Diskussion: Banken mit guten Angeboten (Keine KwK Gesuche erlaubt!)

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    Original geschrieben von Goyale
    Sobald die Bank mitbekommt, dass der Freund über sein Unterkonto fremde Gelder schleust, kann der Freund richtig Ärger mit seiner Bank bekommen. Gegen seinen Kontovertrag hat er sowieso verstoßen (das Durchschleusen von fremden Geldern ist immer untersagt). Dazu kommen noch, wenn der Insolvente kriminell ist, diverse andere Dinge.
    Wir raten dringend von dieser Variante ab.


    Natürlich ist so etwas problematisch und die Beiden müssen sich aufeinander verlassen können. Ich würde das nicht machen. Dieser Fall liegt ca. 7 Jahre zurück und ich meine, es wurde damals sogar von der VR-Bank stillschweigend geduldet, da ja der Hauptkontoinhaber haftet und bei ihm auch etwas zu holen war. Natürlich war das Konto ohne Dispo. Auf der Girocard stand der Name des Bevollmächtigten. Somit hat er diese legal bekommen. Bleibt die Frage, wie viel oder wie wenig er tatsächlich mit diesem Konto machen durfte. Er hatte mir z. B. mal Geld überwiesen, da ich für ihn etwas eingekauft hatte. Wenn er mit so einem Konto Geldeingänge den Gläubigern vorenthält, macht er sich bestimmt strafbar. :rolleyes:

    Herbert

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Das Thema ist folgendes:


    Die Bank kostet ein Girokonto im Jahr 50 oder 100€. Den Endkunden wird weniger berechnet, und die Bank versucht, über Erträge anderer Produkte das Konto zu subventionieren. Soweit, so gut.


    Meinst Du, ein Giro kostet der Bank bis zu 100,-€ im Jahr? :eek:
    Die Zinsspanne ist bei Girokonten besonders hoch und hier müßte doch ein Gewinn für die Bank realisierbar sein.
    Du arbeitest doch bei einer Bank / Sparkasse oder verwechsele ich da etwas? :rolleyes:
    Evtl. kannst Du uns dazu etwas mehr sagen. Eine Genossenschaft (GLS) verlangt für die Girocard, die 4 Jahre gültig ist, 15,-€ p. a., das sind 60,-€ in den 4 Jahren. Ist das noch gerechtfertigt? :confused:

    Herbert

  • Zitat

    Original geschrieben von herbert1960 Bleibt die Frage, wie viel oder wie wenig er tatsächlich mit diesem Konto machen durfte.


    Er durfte genau das Geld des Kontoinhabers verwalten.
    Eigenes Geld durfte er niemals über das fremde Konto schleusen.


    Etwas anderes wäre ein Gemeinschaftskonto, wo beide Inhaber sind.

  • Zitat

    Original geschrieben von herbert1960 Meinst Du, ein Giro kostet der Bank bis zu 100,-€ im Jahr? :eek:


    Die Kosten fangen bereits bei den Werbekosten an. Viele eröffnen bereits ein Konto nur dann, wenn sie 100€ oder so Prämie bekommen, und die Kosten der Agentur und von Werbung etc. kommen noch darauf. Man rechnet mit 200€ Werbekosten je Konto.


    Weitere Kosten hängen stark von der Kostenstruktur der Bank ab, und besonders auch vom Supportaufwand. Wenn jemand z.B. seine Überweisungen in Papierform am Schalter abgibt, kostet das im Jahr die Bank viel mehr als 100€. Geld abheben kostet die Bank an eigenen Automaten ab ca. 60 Cent je Abhebung (Sparkasse), und mindestens ca. 2€ an fremden Automaten. Letzteres sind schon 48€ im Jahr bei 2 Abhebungen monatlich... TAN per SMS kostet je TAN >5 Cent (man kann ja nicht die billigen SMS-Versender nutzen, sondern nur direkte SMS über die offiziellen Übergabepunkte der Netzbetreiber).


    Beim Kartenprocessing rechnen wir je Karte und Jahr mit 10€.
    Das Kernbanksystem und alle anderen Kosten kosten anteilig je Konto bestimmt auch 10€ im Jahr.


    Jede Minute Support z.B. am Schalter kostet größenordnungsmäßig ca. 1€ inkl. aller Nebenkosten (Gebäude etc.), im Callcenter etwas weniger.


    Also bei 100€ Kosten im Jahr pro aktiv genutztem Konto ist die Bank fast immer ;-). Bei einem Onlinebank-Kunden, der nie Geld abhebt, können das auch mal nur 50€ Kosten sein. 200€ Werbekosten waren aber auch hier trotzdem da...


