Hallo Willi,
das ist etwas zu kurz gedacht. Die Vermittler leben letztlich in der Tat von der Provision für abgeschlossene Verträge. Wenn eine Gesellschaft mehr Provision zahlt besteht daher durchaus das Risiko, dass man die aufgeschatzt bekommt. Soweit richtig. Zwei Sachen hast Du nur nicht bedacht:
Was hält mich davon ab, mir bei MLP, AWD etc nen Angebot zu holen und dann beispielsweise beim gleichen Versicherer in der Direktsparte mal nach den Konditionen zu fragen. In vielen Fällen kommt es dennoch aufs Gleiche raus, weil zwar der Makler sich die Prämie tieftut, gleichzeitig AWD und Co aufgrund ihrer Marktmacht häufig Sondertarife bekommen, die am freien Markt nicht verfügbar sind.
Wer also mündig mitdenkt und die Vorschläge der Makler als Vorschläge betrachtet und vergleicht, der wird mit Sicherheit gut fahren. Ob man dann letztlich bei denen abschließt ist ne individuelle Entscheidung.
Hinzu kommt ein weiterer Punkt, über den man offen sprechen sollte: ich sollte meinem Makler sofort kommunizieren, dass ich die Vorschläge dauerhaft vergleichen werde mit verfügbaren Analysen a la finanztest und Co. Jeder Makler weiß, dass er sich nur bedingt an einer überteuerten Versicherungsvermittlung freut, wenn 4 Wochen später der Vertragswiderruf mit Rückbuchung der Provision bei ihm eingeht. Zudem ist gerade bei ner Vermittlung des Gesamtversicherungsbedarfs bei Akademikern das ja auch immer ein langfristiges Vertrauensverhältnis. Wenn mich mein Makler bei der ersten LV bescheisst, werde ich die Absicherung der Kinder, die Refinanzierung des Hauses und sonstige Dinge nicht mehr bei ihm machen. Die spezialisierten Makler wissen das.
Wer sich als unmündiger Bürger in nen Laden stellt und dem Verkäufer sagt "mach mal, ich vertrau dir voll" wird überall zu viel zahlen, weil der Gewinn bei teureren Produkten meist höher sein dürfte. Das bedeutet aber nicht, dass ich jeden Hilfe anbietenden Verkäufer per se immer wegschicken muss - ich muss nur meine Wünsche definieren...