Tomtom Service: für einen TMC Stecker 145 Euro

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich euch ein Erlebnis teilen, welches ich mit Tomtom hatte und habe. Kurzum: ich kann vor dieser Firma eigentlich warnen. Wenn die Geräte funktionieren, sind sie durchaus gut, doch wenn es mal zu Problemen kommt, ist der Kunde der Depp, der alles bezahlen soll.


    Zum Fall: ich habe mir im September ein Tomtom 720T gekauft für damals rund 500 Euro. Das war ein Komplettpaket mit der gesamten Europakarte, TMC Empfänger, dem üblichen Zubehör (Tasche und Co fehlten natürlich, aber dafür gibt es dann Hama und co ;) )


    Anfang April spielte dann der TMC Empfänger verrückt. Er hatte offensichtlich einen Wackelkontakt. Mitte April setzte er dann vollends aus und funktionierte gar nicht mehr. Bei genauerer Untersuchung stellte ich fest, dass die Büchse für den TMC Empfänger beschädigt war. Diese hatte den täglichen Einsatz damit quittiert, dass sie sich leicht deformiert hat. Die Kontakte waren alle noch da, aber klappte es eben nicht mehr.


    Also dachte ich mir, dies sei kein grosses Thema. So eine Steckverbindung ist ein Teil, welches auch mal kaputt gehen kann. Also schrieb ich Tomtom an. Ich hielt das ganze für ein Garantieproblem, da ein solcher Stecker bei regulärem Betrieb kaum nach so kurzer Zeit kaputt gehen kann. Davon abgesehen war das Gerät rund 500 Euro teuer, da darf man schon etwas Service erwarten.


    Nachdem ich die entsprechende Stelle im Tomtim Servicebereich gefunden hatte, gab ich eine Reparatur in Auftrag. Ich legte wie aufgefordert das Navi, den TMC Empfänger und eine Rechnungskopie bei. Da ich mittlerweile in der Schweiz wohnte, wurde ich aufgefordert, mich mit DHL in Verbindung zu setzen. Diese holten das Gerät dann an meiner Wunschadresse ab. Soweit, so gut - ok, gut nicht, mir wäre lieber, es gäbe keine Probleme.


    Dann schwieg Tomtom erstmal. Wenig später kam dann die Zahlungsauforderung:


    ich solle für den kleine Büchse stolze 145 Euro bezahlen!


    Ich schrieb an Tomtom, dass ich dies nicht zahlen würde.
    1. Halte ich das für einen Garantiefall.
    2. Bekomme ich für 145 Euro bei Aldi mittlerweile ein gleichwertiges Gerät im Set...


    Tomtom antwortete in einer Formmail (wie die Mail zuvor), sie würden es prüfen. Und das Schweigen ging weiter. Für drei Wochen. Dann fragte ich nach, wann ich eine Antwort erhalten werde, wie es nun weitergehen würde. Die Antwort war unklar. Sie wissen es noch nicht.


    Da ich das Gerät beruflich jedoch jeden Tag gut gebrauchen kann, bat ich um eine genaue Aussage, wann ich eine Entscheidung erhalte. Die Antwort kam diesmal prompt: zahlen Sie 145 Euro oder sie bekommen es unrepariert zurück.


    Ich schrieb Tomtom zurück, dass ich keine 145 Euro für einen 50 cent Artikel bezahlen werde und erwarte nun, mein Navi kaputt zurückzubekommen.


    Was ich an dieser Stelle festhalten: ich erwarte nicht von Tomtom, dass ganze zwingend als Garantie aufzufassen. Wir sind hier IMO im Grenzbereich der Verschleissteile. Auch wenn ein normaler Steckverbinder keine Probleme machen sollte, schliesslich halten z.B. USB Konnektoren auch jahrelang problemfrei und werden im Problemfall von vielen Elektronikfirmen auch ersetzt. Dass ich jedoch für eine Reparatur eines Billigteils, dass nur ein rund 3/4 Jahr hält, soviel bezahlen soll, wie mich ein neues Navi kosten würde, finde ich dreist. Der Betrag steht nichtmal ansatzweise im Verhältnis zum Schaden!


    Mein Tipp ist daher:


    1. Kauft kein Tomtom. Kunden 500 Euro abkassieren, sie die Kartenänderungen selbervornehmen lassen (Mapshare) und dann wochenlang stehenlassen ist dreist.
    2. Kauft billige Navis: gehen sie kaputt, ist die Reparatur mit Sicherheit genauso teuer, nur der Schaden ist geringer. Diese zur Entsorgung geben und neuzukaufen ist billiger. (Wenn auch der Umweltschutz wieder vor die Hunde geht)
    3. Markengeräte müssen nicht sein. Was bringt hier eine Marke? Hohe Qualität - nicht immer. Besseren Service - nö. Zuvorkommenheit bei Problemen - auch nö. Damit sind IMO die Gründe für Markengeräte hinüber.


