Mich persönlich wundert es ja überhaupt nicht, dass nun der (IMHO) erste prominente Name über seine eigene Blödheit stolpert: Thomas Müller, ehemaliger zweiter Chef der Jungen Union Hessen, hat seinen Rücktritt vom Amt erklärt, nachdem er im studiVZ als Mitglied von Gruppen wie z.B. "Krieg ist scheiße, aber der Sound ist geil" entdeckt wurde.
Ich persönlich finde den Gruppennamen wahrscheinlich genauso lustig wie Müller ihn lustig fand, allerdings hätte ich, im Unterschied zu ihm, gewusst, dass man es in einer Position wie seiner nicht bringen kann, solchen und ähnlichen Gruppen beizutreten. Hier fehlte also sowohl politisches Feingefühl als auch ein ausreichendes Maß an Selbstverantwortlichkeit seinen persönlichen Daten gegenüber. Er hätte ja auch einen Fake-Account für sowas anlegen können.
Letztlich zeigt dieses Beispiel, dass diese unglaubliche Blödheit der "Generation 2.0", ohne jede Not, sondern im Gegenteil mit lemminghafter Begeisterung alle möglichen persönlichen Dinge in einer nur scheinbaren (in diesem Fall ja nicht einmal das, wenn man mit dem Realnamen unterwegs ist) Anonymität preiszugeben, selbst vor den vermeintlichen Eliten der Gesellschaft nicht haltmacht. Immerhin funktioniert das System dann offenbar noch so weit ganz gut, dass die No-Brainer, die augenscheinlich nicht aufgrund ihrer Intelligenz in diese Kreise aufgestiegen sind, aus diesen auch wieder ausgeschlossen werden, wenn man herausfindet, wen man sich da ins Boot geholt hat.
Meint Ihr, dass man es in gewisser Weise ebenfalls als Evolution ansehen kann, wenn die Hohlköpfe von vor 20, 30 Jahren teilweise noch heute unentdeckt unter den Eliten dieses Landes weilen, während sich die gerade herausbildende Generation heute ganz alleine und freiwillig ins Abseits schießt?