Hund ist Kind angesprungen - welche Probleme kommen da auf uns zu?

  • reffi,


    ich schaue schon über den Tellerrand, gerade auch weil ich ja selber oft genug in der Hundehalter-Situation bin. Ich war auch schon mal in einer saudummen Situation, für die der Schäferhund nichts konnte (nachts um 3 Uhr, Laterne kaputt, stockfinstere Nacht - plötzlich rast der Schäferhund hinter das Bushaltestellen-Häuschen, wo 3 Jugendliche zechen. Die waren extrem still als wir vorbei kamen, wollten nicht auffallen, ich habe sie nicht bemerkt, aber plötzlich rast der Hund los... er war angeleint und kam nicht weit, also nix passiert - nur: da muss ich mich an meine Nase packen, nicht die Jugendlichen sich an ihre. Es ist schließlich nicht verboten dort zu sitzen und ein Bierchen zu zischen...).


    Ich finde aber das Hund nicht gleich Kind ist und man das nicht gleichsetzen kann. Die Mutter war bei dem Kind, also war eine Aufsicht da. Ein Kind kannste nicht anleinen und den meisten Kindern brauchst du nicht beibringen dass man sich von (fremden) Hunden fern hält, denn die haben meistens schon von alleine Angst und bleiben weg weg.
    In diesem Fall war es ja auch kein absichtliches Auf-den-Hund-zurennen, sondern das Kind kam nun mal um die Ecke gerannt, wie Kinder um Ecken rennen.


    Dass der Hund angeleint war, ist zwar richtig. Aber es verhinderte eben trotzdem nicht dass er das Kind angesprungen hat. Leinen oder Pseudo-Maulkörbe (diese Klett-Dinger, die bei 99% der Hunde so plaziert sind dass sie absolut 0 Wirkung haben) sind einfach kein Freibrief wenn der Sinn, das Tier unter Kontrolle zu haben, nicht gegeben ist.


    Mir ist schon klar dass es sehr theoretisch ist, natürlich kannst du nicht in jedem Sekundenbruchteil genau wissen, welcher saudumme Zufall im nächsten Augenblick entstehen könnte. Und natürlich macht man die Haustür zu und dreht sich dazu vielleicht kurz um.


    Aber sowas verschiebt trotzdem nicht die Verantwortlichkeiten...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Kanalratte


    Zum Thema Fussball:
    Fussball ist etwas, was ich mir selbst aussuchen kann. Ich kann selbst hingehen, kann es aber auch sein lassen. Ich werde nicht ins Stadion gezwungen. Wenn ich da hingehe, muss ich halt damit rechnen. Ich muss aber garantiert nicht damit rechnen, dass mich oder meinen Sohn irgendein Köter im Aufzug beißt.


    Das kannst du jetzt aber so nicht pauschalisieren. Oftmals kommen auch Menschen durch Krawalle zu Schaden, die mit Fussball nichts zu tun haben. Und ständig damit rechnen, gebissen zu werde nur weil ein Hund in der Nähe ist, ist auch recht sinnlos. Hast du ANgst auf die Straße zu gehen, weil ein Auto euch anfahren könnte? Am Besten die Autos alle verbieten, man muss ja damit rechnen, angefahren zu werden ;)



    Zitat

    Original geschrieben von Kanalratte


    Für mich bleibt's dabei, Köter am liebsten komplett wegsperren. Kinder sind das wichtigste Gut einer Familie, nicht irgendwelche 4 Beiner, die man bei Bedarf gschwind austauschen kann.


    Auch hier neigst du zum Übertreiben. Hunde sind oftmals merh als eben nur Haustiere für jemanden. Ich, und auch viele andere, möchten ihren Hund nicht missen und "bei Bedarf" gegen einen anderen eintauschen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    b) aber allein das Bild, wenn dieser Riese angelaufen kommt... und wenn sie zusammen angerannt kommen... dann bleibt dein Herz stehen, wenn du Fremder bist.


    Irgendwie kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, wenn ERWACHSENE MÄNNER sich in die Hose machen wegen eines Hundes - egal ob groß oder klein.


    Dass Kinder Angst haben (und Eltern um selbige) ist verständlich. Dass Eltern dadurch bei Kindern gerne Ängste schüren, ist auch noch verständlich. Wenn der Schraz dann aber groß ist, sollte er einsehen, dass er einem Hund gewachsen ist. Und selbst wenn er beißt, sind andere Gefahren des Alltags für Erwachsene weit bedenklicher - aber bei nem Hund scheißen sich viele in die Hose. Da joggen manche mitten durch zwei herumfetzende Hund und stehen dann da wie angewurzelt, wenn sie gestriffen werden usw.


    In der Regel ist es NICHT der Kampfhund, der einen gleich zerlegen wird. Ich habe selber einen Hund, und bin auch schon gebissen worden. Als mich ein Auto zusammengefahren hat, war das weit schmerzhafter. Man sollte also die Kirche im Dorf lassen.


