Jetzt wird's hart: Eingehende Gespräche wirklich bald generell kostenpflichtig?

Eingeführt werden könnte so ein System in D ohnehin erst nach einer Marktkonsolidierung. Steigen werden die Telekommunikationskosten mit ziemlicher Sicherheit irgendwann ohnehin.

Und wenn so ein System in Deutschland eingeführt würde, dann ließe sich das nach meiner Einschätzung der Mentalität der Deutschen nur mit einer Grundgebühr machen - ähnlich wie beim Standard-Telefonanschluss der Telekom bzw des früheren Fernmeldedienstes der Post. Eine Abrechnung pro Gespräch halte ich für ziemlich undenkbar.

Re: Jetzt wird's hart: Eingehende Gespräche wirklich bald generell kostenpflichtig ??

Zitat

Original geschrieben von 0170
Nach der aktuellen Meldung von teltarif

http://www.teltarif.de/arch/2008/kw25/s30293.html

war ich einigermaßen geschockt... Frau Reding war mir bis gestern noch sehr sehr sympathisch... Immerhin hat sie die Preise für die ausländische Nutzung von Mobilfunkanschlüssen innerhalb der EU drastisch günstiger werden lassen... Aber dass sie sich jetzt schon derart einmischt und sogar die Terminierungsentgelte drücken will?!? Das hat nach diesem Artikel möglicherweise die Folge, dass zumindest eingehende Gespräche aus fremden Netzen zukünftig kostenpflichtig sind, wie man es aus den USA generell kennt...

Die Terminierungsentgelte sind einfach überhöht, da es im Mobilfunkbereich keinen freien Markt gibt halte ich eine gewisse Regulierung für sinnvoll.
Wie bei den EU Roamingpreisen wird eine Senkung der Terminierungsentgelte natürlich reichlich Kreativität bei der Erschließung neuer Einnahmequellen freisetzen, wie beim Roaming wird es dann für manche Kunden teurer, für andere billiger.
Dass sich eine Gebühr für ankommende Gespräche in Deutschland durchsetzen wird wage ich aber zu bezweifeln, der Schuss wird für die Mobilfunkanbieter ziemlich sicher in die eigenen Füße gehen.
Im Moment halte ich das Ganze nur für Drohgebärden um Stimmung gegen Viviane Reding zu machen, was bei dir ja auch schon zu funktionieren scheint.

Zitat

Ist das nicht eine Unverschämtheit??? Was ist mit den Leuten, die ihren Mobilfunkanschluss als kompletten Festnetzersatz nutzen?? Das kann doch jetzt wohl nicht wahr sein, dass eingehende Gespräche zukünftig kostenpflichtig sind?

Naja, es steht einem ja frei sich wieder einen Festnetzanschluss zuzulegen, auch wenn es viele Süchtige gibt ist Handytelefonieren nicht Lebensnotwendig.
Im Vergleich zu den momentanen und in näherer Zukunft zu erwartenden Energiepreise ist das Ganze eh ein Luxusproblem, und wie gesagt, ich halte es weitgehend für heiße Luft.

Zitat

Was sagt ihr dazu? Wie können wir das verhindern?? Bzw hat man ein Widerspruchsrecht (immerhin wurde der Vertrag unter anderen AGB abgeschlossen), oder ein SoKü Recht???

Du hast dann natürlich ein Sonderkündigungsrecht wenn dein Netzbetreiber die Bedingungen zu deinem Nachteil ändert, und wenn die Mehrheit der Kunden die neuen Bedingungen nicht akzeptiert müssten sich die Netzbetreiber überlegen ob sie sich auf einen Schlag vom Großteil ihrer Kunden trennen wollen.

Zitat

Also jetz geht die REding etwas zu weit. Da zahl ich lieber das dreifache im Ausland, aber habe kostenlose eingehende Gespräche innerhalb Deutschlands... Wozu hab ich denn meine Max Flatrate?? Um meine Kumpels kostenlos anrufen zu können, und auch einfach ma ne Stunde zu reden, oder nur füreinander da sein.... Sowas is ja dann nicht mehr drin.... DAS GIBTS DOCH GAR NICHT!!!

Hilfe, ich tick noch aus......

Toby

Du verwechselst da die Schuldigen, es wären die Netzbetreiber bzw. deren Investoren die in einem stagnierenden Markt Umsatzsteigerungen verlangen.

Keine Panik!

Bisher hat Frau Reding ja noch keine konkreten Vorschläge gemacht. Bezüglich der Terminierungsentgelte hat sie ja nur keine Möglichkeit ausgeschlossen.

Ihr bisheriges Vorgehen deutet darauf hin, dass sie (im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen) einigermaßen weiß was sie tut. Ein bisschen Druck auf die Betreiber im Hinblick auf die IC-Entgelte kann sicher nicht schaden.

Bis es zu der (von den Medien aufgebauschten) Situation kommt, dass wir für eingehende Gespräche im Inland zahlen müssen, ist es ein laaanger weg.

Ich glaube mit dem SoKü-Recht ist es nicht so einfach.... wenn es gesetzlich geregelt wird, hat man glaub ich keine Chance.... dafür kann der Anbieter nix... (siehe Mwst-Erhöhung)

Zitat

Original geschrieben von 0170
Schon mal gut zu wissen dass SoKü greifen würde ...