    Lasse dann mal noch bei einem Kontoinhaber 10 Schreiben pro Jahr von der Polizei/von Anwälten/von Gerichten zur Bank kommen. Diese muss eine qualifizierte Person auf Augenhöhe bearbeiten. Kostet je Schreiben 10-25€. Da sind wir sehr leicht bei 200 oder 300€ Gesamtkosten für das Konto im Jahr...


    Zitat

    Original geschrieben von herbert1960 Die Zinsspanne ist bei Girokonten besonders hoch und hier müßte doch ein Gewinn für die Bank realisierbar sein.


    Das blöde ist halt, dass die Bundesbank bzw. EZB für Guthaben auf den Bundesbank-Konten der Banken derzeit Negativzinsen fordert. Also reine Guthaben bringen Verluste für die Bank.
    Sofern die Bank es schafft, das Guthaben in Form von Krediten an andere weiterzureichen, kann sie damit natürlich damit etwas verdienen, und Verluste teilweise kompensieren.
    Abgesehen davon bringen 1000€, verliehen an andere und ohne jedes Ausfallrisiko, 1-2% Zinsen ein, also im Jahr gerade mal 10 oder 20€. Mit Ausfallrisiko (z.B. Autokredit für 5% p.a.) hat die Bank auch nur 1-2% Gewinnspanne, weil der Rest (hier 3-4%) Kreditausfall ist.


    Wenn die Bank es nicht schafft, dem Kontoinhaber andere Produkte zu verkaufen, macht sie oft Verlust. Insolventen etc, kann man leider nichts anderes verkaufen, weil kein Geld da ist.


    UPDATE (kein Scherz):
    Hatte (als Vertretung) eben gerade die niedersächsische Polizei am Telefon, wegen einer Betrugs-Angelegenheit eines Zahlkarten-Kunden. Habe 2 Minuten Arbeitszeit für die Delegierung des Anliegens an jemand anderes verbraucht :rolleyes:.

  • Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    Die Zinsspanne ist bei Girokonten besonders hoch und hier müßte doch ein Gewinn für die Bank realisierbar sein.


    Wie meinst du das? Also mit Sichteinlagen auf Girokonten kann die Bank selbst in Zeiten höherer Zinsen nicht viel anfangen, weil die nur zu einem geringen Teil verliehen werden dürfen. Der Großteil des Geldes muss ja täglich verfügbar gehalten werden.


    Falls du mit Zinsspanne den Dispozins meinst, ja, da lässt sich gutes Geld verdienen. Das setzt aber voraus, dass der Kunde den Dispo auch nutzt und nicht ausfällt. Bei einem Schufatoten ist also auch hier nicht viel zu holen.

  • Zitat

    Original geschrieben von zardi77
    Wie meinst du das? Also mit Sichteinlagen auf Girokonten kann die Bank selbst in Zeiten höherer Zinsen nicht viel anfangen, weil die nur zu einem geringen Teil verliehen werden dürfen. Der Großteil des Geldes muss ja täglich verfügbar gehalten werden.


    Falls du mit Zinsspanne den Dispozins meinst, ja, da lässt sich gutes Geld verdienen. Das setzt aber voraus, dass der Kunde den Dispo auch nutzt und nicht ausfällt. Bei einem Schufatoten ist also auch hier nicht viel zu holen.


    Ja, ich meinte den Dispo. Es gibt bestimmt ein paar Kunden, die den zum Monatsende hin nutzen.
    Ein Schufatoter hat meist kein Geld zum Anlegen und einen Kredit bekommt er auch nicht. Auch für die meisten Produkte der Verbundpartner ist er eher uninteressant, da er kaum Versicherungen abschließt und einen Bausparer auch nicht braucht. Damit bleibt für die Bank tatsächlich kaum eine Einnahmequelle. :rolleyes:
    Ich gehe auch davon aus, dass die Depotübertragungsaktionen mit relativ hohen Prämien, die hier diskutiert werden, in Zukunft an immer mehr Bedingungen geknüpft werden (lange Haltezeiten oder nur kostenpflichtiges Handeln) oder stark reduziert werden. :rolleyes:

    Herbert

  • Wenn jemand bei seinem Konto mit dauerhaft 1000€ im Dispo ist, verdient die Bank natürlich etwas (z.B. bei 10% Zins 100€ je Jahr), von denen noch das Ausfallrisiko abgeht.