    Ich warte nun ab, wie mein Tomtom zurückkehren wird. Wenn ich es unrepariert erhalten werde, dürfte es dann bald auf ebay landen. Mal schauen, was ich hier zu Medion Navis und Co finde ;)

    R. Gröger's legendärer Satz: "Kunden hassen Tricksereien."


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  • Vielleicht sollte man mal einen allgemeinen "Einzelfall-Mecker-Jammer-Thread" aufmachen, in dem jeder seine schlechten Erfahrungen mit Hersteller xy posten kann, um dann sinnvollerweise aufgrund dieser Einzelerfahrung diesen Hersteller gerechterweise zu boykottieren! :rolleyes:

    In Search of Sunrise

  • Heute wird halt direkt ausgetauscht anstatt reapiert. Ich denke mal du würdest für die 145 € eh ein neues Gerät zugeschickt bekommen.


    Sowas ist für die Hersteller günstiger als eine Werkstatt zu unterhalten.

  • Braindead


    Das vermute ich auch. Diese Krankheit hat sich viel zu weit verbreitet. Autohersteller verkaufen mittlerweile halbe Neuwagen als Ersatzteil.


    Auf der einen Seite minimieren sie zwar die Reparaturkosten, auf der anderen zerstören sie sich dadurch aber auch das Geschäft. Ist die Reparatur teurer als ein Neugerät, findet sie nicht statt. -> Wirtschaftlicher Totalschaden. Dadurch zerstören sie sich aber auch das Zusatzgeschäft durch Kartenupdates etc.

    R. Gröger's legendärer Satz: "Kunden hassen Tricksereien."


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  • Diese Verhalten ist alles andere als Kundenfreundlich. In der Garantiezeit sollte es kostenlos repariert oder ausgetauscht werden.
    Außerdem ist es eine Frechheit, dass Tomtom erst mal Geld will und dann eine Reparatur durchführt.
    Melone:
    Ein Online-Forum ist u. a. auch dazu da, sich über Kundenservice auszutauschen. Ein Kundenfreundlicher Hersteller hat damit sicherlich kein Problem.

    Herbert

  • hi mungo, ich bin kurz davor mir ein TomTom 930 zu kaufen aber wenn ich das hier wieder lese...an Deiner Stelle wäre ich schon beim Rechtsanwalt und was das "Neue Gerät" betrifft:


    Meiner Meinung nach haben die Firmen, in diesem Fall TomTom, dafür zu sorgen das in Fällen ohne eigenes Verschulden ohne Rückfrage ausgetauscht wird, ohne Rückfragen und zwar kulant bis zum geht nicht mehr, besonders in dieser Preisklasse. Das kostet die ein müdes Lächeln Dir ein neues Gerät kostenlos zu überlassen...


    manche Firmen machen das sogar.

  • nur als Verständnisfrage: Du hast vorausgesetzt, dass es ein Garantiefall ist und das Ding hingeschickt? Ich weiß nicht, aber macht es nicht mehr Sinn, erst mal anzufragen, bevor ich das Gerät aus der Hand gebe?

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Erik


    Wenn du im Servicebereich einen entsprechenden Auftrag eröffnest, hast du die Möglichkeit, ein Dokument anzuhängen. Ich habe die Schadstelle fotografiert und das Bild mitgesendet.


    Danach bekommt man erst die Aufforderung von Tomtom, das Gerät einzusenden. Daher bin ich davon ausgegangen, dass auch Tomtom dort kein grösseres Problem sieht.

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  • Gibt es bei Tomtom einmal Reparatur-Kontakte und einmal Kontakte für den Kundenservice? Falls ja, dann wende dich mal an den Kundenservice. Ich hatte auch das ein oder andere Mal Probleme mit solchen "Kompetenzaufteilungen".


    Mein Fall bei einer anderen Firma:
    Du rufst bei der Reparatur-Hotline an, schilderst das Problem. Die sagen: "100%ig kann ich Ihnen natürlich nichts sagen, aber das machen wir bestimmt auf Gewähr, das kann schon einmal in der Produktion passieren".
    Dann schickst du es inklusive Anschreiben hin, bekommst nen Kostenvoranschlag über 150,-EUR (soviel waren es bei mir), kein Anschreiben, keine Stellungnahme zu meinem Schreiben, nichts. Dann schicke ich Emails an die Reparaturabteilung. Auf die erste keine Antwort, auf die zweite eine vorformulierte mit "Wenden Sie sich an den Kundenservice". Und dann hat's geknallt. Letztendlich habe ich knapp über 30,-EUR und viel Zeit und Nerven verloren, sie einen Kunden. Komische Rechnung, zumal ich nicht das Alter habe, in dem man annehmen sollte, sie hätten mein Käuferpotenzial bereits ausgeschöpft.
    Mag ja kostensparend sein, wenn einer nur Knopf A (Reparaturservice) drücken darf und der andere nur Knopf B (Kundenservice), beide das ganz toll und schnell machen. Aber nicht, wenn dabei der Kunde auf der Strecke bleibt.


    Sollte es also eine weitere Anlaufstelle geben (im Idealfall eine "höhere"), dann versuche es dort. Ein glasklares und sauber formuliertes Schreiben mit der Bitte um Stellungnahme.


    Ich bin für solche Erfahrungsberichte jedenfalls immer dankbar, auch wenn fast ausschließlich negative publik gemacht werden.

  • Sobald die USB Buchse Beschädigungen aufweist, gehen mittlerweile alle Hersteller dazu über, die Garantie zu verweigern. Somit nichts neues an der Technikfront. Viel heiße Luft um nichts also.

    Die Interpretation der deutschen Sprache ist schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich, sofern man gewillt ist, sich mit dieser auseinanderzusetzen.

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