    Gegenüber Kindern verstehe ich allerdings keinen Spaß, da könnte ich jeden Hundebesitzer in den Hintern treten, der einen größeren oder großen Hund frei zu einem Kind läßt. Ein großer Hund schmeißt ein Kind nunmal sehr leicht um und Kopfverletzungen sind schnell die Folge.


    Zur Haftung: Hunde (jedenfalls die Haustierhunde) unterliegen der Gefährdungshaftung. Man darf also zahlen, wenn der Hund zurechenbar einen Schaden verursacht. Auf die Gegenseite kommt es da erstmal nicht an. Deshalb sollte ne Hundehaftpflich selbstverständlich sein, da immer etwas passieren kann und man idR immer haftet. Beispiel: Hund bellt, Radfahrer erschrickt und macht nen Schlenker und wird zusammengefahren. Satter Schaden, den der Hundebesitzer blechen darf (evtl. gemindert durch Autofahrer, der ebenfalls der Gefährdungshaftung unterliegt, aber wenn auch der keine Chance mehr hatte auszuweichen, sinds bei ihm 25% aus Betriebsgefahr).

  • Zitat

    Original geschrieben von Kanalratte Um es mit Deinen Worten zu beantworten:


    Wo war in der Situation das Frauchen /Herrchen? :mad:


    Ganz einfach. Am anderen Ende der Leine.

  • Wer jemals von einem fremden Hund gebissen wurde wird voll und ganz das Verhalten der Mutter verstehen.
    Ich wurde bisher zweimal gebissen und hatte beim zweiten Hundebiss Glück, dass mein (!) Tollwutimfpschutz vom ersten Hundebiss noch Bestand hatte. Sobald ein Hund einen Menschen beisst (und sei es nur ein "Knappsen" aufgrund von Schreck), ist es IMMER notwendig sofort zum Arzt zu gehen, zumindest, wenn man wie wir in einem Tollwut gefährdeten Bezirk wohnt.


    Ich mag Hunde, weiss aber seit dem ersten Hundebiss, dass Tollwutimfpungen (7 Spritzen mit dicken Kanülen) nicht wirklich toll sind und man dafür am liebsten den Hundehalter umbringen würde. Anzeige hab ich beim zweiten mal auch gestellt, wegen Sachbeschädigung (Hose komplett zerrissen) und fahrlässiger Körperverletzung. Ich glaube aber, dass da nicht mehr viel kam und der TE sich auch nicht viele Gedanken machen muss.


    Verständnis dafür zu haben, dass jemand einen Hund hält und Verständnis dafür zu haben, dass ein Hund das eigene Kind anspringt sind eben zwei grundlegend verschiedene Dinge. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.

  • Zitat

    Printus:
    ...Es bleibt einfach dabei dass ein Kind über die Straße laufen darf, aber ein Hund darf keine fremden Kinder anspringen. Das kann man drehen und wenden wie man will, es ist nicht wegzudiskutieren.


    machst Du es Dir da nicht etwas einfach :confused:
    Richtig ist: ein Hund darf keine fremden Kinder anspringen. :top:
    auch richtig: Wenn der Hund das nicht erkennt muss der Halter dafür sorgen dass derartige Fehleinschätzungen nicht stattfinden bzw. es keine Folgen hat. :top:


    falsch ist es in meinen Augen einfach als Eltern die Einstellung zu vertreten: ...Es bleibt einfach dabei dass ein Kind über die Straße laufen darf, :flop:
    Wenn Dein Kind eine derartige Fehleinschätzung der Situation hat, oder bedingt durch sein Alter oder mangelnde Erfahrung nicht in der Lage ist diese richtig einzuschätzen, dann ist es nunmal DEINE verdammt Pflicht als "Halter" (Eltern), dafür zur sorgen, daß so eine Fehleinschätzungen nicht passiert, entweder durch Aufsicht, oder durch Erziehung zum richtigen Verhalten.


    Dies sollte schon alleine aus dem Grunde passieren, damit Deinem Kind nichts passiert und es möglichst lange gesund bleibt (von einer Situation, in der Dein Kind einfach auf die Straße rennt, ein Auto ausweicht, Dein Kind unverletzt bleibt, aber durch das Ausweichmanöver evtl. ein Famileinvater, eine Mutter, oder gar eine ganze Familie ausgelöscht wird, will ich hier nicht reden)



    Rücksicht auf beiden Seiten !!!

