Unsitte Vorkasse!

  • Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    Ich denke, die Mehrheit hier ist genau wie ich gegen Vorkasse


    Ich behaupte einfach mal, daß genau das Gegenteil der Fall ist.


    In deinem Fall, also die Simkarten verkaufen und PIN Code erst rausgeben wenn das Geld eingegangen ist, bietet sich Vorkasse evtl. als Alternative an, weil du eine Sicherheit behälst und im Endeffekt am längeren Hebel sitzt.


    Aber du kannst mir nicht erzählen, dass du deine Waren generell so verkaufst. Das wäre zwar durchaus lobenswert, ist in der Praxis aber viel zu riskant.

  • Naja, ich kaufe ungern per Vorkasse. Nicht weil ich es unseriös oder so finde, aber wenn ich was bestelle, dann will ich es haben ;) am besten sofort oder nen Tag später. Deshalb habe ich z.B. auch amazon prime.


    Bei Vorkasse dauerts aber immer 2-3 Tage länger. Aber gut, wo ich weiß, dass es sich lohnt, warte ich auch ein paar Tage länger.


    Was aber generell an Vorkasse unsicher sein soll (wenn es nicht ein auch google völlig unbekannter oder negativ bekannter ist), weiß ich nicht. Bisher habe ich nie Probleme gehabt.


    Lastschrift ist halt für den Verkäufer fast genauso unsicher als Rechnung.


    Aber bei Privat oder so bleibt eben nur Vorkasse oder persönlich. Wegen der Sim-Karten würd ich jetzt nicht so n Riesenaufwand betreiben. Wenn der Preis stimmt, werden die Kunden auch Vorkasse annehmen.

  • [QUOTE] Original geschrieben von chrd2


    Was aber generell an Vorkasse unsicher sein soll (wenn es nicht ein auch google völlig unbekannter oder negativ bekannter ist), weiß ich nicht. Bisher habe ich nie Probleme gehabt.


    Es sind halt auch schon "seriöse" Unternehmen pleite gegangen. Ein Risiko stellt Vorkassse-Zahlung auf jeden Fall dar, da muß man nicht mal auf unseriöse Anbieter abzielen, die garnicht liefern wollen. Man ist zunächst auf jeden Fall mal sein Geld los, ob der Anbieter jetzt nicht liefert oder die Ware auf dem Versandweg untergeht. Ein seriöser Anbieter wird im letzteren Fall zwar Ersatz liefern, wenn er aber noch kein Geld bekommen hat, dann wird er sich bestimmt intensiver um so was kümmern.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer


    Es sind halt auch schon "seriöse" Unternehmen pleite gegangen. Ein Risiko stellt Vorkassse-Zahlung auf jeden Fall dar, da muß man nicht mal auf unseriöse Anbieter abzielen, die garnicht liefern wollen.

    Schon richtig, aber für den Fall gibt es dann zB Dinge wie das TrustedShops-Programm.


    Aber auch da gilt: Die Ultra-Billigstläden binden sich die Kosten für dieses Programm auch nicht ans Bein.


    Und damit sind wir wieder am alten Knackpunkt: Billigst bei gleichzeitig null Risiko und bestem Service gibt es einfach nicht.


    Je eher man also kapiert, dass nicht nur das Produkt selbst Geld kostet, das irgendjemand "unterwegs" aufbringen muss... ;)

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Hallo,


    ich habe garnichts gegen Vorkasse - verfahre bei Verkäufen über eBay oder Foren genauso und zahle auch Vorkasse, wenn ich selber was bestelle.


    Wer alledings bedenken hat, das der Händler pleite geht usw., sorry, aber der sollte sich einen ordentlichen Händler aussuchen und nicht bei jeder Klitschee kaufen, auch wenn die am günstigsten ist.

  • Irgendwie habe ich diesen Thread wohl bisher missverstanden: Ich dachte der TE würde generell für Vorkasse auch bei Privatverkäufen plädieren


    Scheinbar gehts hier aber mehr darum wie man bei gewerblichen Händlern bezahlt.


    Man sollte daher vielleicht den Titel in " Unsitte Vorkasse bei Händlerangeboten" ändern !


  • Bei "Trusted-Shops" gibt es die Geld-Zurück-Garantie, da kann man Vorkasse-Zahlung schon akzeptieren, ist doch eine gewisse Sicherheit da. . Man kann es auch sonst machen, wenn man ein sehr großes Vertrauen zum Anbieter hat. Habe ich auch schon z.B. bei "Handy-Sascha" gemacht, obwohl ich sonst Vorkasse wegen der Sicherheit ablehne. Ich verstehe schon auch, daß bei der teilweiise schlechten Zahlungsmoral der Kunden Online-Händler eine gewisse Sicherheit wollen. Aber muß man da unbedingt Vorkasse verlangen?, Kreditkarte, Bezahldienste wie z.B. "Paypal oder die gute alte Nachnahme sind auch relativ sichere Zahlungsmittel.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Nein es muss nicht unbedingt Vorkasse sein.