    Aber so ein Kunde lohnt sich vielleicht gerade so für die Bank... Aber wenn derjenige 4x im Monat Geld vom fremden Automat holt, zahlt die Bank alleine dafür 100€ an die Automatenaufsteller, und das Konto ist aus Sicht der Bank "rot".


    Bei Insolventen (=Leute, welche durch ihre Zahlungsstörungen Existenzen Dritter vernichtet oder gefährdet haben) haben wir übrigens festgestellt:


    Die Leute kaufen lieber das neueste iPhone und geben jeden Monat mit Prepaid-SIM 30€ aus, anstatt für ein sicheres Bankkonto (mit dem sie ruhig schlafen können) monatlich 10€ zu bezahlen.
    Wenn Kontopreise von 10€ im Monat genannt werden, fallen dann Begriffe wie Ausbeuter, Betrüger, Bankster, fuck you, Verbrecher, Gauner etc. Und man hüpft von einem preiswerten Konto zum nächsten, bis dieses bei der ersten Auffälligkeit oder Zahlungsstörung fristgemäß gekündigt wird.
    Man könnte auch auch mal mit einer Filialbank vor Ort reden, und mal versuchen herauszufinden, ob ein Filialbankkonto mit z.B. 10€ Monatsgebühr trotz Insolvenz/Pfändungen für die Bank lukrativ sein könnte. Das macht man aber nicht, sondern kauft lieber das neueste iPhone...

  • Sinn dieses Threads ist es meines Erachtens nicht, sich den Kopf eines Bankvorstandes zu zerbrechen, mit welchen Kunden er Geld verdienen kann und welche Kosten durch bestimmtes Kundenverhalten verursacht wird. Hier geht es darum, wie man Banken am besten ausnehmen kann ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Louvain
    Sinn dieses Threads ist es meines Erachtens nicht, sich den Kopf eines Bankvorstandes zu zerbrechen, mit welchen Kunden er Gled verdienen kann und welche Kosten durch bestimmtes Kundenverhalten verursacht wird. Hier geht es darum, wie man Banken am besten ausnehmen kann ;)


    Banken ausnehmen? :eek: Wer macht das denn? ;):D
    Ich habe zwar auch schon ein paar Prämien mitgenommen, aber bei ein paar Banken bin ich schon seit Jahren hängen geblieben und werde diese Konten auch nicht kündigen, da die Konditionen brauchbar sind. :)
    Wenn man bei einer Bank arbeitet (Goyale?), sieht man natürlich manches etwas anders als der Durchschnittskunde und kennt eher die internen Kosten. Das ist durchaus mal interessant für uns.
    Manche Banken reizen die Kunden aber schon zum Prämienabgreifen, wenn bis zu 500,-€ für einen Depotübertrag gezahlt werden. Man muss für solche Prämien jedoch größere Beträge zur Verfügung haben, um entsprechend Wertpapiere zu kaufen. :rolleyes:

    Herbert

  • Zitat

    Original geschrieben von Louvain Hier geht es darum, wie man Banken am besten ausnehmen kann ;)


    :D :top:


    Die eine oder andere Prämie habe ich auch schon mitgenommen. Ich teste (beruflich natürlich...) Konten und Karten, und besonders deren Bestellprozesse ;) .


    Zitat

    Original geschrieben von herbert1960 Manche Banken reizen die Kunden aber schon zum Prämienabgreifen, wenn bis zu 500,-€ für einen Depotübertrag gezahlt werden.


    Es reicht ja schon, z.B. ein Postbankkonto während einer Aktion zu holen. Dann greift man z.B. 150€ Gutschriften ab, und wirbt sich zusätzlich über seinen eigenen Affiliate-Link oder KwK, und greift nochmal 40 oder 50€ ab. Da kann man auch ganz ohne 1€ eigenes Geld als Einsatz 200€ verdienen...


    Ich dachte ursprünglich mal, dass die Manager der betreffenden Banken (welche sinnlos Kunden anwerben) zu blöd zu allem sind. Meistens geht es aber nur darum, dass der Manager die Kundenzahl erhöht, damit er gute Kundenzahlen vorweisen kann. Danach geht er zur nächsten Firma/Bank und hat als Referenz die gestiegene Kundenzahl, und das Spiel beginnt von neuem.
    In der alten Bank haben die verbliebenen Leute das riesige Problem, mit den Viertkonto-Schnäppchenjägern Geld zu verdienen. Das geht natürlich nicht. Aber da sind dann oft aus Sicht des Vorstandes diese verbliebenen Leute dran schuld, weil sie es nicht schaffen, die Kunden zu "aktivieren"...

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