Da würde ich jetzt erstmal nicht von ausgehen, man hatte ja auch kein SoKü-Recht bei der Mwst-Erhöhung, da es ja eine Auflage von "Oben" war. So würde ich das sehen, aber das sollen man die Juristen unter sich ausmachen. Außerdem kommt der Schwachsinn eh nicht, nur weil die Olsch das gerne so hätte. Wozu haben wir den IC-Gebühren? Das wär in meinen Augen ja doppelt abkassiert.

[Edit: Danke, siehe einen Beitrag vorher.]

Viele Grüße,

vandertroost

Ob das kommt ist die Frage! wobei ich der Eu-Kommision einigs Zutrauen würde.

Wenn nicht muss bei einem Anruf vorher eine Ansage kommen das es sich um einen Fremdnetzanruf handelt! Dann kann man selbst Entscheiden ob man den Anruf entgegen nimmt.

Doppelt wenn auch zum Teil sollte eine Leistung nicht Bezahlt werden müssen.

Re: Jetzt wird's hart: Eingehende Gespräche wirklich bald generell kostenpflichtig ???

Zitat

Original geschrieben von 0170
Also jetz geht die REding etwas zu weit. Da zahl ich lieber das dreifache im Ausland, aber habe kostenlose eingehende Gespräche innerhalb Deutschlands... Wozu hab ich denn meine Max Flatrate?? Um meine Kumpels kostenlos anrufen zu können, und auch einfach ma ne Stunde zu reden, oder nur füreinander da sein.... Sowas is ja dann nicht mehr drin.... DAS GIBTS DOCH GAR NICHT!!!

Hilfe, ich tick noch aus......

Wie waer's mit vor dem Posten mal das Gehirn einschalten?

Dein Max gilt nur im gleichen Netz bzw. ins Festnetz. An den Kosten dafuer wird sich nix aendern, den kann T-Mobile auch derzeit nur so guenstig anbieten, weil die Terminierung quasi nix kostet.

Solltest du die FullFlat nutzen, wird sich auch daran nix aendern - die Gespraeche in Fremdnetze waeren eh quasi kostenlos, sodass ein Grossteil der Kosten der FullFlat dann eben fuer ankommende Gespraeche draufgeht.

Die groesste Verschiebung gibt's bei Gespraechen vom Festnetz zum Handy - die duerften dadurch fuer den Anrufer deutlich guenstiger werden. Dafuer legt der Angerufene drauf.

Letztendlich das gleiche Preismodell, das auch z.B. in den USA ueblich ist.

Zitat

Original geschrieben von RobertBaranovski
naja, mit SoKüRecht wär ich mir nicht so sicher...
o2 z.B. stuft eingehende Gespräche sicher als "Nebenleistungen" ein

:top:

Eigentlich ist es verwunderlich, dass so ein Vorschlag bzw Gedankenspiel ausgerechnet von der EU-Kommission kommt. Denn es gibt ja kaum etwas wettbewerbsfeindlicheres als so eine Abrechnungsregelung. Die kleineren Mobilfunkanbieter wären damit stark benachteiligt. Der einzige Konzern, der weltweit davon profitieren würde, wäre vermutlich Vodafone. Und eine Dominanz eines Unternehmens kann wohl kaum im Interesse eines Wettbewerbs sein.

Ich würde das gar nicht mal so schlecht finden, denn die Frage ist ja: warum soll der Anrufer mehr zahlen, damit der Angerufene mobil erreichbar ist und den Betrieb fremder Netze finanzieren? Kommt jetzt natürlich auf den speziellen Sachverhalt an, wie wichtig das Telefonat ist etc...

Außerdem dürften die Kostenveränderungen gar nicht so groß sein, denn ein- und ausgehende Gespräche saldieren sich weg. Haben nur die Nassauer Pech, die sich nur anrufen lassen

btw: wenn mich nicht alles täuscht ist in den USA bei den meisten Tarifen auch die erste eingehende Minute gratis.

Lady X: wie meinst Du das mit doppelter Zahlung?

Zitat

Original geschrieben von Robert Beloe
Denn es gibt ja kaum etwas wettbewerbsfeindlicheres als so eine Abrechnungsregelung. Die kleineren Mobilfunkanbieter wären damit stark benachteiligt.

Sehe ich wie oben beschrieben genau anders.
Außerdem haben sie einen kleinen Marktanteil, weil sie später gestartet sind und damit weniger Risiko hatten. Dafür verdienen sie auch eine fette Preisstrafe

Ich denke immer noch.... Hunde die bellen, beißen nicht.

Und ob man sowas wie in den USA hier auch durchsetzen kann.... wage ich zu bezweifeln.

Wenn es so kommt, dann muss aber einiges anders gemacht werden:

-Dann müssten alle Handygespräche für den Anrufer maximal die eines Festnetzgespräches kosten. (wie in den USA auch, da haben Mobilfunkanschlüsse normale Ortsvorwahlen)

-Für den Angerufenen sollten die Gebühren gering sein, bzw sollte es dafür ne Flat gg. eine geringe Gebühr geben (z.b. 5 EUR).

Alles andere wäre Schwachsinn.

Mir ist es, so wie es jetzt ist, lieber als wie in den USA zwar der Anrufer günstig telefonieren kann, aber eben der Angerufene eben auch zahlt.