Diskussion: Banken mit guten Angeboten (Keine KwK Gesuche erlaubt!)

  • Zitat

    Original geschrieben von lisari
    Inzwischen haben ja einige Banken ihren Zinssatz auf Tagesgeldkonten auf 0 gesenkt, verzinste Giros gibt es auch kaum noch. Ich würde gern mal eine Diskussion lostreten:


    Kommt das Ende des kostenlosen Girokontos?


    Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, da der Konkurrenzkampf in dem Bereich sehr massiv ist. Und die ING-DiBa etwa verdient trotz kostenlosen Girokontos derzeit ganz hervorragend.


    Zitat

    Original geschrieben von lisari
    Könnte bei großen Teilen der Bevölkerung eine Rückkehr zur Bevorzugung von Barzahlung und zum Horten des Bargelds zu Hause usw. bewirken? Wozu braucht man da noch ein Tagesgeldkonto oder ein Sparbuch o.ä. Wie seht Ihr das?


    Ein Sparbuch braucht man schon seit Jahren nicht mehr - die Sparkatze Göttingen bietet aktuell sensationelle 0,01(!) Prozent darauf. Aber es gibt ja durchaus Tagesgeldkonten mit ca. 1 Prozent Zinsen - die Inflationsrate liegt aktuell bei knapp über 0. Ich sehe derzeit auch keinen Trend zum "Horten" von Bargeld, eher im Gegenteil - die Binnenkonjunktur läuft ja recht gut, d.h. die Leute geben viel Geld aus.

  • Die Inflationsrate liegt, was ich gelesen habe, aktuell sogar bei -0,2%, d.h. wenn du auf's Tagesgeld z.B. 0,8% bekommst, liegst du bei effektiv 1% Rendite, also Werterhaltung gar kein Thema. Aus diesem Grund hinken auch Vergleiche mit Zeiten, wo es 4%, 5% oder noch mehr auf's Tagesgeld gab. Damals lag die Inflationsrate nach meiner Erinnerung zwischen 3% und 4%, d.h. soviel mehr hat man für seine Liquiditätsreserve damals auch nicht bekommen.


    Das Tagesgeldkonto reicht also im Moment immer noch aus, um den Wert seiner Notfallreserve zu erhalten. Zur Vermögensbildung bzw. Altersvorsorge hat es eh noch nie getaugt; als Langfristanlage sind solche Produkte (Tagesgeld, Festgeld, Sparbrief) auch nicht gedacht (obgleich sie der "Durchschnittsdeutsche" gerne nutzt, weil er in Gelddingen unwissend und unerfahren ist).


    Natürlich haben die Banken im Moment ein Problem mit dem vielen Geld, aber Negativzinsen auf die kleinen Spareinlagen können sie sich nicht leisten, dafür ist der Wettbewerb zu hart. Also führen sie jetzt sukzessive neue Entgelte ein, z.B. für mehr als x Bargeldabhebungen im Monat, für Bargeldeinzahlungen am Schalter, für beleghafte Überweisungen/Scheckeinreichungen oder das Ausstellen einer Girocard. Ich finde das okay, denn das sind alles kostenintensive Dinge und die soll bitteschön auch der Verursacher bezahlen.


    Kostenlose Girokonten gibt es allerdings mehr als genug auf dem Markt und die werden auch nicht aussterben. Wer den Markt ein bisschen sondiert, findet diese Produkte und wer zu bequem ist, muss halt in Zukunft etwas mehr bezahlen. So war das schon immer, so ist das auch heute und das wird sich auch nicht ändern.

  • Zitat

    Original geschrieben von zardi77
    Okay, hast recht ... ich verfolge immer die EZB-Berichte und da geht's natürlich um die Eurozone. In der Sache, denke ich, sind wir uns aber einig, oder?


    Im großen und ganzen ja. Allerdings ist die Zinsspreizung in Hochzinszeiten höher, d.h. wenn man damals bei einer Inflationsrate von 2 Prozent einen Durchschnitts-Anlagezins von 2,5 Prozent hatte, gab es auch Banken, die einen normalen Tagesgeldzinssatz von 3 oder 3,5 Prozent boten. Dadurch haben "Zinsfüchse" in Hochzinsphasen einen Vorteil im Vergleich zur aktuellen Situation. Jetzt muss man schon an Depotaktionen teilnehmen oder im Ausland anlegen, um einen mehr oder weniger attraktiven Zinssatz zu erhalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von BartS1975
    Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, da der Konkurrenzkampf in dem Bereich sehr massiv ist. Und die ING-DiBa etwa verdient trotz kostenlosen Girokontos derzeit ganz hervorragend.




    Ein Sparbuch braucht man schon seit Jahren nicht mehr - die Sparkatze Göttingen bietet aktuell sensationelle 0,01(!) Prozent darauf. Aber es gibt ja durchaus Tagesgeldkonten mit ca. 1 Prozent Zinsen - die Inflationsrate liegt aktuell bei knapp über 0. Ich sehe derzeit auch keinen Trend zum "Horten" von Bargeld, eher im Gegenteil - die Binnenkonjunktur läuft ja recht gut, d.h. die Leute geben viel Geld aus.


