Suche gute Versicherung. :)

  • Hallo Willi,


    das ist etwas zu kurz gedacht. Die Vermittler leben letztlich in der Tat von der Provision für abgeschlossene Verträge. Wenn eine Gesellschaft mehr Provision zahlt besteht daher durchaus das Risiko, dass man die aufgeschatzt bekommt. Soweit richtig. Zwei Sachen hast Du nur nicht bedacht:


    Was hält mich davon ab, mir bei MLP, AWD etc nen Angebot zu holen und dann beispielsweise beim gleichen Versicherer in der Direktsparte mal nach den Konditionen zu fragen. In vielen Fällen kommt es dennoch aufs Gleiche raus, weil zwar der Makler sich die Prämie tieftut, gleichzeitig AWD und Co aufgrund ihrer Marktmacht häufig Sondertarife bekommen, die am freien Markt nicht verfügbar sind.
    Wer also mündig mitdenkt und die Vorschläge der Makler als Vorschläge betrachtet und vergleicht, der wird mit Sicherheit gut fahren. Ob man dann letztlich bei denen abschließt ist ne individuelle Entscheidung.


    Hinzu kommt ein weiterer Punkt, über den man offen sprechen sollte: ich sollte meinem Makler sofort kommunizieren, dass ich die Vorschläge dauerhaft vergleichen werde mit verfügbaren Analysen a la finanztest und Co. Jeder Makler weiß, dass er sich nur bedingt an einer überteuerten Versicherungsvermittlung freut, wenn 4 Wochen später der Vertragswiderruf mit Rückbuchung der Provision bei ihm eingeht. Zudem ist gerade bei ner Vermittlung des Gesamtversicherungsbedarfs bei Akademikern das ja auch immer ein langfristiges Vertrauensverhältnis. Wenn mich mein Makler bei der ersten LV bescheisst, werde ich die Absicherung der Kinder, die Refinanzierung des Hauses und sonstige Dinge nicht mehr bei ihm machen. Die spezialisierten Makler wissen das.


    Wer sich als unmündiger Bürger in nen Laden stellt und dem Verkäufer sagt "mach mal, ich vertrau dir voll" wird überall zu viel zahlen, weil der Gewinn bei teureren Produkten meist höher sein dürfte. Das bedeutet aber nicht, dass ich jeden Hilfe anbietenden Verkäufer per se immer wegschicken muss - ich muss nur meine Wünsche definieren...

  • Hallo TGW712


    Du wirst vielleicht überrascht sein, aber ich stimme Dir Voll und Ganz zu.


    Jeder sollte vergleichen, sich informieren und sich dann auf seinen Verstand und seinen Bauch verlassen.


    Versicherungen wie z.B. Hausrat und Haftpflicht sind relativ gut vergleichbar.


    Für Versicherungen wie z.B. Lebensversicherung oder private Krankenversicherung bedarf es da schon mehr Durchblick, die dem Laien dazu oft fehlt.


    Trotzdem würde ich mich da nicht blind auf einen Makler verlassen. Ich informiere mich immer VORHER selbst. Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale und natürlich das Internet sind da erste Anlauftstellen.


    Dann erst entscheide ich, ob ich schon abschließen möchte oder erst doch noch einen oder mehrere Makler einschalte.


    Mit dem neuen Vermittlergesetz wird es für den Endkunden auch leichter, Beratungsfehler nachzuweisen und dagegen vorzugehen.


    Also, wie Du siehst, bin ich gar nicht so weit von Deiner Meiinung entfernt.




    ;)

  • Na da simma doch einig ;-)


    wobei ich selbst zB auf die Stiftung Warentest keinen deut mehr gebe. Habe einige Bereiche erwischt, wo ich Ahnung von habe und die Kriterien so haarstreubend waren - da hab ich Bedenken ;-)

  • Natürlich bekommt jemand der nicht nach dem "warum" fragt im Zweifelsfall immer was schlechtes verkauft....


    Denke es is ne ganz gut Möglichkeit sich mit Zeitschriften zu informieren und den Vermittler, oder Makler dann damit zu konfrontieren und zu fragen, warum er denn genau diese Versicherung bzw. Gesellschaft empfiehlt.... Wobei selbst seriöse Zeitschriften oftmals die Feinheiten bei manchen Versicherungen nicht aufführen, bzw. nicht entdecken... Oft weist ein vermeintlich guter Versicherer, dann bei einem speziellen Einzelfall eben doch eine Deckungslücke auf... Deshalb geht gerade bei Versicherungen wie Unfall, Krankenzusatz und natürlich Leben nichts über eine gute Beratung...


    Standardprodukte wie Hausrat etc. kann man denke ich ruhig bei Direktversicherern abschließen, wobei selbst bei einer so eigentilch banalen Versicherung wie Hausrat oder Auslandsreisekranken es immernoch gehörige Deckungsunterschiede gibt, die der Laie immer erst erkennt wenn er auf seinem Schaden sitzen bleibt..


    Und genau hier liegt für mich der Vorteil eines unabhängigen Makler (nicht MLP und Konsorten). Rechtlich sieht es dann nämlich so aus, dass wenn zum Beispiel mein teures Fahrrad gestohlen wurde und die Versicherung vielleicht gerade mal 600€ entschädigt, ich den Makler evtl. haftbar machen kann. Denn wenn Fahrrad fahren ein bekanntes Hobby von mir ist, dann muss der Makler dies Dokumentieren und meinen Versicherungsschutz daraufhin optimieren, z.B. durch Empfehlung einer Gesellschaft mit einem höheren Entschädigungswert als 5% der Gesamtversicherungssumme in Hausrat. Jeder der Fahrrad fährt und daheim was schönes rumstehn hat (auch Studenten) weiß, dass diese Summe nie aussreicht wenn wir jetzt einfach mal nen Hausrat von 20.000 nehmen (was vielleicht ungefähr der Summe für ne Studentenbude entspricht, wenn überhaupt..)


