Hepatitis B: Anerkennung als Behinderung? Erfahrungen der TTler bzgl. Beh.-Ausweis?

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Nicht persönlich nehmen, aber so richtig intensiv hast Du Dich mit der Thematik noch nicht beschäftigt oder?


    Es fällt in der Tat schwer. Die Krankheit ist - so blöde das klingt - durch zwei weitere Ereignisse in meinem Leben zwischenzeitlich in den Hintergrund getreten. Und damit auch die Thema und das "sich-beschäftigen" damit. Und es ist und bleibt ganz ehrlich auch psychisch schwierig, sich darauf einzustellen. Es ist körperlich wie geistig ein stetes auf und ab mit mehr schlechten als guten Phasen. In guten Phasen kümmere ich mich dann, aber in Phasen wo ich zu nichts Lust habe, mich zu nichts in der Lage fühle und den Arsch nicht hochkriege, da bleibt eben auch das liegen. Und auch wenn ich weiss, dass es nicht ganz richtig ist und auf Dauer geändert werden muss, so versuche ich es immer noch (zu oft) mit der Verdrängungstaktik...über die Krankheit selbst weiß ich mittlerweile so ziemlich alles, was ich glaube wissen zu müssen, über die Konsequenzen in der Tat noch nicht.

  • so, der Antrag ist mittlerweile abgeschickt und seit gestern habe ich den endgültigen Bescheid, dass die Krankheit nicht ausheilen, sondern mich noch lange begleiten wird. Wohl dem, der in solchen Zeiten einen so fantastischen Chef hat wie ich. Da bin ich echt dankbar für, wie verständnisvoll der mit mir umgeht, wie menschlich, wie er mir den Rücken stärkt... undjetzt warten wir dann mal ab, wie lange das Versorgungsamt braucht und wie lange das Verfahren dauert...

  • Beim Versorgungsamt dauert es in der Regel nicht so sehr lange.
    Verzögerungen treten immer wieder auf, da von allen behandelnden Ärzten ein Bericht angefordert wird und manche Ärzte sich sehr viel Zeit damit lassen.

  • Hallo!
    Ich bin neu hier!
    Und dein Beitrag gefällt mir ganz gut.
    Wollte jetzt mal hören wie weit du mit deinem Antrag bist.
    Meine Schwester ist auch an Hepatitis B erkrankt, sie hat es als Säugling bekommen und bei Ihr ist diese auch nicht ausgeheilt das heißt sie muss ständig zur Untersuchungen bezüglich der Leberwerte usw. hinzu kommt das sie auch ständig müde ist immer wieder Hautreizungen hat, Kopfschmerzen usw.. Ich wollte jetzt auch für Sie einen Schwerstbehindertenantrag stellen und bin zufällig auf dieses Forum und deinen Beitrag gestoßen.
    Würde mich freuen, wenn du mir bescheid geben könntest, ob es mit dem Antrag geklappt hat und wie lange es gedauert hat.


    Gruß

  • Bei den Städten (vorm. Versorgungsämtern) existieren Listen, in denen Krankheiten alphabetisch aufgezählt sind und daneben ein Grad der Behinderung (ggf. eine Ermessensspanne) vermerkt ist. Vielleicht rufst Du ja mal bei der für Euch zuständigen Stadtverwaltung an. Ist Hep.B in dieser Liste enthalten, kann alles ganz schnell gehen - möglicherweise sogar ohne amtsärztliche Untersuchung.


    Noch etwas:
    Ein Freund von mir hatte vor einiger Zeit an einem Modellprojekt teilgenommen und seine Hepatitis ist nicht nur eingedämmt, sondern ganz weg - sagt er jedenfalls. Während der Behandlung war er kaum ansprechbar - das ganze hatte erhebliche Nebenwirkungen wie etwa eine Chemotherapie.


    Ich weiß aber leider nicht ob er Hep. B oder C hatte. Sein Problem war insbesondere, dass die Erkrankung erst sehr spät entdeckt worden war. Als er sich infiziert hatte, waren die (nur schwach in Erscheinung getretenen) Symptome nicht mit einer Hepatitis in Verbindung gebracht worden. Zudem ist bis heute völlig unklar, wie er sich überhaupt infiziert hat.