    Grüße aus dem Sauerland:
    reffi

  • Eben, das ist der Punkt, jeder muss auf den anderen schauen. Der eine mag Hunde, der andere nicht, so ist das Leben. Es gibt aber nunmal beide Seiten und auf jeder Seite unvernünftige Trottel. Die einen, wenn sie Hunde frei laufen lassen und sie nicht ansatzweise unter Kontrolle haben. Aber auch die anderen, die erwarten, dass man ihre Angst auf 500 m erkennt und den Hund 100 m von ihnen fern hält - sie aber auf ihrem "Recht" pochen, wie geplant genau an einem vorbeizulaufen oder gar zu joggen. Wenn man sicher ist, dass der Hund den anderen nicht anspringt, darf er auch hin; es gibt keinen generellen Leinenzwang. Volle Hosen muss man nicht ersetzen, wenn der Hund nichts macht außer knapp davor zu stehen. Eine Überangst ist nunmal noch keine zurechenbare Folge der typischen Hundegefahr. Manche kommen einem aber genau so vor, als ob sie dem Hundebesitzer die Schuld für ihre Überangst geben, der dann ihnen gegenüber eine übergroße Vorsicht walten lassen soll.

  • Hier in der Nachbarschaft ist etwas ähnliches passiert:
    Nachbarn haben einen Hund und einen uneingezäunten Vorgarten. Der Hund ist schon etwas älter und eigentlich sehr lieb, nur mag er nicht wenn fremde Leute auf das Grundstück kommen. Der Hund kann das sehr gut unterscheiden, der Vorgarten ist nur ca. 2 Meter breit, danach kommt ein Fußweg (wie gesagt, ohne Zaun).


    Ein anderer Nachbar wollte sich mit dem Hundebesitzer unterhalten und ist in deren Garten gelaufen. Der Hund kläffte los und fletschte die Zähne (mehr aber nicht).


    Daraufhin wurden die Nachbarn "anonym" angezeigt und mussten für einige hundert Euro einen Wesenstest machen lassen, den der Hund mit Bravour bestand... Mehr ist aber nicht passiert, außer dass nun zwei Parteien verfeindet sind :D

    Samsung Galaxy S4: DeutschlandSIM (Allnet-Flat + 1GB Data, Vodafone-Netz)
    Samsung Galaxy S2: Klarmobil (Allnet-Flat + 500MB Data, Telekom-Netz)

  • Zitat

    Original geschrieben von Kanalratte
    ...und der Köter steht genau neben uns... gerade mal so groß wie der Köter dumm nur, dass es dem Köter egal ist, was Frauchen sagt...
    ....irgendein Köter im Aufzug beißt... Kontakt mit den Kötern vermeiden: ...steigt die Dame mit Köter ein.



    Für mich bleibt's dabei, Köter am liebsten komplett wegsperren. Kinder sind das wichtigste Gut einer Familie, nicht irgendwelche 4 Beiner, die man bei Bedarf gschwind austauschen kann.



    Aber sonst gehts noch, ja? :rolleyes:


    Allein Dein Sprachgebrauch zeigt schon, welche Geringschätzung Du Hunden entgegenbringst.


    Vielleicht sollte man auch Menschen wie Dich einmal wegsperren oder "bei Bedarf austauschen?" :rolleyes: :flop:


    Mir schwant, Dein Nickname kommt nicht von ungefähr... :rolleyes:




    :) MTT :)

    Multae causae sunt bibendi...

  • Zitat

    Printus:
    Die waren extrem still als wir vorbei kamen, wollten nicht auffallen, ich habe sie nicht bemerkt, aber plötzlich rast der Hund los... er war angeleint und kam nicht weit, also nix passiert - nur: da muss ich mich an meine Nase packen, nicht die Jugendlichen sich an ihre.


    Dann ist doch alles in Ordnung, warum mußt Du Dich an Deine Nase packen ?
    Der Hund war unter Kontrolle, es ist nichts passiert .... - ist doch gut!


    und offensichtlich hatten Sie Euch ja bemerkt, schließlich waren Sie ja extra leise als Ihr vorbei kamt - da kann der Schreck ja nicht so groß gewesen sein.


    davon ab, ist erschrecken ja nicht verboten ;) oder wer beschützt mich, wenn ich als Fußgänger, oder Radfahrer mich bei einem plötzlichen Hupen im laufenden Verkehr (das irgendwo war und nicht mir galt) erschrecke ;)



    achja: wenn ich richtig gelesen habe, war die Mutter eben nicht bei dem Kind, sonder kam einige Zeit später um die Ecke (mir ist schon klar das Kinder auch mal alleine um die Ecke rennen)


    Mir geht es halt einfach nur darum, daß nicht pauschal einfach argumentiert wird, der Hund ist perse immer Schuld und böse.


    Versuche halt für Verständnis und Rücksicht auf beiden Seiten zu werben und jeden der bereit ist mal auf die andere Seite zu zugehen und sich mal davon überzeugen möchte, daß es auch wirklich anders als in den ewigen Beispielen wie Hamburg, etc. geht und gute Hunde (wobei Hunde normal eh immer gut sind, - sollte vielleicht besser Halter sagen) gibt, lade ich herzlich ein, uns mal zu besuchen. - unser Miró hat schon viele überzeugt ;) und wenn dann doch nicht, dann halt nicht, aber schöner wäre es schon ;)

    Grüße aus dem Sauerland:
    reffi

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