    Das Sparbuch und die Sparkasse heißen so, weil man sich beide sparen kann. ;):D
    Ich denke, die meisten, die hier mitlesen haben mehrere kostenfreie Girokonten und Tagesgeldkonten, die ca. 1% bringen. :cool:

    Herbert

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    Original geschrieben von BartS1975
    ...die Inflationsrate liegt aktuell bei knapp über 0. ...die Binnenkonjunktur läuft ja recht gut, d.h. die Leute geben viel Geld aus.


    ich persönlich sehe die Inflationsrate kritisch, als politisches Instrument um die Leute zu beruhigen. Das Stichwort heißt Warenkorb.
    Was mir fehlt ist ein Warenkorb der lediglich die lebendsnotwenigen Dinge enhält: Wohnen, Kleidung, Essen, Heizen, Wasser, Strom, medizinische Versorgung, Pflege, Transport (Bus, Bahn, Auto) Steuern usw., also die Dinge die Du immer brauchst und nie ganz weglassen kannst.


    Du brauchst Dir nur mal die Steigerungen in der Baubranche und bei Mieten anschauen.


    Du musst Dir dann auch noch den Index selbst anschauen. Die Inflationsrate gibt meist nur die Veränderung gegenüber dem Vorjahr an. Wenn die Preise zuvor stark gestiegen sind bringt es Dir nichts wenn es nun ein einzelnes Jahr gibt mit weniger Steigerung
    https://www-genesis.destatis.d…C04*,CC05*&zeitscheiben=3
    Und was man auch bedenken muss, das sind alles relative Zahlen. Es macht einen Unterschied ob ein Liter Benzin 3% teurer wird oder 1 Minute telefonieren


    Zitat

    Original geschrieben von zardi77
    Die Inflationsrate liegt, was ich gelesen habe, aktuell sogar bei -0,2%, d.h. wenn du auf's Tagesgeld z.B. 0,8% bekommst, liegst du bei effektiv 1% Rendite, also Werterhaltung gar kein Thema.


    nominal stimmt das. Du hast das Thema Steuern vergessen, also dass von dieser "Rendite" nochmal fast 1/3 weggehen.

    Viele Grüße


    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von blacksun
    ich persönlich sehe die Inflationsrate kritisch, als politisches Instrument um die Leute zu beruhigen. Das Stichwort heißt Warenkorb.
    Was mir fehlt ist ein Warenkorb der lediglich die lebendsnotwenigen Dinge enhält: Wohnen, Kleidung, Essen, Heizen, Wasser, Strom, medizinische Versorgung, Pflege, Transport (Bus, Bahn, Auto) Steuern usw., also die Dinge die Du immer brauchst und nie ganz weglassen kannst.


    Der hätte aber noch weniger mit der Realität zu tun als der aktuelle. Denn man gibt sein Geld eben auch für Dinge aus, die man NICHT zwingend braucht. :)


    Zum Thema "Gefühlte Inflation" siehe etwa http://www.spiegel.de/wirtscha…he-gefallen-a-978806.html

  • Zitat

    Original geschrieben von blacksun nominal stimmt das. Du hast das Thema Steuern vergessen, also dass von dieser "Rendite" nochmal fast 1/3 weggehen.


    Unterstellen wir einmal einen persönlichen Steuersatz von über 25%, okay, aber ansonsten bitte nicht übertreiben: 26,375% sind nicht fast 33,333%. Außerdem erreicht in der Summe wg. des Sparerfreibetrags kein Sparer den Höchstsatz von 26,375%. Wenn du beispielsweise 10.000 EUR Kapitaleinkünfte hast, geht effektiv nicht mal ein Viertel weg.
    (Anm.: KiSt. bleibt außer Betracht, da kein Zwang, sondern persönliches Hobby)

  • Zitat

    Original geschrieben von BartS1975
    Der hätte aber noch weniger mit der Realität zu tun als der aktuelle. Denn man gibt sein Geld eben auch für Dinge aus, die man NICHT zwingend braucht.


    das ist richtig, aber wenn es hart auf hart kommt, dann kannst Du auf TV, Urlaub, Auto verzichten. Aber noch billiger als beim Discounter kannst Du Deine Lebensmittel nicht kaufen.
    Wenn Du nach dem Gang auf's Örtchen die Spülung drückst, dann musst Du für's Wasser den Preis bezahlen den Deine Gemeinde/Deine Stadt verlangt.
    http://www.focus.de/finanzen/n…warenkorb_id_3441911.html


    Wenn man man sich Inflationsraten anschaut, dann sollte man sich zwei anschauen. Einmal die eigene persönliche Inflationsrate, und dann noch die "Notfallinflationsrate". Denn wie bei der Vorsorge auch muss jeder für sich persönlich vorsorgen. Es nutzt Dir am Ende nichts wenn im Durchschnitt das Geld seine Kaufkraft behält, Du persönlich aber immer weniger bekommst.


    Aber wie schon gesagt, man sollte sich mehr auf Preisindex und auch das Preisniveau, also absolute Zahlen, konzentrieren


    Zitat

    Original geschrieben von zardi77
    ...persönlichen Steuersatz von über 25%, okay...


    Ich unterstelle einfach mal dass bei einem Großteil der Leser hier im Forum das der Fall ist.

    Viele Grüße


    Martin

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