    Frankie


  • Anerkennung zu 40 % nach ca sechs Wochen. Ist wohl abhängig vom Verlauf der Krankheit und wird jährlich nachgeprüft (wobei da 2009 nichts passiert ist seitens des Gesundheitsamtes). Aber der Krankheitsverlauf ist ja sehr unterschiedlich. Nach Beendigung der Therapie hatte ich zunächst wie gewünscht stark verbesserte Werte. Keine Ausbreitung mehr, stattdessen Reduktion der Viruslast und Einkapselung als inaktiv. Aber sicherheitshalber alle 3-6 Monate Kontrolluntersuchungen. Dann gabs mal Verdacht auf Mutation des Virus, was mich ziemlich umgehauen hat. Beim nächsten Mal die nächste Überraschung: weder Antigene noch Antikörper nachweisbar. Was es "eigentlich gar nicht gibt" - ergo keine Ahnung, wie der Zustand jetzt ist, nächste Untersuchung im Februar. Bin sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt.


    Hautzreizungen und Kopfschmerzen hatte ich eigentlich nie mit zu tun. An die Untersuchungen gewöhnt man sich auch irgendwann, selbst die Spritzen waren irgendwann Gewohnheit. Was mich aber immer wieder massiv abfuckt ist diese ständige Müdigkeit und Schlappheit. Abgeschlagen sein, matt sein, zu spüren, dass die Kondition nachlässt, aus dem Nichts völlig am Ende sein...das schlägt dann auch massiv aufs Gemüt. Und vor allem: erklär das alles mal nem Außenstehenden..."musst Du halt früher ins Bett gehen, mehr Sport machen..." wenn das so einfach wäre. Kostet viel viel Kraft alles, sich dann nicht hängen zu lassen und dem Gefühl des Körpers nachzugeben.


    Wenn Du mehr Fragen hast, gerne.

  • Hallo!
    Ja meine Schwester ist auch immer müde und schlapp. Sie ist Kauffrau im Einzelhandel und ist jeden Tag von 9 bis 19 Uhr auf der Arbeit und das fällt ihr ziemlich schwer da sie ja nicht die Energie hat. Und wenn sie dann zu Hause ist geht sie sofort schlafen, weil sie dan einfach nicht mehr kann.
    Ihr Antrag ist jetzt Unterwegs, ich habe ihn gestern fertig geschrieben und heute weggeschickt, mal schauen wie lange es dauert.
    Ich habe noch so viele Fragen, allerdings nicht so viel Zeit um hier mit dir zu reden.
    Ist echt schade den das ist schon interresant zu wissen, ob alles so klappt wie man sich das denkt.


    Danke für deine schnelle Antwort!

    Schöne Grüße

  • Irgendwie solltet ihr versuchen, auf einen GdB von mindestens 50% - ggf. durch Geltendmachung einer weiteren (Folge-)Erkrankung - zu kommen. Selbst Beieinträchtigungen, deretwegen man allein einen Antrag niemals stellen würde, könnten helfen, dieses Ziel zu erreichen.


    Viele nenenswerte Vergünstigungen, mit denen die Auswirkungen einer Behinderung ein wenig abgefedert werden sollen - wie etwa ein Steuerfreibetrag - setzen in der Regel nämlich einen Grad der Behinderung von zumindest 50% voraus.


    Ich wünsche Euch viel Erfolg!


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von Gina1982
    Ich habe noch so viele Fragen, allerdings nicht so viel Zeit um hier mit dir zu reden.
    Ist echt schade den das ist schon interresant zu wissen, ob alles so klappt wie man sich das denkt.


    Joah kannst ja wenn Du magst die Mailfunktion bzw PN nutzen.


    Frank: jo, ich hab drüber nachgedacht. Aber steuerliche Erleichterungen habe ich auch mit 40 % eine ganze Menge bekommen. Man kan übrigens zur Not auch einen Antrag auf Gleichstellung mit 50 % Behinderten stellen. Aber ob das die Mühe wert ist, keine Ahnung. Mir wars nicht so wichtig.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!