißt ja nicht das Alice dadurch erledigt ist, seit mehr als 3 Monaten!
    Die Mitarbeiter der Hotline haben anscheinend nirgenswo einen Job bekommen und Hansenet nimmt anscheinend alles. Da sitzen Hobbyjuristen, die einem das blau vom Himmel vorlügen und selbst nicht die geringste Ahnung haben.
    Ich renne jetzt schon 3 Monaten einem Guthaben von 52 Euro hinterher, dass ich nicht bekomme, weil ich Gekündigt habe :confused:
    Ich habe nicht gekündigt, ich habe den Inhaber gewechselt. Naja, das Guthaben wird dann mit der Rechnung verrechnet. Hallo, ich bekomme keine Rechnung, da ich kein Kunde mehr bin...
    Man, die sabbeln einen Mist und machen sich die Welt, so wie sie ihnen gefällt.


    Ein Tipp aber für alle die ärger mit Alice haben. Ruft nicht die 01805 Nummer an, sondern wählt die Hamburger Festnetznummer 040/237260, dort werdet Ihr auch die Kundenbetreuung erreichen und müsst nicht die ganze Zeit daran denken wenn man Euch bewusst lange in der Leitung hält. So gestern gerade wieder gaschehen.


    "Ich muss mich mal kurz einlesen, ich gebe Ihnen einen Moment Musik", das dauerte dann 20 Minuten.


    Oh mann, ich bin ja voll OT, aber an den Threadersteller:
    Glückwunsch dazu, von diesem Unternehmen weg zu sein, auch wenn Du einen Monat zu spät aus dem Vertrag gelassen wirst...

  • Re: Re: War meine Kündigung bei Alice noch fristgerecht?


    Zitat

    Original geschrieben von mangeder
    Sollte also eine nichtberechtigte Abbuchung von Alice erfolgen, lass diese von dir aus von der Bank zurückbuchen, das ist bei Alice die einzige Möglichkeit streßfrei und ohne dutzende Anrufe und Briefe sein Geld zurückzubekommen!


    Naja, einmal mit 10 Tagen - keine Werktage - Frist (ein Datum nennen) würde ich schon mahnen. Dabei die Rücklastschrift ankündigen. Das kostet einen kaum Zeit und man ist auf der sicheren Seite. So eine Rücklastschrift ist für die Firmen recht teuer und man selbst schont die Nerven wegen evtl. Schadenersatzforderungen.

  • Re: Re: Re: War meine Kündigung bei Alice noch fristgerecht?


    Zitat


    Naja, einmal mit 10 Tagen - keine Werktage - Frist (ein Datum nennen) würde ich schon mahnen. Dabei die Rücklastschrift ankündigen. Das kostet einen kaum Zeit und man ist auf der sicheren Seite.

    Nein! Das ist man eben nicht! Aus eigener Erfahrung und von den Erfahrungen anderer Betroffener läuft das immer so: Wenn du bei Alice eine unberechtigte Abbuchung reklamierst, bekommst du die Standard-Aussage, dass diese Abbuchung leider aus irgendwelchen Buchungstechnischen Gründen so sein musste und man natürlich diese beim nächsten Buchungslauf automatisch zurückbekommt! Erstens ist dieser nächste Buchunglauf also Frühestens in einem Monat -du gewährst also "zum Dank für die Fehlbuchung" auch noch einen zinlosen Kredit- und zweitens gibt es genügend Beispiele (meine eigene Erfahrung inklusive!), dass es dann immer wieder Probleme mit der Rücküberweisung gibt und es einem leicht mal 20 Euro an Faxen, Briefen, Telefonaten kostet (ganz abgesehen vom Ärger) bis man seine Geld endlich zurückbekommt!


    Zitat


    So eine Rücklastschrift ist für die Firmen recht teuer und man selbst schont die Nerven wegen evtl. Schadenersatzforderungen.

    Das ist natürlich Blödsinn: Schadenersatz für solche Dinge ist nicht möglich und wir reden hier über UNBERECHTIGTE Abbuchungen!
    Der Fehler liegt bei Alice, der Schaden also beim Kunden.


    Und gerade weil Rückbuchungen den Firmen Gebühren kosten, sollte man das machen: Nur so werden Firmen gezwungen, diese Praktik (erstmal zuviel abbuchen, der Kunde bekommts ein paar Monate später zurück) zu ändern und das in Zukunft zu unterlassen.

  • Re: Re: Re: Re: War meine Kündigung bei Alice noch fristgerecht?


    Zitat

    Original geschrieben von mangeder
    Nein! Das ist man eben nicht!


    Aber sicher. Was, außer ein paar Tagen hat man denn zu verlieren? Du kannst auch nach 10 Tagen rückbuchen lassen. Das Recht dazu löst sich nicht einfach auf.


    Zitat

    Original geschrieben von mangeder
    Aus eigener Erfahrung und von den Erfahrungen anderer Betroffener läuft das immer so: Wenn du bei Alice eine unberechtigte Abbuchung reklamierst, bekommst du die Standard-Aussage, dass diese Abbuchung leider aus irgendwelchen Buchungstechnischen Gründen so sein musste und man natürlich diese beim nächsten Buchungslauf automatisch zurückbekommt!


    Ich gehe jetzt mal von einem beendeten Vertrag aus. Wieso sollte man darauf warten müssen, daß Alice seinen nächsten Buchungslauf macht? Überweisungen kann man auch manuell machen. Nach mir unbestätigten Gerüchten nehmen Banken Zahlbelege (vulgo Überweisungen) sogar schriftlich auf Papier entgegen.


    Zitat

    Original geschrieben von mangeder
    Das ist natürlich Blödsinn: Schadenersatz für solche Dinge ist nicht möglich und wir reden hier über UNBERECHTIGTE Abbuchungen!
    Der Fehler liegt bei Alice, der Schaden also beim Kunden.


    Man könnte mit Schadensminderung argumentieren - schließlich sind z.B. 10,- Rücklastschriftgebühren bei 30,- Abbuchung immerhin 33%. Und außerdem ist es gute Sitte bei einem Fehlverhalten des Vertragspartners diesem erstmal Gelegenheit zu geben den Fehler selbst zu korrigieren.


    Edit: Falscher Knopf zu schnell gedrückt.

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