    -Lastschrift kann widerrufen werden
    -Nachnahme kann die Annahme verweigert werden
    -Kreditkarte kann auch widerrufen werden hab ich glaub mal gelesen



    Und viele glauben gar nicht was alles gemacht wird und wieviele unser überteuertes, überlastetes Rechtssystem ausnutzen.


    Ich renne noch ca 10.000 € aus der Zeit als ich noch auf Rechnung geliefert habe hinterher!
    Was nützt mir da ne Rechtsschutz die die RA Kosten übernimmt wenn das Geld trotzdem nicht eingetrieben werden kann weil der nett Kunde doch zumindest unter seiner gemeldeten Adresse pleite ist und Hartz IV empfängt und nichts in der Tasche hat. Ich hab nen Schrank voller Unterlagen von Anwälten, Staatsanwaltschaft und sonstigen Papieren aber damit kann man sich nichtmal den A*** abwischen, das ist das traurige.


    Klar ist es auch ein gewisses Risiko bei einem Händler per Vorkasse einzukaufen. Nur 99% sind hier Unternehmen welche ja etwas verkaufen möchten und nicht durch Betrug oder sonstiges Geld verdienen wollen.


    Hingegen unter den Kunden sind viel mehr Leute unterwegs welche es nicht auf die Reihe bekommen Rechnungen termingerecht zu bezahlen. Und das ist ein rießen Problem weil es meiner Meinung nach sehr viele gibt die vorsätzlich schon bestellen obwohl sie wissen, dass sie nicht in der Lage sind zu bezahlen.


    Soll man dann noch eine Bonitätsauskunft für nen 100€ Artikel einholen müssen?



    Ich werde die Vorkasse Geschichte weiterhin durchziehen, ich hatte zwar Anfangs etwas Kunden verloren allerdings wenn man es kalkuliert hat es sich gelohnt und die Kundenzahlen erholen sich wieder schnell.



    Das war es von meiner Seite in diesem Beitrag. Ich bin vermutlich leider als Händler hier auf verlorenen Posten und Endverbraucher können meine Sichtweise vermutlich nicht verstehen.

  • Re: Unsitte Vorkasse!


    Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    Die Verbraucherzentralen raten von Vorkasse ab und lt. rechtskräftigen Urteilen gibt es keinen Rechtsanspruch auf Vorkasse.
    <http://www.vzhh.de> Beim Suchbegriff "Möbel" oder "Küche" eingeben.


    Dann sind also nahezu sämtliche Mietverträge unwirksam? Und auch T-Com & Co. handeln gegen das Recht, wenn sie die Monatsgebühren im Voraus berechnen?


    Du hast da was falsch verstanden.


    Zum einen muss differenziert werden zwischen formularmäßig vereinbarten Vorleistungsklauseln (AGB) und individualvertraglich vereinbarten.


    Die von der VZ HH zitierte Rechtsprechung betrifft nur erstere!


    Zweitens müssen die §§ 305ff. BGB, insb. § 307 BGB ("AGB-Kontrolle") einer AGBmäßigen Vorleistungsklausel nicht zwangsläufig entgegenstehen.


    Nach der einhelligen Rechtsprechung (u.a. ständige Rspr. des BGH) ist eine Klausel, die abweichend von der gesetzlichen Regelung zur Vorleistung verpflichtet, dann zulässig, wenn für sie ein sachlich rechtfertigender Grund gegeben ist und den berechtigten Interessen des Kunden hinreichend Rechnung getragen wird.


    Das dürfte beim Versendungskauf (darum geht es dir ja primär) nahezu immer der Fall sein, da der Verkäufer bei "Nachkasse" die Ware aus der Hand geben würde und bzgl. der Versandkosten in Vorleistung treten würde, ohne sich absichern zu können.


    Den Interessen des Käufers wird zumindestens dann immer Rechnung getragen, wenn nicht ausschließlich Vorkasse angeboten wird, sondern z.B. auch Barzahlung bei Abholung.

    Bei einem Versendungskauf ist nunmal eine Zug-um-Zug Leistung, welche der Gesetzgeber als Ideal sieht nicht möglich (von Treuhandservices etc. mal abgesehen). Und es gibt keinen Grund, den Käufer mehr zu schützen als den Verkäufer. Es gibt nicht nur Verkäufer, die in betrügerischer Absicht handeln, sondern ebenso Käufer.


    Dies ist in den Sachverhalten, die den von der VZ HH angeführten Urteilen zugrundliegen nicht der Fall. Bei einem gewöhnlichen Möbel- oder Küchenkauf treten Verkäufer und Käufer physisch in Kontakt. Die Möbel kann der Verkäufer oder Spediteur wieder mitnehmen, wenn der Kunde sie nicht gleich bezahlt.


    Deine Aussage ist also falsch und verunsichert viele Internet-Käufer. Daher die Richtigstellung.

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • HansFranz123


    Klar kann bei Nachnahme die Annahme verweigert werden, dann geht doch die Ware wieder zurück. Das Risiko ist hier sehr gering für den Verkäufer, klar Portokosten und Verwaltungsaufwand sind auch Kosten, aber doch vergleichsweise gering. Diese geringe Risiko ist einem Verkäufer durchaus zumutbar, und steht in keinen Verhältnis zum Risiko, daß ein Käufer bei Vorkasse hat

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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