    Gute Beratung kostet nunmal Geld, und ich denke nicht umsonst kommt der Makler ursprünglich aus dem gewerblichen Bereich, da hier nur gute Beratung zählt und auch honoriert wird...

  • derartige Beratung muss der Makler von MLP und Co auch machen und haftet, wenn ers nicht tut. War in sofern kein gutes Beispiel. Vielmehr wird das Risiko bei MLP und co darin bestehen, dass sie nicht die günstigste Versicherung mit gleicher Leistung raussuchen, weil bei ner anderen Versicherung die Prämie höher ist. - Nur eben da hilft der google-Vergleich "bei der und der Versicherung bekomme ich laut google am Ende mehr raus - bitte begründen Sie mir schriftlich Ihre Wahl und die Unterschiede" - da wird jeder Berater dreimal überlegen, ob er was falsches schreibt - oder eben sich nicht rühren...


    Wer schreibt der bleibt und sollte daher sich genau alles vom Makler auch eben so begründen lassen.

  • Zumal der Versicherer an "seine eigenen" Vertreter eine Dauerprovision zahlt pro laufenden Vertrag, bei MLP & AWD ist es eine Einmalzahlung. Ich denke auch hier ist der Einmalweg wieder günstiger zusätzlich zu den Sondertarifen die über solche Vermittler gefahren werden wenn ein Produkt mehr Kunden braucht.

  • Ja gut das stimmt natürlich schon dass MLP usw da auch haften. Mal abgesehen davon ist es für mich eh ein Skandal dass die sich Makler nennen dürfen aber dass is ne andere Sache.


    Prinzipiell is es halt so, dass bei MLP wie auch bei den Versicherungsgesellschaften, die Gesellschaft für den Vermittler haftet... Bei einem Makler haftet dieser allerdings direkt, mit seiner Berufshaftpflicht. Ich glaub dass bei einem Rechtsstreit die Chancen besser stehen wenn man Ihn gegen einen einzelnen Makler führt als wenn man gegen einen Konzern prozessiert... Die Chancen sind hier für mich nicht sehr groß, da die dass doch immer irgendwie hindrehen..(in der Vergangenheit schon oft passiert).


    Klar im Endeffekt ist schriftlicher Kontakt immer der beste, aber oft werden ja auch schon Gesprächsprotokolle erstellt. Diese sollte man dann mit seinen Aufzeichnungen (meiner Meinung nach unerlässlich) vergleichen und nicht einfach nur unterschreiben... So is man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

  • Zitat

    Original geschrieben von Maver



    Klar im Endeffekt ist schriftlicher Kontakt immer der beste, aber oft werden ja auch schon Gesprächsprotokolle erstellt. Diese sollte man dann mit seinen Aufzeichnungen (meiner Meinung nach unerlässlich) vergleichen und nicht einfach nur unterschreiben... So is man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.


    Gesprächsprotokolle sind für Makler/Vermittler inzwischen gesetzlich vorgeschrieben.

  • Zitat

    Original geschrieben von Willi2
    Gesprächsprotokolle sind für Makler/Vermittler inzwischen gesetzlich vorgeschrieben.


    Ja und frag mal wie viele Makler im Privatkundenbereich es in der Praxis erstellen.....
    Außerdem sind Beratungsprotokolle vorgeschrieben. Das muss nicht zwangsläufig ein komplettes Gesprächsprotokoll sein...

  • Hallo,


    Interessanter Thread, da möchte ich auch kurz dazu etwas sagen.


    Ich war als selbständiger Makler tätig, bevor ich wieder in die Anlageberatung gegangen bin.


    Bei Sachversicherungen, also Hausrat, Haftpflicht etc. kann man mit Internetvergleichen relativ weit kommen, denn die Angebote sind vergleichbar.


    Schwieriger ist es bei Personenversicherungen wie z.B. der Berufunfähigkeitsversicherung. Hier versagen die Vergleichssystem, weil andere Faktoren wichtiger sind als der reine Preis.
    Beispielsweise kann ein lapidar ausgefüllter Gesundheitsbogen im schlimmsten Fall zu einem Haftungsausschluss führen. Hier gilt es genau zu prüfen, wie gut ist der Gesundheitszustand, wie beurteilt die Gesellschaft den Beruf, wie ist die Einstufung des Berufes etc.


    Allgemein sollte man die Gesellschaft auch auf ihren finanziellen background prüfen.....gibt es die in 10 jahren noch, wenn ich älter bin und ggf. mal Rückenprobleme hatte. Dann ist das wechseln schwieriger.


    Wie geht die Gesellschaft mit steigendem Gehalt um, kann ich den Vertrag ohne weitere Gesundheitsprüfung anpassen? Um wieviel.


    Ganz kurz zu AWD, MLP und Co.
    Die Bandbreite der Beraterqualität ist riesig. Von total kompetent bis Totalversager. Deren unabhängige Vergleichsprogramme sind leicht zu beeinflussen. Interessanterweise gewinnen oft die Gesellschaften mit der besten Provision.


    Es geht in diesen Fällen nichts über einen kompetenten freien Makler, wobei man sich hier auch keinen Illusionen hingeben sollte. Der freie Makler kann auch nur einige Gesellschaften abdecken, sonst wird der administrative Aufwand riesig.


    Wer einen Tipp möchte kann ihn bekommen, einfach nachfragen.


    Greetings


    Tom

    Spider in the web

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